vorausschauende Fahrweise ist preiswerter ,nervenschonender und! Legal .
Volle Zustimmung. Doch reicht das nicht immer, wenn man gerne schnell fährt.
Ps : wer Zeit zum hupen hat ,hat auch Zeit zum bremsen .
Das stimmt zwar, sagt aber nichts über den Erfolg in allen Situationen aus und ist mir daher für die Praxis zu verallgemeinernd dargestellt bzw. schlicht nur die halbe Wahrheit.
Soweit man vorausschauend vorhersehen kann, wo einem als nächstes die Vorfaht genommen wird, mag diese Halbwahrheit sicher genügen. Das kann man aber bei weitem nicht immer.
Ich schreibe hier mehr von der Perspektive als Radfahrer gegenüber Kraftfahrern. Auf Radwegen, besonders wenn sie parallel
zu (oder gemischt
mit) Fußwegen verlaufen, verwende ich die Hupe fast nie und wenn, dann nur mit einem ganz kurzen antippen, was noch niemanden ernsthaft erschreckt, die meisten aber zum Kopf Umdrehen bewegt hat. Das genügt. Wer dann
Willens ist, den Radler passieren zu lassen, wird es tun. Wer nicht, bei dem würde wohl wirklich nur noch helfen, was einfach nicht in Frage kommt (dem ist halt nicht zu helfen). Wo viele Fußgänger unterwegs sind, ist es eh hoffnungslos. Hier wird seltenst ein Radweg als Teil der Straße geachtet und respektiert. Außerdem geht die größere Gefahr im Verhältnis zu Fußgängern von mir als Radfahrer aus, das sollte man nicht vergessen. Radwege sind halt einfach meist eine Zumutung, in oft jeglicher Hinsicht.
Man kann aber auf der Fahrbahn fahrend mittels Hupe auch Kraftfahrer erfolgreich daran erinnern, daß man ihnen gegenüber Vorfahrt hat, wenn sie unerwartet Anstalten machen, einem aus Einmündungen in den Weg zu fahren, während schon rein physikalisch der Weg für eine rechtzeitige Bremsung zu kurz wäre. Freilich kann man generell auf Tempo 50 (z.B.) innerorts verzichten und nur 30 fahren, um stets genug Bremsweg für Vorfahrts-Misachter zu haben. Jedem seins.
Zugegebener Maßen kommt es aber auch bei mir selten zu solchen Situationen, wo ich nicht noch genug Zeit habe, zu bremsen. Manchmal konnte ich aber schon die Bremse wieder lösen, nachdem der ansatzweise Vorfahrt-Misachtende auf Grund der Hupe doch wieder auf die Bremse trat und mich passieren ließ, nachdem er schon teilweise die Einmündung in Richtung der Vorfahrtsstraße verlassen hatte. Ist einfach angenehmer, nicht auf null runter bremsen zu müssen, um einen Unfall zu verhindern den man als der schwächere Verkehrsteilnehmer stets teurer "bezahlt", obwohl man Vorfahrt hat.
Unfallvermeidung sollte natürlich immer im Vordergrund stehen (ist ja auch mit gutem Grund Recht). Ich sehe die Hupe also nicht als Vorfahrtserzwingungsinstrument. Im Zweifel hat immer die Bremse Priorität. Bremse und Hupe betätigen ist aber bei mir gleichzeitig möglich. Also Bremsen und Warnen in einem Gang. Der andere "darf" schließlich auch an der Unfallvermeidung teilnehmen, wenn er sie doch erst tatsächlich erforderlich gemacht hat.
Umgekehrt, wenn ich einmal einen Fehler mache, bin ich sehr dankbar, wenn man mir durch Schallzeichen Gelegenheit gibt, an der Unfallvermeidung teilzunehmen.
Okay, daß ist sicher nicht bei jedem Fahrrad so möglich, wie bei den verbundenen Bremshebeln am Tiller eines VMs.
Wie dem auch sei: auf der Fahrbahn jedenfalls bin ich der Meinung, sollte ich - als schwächerer Verkehrsteilnehmer -
mindestens die selbe Chance haben, in einer gefährlichen Situation mit Schallzeichen auf mich aufmerksam zu machen, wie sie ein jeder (recht schallisolierte) Kraftfahrer auch hat.