hydraulische Trommelbremsen

Nja, ganz soo einfach ist das nicht: Hochwertige, schnelle Motorräder besitzen im Hydrauliksystem durchaus Bremskraftverstärker durch Übersetzungsänderungen.. und diese Technik zieht auch immer mehr in hochwertige Fahrradbremssysteme ein, weil sie ermöglicht, Nehmer- und Geberkolben kompakt auszulegen (und somit Gewicht einzusparen) oder vier bis sechs Kolben mit einem Hebel effizient anzusteuern (großer Weg mit kaum Druckkraft => Widerstand => Geringer Weg mit hoher Druckkraft).

Das Selbstverstärken(!) indes lässt sich schon durch eine differenzierte Positionierung des Aufhängepunkts verändern bis ausschließen (und auch durch die reine Formgebung der Bremsbacken).

Viele Grüße
Wolf
 
denkbar wäre auch, den drehpunkt-halterung der beläge ganz weg zu lassen und mit 2 kolben je bremsplatte zu arbeiten. allerdings hätte man dann das problem das die bremsplatten nichtmehr fixiert sind und sich verschieben/verkeilen könnten. man müsste eine neue aufhängung machen, wo auch immer die platz finden soll, zb in den 70er trommeln geht es ja eh schon sehr eng zu....
Ich würde versuchen, die Einfachheit möglichst zu erhalten. Mit zwei Kolben wäre das komplizierter, störungsanfälliger, teurer und vermutlich auch schwerer.
dabei hatte ich auch kalkuliert das man mit hydraulik auf jeden fall genug druck aufbauen können wird um weiterhin eine kraftvolle bremsung haben zu können.
Grundsätzlich ist das wohl möglich; aber man muss sich vor allem danach richten, welche Bremsgriffe etc. es zu kaufen gibt, und welchen Druck und welches Volumen die erzeugen können. (Und leider erfährt man diese technischen Daten nirgendwo, sondern muss ausprobieren.) Man will nicht auch noch die komplette Hydraulik selber konstruieren müssen, sondern existierende Teile nehmen.
wie bekomme ich den brems-stempel dicht das die bremse nicht hydraulikflüssigkeit in die trommel gibt und dadurch die bremse 'schmiert'? gummiblase?
Warum willst du denn die Hydraulik unbedingt innen haben, wo es heiß wird? Das erinnert mich an die Story eines Freundes: Er ist mal mit dem Liegerad einen Alpenpass runtergefahren, mit Scheibenbremse, in einer Rennradgruppe, also langsam fahren und dauernd bremsen. Die damaligen Bremsen hatten noch keine thermische Isolierung zwischen Belag und Kolben, und so wurde das Öl heiß, dehnte sich aus, die Bremse machte zu, und bremste permanent, wurde also noch heißer. Das ging so lange, bis der Bremsschlauch durchgeschmolzen und die Bremse ausgelaufen ist.
ich habe den eindruck das die derzeitigen SA-trommeln einfach nur preisoptimiert, also so billig wie möglich sind, was material und fertigung angeht, egal ob man was verbessern könnte.
Ganz genau. Ist bei deren Schaltungen ähnlich. Gibt ja auch keine leichte und effiziente Nabenschaltung im Bereich 5 Gänge und Gewicht < 1 kg, also quasi eine „Schmalspur-Rohloff“, nur die bleischweren Billig-Modelle.
 
Eine "Schmalspur-Rohloff" mit fünf Gängen wäre technisch leider nicht weniger aufwändig, als eine 14-Gang Originalrohloff. Rein mechanisch durchaus, da sich jedoch die Kräfte anders verteilen (und ihnen weiterhin standgehalten werden muss), wird das nicht deutlich günstiger, wenn die bewährte Rohloffqualität und -haltbarkeit erreicht werden soll. Und da sitzt der Hase im Pfeffer und kaut genüßlich ein Mohrrübchen.

Warum willst du denn die Hydraulik unbedingt innen haben, wo es heiß wird?
Das frage ich mich auch.. Klar: So heiß wird es an den Aufnahmepunkten nicht (lässt sich mit Nylonkunststoffen teilweise problemlos lagern modifizieren), doch prinzipiell ist jeder dieser Vorschläge gegenüber einer modifizierten, integrierten Brems"platte" mit externer Einkolben-Hydraulik unterlegen.. und Gewichtsmäßig liegt sie darüber.

Viele Grüße
Wolf
 
vom gewicht her auf jeden fall.
von der hitzeentwicklung wohl auch, wenn das so ins gewicht fällt (hier in HH wo fast keine nennenswerten berge sind zb nicht)
ein punkt spricht aber FÜR eine änderung: man hätte die schwenkbereiche beider bremsbacken in die selbe richtung also beide hätten ihren drehpunkt entgegen der rotations-richtung und beide backen würden dadurch gleicher belastet und auch bremsen.

nochetwas bei genauerer überlegung: für eine feststell-bremse ergäbe sich ein höherer haltemonent durch die eigenverstärkung, gegen zurück-rollen.
 
nochetwas bei genauerer überlegung: für eine feststell-bremse ergäbe sich ein höherer haltemonent durch die eigenverstärkung, gegen zurück-rollen.

