Einseitig härtere Federung

Beiträge
504
Servus,

ich hatte das Problem an anderer Stelle schon mal beschrieben. Da habe ich den Verdacht geäußert, dass ausgeschlagene Gelenkköpfe dafür verantwortlich sind. Ich habe schon eine Weile das Gefühl, dass die Federung auf einer Seite härter ist. Das merke ich insbesondere bei eher kleinen aber hochfrequenten Einschlägen. So habe ich auf dem Arbeitsweg eine Stelle, wo sie eine Frische Fahrbahnmarkierung aufgebracht haben. Die Streifen sind etwa 1/2 cm erhaben. Wenn ich da drüber fahre gibt es links und rechts unterschiedliche Geräusche, auf einer Seite hört sichs viel härter an. Heute habe ich mich mal in Seide-Manier aufs Trike gestellt und gewippt und hatte den Eindrück, dass der eine Dämpfer deutlich weniger nachgibt. Deshalb habe ich jetzt die Vermutung dass der Dämpfer hinüber ist. Kann sich das auf diese Art äußern? Oder woran merkt man überhaupt dass ein Dämpfer fertig ist?

Grüße
Philip
 
Ich nehme mal an, dass die Vorspannung bei beiden Dämpfern gleich ist - sonst unterscheidet sich das Fahrverhalten natürlich. Hat aber nix damit zu tun, dass möglicherweise ein Dämpfer tatsächlich defekt ist. Ich habe mir gerade einen gebrauchten Luft-Feder-Dämpfer für hinten gekauft - da hat der Fahrradhändler meines Vertrauens gesagt, dass die eigentlich (fast) nie kaputt gehen (natürlich kann mal ein Satz Dichtungen etc notwendig sein, habe ich auch getauscht).
 
Ich nehme mal an, dass die Vorspannung bei beiden Dämpfern gleich ist - sonst unterscheidet sich das Fahrverhalten natürlich.
Das sollte doch nur zu einer statischen Schieflage führen und nicht die Härte der Federung beeinflussen.
Ich dachte eigentlich es wäre normal, dass Dämpfer irgendwann den Geist aufgeben. Mir fehlt aber die Erfahrung. Vor meinem Trike hatte noch kein Rad Dämper, von Federgabeln mal abgesehen. Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann, aber da kenn ich es durchaus, dass die irgendwann fertig sind und zu "rumpeln" anfangen.
Ich will die Dämpfer aber natürlich auch nicht einfach auf Verdacht wechseln.
 
Ich will die Dämpfer aber natürlich auch nicht einfach auf Verdacht wechseln.

Dreh' die Rändelscheibe bei eingebautem Dämpfer ganz auf (der Federteller wird irgendwann rausfallen), dass du die Feder hin- und herschieben kannst. Jetzt kannst du vorsichtig testen, ob das Gestänge gleichmäßig rein- und rausgeschoben werden kann (dann ist der Dämpfer okay) oder ob es ein Stück leer durchgeht oder du schmatzende Geräusche hörst. Geht im ausgebauten Zustand natürlich besser und einfacher ... :)

fluxx.
 
Die Vorspannung erhöht nicht die Dämpferhärte und ja, bei sehr großem Unterscheid wird sich sicher auch eine statische Schieflage einstellen - ich dachte mehr an einen kleinen Unterschied, der sich noch nicht optisch äußert, aber möglicherweise in der Fahrweise. Schlägt der Dämpfer durch? Das war/wäre lt. meinem vertrauenswürdigen Fahrradfachhändler ein Kriterium für "hin". Das häufig beschriebene Schmatzen empfand er als wenig aussagekräftig und daher nur im Eingebauten Zustand "prüfbar". Ich muss mal endlich meinen Einbauen, damit ich hier aus eigener Erfahrung sprechen kann, denn mit getauschten Dichtungen und im "offenen" Zustand schmatzt er auch ein wenig. Ich habe aber noch die Option des Ölwechsels/Auffüllen des Öls.
 
Jetzt kannst du vorsichtig testen, ob das Gestänge gleichmäßig rein- und rausgeschoben werden kann (dann ist der Dämpfer okay) oder ob es ein Stück leer durchgeht oder du schmatzende Geräusche hörst. Geht im ausgebauten Zustand natürlich besser und einfacher ... :)
Hab ihn ausgebaut. Das war wohl nicht die Ursache. Der Dämpfer bewegt sich in beide Richtungen butterweich.
Als nächstes nehm ich mal die Gleitlager unter die Lupe. Die habe ich nämlich bis auf ein Paar vor ner Weile getauscht. Weil das so eine saumäßige Arbeit ist hab ich nur die mit Spiel gewechselt. Wenn die Gleitlager älter sind lassen sich die Querlenker deutlich leichter bewegen (ohne Dämpfer). Wenn Sie neu sind geht das nur mit erheblichem Kraftaufwand, was laut Thomas auch so sein soll. Die alten Lager sitzen auf der gefühlt weicheren Seite. Die werd ich dann mal tauschen. Dann hab ich endlich auch rundum Torx Schrauben drin...:)
 
