Mich mal vorstellen :)

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Servus werte Gemeinde,

seit einiger Zeit bin ich hier schon angemeldet und lese natürlich fleißig mit.
Nun wollte ich mich vorstellen und mich im Forum auch einbringen.

Ich bin Anfang 40, Architekt und betreibe eine kleine Cottage für ultraleichte Wanderausrüstung. Einige werden mich aus den Ultraleicht Szene vielleicht kennen.

Vor 1 1/2 Jahren wurde mir als Nebenwirkung einer Chemotherapie leider der linke Unterschenkel amputiert und das rechte Bein ist dabei auch noch in Mitleidenschaft gezogen worden. Seitdem ist Upright für mich nicht mehr möglich und die Rennmaschinen mussten den Haushalt verlassen. Da laufen zur Zeit nur eingeschränkt möglich ist musste eine Alternative her, um wieder in der Natur sein zu können. Da komme ich an einem Trike nicht vorbei. Und natürlich hat mich auch der Trikevirus erwischt. Früher habe ich natürlich lange Radreisen gemacht und auch mal als Zweiradmechaniker gearbeitet aber das Laufen war halt immer schöner :) Aber Trike fahren (und wahrscheinlich in Zukunft auch Velomobil) ist eine wunderschöne Alternative!

Als Einstieg in die Trikewelt habe ich mir hier im Forum ein gebrauchtes fs20 besorgt, welches natürlich jetzt mit Bafang und selbstgebauten Akku satte 28 kg auf die Waage bringt.

Aber trotz halber Wattzahl am Berg würde ich Steigungen auch gerne wieder gut ohne Motor bewältigen wollen, deswegen baue ich gerade auch an einer leichten Alize und denke, dass ich bei dem Teil zwischen 14 und 14,5 kg landen werde, wobei der reine Rahmen (komplett Brut, ohne Achsschenkel, Lager, Lenker,Dämpfer ,Schaltauge...) schon leider 6,7kg auf die Waage bringt (inkl. Lack ;) ) und die Angabe von Challenge von 17,5 kg auch mehr als optimistisch ist (19,6 ohne Pedale, Bleche,Träger entsprach eher der Wahrheit. Aber das hat hier eigentlich noch nix verloren)
Aber als Einstieg für einen schmalen Taler ist das zunächst erstmal ganz in Ordnung.

Und für mich als alten GramWeenie (der seine Zahnbürste abschneidet und Labels aus Kleidung heraustrennt, um noch das letzte Gramm aus einer Ausrüstung zu holen) wird es irgendwann natürlich mal ein Velomo werden.

Beste Grüße und bis die Tage, Laufbursche
 
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@LAUFBURSCHE :

Ja, die Gewichtsangaben sind meistens mit Vorsicht zu genießen.

Vielleicht wäre ein (Renn-)Liegerad auch was für Dich, da kannst Du ein Rennrad vergessen!

Sehr effektiv, da ist nur noch ein Velomobil schneller und Du würdest Deinen Rennrädern nicht nachtrauern, glaube ich.

Wo tust Du wohnen?

Winni
 
Moin @LAUFBURSCHE ,
Erst mal finde ich es gut dass du nicht den Kopf in den Sand steckst.
Bei deiner Einschränkung wäre noch interessant ob das rechte Bein noch tadelos funktioniert und wie weit du das Linke Bein zB mit Prothese doch noch einsetzen kannst.
Die meiste Power holst du aus dem Oberschenkel und dem Pomuskel.

Ich habe hier im Pott auch einen Oberschenkelamputierten (max 20cm noch vorhanden) gesehen der Rr gefahren ist.
2Rad würde ich also Perse nicht ausschliessen.
Zb bei einem Tieflieger kann man sich beim Anhalten mit der Hand abstützen.
Du must dann aber Einbeinig aus ca 25cm Sitzhöhe hochkommen können....