Das kommt immer darauf an, ob Du das Velo hangaufwärts oder hangabwärts parkt. Naja, im Zweifelsfall kann man ja dann die Räder schnell abbauen und die Trommeln vertauschen....:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:

Nee im Ernst, ich glaube nicht, dass ein Velomobil oder Trike mit ordentlich eingestellter Feststellung wegrollt.... Hast Du denn ein Trommelgebremstes Fahrzeug oder sind das alles rein theoretische Überlegungen falls Du mal ein Fahrzeug hältst/fährst???:cool:
Ich meine, überlege mal wie viele Velomobile schon fahren und wieviele davon im Stand weggerollt sind...Ich denke ausserdem, dass die Backen schon gleich oder annähernd gleich belastet werden. Zumindest bei mir arbeiten sich die Beläge relativ gleichmässig ab. Bzw. kann ich noch keinen nennenswerten Verschleiß feststellen.

Andererseits kann ich mir gut vorstellen, was passiert, wenn die innenliegende Hydraulik mal aus irgend einem (auch thermischen) Grund undicht werden sollte. Dann hast Du nämlich keine Reibung und keine Bremswirkung (übrigens auch keinen ungleichmäßigen Verschleiß der Bremsbeläge ) mehr....(n)(n)und bleibst als nicht unerhebliche Nebenwirkung auch nicht mehr stehen, wenn es mal notwendig werden sollte.

Insofern muß man das dann auch richtig hinbekommen. Eine Drehbank reicht dazu wohl nicht ganz aus.
Ich hatte bei @McElburg schon sehr vielversprechende Entwürfe für Trommelbremsen gesehen und weiß , wie aufwendig es ist, da eine gute massentaugliche Lösung hinzubekommen. Harald würde das wohl auch hinbekommen, allerdings ist er ja in den letzten Jahren sehr eingespannt....

velomobilisisierende Grüße
Lutz
 
das mit dem 'wenn doch was austritt' ist ein argument, jenachdem wo was austritt. viel anders ist das aber bei scheiben auch nicht :)


ich hatte gaanz früher, als es geradeeben diese candilever-bremsen bei (zu)teuren bikes gab, mal ein rad mit trommel vorn -boah war die stark, da dufte man nur vorsichtig bremsen sonst hat man sich lang gelegt :) weil ja vorn das rad steht.
ich kenn auch noch diese furchterregenden(in der praxis) stempel-bremsen ;-)
heute möchte ich endlich meinen 'gokart für erwachsene' realisieren und stütze mich da dann auf mein 'gealtertes wissen'. wenn der winter rum ist, will ich probefahren, den winter über will ich das frühe dunkel werden ehr nur nutzen um etwas mit LED's und licht zu spielen(spiegel, LED's usw.)
um mir eine schöne beleuchtung zu bauen, was man so kaufen kann ist zwar gut, aber auch echt aller übelst teuer, da kann man ja ehr auto-licht zweckentfremden ;-)

im zuge dieser überlegungen usw, würde mir ein drehbank(die ich mir mal fast geleistet hätte und ich mich sehr ärgere das damals nicht gemacht zu haben) schon sehr helfen, zum machen, dann testen und erfahrungen sammeln.

ist ja wesentlich einfacher, die drehbank anzuwerfen und eine idee zu realisieren um das dann später zu testen, als nur einfälle zu haben und sie nicht realisieren zu können sondern warten zu müssen bis man was kaufen kann.

apropos kaufen kann, weiss einer wo man, wenn man denn hydraulik will, diese aussen-anbau-zylinder für trommelbremsen kaufen kann?
 
@Lutz/Co Auf Der Ginko Internetseite werden die Umbauteile zur hydraulischen Ansteuerung ja nun angeboten.
Die Idee mit den 2 gekoppelten Geberzylindern gefällt mir sehr gut, so kann man (im Gegensatz zum Magura System) jede Seite extern einstellen.

Folgende Fragen dazu:

1. Das System kostet für Panzerlenkung 99 EUR und für Tiller Lenkung 320 EUR.
Warum ? Handelt es sich bei dem Preis für Panzerlenkung nur um 1 Seite ?
Wenn ja, warum kostet dann die reine Koppelung der beiden Griffe 120 EUR mehr ?

Mir geht es nicht darum, den Preis zu kritisieren, ich möchte den Unterschied der beiden Systeme verstehen,
Das wird aus den Bildern im Shop nicht klar.

2. Handelt es sich bei den Bremsleitungen (wie beim Magura System) um HS11/33 Komponenten
(Bremsleitung, "Einschlagnippel" etc) ?

3. Könnte man das System (z.B. Für enge Verlegeradien etc.) auch auf Stahlflex Bremsleitungen umbauen.
Wenn ja, welcher Hersteller-Standard passt dann ?

