Dualdrive 3*8 kaputt

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Heute hatte ich beim Fahren plötzlich ein komisches Geräusch, als ich auf dem zweiten Nabengang in einen Berg fuhr. Es war ein leichtes Quitschen oder Kreischen. Das Geräusch hatte ich im zweiten und dritten Gang der Nabe. der erste Gang lief ruhig.
Zuerst mal also die Zugeinstellung überprüft. Naja, ein bischen zu lang war der Zug, aber das Einstellen des Zuges brachte keine Verbesserung.
Was tun? Nicht nur, daß ich 6 Kilometer nach Hause hatte, zu allem Überfluß hatte ich noch einige weitere Kilometer (ca. 10) zu bewältigen, weil meine Radtour ja keine Freizeit war, sondern Arbeit.
Ich beschloß, den ersten Gang zu fahren und dafür vorne auf dem größten Kettenblatt zu fahren, um das Drehmoment niedrig zu halten. Ich stellte auch fest, daß mit wenig Eingangsdrehmoment auch die beiden hohen Gänge der Nabe leise liefen, bleib aber im ersten Gang hinten.

Nach dem Abendessen verzog ich mich in die Werkstatt und zerlegte erst mal die Nabe. Explosionszeichnungen und Anleitungen sind nur was für Feiglinge! ;)
Beim ersten Versuch öffnete ich die Nabe von links und kam nicht weit. OK, irgendwo meinte ich mal gelesen zu haben, daß die DD im Gegensatz zur alten Dreigang nicht von links, sondern von rechts geöffnet wird. :whistle: Und wenn's links nicht weitergeht..... :D

Langer Rede kurzer Sinn: Als ich die eigentliche Getriebeeinheit in Händen hielt, sah ich, daß ich gleich einpacken kann, weil ich die Nabe heute nicht mehr zusammenbauen werde, geschweige denn, morgen fahren werde.
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Also, ob der Spalt da hin gehört, kann ich auf den ersten Moment nicht sagen, weil ich noch nie eine Dualdrive offen hatte. Aber wenn, dann wäre er bestimmt gerade, und nicht krumm. Das kann also wohl so nicht gehören und würde genau zu den Symptomen passen, die ich festgestellt hatte. Hohe Kräfte im Getriebe spreizen den Käfig und er schleift an der Nabenhülse.
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Und es ist nur der eine Riß! Das ganze Teil ist regelrecht gesprengt!
Sch....! Übermorgen ist Radtour Wandertag in der Klasse der Großen und ich wollte/sollte als "Hilfssheriff" mitkommen. Wird wohl mit dieser Nabe nichts mehr werden.
Entweder ich mopse mir das Hinterrad aus dem Anthrotech der Kleinen oder ich fahre mit meinem E-Lastenrad.

Ersatzteil habe ich schon durch das Forum gefunden: https://www.tretwerk.net/Getriebe-komplett-fuer-DualDrive-24-27-00-0389-015-000-ohne-Huelse.html

Viel wichtiger wäre mir die Frage nach der Ursache.
Sieht nach zu hohen Kräften aus.
Ich fahre mit einer 32-11 Kassette und normal vorne ein 42er Kettenblatt.
Am Berg, wenn ich mit dem 42er nicht mehr rumkomme, aber auch wirklich erst dann, schalte ich vorne auf 26 Zähne runter und trete meist mit knapp 60 Umdrehungen weiter. Wir haben hier in Eisenach viele steile Straßen. Auf manchen muß ich sogar mit dem 26'er vorne noch echt kämpfen.
Was schätzt Ihr, ist das die Ursache? Wenn ja, was für ein Getriebe brauch ich dann eigentlich?
Eine Rohloff dürfte da wohl auch überlastet sein, oder?
 
Ich hab schon 3 dieser Naben zerlegt. Bei der ersten ist das Sonnenrad plötzlich regelrecht geplatzt, die zweite hat das Gehäuse zerrissen und bei der letzten ist der Zahnkrans in dem die Speerklinken laufen zerbröselt. Weiß auch nicht, obs an der Kraft liegt oder etwas anderem.
Gruß Jens
 
Ob die Benutzung des kleinen Ritzels dafür verantwortlich ist?
Das Maximal auf die Nabe wirkende Drehmoment kann damit zwar höher sein.
Das zum Steigen des Berges nötige Drehmoment bleibt aber insgesamt gleich.
Wenn man auf ruckartiges Treten verzichtet ist es letzlich Materialermüdung infolge häufigen Benutzens.
Interessant wäre, wie oft du welche Nabengänge benutzt hast.

Noch gibt es ja Ersatz in Form einer ganz neuen Nabe.
 
Du Pechvogel. Außerhalb der Spezifikation bist Du, aber wir fahren die auch im Tandem und dort läuft sie unauffällig. Im zweiten Trike werkelt eine 3x7 seit Urzeiten mit ähnlicher Entfaltung wie bei Dir. Vielleicht hättest Du doch die Rohloffvariante wählen sollen ;-)
 
Zur Not hätte ich auch noch irgendwelche Innereien daheimliegen. Wenn dir der Thomas nicht helfen kann, sagste nochmal Bescheid.

Martin
 
@Gasi Ja, das ganz kleine Kettenblatt nutze ich sehr gerne, weil ich da nicht so explosiv pressen muss. Das Ergebnis ist, daß ich auch bei schlechtem Grip besser hochkomme, weil das HR nicht so schnell durchgeht. Also sollte das nicht das große Problem gewesen sein. Ich werde wohl eine neue Nabe kaufen müssen.

