Plan B für eine weite Radreise

mal hier jemand zu Wort melden, die schon einmal auf Plan B zurückgreifen mussten.

Dann müsste ich schweigen. Mein Plan A ist in der Regel so, dass ich keinen Plan B brauche.
Wenn ich allein oder mit ein oder zwei anderen unterwegs bin, kann man flexibel auf das allermeiste reagieren. Da sehe ich keine Probleme, auch nicht mit VM.

Wenn man aber wie ich auf den von mir vorbereiteten Langstreckenfahrten für 20, 30 oder wie in Amerika noch mehr Teilnehmer plant, dann sollte man bei A die nötige Vorsorge treffen, denn Ansicht baten fliegt so eine Tour auch mal auseinander.
Das bedeutet, einen Besenwagen zu haben der Fahrer und VMs aufnehmen kann. Und es braucht eine Tourplanung, die etwas Puffer für Reparatur oder Regeneration enthält.

Noch jede dieser Gruppenfahrten hätte für mehr als einen Teilnehmer das Aus bedeutet ohne solche Vorkehrungen. Wir haben den Besenwagen noch immer irgendwann oder für irgendwen gebraucht.
 
Schwierig ist die Ungewissheit zu meistern, wenn man abends in eine fremde Stadt kommt dort noch ein Hotel oder Übernachtungsmöglichkeit zu finden.
Das ist völlig unproblematisch. Ich musste bisher erst zweimal draußen schlafen auf etwa 30.000 km Radreisen. Einfach nicht zu spät anfangen wie in Germersheim Sommer '14 oder im Sommer in Südfrankreich erst in der großen Stadt kurz vor der spanischen Grenze - vorher im Speckgürtel findet sich immer was. Navi raus und suchen, dabei noch ein Auge offen für den Wegesrand.

Noch jede dieser Gruppenfahrten hätte für mehr als einen Teilnehmer das Aus bedeutet ohne solche Vorkehrungen.
Nicht, wenn man eben nicht Zwangsstationen hat. Freie Hotelwahl nach erreichter Tagesdistanz eröffnet ganz andere Möglichkeiten innerhalb des Plans A. Virus? Einfach mehrmals pennen. Fahrzeugdefekt? Reparieren lassen und weniger fahren.
Mit der Strecke verschätzt? Abkürzen. Keine Ersatzteile mehr? Schicken lassen.
Alles zusammen? Virusinfekt ausheilen lassen, während die Ersatzteile im Versand sind und währenddessen die verkürzte Heimfahrt planen (Lissabon '13)

Ich finde einen Plan B sollte man immer im Kopf haben
Plan B sind 300 Euro in bar an anderer Stelle als der Geldbeutel untergebracht. Damit kommt man immer heim.

auch die ADFC-Pannenhilfe sein,die funktioniert auch mit Velomobil
Aber nur 25 km weit, dann bin ich u.U. nicht mehr in DE. Also ziemlich sinnlos fürs VM.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist völlig unproblematisch. Ich musste bisher erst zweimal draußen schlafen auf etwa 30.000 km Radreisen. Einfach nicht zu spät anfangen wie in Germersheim Sommer '14 oder im Sommer in Südfrankreich erst in der großen Stadt kurz vor der spanischen Grenze - vorher im Speckgürtel findet sich immer was. Navi raus und suchen, dabei noch ein Auge offen für den Wegesrand.


Nicht, wenn man eben nicht Zwangsstationen hat. Freie Hotelwahl nach erreichter Tagesdistanz eröffnet ganz andere Möglichkeiten innerhalb des Plans A. Virus? Einfach mehrmals pennen. Fahrzeugdefekt? Reparieren lassen und weniger fahren.
Mit der Strecke verschätzt? Abkürzen. Keine Ersatzteile mehr? Schicken lassen.
Alles zusammen? Virusinfekt ausheilen lassen, während die Ersatzteile im Versand sind und währenddessen die verkürzte Heimfahrt planen (Lissabon '13)


Plan B sind 300 Euro in bar an anderer Stelle als der Geldbeutel untergebracht. Damit kommt man immer heim.


Aber nur 25 km weit, dann bin ich u.U. nicht mehr in DE. Also ziemlich sinnlos fürs VM.

