e.Go Kart - wenn Autobauer ein Fahrrad bauen

Ich bin auch immer wieder überrascht, mit wie welcher Ignoranz und Unwissenheit Entwicklungen "auf den Markt geworfen" werden. In diesem Sektor herrscht gerade Goldgräberstimmung, da ist vom Garagenbauer, bis zu Multimiliardenkonzern aktuell jeder unterwegs. Interessanterweise sind alle Konzepte scheinbar komplett ohne relevantes Vorwissen konstruiert. Traurig.

Eigentlich sollte sich daraus eine Niche für einen kompetenten Velomobilbauer ergeben - sollte man wenigstens meinen.

-- Alex
 
Ganz so tragisch würde ich das nicht sehen. Das ist in der Tat ein Fahrzeug, welches ein Go-Kart darstellen soll: Kein Alltagsrad, kein Citybike, kein Lastenrad, kein Velomobil.

Es scheint ein reines Spaßmobil zu sein, etwas, womit legal auf der Straße herumgefahren werden darf (da es sich die Grenzwerte und Richtlinien für Fahrräder zu eigen macht) und gewiss Kartfeeling erzeugt.

Dies lässt sich z.B. an den hinterlegten Bildern erkennen: Nur ein Bild, welches tatsächlich den englischen Begriff "road" (ergo: Straße - gemeint ist allerdings eine Fahrbahn) aufzeigt, dafür drei Bilder, welche hauptsächlich "hippe", chillige Wege und Regionen zeigt. Ein Spielzeug a la Segway (mit diesen wird auch niemand 500 km Reisen absolvieren wollen, dennoch werden sie gekauft): Prestigeobjekt, teuer, spaßig = wird gekauft, um "Trendsetter" zu sein, wenn es finanziell keine Rolle spielt. Mit Alltagsfahrrädern oder Velomobilen hat das nichts gemein.

Viele Grüße
Wolf
 
Das ist allgemein ein Problem mit Lifestyleprodukten und Trendsetterkonstrukten..

Kennst Du die unsäglichen "Hoverboards"? Etwas, bei dessen Betrachtung sich Dr. Emmett L. Brown lachend in eine Kreissäge werfen würde.. Dennoch finden sie reißend Absatz. Nur, damit die Käufer anschließend feststellen, dass sie im Laufschritt für die gleiche absolvierte Distanz nur ~70% der Zeit bedingt hätten. :D

Viele Grüße
Wolf
 
Man sollte natürlich auch mal schauen, wer hinter "e.go" steckt und was die wirklich vorhaben:

Es geht um die Produktion eines vollwertigen Elektro-Kleinwagen in Kleinserie in KOSTENGÜNSTIGER Bauweise.
Dahinter steckt ein Team der RWTH Aachen, also nicht unbedingt eine Klitsche.

Die haben nun den "E.go life" auf die Beine gestellt der wohl in Kleinserie ca. 16.000 EUR kosten soll und schon bestellt werden kann. Ob man das (als KFZ) kostengünstig empfindet muß jeder für sich selbst entscheiden, wenn man sich die paar Teile an einem VM anschaut und den E.go danebenstellt, halte ich die Kiste (als Kleinserie) schon für günstig.

Natürlich kann man auch beim E.go das hohe Gewicht (870 kg mit Akku) kritisieren, es handelt sich also nicht um Extremen Leichtbau, sondern eher um derzeitige aktuelle Serien-Machbarkeit.

Wenn die damit Erfolg haben, wäre der E.go (nach dem Post-E-Lieferwagen) das zweite KFZ aus Aachen, ohne Zutun unserer Betrüger Auto Mafia. geht doch .......

Das Kart war vermutlich nur das Einsteige Projekt, leider nicht als 45 km/h Version.
 
Jetzt seid nicht so komisch.
Das Preis-Gewichtsverhältnis ist im Vergleich zu DF, Milan, KS und wie die leichten Flieger alle heißen, unerreicht.