@Beneke ja, die Rohloff habe ich gestern im Entfaltungsrechner durchgerechnet, würde mir bei 26-13 die gleiche kurze Entfaltung geben, ohne die Spezifikationen zur überschreiten. Aber der Preis!

@Martin danke für das Angebot! Ich habe das interessante Angebot von Thomas und @heisseiliger hat mir auch eine 3x7 angeboten. Schaun mer mal.

Ich tendiere eher zu einer neuen DD oder 3x7, weil ich im Moment nicht sicher bin, ob ich auf Dauer ohne Motor auskommen werde. Meine Knie schmerzen hin und wieder. Da wäre es doof, jetzt eine Rohloff zu kaufen, um in einem Jahr (oder früher oder etwas später) einen HR-Nabenmotor zu verbauen.

Aber erst mal Danke für Euere Antworten und Angebote!

Noch eine Frage an die Gemeinde:
Ist eine alter Sachs eigentlich stabiler, als die DD????
 
Ich habe beide. Die Sachs 3X7 und die Dualdrive 3X8 (mit 9fach Ritzel.

Selbst mit Mittelmotor und 2fach Kettenblatt, Hänger Betrieb und extrem hohem Systemgewicht völlig Problemlos.

Wie du also siehst, schließen sich Dualdrive bzw Rohloff und Motor nicht prinzipiell aus.

Der Erfahrung anderer User nach, soll aber die Sachs 3X7 die Stabilere sein
 
Woran kann erkennen, ob ich eine DD2 oder 3 habe?
Sollte eigentlich außen draufstehen ;)
Sichtbarer Unterschied ist das Achsgewinde: 10,5 bei den älteren, M10 bei DD3. Also wenn Du irgendwo das komplette Innenleben findest, dann solltest Du die Achsmuttern und Nasenscheiben sicherheitshalber mit dazunehmen.
 
So, heute war ich mal beim Fahrradhändler meines Vertrauens. Ersatzteile ist so gut wie nix zu kriegen.
Eine neue DD 120 Euronen und ich kann sie Dienstag bekommen.
So werde ich das wohl machen.
Morgen Nachmittag DD bestellen und 36 Speichen und am Dienstagabend umspeichen und hoffentlich Mittwoch wieder fahren.

Die Überlegung Rohloff vs. Motor ist eher so gedacht, daß ich einen Nabenmotor verbaue. Ich bin in meinem Lastenrad mit einem Nabenmotor ausgesprochen zufrieden. Außerdem hat mir die Haube bereits das Hinterrad spürbar entlastet. Das HR ist jetzt tendenziell zu leicht. Da werde ich bestimmt keinen Tretlagermotor verbauen, der weiteres Gewicht nach vorne verschiebt. Für mich käme nur ein Kettenmotor unterm Sitz oder ein Hinterradmotor in Frage.
Auch würde ein Tretlagermotor mit der Haube wahrscheinlich kollidieren, genauer gesagt seine Drehmomentabstützung, die ja von vorne gegen den Umwerfermast gelegt werden müsste.
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Sollte eigentlich außen draufstehen

Dann habe eine DD 1, denn es steht nichts drauf.
 
@wolfflow
Das ist eine super Idee!
1.) sie scheint selbst 22:34 Zähne klaglos mitzumachen, (http://www.bentrideronline.com/messageboard/showthread.php?t=73212)
2.) sie hat Disk-Flansch. (Mein Greenspeed hat am Ausfallende parallel zur Sattelstrebe einen Block, der offensichtlich für Postmount-Gewinde vorgesehen ist. So könnte ich hinten gleich noch eine Parkbremse realisieren.)

Preislich nimmt sie sich mit den 120 Euro für die DD3. Der Speichenflansch hat mit 67mm den gleichen Durchmesser. (Die Speichen sind nämlich schon bestellt.)
 
Stimmt!

Ich habe aber 36 Speichen, was auch keine Problem ist.

Finde ich nur recht drollig, daß 4 Speichenlöcher gleich 10 Euro Aufbreis machen.

Morgen will ich mal meinen Händler fragen, ob er die CS-RK3 bestellen kann. Bis Montag um 14:00 kann er die Bestellung noch ändern und Dienstag Nachmittag kommt die Lieferung. Das gilt zumindest für die DD. Ob er die CS-RK3 auch so bekommt, weiß ich nicht.

Nachteil der SA: gut 200 gr schwerer. (Stört mich jetzt nicht so sehr.)
Vorteil der SA: Die Speichenflansche stehen 2mm breiter, was beim Mehrspurer sehr gut ist!
Weiterer Vorteil: Keine proprietären Schalthebel nötig! Die Nabe wird mit einem normalen Umwerfer-Hebel angesteuert.

Ich frage mich gerade, ob es vielleicht auch nützlch sein könnte, alle Speichen von innen nach außen einzufädeln. Dann stehen die Köpfe alle innen und die Speichen außen, was den Flansch sozusagen künstlich verbreitert und bessere Seitensteifigkeit ergeben sollte.
Bei meinem Lastenpedelec ist der Frontmotor so gespeicht.
Was würde bei einem Hinterrad dagegen sprechen?
 
. . . und der HERR sprach zu den Seinen :

Danke für den Hinweis! Ich sollte doch öfter mal die "Bibel" wälzen! ;)

Ich hatte das vor zwei Jahren schon mal alles gelesen, bevor ich mein erstes Hinterrad einspeichte, aber es inzischen einfach vergessen.
Also vergesse ich die Idee mal ganz schnell wieder.
 
Ich würde dennoch zur DD raten.
Das System drumrum ist schließlich schon vohanden.
 
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