Gruß,

Tim
Mit Pannenhilfe Plus in Deutschland EU Norwegen und Schweiz
 
Mit Pannenhilfe Plus in Deutschland EU Norwegen und Schweiz
Eine Alternative für Mitglieder aber was machen jene, die keine Mitgliedschaft haben. Vlt sollte man den Fall auch anderst sehen, auch ein Unfall könnte ein Ende der Radtour bedeuten. Nicht jeder hat so viel Glück wie @Dynamik nach Rutscher und Radachter noch so weit wieder heimfahren zu können.
 
Was sollen wir uns Gedanken um einen Plan B machen, wenn der Plan A schon an der Grenze des Vernünftigen ist.

Vor 20 Jahren mit dem Long Bike (Fateba) von Domodossola nach Macugnaga schiebend (weil sehr steil) unterwegs. Kommt ein besoffener mit Auto entgegen und rasiert beim Kollegen mit dem Up das Pedal weg und bei mir ist das Hinterrad bös verkrümmt. Der Kollege kann zwar noch rollen lassen aber nicht mehr treten. Ich kann zwar treten aber es rollt nicht. Lösung: Rad zwischen zwei Granitfelsen klemmen und biegen bis es wieder einigermassen rund läuft. Noch etwas zentrieren und weiter gehts. Aber natürlich zuerst zurück nach Domodossola, denn der Kollege braucht noch eine neue Pedale. Bergab gehts zum Glück auch ohne.

Vor 5 Jahren mit dem Bacchetta Giro im Antiatlas unterwegs. Es wird langsam dunkel und ich hab noch kein Hotel. Vor einer Mosche sitzen drei ältere Männer, die man doch fragen könnte. Einfach weiterfahren, meinen sie. In 20 km komme ein Dorf mit Hotel. Bei Vollmond gehts weiter. Nach 20 km kommt das Dorf tatsächlich aber alles ist dunkel. Muss ich jetzt tatsächlich im Strassengraben schlafen? Wie kann man mit 60 noch so blöd sein. Da hält ein Fourgonette und der Fahrer fragt: Vous avez un Problem? Ja, ich such ein Hotel. Da bricht er in schallendes Gelächter aus. Ein Hotel hier in der Wüste? Aber ich sei sein Gast für heute Nacht. Mein Liegerad wird aufgeladen und bald sitze ich in seinem Gästezimmer vor einer dampfenden Suppe. Wir plaudern noch bis um Mitternacht und ich bin eigentlich froh, dass mir dieses "Hotel-Missgeschick" passiert ist.

Vor zwei Jahren in Argentinien mit meiner tapferen Frau auf unserem RANS-Screamer-Tandem unterwegs von Mendoza richtung Santiago de Chile. Bereits die erste Tagesetappe war etwas "grosszügig" geplant. Wir erreichten Potrerillos erst um 9 Uhr und zur reservierten Cabaña waren es noch 15 km und 600 hm. Das war mit dem besten Willen nicht zu schaffen. Hilfe fanden wir auf dem Polizeiposten. Die luden kurzerhand unser Tandem auf einen Pick-up und los gings mit Blaulicht zu unsere Cabana. Als wir bezahlen wollten hiess es: Por nigun manera.
 
Nach unsere Orkney-reise per Mango wurden wir auf der Ruckreise NL->CH um 22:00 in Arnheim aus den Zug geschmissen (Hinreise mit gleichen Zug war problemlos gelaufen, hatten uns vorgehend erkundigt ab es machbar sei, "ja ja kein Problem....")

Also Hotel -> am morgen danach per VM nach Dronten, bei VM.NL die Mango's hingestellt ( an dieser Stelle nochmals besten Dank !) Nachste Woche dan per gemieteten Transporten die Mangos abgeholt.
Also einiges an Aufwand, ein Tausender an Kosten ( Hotel, Transport-miete) aber doch relativ Problemlos. Ist aber auch schon einige Jahren her.
Ein Plan B war nicht vorhanden.

( Die Reise ? Zurich-> Utrecht per Zug, Utrecht -> Zeebrugge per Mango, nach Edinburgh per Fahre, nach Aberdeen per Mango, mit Fahre nach Kirkwall/Orkneys. )

Schön war die Reise trotzdem, die Lokalzeitung waren die Mango's ein Bericht wert, leider haben am abgelegensten Ort der abgelegen Orkneys 2 besoffene Archeologie-studenten sich nachts uber die Mango's hergemacht und Schaden angerichtet, zum Gluck blieben die Mango's fahrtuchtig.