LiGrü Karl
 
Kennst Du die unsäglichen "Hoverboards"? Etwas, bei dessen Betrachtung sich Dr. Emmett L. Brown lachend in eine Kreissäge werfen würde..
Stimme dir total zu(y)... allerdings war das genau mein punkt. Es gibt halt keine guten hoverboards. Es gibt aber bessere, leichter usw. Quads. Es fehlt also das Alleinstellungsmerkmal.Außer halt die sturmsicherheit durch eigengewicht;)
 
Moderne Zeiten. Obwohl man immerzu das Wischtelefon vor der Nase hat werden coole Vidieos gesucht anstatt womöglich Textbasierte Grundlagen zu suchen. Details sind halt mühsam bis langweilig, und so eine Aufmerksamkeitsspanne muß man ja auch hinter sich bekommen ...

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Positiv betrachtet bringen derartige Fahrzeuge - Sinnhaftigkeit hin oder her - den Vorteil, dass andere Verkehrsteilnehmer auch die tiefere Ebene bewusster wahrnehmen. Ich beobachte oft genug, dass auch Radler eher auf hohe Fahrzeuge als z.B. auf Velomobile achten und dann erschrecken, wenn man in unmittelbarer Nähe auftaucht. Da helfen nach meiner Beobachtung auch Fähnchen nicht.

Andererseits ist es doch witzig, wenn man so ein Teil z.B. mit dem Quad von velomo locker überholen kann. Zumindest solange locker, bis alle illegal auf 36 km/h manipuliert sind. :whistle:

VG, Roland
 
Irgendwie redundant das teil:
Jenseitiger Fahrspass
Mehr Reichweite
Mehr Endgeschwindigkeit
Mehr billig
Nur kein Fahrrad:
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Disclaimer: Net meins (meins ist rot)
 

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jetzt schaut mal bissal über den Tellerrand hinaus..

für 99% der Menschen erscheinen unsere Velomobile auch als sehr unsinnige Geräte

das Ding hat nen fetten Akku (für die eher kurzen Distanzen die damit gefahren werden wird),
sieht gut aus (ist natürlich Geschmackssache)
die 60kg werden also kein Problem darstellen, wenn Garage etc. vorhanden ist

ist halt ein "Kettcar" für Große

und 100mal lieber, es fährt jemand damit zum Bäcker Brötchen holen (mit 60kg Fahrrad) als er macht es mit seinem TEsla, Prius, i3, i8, .... die alle 1Tonne+ wiegen
[DOUBLEPOST=1501223855][/DOUBLEPOST]bei uns im Prater werden bei schönem Wetter diese Teile in Schrittempo durch die Gegend getreten:
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da schaut mir das e.go cart lustiger aus
 
Zuletzt bearbeitet:
e.GO ist ein Unternehmen, das aus dem WZL heraus gegründet wurde. Eigentlich ist es das, was vom Streetscooter übrig geblieben ist, als DHL das Projekt aufgekauft hat. Die Kernkompetenz des Gründerteams ist Produktionstechnik, nicht Fahrzeugbau, den kaufen sie sich bei Zulieferern und v.a. den benachbarten Instituten für Kraftfahrwesen, E-Maschinen und -Antriebe, Kunststofftechnik etc. ein.

Das Kart ist maximal eine kleine Fingerübung und ein Spielzeug, um Prozesse aufzusetzen, als Fahrzeug muss man das gar nicht ernst nehmen. Der Life wird da sehr viel interessanter, bin mal gespannt, wer sich den unter den Nagel reißen wird. Ich glaube nicht, dass Prof. Schuh dauerhaft als Automobilhersteller agieren will, über kurz oder lang wird das Projekt vermutlich bei einem großen Namen landen - wie der Streetscooter ja auch.


Tim
 
Es ist ein Quad mit recht ausgeprägter Spurweite und fährt max. unterstützt 25 km/h.. da kippt nichts, da kann einer problemlos auch auf staubtrockenen Straßen driften, wie er will, ohne Kippgefahr zu erzeugen (sofern die Reifen zum driften geeignet sind).