Grüße
René
 
Servus Folks, danke für die Antworten. Nun, ich denke, dass ein Trike für mich schon die optimale Wahl ist und bin auch recht zufrieden. Auch wenn nur langsam, komme ich Steigung rauf, bei denen meine bessere Hälfte auf dem Upright schon absteigen muss. Ich muss zwingend Klickies fahren, da ich sonst das Prothesenbein nicht auf der Pedale halten kann. Aber wenn ich das Prothesenbein drehe, klicke ich noch lange nicht aus. Dieser Umstand ist auf dem Upright oder auf einem zweirädrigen Tiefflieger eine schlechte Situation. Deswegen ist mein aktuelles Ziel ein leichteres Trike mit der systembedingten Kippsicherheit, um Steigung souveräner bewältigen zu können (und wenn man auf mehrtägige Touren gehen, äh fahren will kommen halt noch mal ~2500g an Ausrüstung hinzu) Ein Velomobil wäre aerodynamisch natürlich sinnvoller aber natürlich muss das Systemgewicht dann erstmal den Berg rauf.

Beste Grüße aus der Domstadt, Labu
 
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Danke für die Gewichtsangabe :) Ja, an SOF habe ich auch schon gedacht. Auf der Grundlage eines leichten Trikes könnte man in Verbindung von Cuben und Carbon eine ziemlich leichte und stabile Hülle generieren. Ich selbst habe schon Zelte um die 100g gebaut. Aber das gehört wirklich in einen eigenen Bauthread.
 
Wenn Du bei einem Ausflug "nur radeln" willst, kann ich mir auch vorstellen, dass eine eigene Radlprothese sinnvoll sein könnte.

Dort sind vielleicht Gewichtseinsparungen drin, die beim Trike selbst schwerer zu erreichen sind.
Für ein paar Meter zur Toilette oder zum Biergarten muss die Prothese wahrscheinlich nicht perfekt sein?
Z.B. ein Rohrstück mit Cleat am Ende, ganz ohne Radlschuh?

Alles Gute, wie auch immer Du weitermachen willst,

Harald
 
Ja, das ist eine gute Idee. Für sportliche Runden wäre eine reine Klickieprothese genau das Richtige. Allerdings hat man noch nicht mal Anspruch auf eine Sportprothese, geschweige denn auf so ein Gerät. Und je nachdem kostet eine Prothese zwischen 10.000 und 20.000€. Hier wären ~2kg Einsparpotential drin. Allerdings muss ich es erstmal schaffen, dass der Kostenträger mir überhaupt eine Prothese genehmigt, denn zur Zeit wird mir selbst eine Standardprothese ohne Begründung seitens der Krankenkasse verweigert. Aber so ist das Spiel. Versicherung verdienen ihr Geld nicht damit indem sie Geld ausgeben sondern indem sie es zurückhalten.
 
Ja, das ist eine gute Idee. Für sportliche Runden wäre eine reine Klickieprothese genau das Richtige. Allerdings hat man noch nicht mal Anspruch auf eine Sportprothese, geschweige denn auf so ein Gerät.
Wenn die Hände noch OK sind: Selber bauen! Dann kann man auch gleich etwas CFK-Verarbeitung erlernen....:)
 