Jos
Die dachten wohl, sie wüßten, was gut schmeckt, haben sich dann an den riesen "Rennfrüchten o_O" ihre Zähnchen ausgebissen und dann Spuren (Archäologen sind ja auf solche angewiesen:sneaky:) hinterlassen. Trotzdem (y)(y)(y)!
 
einen Plan B sollte man immer im Kopf haben
Freundeskreis zu überdenken
Plan B sind 300 Euro in bar
in welcher Reihenfolge man die Pläne durchwechselt, kommt eben drauf an.
- wie ich mal den Lichtakku nicht geladen hatte, bin ich von der Arbeit halt mit dem Zug heimgefahren
- wie ich mal den Zug verpasst hatte, bin ich halt doch mit dem Rad heimgefahren
- wenn ich mir selbst helfen kann, versuche ich alles so weit möglich. Mit dem Taxi zum nächsten Bahnhof zB.
- als die Strecke zu verschneit fürs Heimkommen war, hat uns ein netter Autofahrer zum nächsten Bahnhof gebracht
- ich würde einen guten Freund auch aus Lissabon abholen, wenn er dort liegen geblieben ist - und wüsste genug Leute, die das auch für mich machen würden.
 
Vertrauen, dass einem schon was einfallen wird, wenn mal was schief geht! Ansonsten kann man nie los.
 
Nach meiner Erfahrung tut zuviel Planung nicht gut. Ein sauberer Plan A und eine grobe Vorstellung für die Realisierung des schlimmsten Falles (Testament überprüfen, gegebenenfalls aktualisieren, Organspenderausweis einstecken etc.), die meisten Probleme erfahren eine Lösung, welche im Vorfeld nicht abzuschätzen ist. Meine Mitmenschen haben sich immer sehr freundlich und hilfsbereit verhalten wenn ich in eine Situation geriet in der Beistand willkommen war - je alleiniger und aussichtsloser, desto größer die Bereitschaft. Wenn die gewählten Pfade und Alternativen alle gradlinig und asphaltiert sind ist es halt eine andere Art zu reisen. Die Reise der Veganer ist schon ne schräge Nummer gewesen aber irgendwie geht es halt immer weiter und viele schöne Erlebnisse rersultierten bei mir aus unerwarteten, anfänglich unangenehmen Situationen.
Meine Minimalvorkehrungen bestehen aus dem separierten Notgroschen, einer Flasche Wasser on top und einer Tüte Studentenfutter.
 
Ich weiß nicht recht. Ist diese Art VollKaskoMentalität wirklich nötig?

Ich bin 65 und hab früher etliche auch längere Radreisen in Europa durchgeführt ohne extra viel vorzuplanen, und bin immer weitergekommen, auch nach Hinterradzusammenbruch im Kampingurlaub und ähnlichen Scherzen. Hier herum findet man doch immer eine Werkstatt, solange man sich selbst ein wenig zu helfen weiß und ein Minimum an Werkzeug dabei hat.

Und ich würde auch gerne, wennn ich es mit der Regierung durchkriege, nochmal mit dem DF nach Andalusien und zurück fahren - ohne aufwendigen Plan B - bloß wie früher, mit vorhersehbaren Ersatzteilen und ein wenig Verstand...

Für mich ist diese Ängstlichkeit symptomatisch für unsere Zeit.
Überall werden alte, für lange Zeit selbstverständliche Dinge aus Angst vor juristischen Folgen abgebaut, zum Schaden aller - außer der ultra ängstlichen, die sie eh nie benutzt haben würden...

Tut mir leid, ich verstehe es wirklich nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte bisher auch nie einen Plan B und bin damit seitdem ich Deutschland vor 32 Jahren das erste mal Deutschland mit dem Rad Richtung Mittelmeer verlassen habe immer durchgekommen. Meistens gab's nichtmal einen richtigen Plan A, sondern nur ein Ziel, genug Zeit und eine Karte. Und ich muss sagen die Reisen mit mehr Zeit und weniger Plan waren die besten von allen. Herrlich einfach mal ein Paar Wochen das Gefühl der ungebundenen Freiheit. Zu viel Planung macht das nur kaputt.
 
Ich kann jedem empfehlen, der gerne einen Plan B hat, es mal ausgiebig ohne Plan B zu versuchen. Schlimmstenfalls geschieht genau das, was man befürchtet und dann stellt man fest, dass die Welt trotzdem nicht untergeht.
Ich hatte auf meiner Nordkapptour mir ständig Sorgen gemacht:
- Werde ich heute einen geeigneten Platz zum Zelten finden? - Nach etlichen Tagen kein Thema mehr.
- Hoffentlich bleiben die Sachen trocken. Wenn nicht, werde ich jämmerlich frieren, nicht mehr schlafen und völlig übernächtigt zum nächsten Bahnhof müssen und die Tour abbrechen. - Nicht eingetreten.
- Hoffentlich geht nix kaputt. Denn hier, wo alle 50 km nur ein Zeichen menschlichen Daseins zu finden ist, kann dir niemand helfen. - Dort nicht eingetreten, aber woanders, in dichter besiedelten Gebieten. Und Lösungen gefunden. Und ich war mir immer meiner Sache nicht sicher.
 
Vlt kann sich ja mal hier jemand zu Wort melden, die schon einmal auf Plan B zurückgreifen mussten.
Anfangs war mein VM sehr unzuverlässig. Da ist Folgendes vorgekommen:
  • Fahrt quer durch Deutschland => nach 100 km hat sich die Kette verklemmt und hat den Schaltungskäfig zerrissen. Rollend einige km zum nächsten Bahnhof gefahren (die Hälfte der Strecke ging es leicht bergab), weiter mit Regionalzug nach Regensburg, und dort einen Plan B ausgearbeitet: VM in den Nachtzug, und nach Hamburg; dort dann Notreparatur in einem Fahrradgeschäft, und weiter, weil ich eine Fähre erwischen musste.
  • Fahrt nach Südfrankreich: Nach 600 km ist mir die Schaltzug-Außenhülle abgeknickt (beschädigt, weil sie schlecht verlegt war), und ohne Gänge in den Bergen ist sinnlos. Zudem hatte sich die Tretlagermast-Verstellung gelockert, ließ sich nicht mehr festziehen, bin immer tiefer ins VM reingerutscht. Schiebend bis zum nächsten Bahnhof, dort in den TER nach Lyon gewuchtet (bevor der Schaffner motzen konnte), dort durch die Stadt geschoben zum anderen Bahnhof, in den nächsten TER gewuchtet, bis Genf, dann in den IC nach Zürich, bei Verwandten übernachtet, und weiter mit dem EC nach München (Schaffner hat gemotzt, aber da war das VM schon drin).
Kleinere Probleme konnte ich unterwegs beheben; z.B. Kette hat sich in Umlenkrolle verklemmt und auseinandergebogen (zurückgedengelt, irgendwo eine Ersatzschraube gefunden), Tretlagermast-Verstellung hat sich gelöst (ein Anwohner hat mir seinen Werkzeugkasten gegeben, so dass ich ein Loch für eine Schraube bohren konnte, die das weitere Verrutschen verhindert hat) ...

Liegerad:
  • Einmal ist mir mal die Sitzhalterung gebrochen (war aus Alu, Ermüdungsbruch); dann musste ich per Zug weiter, weil ich nur noch fahren konnte, indem ich mich am Lenker hochziehe und keine Kraft auf die Lehne bringe, das geht nur wenige Kilometer.
  • Dann ist mir mal irgendwie die Feder des Kettenspanners kaputt gegangen; da habe ich dann ein Loch ins Schutzblech gebohrt, und einen Expander zwischen Schutzblech und Kettenspanner gehängt.
  • Bei einem Sturz ist mir der Carbon-Lenker gebrochen. Wir haben es notdürftig laminiert; das hat bis zum Ende der Reise gereicht, allerdings war es nicht wirklich fest – die Temperaturen waren nur einstellig, das Harz ist nicht richtig ausgehärtet.
Das Krasseste, das ich mal gehört habe, hat ein Freund erzählt: Sie haben eine Liegeradtour von Helsinki zum Nordkap gemacht. Bei der Ankunft am Flughafen stellte sich aber heraus, dass die Räder (Kreuzotter) so ruppig behandelt wurden, dass bei einem der Rahmen gebrochen war. Also direkt am Flughafen laminiert; dann musste das Harz getempert werden. Dazu eines der anderen Liegeräder an einem Container so aufgehängt, dass das Hinterrad in der Luft ist, Walzendynamo an, Kabel in das Carbon, und getreten bis es warm wurde. Die Reparatur hat dann mindestens bis zum Nordkap gehalten (und wahrscheinlich noch viel länger; keine Ahnung, ob das Rad noch fährt).
 