Problematisch wird es ab 45-55 km/h, allerdings schafft das Ding diese Geschwindigkeit sowieso nur bergab. In der Ebene ist bei diesem Gewicht und abgeschaltetem Pedelecantrieb (da >25 km/h) bei max. 35-40 km/h kurzzeitig Ende der Fahnenstange. Und direkt drängelt sich die nächste Frage in das Bewusstsein der Fahrer: ob die Lenkkinematik überhaupt ein Gefühl von Sicherheit bei Geschwindigkeiten > 30 km/h vermittelt oder ob die Fahrer freiwillig abbremsen, weil sie sich nicht sicher fühlen. :D

Viele Grüße
Wolf
 
Ich finde dieses Kettcar für Erwachsene ganz nett.

Warum hier über das Gewicht so rumdiskutiert wird, verstehe ich nicht so ganz.
Wenn ich Alleweder 4 motorisiere, habe ich auch ganz schnell über 50 Kilo zusammen.
Gut, ich habe dann eine Karrosse um mich, die mich schützt gegen Wetter und bei Unfällen.
Dafür kippe ich schneller um, als mit dem Ding.

Und wenn ich meine Botenfahrten nicht mit dem Trike erledige, fahre ich auch mit einem 60 Kilo schweren Lastenrad herum. Wen juckt's, wenn die Akkus in meinem Falle das schwere Monster mal eben 60 Kilometer weit bewegen? (Ich meine "echte" 60 Kilometer. Da arbeite ich dann NUR an Bergen mit, weil ein Nabenmotor da recht schnell schwächelt. Und mit mehr Mitarbeiten und eingeschaltetem 25 km/h Begrenzer ist da noch viel mehr drin.)
60 Kilo Fahrrad sind in der Stadt immer noch schneller als Fortbewegung und zum Parken, als jedes Auto. Und umweltfreundlicher allemal!

Ein 60 Kilo Quad ist sicher kein Sportgerät in dem Sinne, wie wir das verstehen, aber ein orendtlicher Geländewagen ist auch immer deutlich schwerer, als ein PKW oder Sportwagen.
 
ja den hab ich auch gesehen, find ich auch unsinnig.

Wenn alle Autofahrer in der Stadt mit einem e.go life herumfahren würden, statt mit Porsche Cayenne und Konsorten, dann wären wir zumindest mal ein Stück weiter, die Luft in den Städten wäre sauberer und es wäre leiser, der Flächenverbrauch durch PKW könnte etwas reduziert werden, dadurch wäre mehr Platz für richtige Fahrradwege vorhanden.

Weiterhin finde ich den Ansatz sinnvoll, den etablierten Herstellern und der Politik zu zeigen, daß man auch andere Fahrzeuge bauen KÖNNTE. Den Preis könnte man in Großserie wahrscheinlich noch verringern, dazu Bedarf es noch nicht einmal illegaler Preisabsprachen....)

Mir gefällt auch das Kart, meine Wünsche dazu: Guter Wetterschutz und 45 km/h Betriebserlaubnis bei gleichem Preis. :whistle:. Mit Motor spielt das Gewicht doch gar nicht so eine Rolle, auch mit 80 kg wäre es noch 10x leichter als das e.go life und alle anderen Autos. Wobei ich davon ausgehe, daß das Kart nicht weiterentwickelt wird.

.......Für die Stadt brauch ich kein Auto.

Das sehen Millionen Menschen wohl anders als du.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn alle Autofahrer in der Stadt mit einem e.go life herumfahren würden, statt mit Porsche Cayenne und Konsorten, dann wären wir zumindest mal ein Stück weiter, die Luft in den Städten wäre sauberer und es wäre leiser, der Flächenverbrauch durch PKW könnte etwas reduziert werden, dadurch wäre mehr Platz für richtige Fahrradwege vorhanden.

Wenn alle Autofahrer so ein Vehikel in der Stadt fahren würden, bräuchten wir keine Radwege mehr, sondern Fahrspuren für Fahrräder die einfach schneller fahren.:ROFLMAO:
Da wären die Go-Karts nur lästige Slalomstangen.:ROFLMAO:
LG Oliver
 
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