BRM 300 Bunnik (NL): Na winters fietsgenot
Gestern war es mal wieder so weit, ich brauchte noch einen Brevet in den Niederlanden (also ist das jetzt 6/12 wobei "nur" 8/12 in NL gefahren werden müssen). Es ging für mich Freitag abend schon nach Bunnik wo ich eine Nacht im Auto verbracht habe. Am nächsten morgen dann gemütlich aufgestanden, ausgeladen und erstmal die Luftpumpe am Auto vergessen und nie wieder gesehen habe...
Am Start habe ich das ein oder andere bekannte Gesicht gesehen, unter anderem auch den Klappradfahrer. Nach einem Chocomel und einem kleinen Frühstück ging es auch los.
Das Wetter schien lt. Wetterbericht den großteil des Tages trocken und vergleichsweise warm zu werden.
Ich rollte dann die ersten 20/25km alleine und habe dort Mr. Klapprad (den Namen habe ich schon wieder vergessen) an einer Windmühle getroffen. Das Tempo passte also ging es zusammen weiter. Die Strecke kam mir ziemlich bekannt vor und war die ersten 100km identisch mit der Strecke von dem letzten 300er in Bunnik.
Es ging dann mehr oder weniger flott weiter Richtung Westen und Süden. Der Wind kam aus Süden, aber eigentlich eher weniger, nur auf einem Up sieht das anscheinend anders aus. Auf dem Deich gab es in der Sonne ein zweites Frühstück (ich glaube ich habe auf einem Brevet noch nie so viel gegessen, selbst im Emsland mit dem Liegeradgeschwader nicht
).
Weiter geht es, die Strecke war ja bekannt und es rollte gut. Es war fast 15°C wärmer als das Wochenende davor. Also irgendwie komisch nicht in den Kurven aufpassen zu müssen damit mach nicht den Apshalt knutscht. Bei Kilometer 65 wurde das Toxy sehr schwammig. Platt. Vorderrad
. Also neuer Schlauch rein und den Mantel einmal frei gepuhlt. Das Glasstück hat es auch nicht überlebt, der Mantel wird aber auch nicht mehr lange leben. Erinnert auf der Lauffläche ein bisschen an einen Schweizer Käse.
Im Anschluss war es nicht mehr weit bis K1, die Autobahntankstelle. Dieses mal war sogar das große Tor auf und wir waren (zu diesem Zeitpunkt) noch nicht die letzten.
Dort gab es dann das 3. Frühstück. Chocomel und Krentenbollen.
Es kamen noch 2 Rennradfahrer hinter uns rein, die haben uns aber ein paar Kilometer weiter wieder eingesammelt. Also war der Ruf wieder hergestellt.
Die nächste Kontrolle war nur 30km weiter und dort gab es dann mal wieder was zum essen. Dieses mal habe ich die Vorräte meiner Radtaschen geplündert und die nächsten 2 Rennradfahrer kamen hinter uns an. Die sind aber nicht um 8 sondern erst um 9 gestartet.
Wir haben nur kurz Pause gemacht und sind weiter. Ein kleines Stückchen später haben die beiden uns wieder eingeholt und wir sind ein paar Meter zusammen flotter gefahren.
Der Wind kam dann, da wir nach Norden gefahren sind von hinten oder zumindest von der Seite. Aber ich fand es eher harmlos, also den Wind. Kurz hinter Tilburg fing es an zu tröpfeln. Das Regenradar zeigte ein Regenband an, welches uns die nächste Stunde verfolgen sollte, oder wir es? Es ging dann ohne Regenzeug einfach weiter. War ja 16°C warm!!!
Kontrolle 3, bei Km 170, war bei Frank. pünktlich zur Ankunft ließ der Regen auch nach. Es gab dort gegen einen kleinen Obolus Suppe, Brötchen und Getränke. Und Brötchen (diese geilen Niederländischen Milchbrötchen) zum mitnehmen. Ich habe noch mal mein Vorderrad von 2,7 auf 5,5 Bar gebracht und es ging weiter. Nicht viel dann gab es doch Regenüberschuhe weil Nasse Schuhe sind bäh.
Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und das nächste Ziel war Nijmegen. Auf dem Weg dorthin ging es über einen Deich (oder sowas) ziemlich monoton, Dunkel und immer wieder etwas nieselig. Der Mann mit dem Hammer hat uns erwischt. Also irgendwann eine kleine Essenpause eingelegt und weiter. Irgendwann kam dann doch wieder etwas mehr Stadt. Und in Nijmegen selber, habe ich, glaube ich direkt in der Innenstadt innerhalb von 10 Minuten sämtliche Verkehrsregeln die es gibt gebrochen. Die Konzentration war einfach nicht mehr wirklich vorhanden und die Verkehrsführung komisch. Einfach gucken das kein Auto, Fahrrad oder Bus kommt und rüber. Kurz vor einer Unterführrung lag noch ein Herrenloses Rücklich welches nun meine Tasche ziert (Luftpumpe gegen Rücklich ein doofer Tausch). Und es ging Richtung Arnhem. Auf einem richtig schönen Radweg. Also der "RS1" und die Bahntrassen hier sind Kindergarten dagegen. Vorfahrt an fast allen Straßenquerungen, eine richtig schicke Beleuchtung und eine gute Verkehrsführung. Dazu schön Beleuchtete und gestaltete Unterführungen etc.
http://www.radschnellweg-euregio.de/was-ist-ein-radschnellweg/rijnwaalpad-in-nijmegen-nl
Diese Beleuchtung war in die eine Richtung Lila und in die Gegenrichtung Grün. Also: Nur zu empfehlen und anscheinend um die 18km lang. Wir sind dem Weg im dunkeln dann bis Arnhem Centraal Station zum McDoof gefolgt. Dort war bei Km 241 die letzte Kontrolle. Es gab einen kurz vor Mitternachtssnack (Pommes, Cheeseburger und Cola). Meine Begleitung hatte Angst um das Zeitlimit. Wir sind gegen 23.30 Uhr weiter gefahren. Als ich dann erklärte das wir einen 15er Schnitt fahren könnten und noch 30 Minuten extra Zeit haben, dass war anscheinend nicht beruhigend.
Es ging dann erstmal wieder etwas durch die Stadt und dann direkt Richtung Ede.
Erstmal für Niederländische Verhältnisse knappe 75m senkrecht den Berg rauf. An der Landstraße entlang. Nebel. Dunkel. Wildwechsel. Also eine nette kombination. Nicht.
Die Strecke war sehr einsam. Ein Highlight wenn der Track mal nach rechts oder links abbog und durch den Nebel teilweise sehr anstrengend zu fahren. "Da ist eine weiße Linie, also bin ich noch auf dem Weg". Ich war wieder fit und habe probiert die Geschwindigkeit immer so um die 20/21km/h zu halten was auch gut geklappt hat. Das Klapprad machte immer wieder kurze Ausflüge auf die "wachwerd Steine" im Seitenbereich mancher Straßen.
Die letzten 10 Kilometer zogen sich dann wie Kaugummi. Es ging irgendwie nur gradeaus, keine Ampeln und immer wieder Nebel. Aber gegen 3 Uhr waren wir dann wieder in Bunnik.
Reine Zeit in Bewegung waren 16 Stunden, gesamte Zeit waren 19. Dabei 1 Platten. An den Pausen kann ich also noch arbeiten, aber das fahren lief locker flockig runter. Nach einer Nacht im Auto bin ich dann heute morgen wach geworden und habe mich, beim Aufwachen mit Blick auf das Rad, gefragt wieso mein Fahrrad so dreckig ist. Ob das jemand heute Nacht entführt hat?
Und hier mal einen Überblick was es so zu futtern gab:
2,5 Käselaugenstangen mit Kräuterfrischkäse
1 warmer und 2 kalte Chocomel
2 Krentenbollen
1 Skyr aus der "Trinktüte"
3 Milchbrötchen mit Schinken
1,5 Tassen Tomatensuppe mit Nudeln
1 Tasse Championsuppe
1 Bifi
1 Snickers
1 Bifiroll
1 kleine Pommes
1 Cheeseburger
1 Portion Studentenfutter
2 Schokobrötchen
ca. 2l Cola
+ Wasser
Jana