@anywhere80
Zur Zeit laufe ich auf einer Interimsprothese die mir kostenlos vom Sanitätshaus zur Verfügung gestellt wurde. Allerdings passt diese seit ein paar Monaten nicht mehr und wurde auch aus Teilen zusammengebaut, welche sozusagen übrig waren. Und die Pauschalerstattung in Höhe von 2500 € für eine Interimsversorgung für Sanitätshäuser ist schon lächerlich gering. Kostendeckend kann da kein Sanitätshaus mit arbeiten und das nur mit einer Mischkalkulation halbwegs ausgleichen.
[DOUBLEPOST=1508171768][/DOUBLEPOST]@RaptoRacer
Ich werde wahrscheinlich nicht umhin kommen, meine Prothesen irgendwann selbst zu bauen. Markus Rehm (Unterschenkelamputierter Olympionik), der auch einer meiner Orthopädietechniker ist, baut sich regelmäßig neue Prothesen und hat dutzende zur Auswahl. Aber um sich die Sachen selber zu bauen, muss man an die Materialien, respektive Bauteile kommen. Dies ginge entweder über einem Deal mit dem Sanitätshaus oder man sattelt noch mal ein kleines Bachelorstudium als Orthopädietechniker auf, um ein Gewerbe gründen zu können (da es sich um ein nicht zulassungsfreies Handwerk handelt) damit man bei den Herstellern überhaupt das Material erhalten kann. Und allein ein guter Fuß hat ungefähr den Gegenwert von einem HiTrike PI.
[DOUBLEPOST=1508171911][/DOUBLEPOST]@Winni
Ich komme eigentlich ganz gut klar mit Prothese und Klickies, da muss ich nicht auf spezielle Pedale umsatteln, die mir auch bekannt sind. Von dieser Seite funktioniert das eigentlich ganz gut. Ist halt einfach nur der fehlende Unterschenkel und das ledierte rechte Bein. Da helfen auch keine Pedalen ;)
 
Ich werde wahrscheinlich nicht umhin kommen, meine Prothesen irgendwann selbst zu bauen. Markus Rehm (Unterschenkelamputierter Olympionik), der auch einer meiner Orthopädietechniker ist, baut sich regelmäßig neue Prothesen und hat dutzende zur Auswahl. Aber um sich die Sachen selber zu bauen, muss man an die Materialien, respektive Bauteile kommen. Dies ginge entweder über einem Deal mit dem Sanitätshaus oder man sattelt noch mal ein kleines Bachelorstudium als Orthopädietechniker auf, um ein Gewerbe gründen zu können (da es sich um ein nicht zulassungsfreies Handwerk handelt) damit man bei den Herstellern überhaupt das Material erhalten kann. Und allein ein guter Fuß hat ungefähr den Gegenwert von einem HiTrike PI.

Fein, es scheint, dass Du schon gute Ansätze und beste Kontakte zum Thema hast.

Das "Radl-Wadl" könnte aus meiner Sicht ein ganz einfaches (und somit relativ billiges) Ding sein. Alles, was man wweglassen kann, wiegt nichts und Fuß würde ich da keinen dran sehen. Die Anbindung zum Bein hin wird aber wohl dennoch Aufwand bleiben.

Gruß, Harald
 
[DOUBLEPOST=1508171768][/DOUBLEPOST]@RaptoRacer
Ich werde wahrscheinlich nicht umhin kommen, meine Prothesen irgendwann selbst zu bauen. Markus Rehm (Unterschenkelamputierter Olympionik), der auch einer meiner Orthopädietechniker ist, baut sich regelmäßig neue Prothesen und hat dutzende zur Auswahl. Aber um sich die Sachen selber zu bauen, muss man an die Materialien, respektive Bauteile kommen.
Also das Einzige was ich mir kompliziert vorstelle ist das Gelenk was das Knie ersetzt.
Du bist doch am Unterschenkel amputiert.
Dann benötigst du doch einfach nur einen 'länglichen Stumpen' mit Anschluß an Unterschenkel und Verbindung zur Pedale.
Sowas kann man aus mit Kohlefaser in einem Stück fertigen...
und das der Erste Versuch nichts wird ist nicht schlimm, man muss ja noch Steigerungspotential haben...
 
Vor allem gibt es solche Endstückfüße aus Titan, welche direkt als Klickie ohne Fuß enden bereits fertig von der Stange.
Man müsste aber eruieren inwieweit die asymmetrischen Winkel und Muskelbeanspruchungen, welche sich durch den fehlenden Fuß ergeben, Auswirkungen auf den "runden" Tritt haben und den Gewichtsvorteil wieder zu nichte machen. Aerodynamischer wäre es aber bestimmt.
[DOUBLEPOST=1508177187][/DOUBLEPOST]P.s. Radl Wadl find ich gut :)
 
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