VG
 
bei der Panzerlenkung entfällt der Adapter für die Montage am Tiller. da kann man die Bremshebel einfach so wie vorgesehen an den Lenkhebeln festschrauben.
 
bei der Panzerlenkung entfällt der Adapter für die Montage am Tiller. da kann man die Bremshebel einfach so wie vorgesehen an den Lenkhebeln festschrauben.

Und dieser kostet dann 220 EUR ?

Also das System für BEIDE Seiten kostet bei Panzerlenkung 100 EUR und bei Tiller-Lenkung 320 EUR ?
 
mei, du kannst ja das billigere set nehmen und den Adapter dazu selber schnitzen. Ist ein freier Markt.
Dazu brauchst nicht mal Ginkgo, die Hydraulik gibt's in NL für 80 Eur zum Nachrüsten von Trommelbremsen. Nur halt ohne irgendwas spezielles fürs VM zum Selberkonfektionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie funktioniert eigentlich die Verschleissnachstellung?
Oben an den Kolben, wo die Gewindestange in den Hebel der Bremse einhakt, kann man die Schraube nachstellen (siehe Foto auf der Ginkgo-Seite, die Mutter, die auf dem kleinen querliegenden Zylinder sitzt, der am Hebel der Bremstrommel aufliegt).

Oder: Der Zylinder muss ja irgendwie befestigt werden; bei mir ist er unten mit dem Zylinder mittels einer Schraube an der Lenkplatte befestigt. Diese Schraube kann man auch anziehen, und damit den ganzen Zylinder anziehen.
 
@Christoph Moder
Kannst du sagen wie die Handkräfte und der Druckpunkt im Unterschied zum Magura System und zu normalen Seilzügen System liegen ?

Ich habe das Magura System im Alleweder6, der Druckpunkt ist (trommelbremsbedingt) recht schwammig und die Bremsen ziehen beim leichten Betätigen des Bremshebels immer ganz leicht zu einer Seite.
Beim stärkeren Betätigen greifen Sie dann gleichmäßig. Das ist bei Magura systembedingt, da der Druck von einem Geberzylinder ausgeht und die Bremsbeläge unterschiedlich ausfallen.

Mit welchen Systemkomponenten (Bremsschlauch, Nippel) ist das Ginkgo System veränderbar.
Ist das Magura HS11/33 ?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man die Bremsleitungen sauber verlegen will, kommt es auf cm an.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Einheitslänge" der Bremsleitungen von Ginkgo bei jedem Velomobil sauber passt. Hier wären stahlflexartige Bremsleitungen wesentlich sinnvoller als diese starren Magura Leitungen.

Für die Fahrrad-Scheibenbremssysteme von Magura gibt es im Zubehörhandel ja individuell konfektionierbare Stahlflex Bremsleitungen, die Anschlüsse sind aber nicht zu Magura HS11/33 kompatibel.
 
Merci
Ja auf dem einen Bild wird's klar. Bei geschlossenen Radkästen wird man wohl besser
an der Lenkplatte
nachstellen.
Interessant sind auch die grünen Schläuche als Scheuerschutz.
Gibt es schon Erfahrungswerte wie lange die Manschette den Dreck von der Kolbenstange fernhält?
Wo ist das "Atemloch" für die A-Seite vom Zugzylinder?
Ist da eine Feder im Kolbenraum für die Rückstellung, oder besorgt das die Feder in der Bremse?
Ist das ein geschlossenes System? Macht das zu wenn das Medium sich ausdehnt/kocht?
Ich find den Preis ja vergleichsweise günstig.
 
Stahlflex-Bremsleitungen stehen dem Leichtbaukonzept von Gingko allerdings ziemlich im Weg. Dass bei diesem Umbaukit auf übliche, nicht armierte Schläuche Wert gelegt wurde, ist nachvollziehbar.

Viele Grüße
Wolf
 
@Lutz/Co Auf Der Ginko Internetseite werden die Umbauteile zur hydraulischen Ansteuerung ja nun angeboten.
Die Idee mit den 2 gekoppelten Geberzylindern gefällt mir sehr gut, so kann man (im Gegensatz zum Magura System) jede Seite extern einstellen.

Folgende Fragen dazu:

1. Das System kostet für Panzerlenkung 99 EUR und für Tiller Lenkung 320 EUR.

VG

Wo kann man auf der Ginkgo Seite Fotos und Preise der hydraulischen Trommelbremsen im Detail sehen?
 
Ich find den Preis ja vergleichsweise günstig.

Das Panzerlenkungssystem ist in der Tat mit 100 EUR sehr günstig.
Beim Tiller-System für 320 EUR trifft das "vergleichsweise günstig" nicht zu.
Bei Akkurad kostet das Magura System komplett 225 EUR.

Die 220 EUR für ein paar "Aluminium Teilchen" zusätzlich empfinde ich schon als heftig,
Kann aber die Entwicklungs und Produktionskosten nicht einschätzen und würde es sofort kaufen,
wenn ich nicht schon eines hätte UND es wirklich besser ist als das Magura System.
 
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