Habe beim Tauschen der Lager gerade eine unschöne Entdeckung gemacht. Ich bin mal vor etwa zwei Jahren eine Weile unbemerkt mit gelockerter Schraube gefahren. Dadurch hat sich die Bohrung etwas vergrößert. Nachdem ich damals die Schraube ordentlich fest angezogen habe ist sie aber in der Position des ursprünglichen Lochs verblieben. Das hab ich gelegentlich geprüft. Jetzt allerdings war das nicht mehr der Fall, -obwohl die Schraube bombenfest war, ist sie gewandert und hat das Loch noch etwas erweitert, siehe Bild. Das wird im Laufe der Zeit vermutlich nicht besser werden. Das Blech ist ja leider ein fester Teil des Hauptrahmens und ich fürchte, dass sich das Problem nicht ohne Schweißarbeit beheben lässt.
An die Metallbauprofis - was würdet Ihr da machen?IMG_0642.JPG
 
Für mich sieht das auf dem Bild so aus, als würde da an der Buchse schon mal eine Schweißnaht aufgetragen und nachgebohrt, (natürlich ist das aufgetragene Material ich tippe mal auf Elekroschweißdiode nicht so hart, wie die (gesinterte) Buchse, darum ist sie auch ausgeschlagen oder ausgefozt (wie wir damals in der Ma.Schlosser Ausbildung sagten. Mein Tipp; Die Buchse rauspressen. Und eine neue Buchse einpressen Z.B. in einer Werkzeugmacherwerkstatt oder so, weil dazu wirst du eine Hydraulik Lagerpresse brauchen

LG, Klaus
 
Hallo Klaus,
alles was du Da siehst ist durch die Bewegung der Schraube und des Schraubenkopfes entstanden. Ich gebe zu, dass das links nach geschweißt aussieht, aber das ist definitiv nicht gemacht worden. Und eine Buchse ist da auch nicht drin, das ist einfach eine Bohrung im Blech. (@Thomas Seide möge mich korrigieren, wenn ich da was falsches sage)
 
2 bleche die bis zur bohrung rechts am bildrand gehen auf beiden seiten mit präzise gebohrten löchern und grossen scheiben um den druck zu verteilen -wenn die achslänge das hergibt wäre da mein erster gedanke.

achja und das blech selbst planschleifen und evtl etwas neuen lack zum rostschutz drauf für eine gleichmässigere auflagefläche. links unterm loch ist das blech scheints gestaucht oder jedenfalls dicker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird nur auf einer Seite gehen, weil die Achse mit der Schraube gegen das Blech gezogen wird. Der Abstand der Befestigungspunkte ist also durch die Achslänge vorgegeben und kann nicht durch ein Blech verringert werden.
Vielleicht wirds mit einem Bild des Querlenkers deutlicher:IMG_0643.JPG
 
Für mich sieht dies immer noch nach einer eingepressten Buchse aus, die aus irgendeinem Grund links ausgeschlagen bzw. Material auf gestaucht ist
Wenn Thomas aus seinem Urlaub zurück ist, kann er uns ja aufklären, ob Lagerbuchse oder nicht.

LG, Klaus
 
Hallo,

ich würde Aufbohren, Reiben und das Einpressen einer Buchse empfehlen. Diese sollte aber kürzer als die Blechdicke sein. Unter die Schraube müssen dann aber große und kräftige Unterlegscheiben.

viele Grüße

Christoph
 
ich würde Aufbohren, Reiben und das Einpressen einer Buchse empfehlen. Diese sollte aber kürzer als die Blechdicke sein.
Und sowas geht tatsächlich bei einer Materialstärke von 1-2 mm? (geschätzt).
Wäre nicht auch was in der Form möglich. Nur ein Beispielbild um die Form zu verdeutlichen.
upload_2018-1-4_21-0-7.png
Loch auf 10 mm aufbohren, der kleinere Ring mit außen 10 mm und innen 8 mm und Höhe = Blechstärke. Und der äußere Ring möglichst ein paar mm größer. Wie würde man so ein Teil im Maschinenbau nennen?
 
ich würde Aufbohren, Reiben und das Einpressen einer Buchse empfehlen. Diese sollte aber kürzer als die Blechdicke sein.
Wo soll dann die Achse aufliegen?
Ich verstehe die Konstruktion so, dass das Blech der Rahmenaufnahme zwischen Achse und Schraubenkopf eingeklemmt wird. Wenn man eine Buchse einsetzt, liegt die Achse nur noch am Rand auf dem Blech. Reicht die Restfläche aus, dass da beim Festziehen und auch später im Betrieb nichts fließt?