Ich habe noch nie einen Plan B gehabt. Wie auch war oft lange in Gegenden unterwegs, in denen keine Autos, keine Busse und Bahnen, kein Telefon (früher) und Mobilfunk (heute) vorhanden war.

Mein Rezept: Nicht an die Grenze gehen - das ist der Kombination aus Virus + Defekt vorbehalten. Das Fahrzeug gut kennen, Werkzeug und Improvisiermaterial mitnehmen.

Beispiele, alles mit dem UP.
Uns begegnet in Südalgerien ein Radler mit ca 20 gerissenen Speichen in einem LR. Der wollte noch weiter nach Cote d'Ivore. Laufrad im Rammschutz eines Geländewagen geradegebogen, Speichen ersetzt aus unserem Fundus. Er ist dann ein paar Tage mit uns mitgefahren (Gebirge). Dann hat es ihm den Freilauf gekostet. Da war dann auch nicht Ende, man kann die Kassette auch mit den Speichen verknoten (ich habe aber seither einen Freilauf dabei, denn das ist wirklich sehr ärgerlich).
Auch in Südalgerien (exakt auf der gleichen Tour, anderes Rad) bricht das Ausfallende. Schlauchschellen die das angeknackste Ende auf Druck belasten gehen auch.
Ein Jahr später -gleiche Gegend- flippt eine überspannte und weichgefahrene Felge und geht nicht mehr durch den Hinterbau. In der Gabel ist mehr Platz, also Felgen tauschen (wäre nicht so schwierig gewesen, wenn die Nippel nicht mit Pattex eingeklebt worden wären. Die Kombination Pattex mit Saharastaub ist fast unlösbar. Einweichen in Benzin hat geholfen).
In Kirgisien im TienShan zerspratzt eine Felge. Der Felgenrand ist abgesprungen. (Durchgebremst sah die noch nicht aus). Den Schlauch auf Sollmaß mit Leukotape umwickelt damit er keinen Druck auf den Mantel ausübt. In den Mantel eingelegt und den Mantel mit Kevlar-Garn als Schlauchreifen zusammengenäht. Felge mit der Nagelfeile entgratet und den "Schlauchreifen" wieder aufgezogen. Natürlich geht die Bremse dann nicht mehr, so ohne Bremsflanke. Die Konstruktion hatte nach 200 km noch keine Defekte (die Felge wurde schnellstmöglich getauscht, per Anhalter und Fahrt nach Bishkek. Aber der Händler dort hat das Konstrukt wieder so aufgezogen, zu faul das Garn durchzuschneiden und einen neuen Schlauch reinzulegen. Daher weiss ich, dass das auch ohne Felgentausch gehalten hätte).
Die Anzahl zerlegter und mit Schlauchschellen und Bastelmaterial geflickter Gepäckträger und mit Garn genähte Reifenflankenrisse.......ich kanns gar nicht zählen.

In Europa ist doch das einzige Problem: Zeit. Man muss am Montag wieder bei der Arbeit sein oder so. Macht man sich davon frei, dann findet man ein Platz auch für ein VM und immer eine Lösung. Ausser für die Fälle die ein Testament oder Organspendeausweis erfordern.

Mit VM und weiter Reise habe ich ja noch keine Erfahrung. Aber mit einem Pferd. An den Ilmensee geritten, 1 Woche lang. Dort wollte das Tier für den Heimweg am Sonntag partout nicht in den Hänger. Also habe ich es auf einer Wiese neben einem Campingplatz geparkt, bin nach Hause gefahren, habe am Montag einen wichtigen Termin wahrgenommen, habe nochmal 3 Tage Urlaub beantragt und bin heimgeritten :)

Also locker bleiben! Das wichtigste ist Gesundheit. Ist man gesund, geht alles.
 
Hat eigentlich schon mal jemand im Velomobil übernachtet sprich einfach sitzen geblieben und konnte auch einschlafen?
 
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