Das beschriebene Fehlerszenario in #7 kann ich übrigens noch nicht so ganz mit dem Bild zusammenbringen. Wenn die Schraube fest war und gewandert ist, wundert mich der sichtbare Wulst auf der Seite, wo das Material gestaucht wurde. Ist der Schraubenkopf verbogen worden, so dass er links auf dem Wulst auflag und sich rechts durch den Lack ins Metall gegraben hat, oder ist das Blech entsprechend verbogen? Über dem Loch sieht man auch noch Spuren, die von einer Unterlegscheibe stammen könnten.
 
Ich verstehe die Konstruktion so, dass das Blech der Rahmenaufnahme zwischen Achse und Schraubenkopf eingeklemmt wird.
Stimmt.

Wenn die Schraube fest war und gewandert ist, wundert mich der sichtbare Wulst auf der Seite, wo das Material gestaucht wurde.
Möglicherweise ist der Wulst auch schon entstanden, als ich in der Vergangenheit mit lockerer Schraube gefahren bin.
Über dem Loch sieht man auch noch Spuren, die von einer Unterlegscheibe stammen könnten.
Ich hab gerade noch mal geschaut - diese Spuren passen in etwa mit dem Durchmesser des Schraubenkopfes zusammen. Könnten aber auch tatsächlich von einer Scheibe kommen, die zum Lösen der Schrauben in Verbindung mit einer Mutter + Kontermutter zum Einsatz kam.

Das Bild passt übrigens auch nicht so ganz zu dem, was ich mit meinen Augen sehe. Ist ja bei Photos leider oft der Fall. Wenn ich nur das Bild anschaue, verstehe ich auch, dass Klaus da eine Hülse sieht.
 
Da es sich wohl doch um "nur" eine ausgefranzte Bohrung handelt, schließe ich mich dem Tipp an
ich würde Aufbohren, Reiben und das Einpressen einer Buchse empfehlen. Diese sollte aber kürzer als die Blechdicke sein. Unter die Schraube müssen dann aber große und kräftige Unterlegscheiben.
LG, Klaus
 
Ich hab gerade noch mal geschaut - diese Spuren passen in etwa mit dem Durchmesser des Schraubenkopfes zusammen.
Keine Ahnung was ich da gestern gesehen habe. So groß ist der Schraubenkopf natürlich nicht.

Das Blech habe ich gerade mal gemessen, ca. 2,5 mm mit Beschichtung.

Zum Aufbohren - wie macht man sowas? Durch das ausgenudelte Bohrloch hab ich ja gar keine Zentrierung mehr.
 
daher ja der gedanke mit dem blech (bzw wenn es geht gleich zwei auf beiden seiten, was hier ja nicht geht), das hält die achse da wo sie hin soll und erhöht die materialdicke.
wenn die achslänge das zulässt......
 
Zum Aufbohren - wie macht man sowas? Durch das ausgenudelte Bohrloch hab ich ja gar keine Zentrierung mehr.
An der Stelle? Einspannen in eine Ständerbohrmaschine oder Fräse dürfte ausfallen.
Wenn Du eine passende Rundfeile hast, nimm die. Die Feile sollte an der dicksten Stelle ziemlich genau den späteren Lochdurchmesser haben. Das wird vielleicht nicht perfekt, aber Du musst ja sowieso mit der Reibahle hinterher. Egal womit Du's probierst, zeichne vorher ein großes Kreuz durch die Mitte des ursprünglichen Lochs bis in die Bereiche des Blechs, die beim Arbeiten sauber bleiben, damit Du den Bezugspunkt wiederfindest.
Außerdem mach die Auflageflächen für den Bund (edit: für die U-Scheiben, @christoph_d meinte wohl eine Buchse ohne Bund) und auf der anderen Seite für die Achse ordentlich glatt - am besten, bevor Du das Kreuz drüberzeichnest...

Wenn's meins wäre, würde ich wegen der Auflagefläche für die Achse einen anderen Weg probieren: Nicht das Loch an eine Buchse anpassen, sondern eine Buchse an das Loch anpassen, so dass von der eigentlichen Buchse nur ein sichelförmiges Stück übrigbleibt und der Bund quasi als Unterlegscheibe unter der Schraube liegt. Ggf. noch die Lochwandung etwas glätten, damit das Stück dort sauber anliegt. Eigentlich sollte die Verbindung ja dadurch halten, dass das Blech zwischen Achse und Schraubenkopf geklemmt wird, nur alle paar Wochen mal kommt vielleicht ein Schlag, der das verschiebt. Dann muss was da sein, was die Schraube am Wegwandern hindert, aber das bekommt ja wegen der nach wie vor vorhandenen Klemmwirkung nicht den vollen Schlag ab.
Ein Schlosser würde als "sichelförmiges Stück" wohl eine passend beschliffene Schweißraupe vorschlagen, die braucht man auch nicht mehr einzuklemmen oder einzupressen, damit sie dort bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten