Speedhub frisst Schaltinnenzug

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Hi zusammen,

Kennt sich jemand mit folgenden Problem aus?

In meiner Rohloff Speedhub habe ich neue Schaltzüge gefettet verlegt - zum ersten Mal. Ein Zug war vorher etwas aufgefastert und bockte beim Schalten.
Einen Monat lang lief alles gut, dann ging das Schalten erst schwer und dann gar nicht mehr. Nun empfing mich beim Demontieren folgendes Bild: Der Innenteil der Schaltaußenhülle (dieser Plastikschlauch zwischen Schaltzug und Außenhülle) hat sich verselbständigt, ist wohl aufgegangen und in die Rolle (Schaltzugführung) geraten, wo er sich verklemmt hat. Die Schalthülle ist unbekannten Alters, ich hatte sie nicht ausgetauscht. Die Züge gehen schön gerade in die Schaltbox, keine Bögen kurz davor.

Meine Fragen:
  • Ist das ein bekanntes Schadensbild?
  • Wie kommt's? War ich zu doof, oder ist das einfach Pech / Materialermüdung?
  • Zur Behebung tausche ich einfach die Außenhüllen und gut?

Rohloff_Schaltzug.jpg

Danke für Eure Hilfe! Manfred
 
Ich denke mal, dass der bockende Schaltzug die Kunststoffhülle angeschnitten und abgeschnitten hat. Dann hat sich ein Teil gelöst und ist mit hineingezogen worden.
Ich tausche die Schalthülle fast bei jedem Seiltausch mit aus.
 
Ich kenne mich mit der Rohloff nicht aus,
Aber ich würde sagen, da war die Reibung zwischen Zug und Innenhülle zu groß.
Bei neuen Zügen tue ich übrigens nichts dran, wenn dann nur ein paar Tropfen Öl.

Teilweise gibt es bei Zügen auch unterschiedliche Durchmesser. Evtl war deiner 0,1mm zu dick.

Der Riss kommt wohl weil die InnenHülle auf den Anschlage gepresst wurde und ist dann der Länge nach gerissen

Ein Zug sollte sich ganz leicht in der Hülle bewegen lassen.
 
Angeblich können manche Sorten Öl oder Fett diesen Plastikbeschichtung anlösen, porös machen oder sonstwas. Ob das hier der Grund war oder ob es überhaupt stimmt kann ich nicht beurteilen. Davon abgesehen zieht das Fett nur Dreck an. Bei ordentlichen Zugaußenhüllen und Edelstahlzügen kann und sollte man sich das einfetten also sparen.
 
Beim Kauf des neuen Zugs bzw. falls das Problem nach dem Zugtausch wieder auftreten sollte:
Endkappen mit ausreichend kleinem Loch sollten zuverlässig verhindern, dass die Kunststoffhülle raus kann.
Egal, ob nun etwas mehr oder etwas weniger Reibung auftritt...

Auch eine auf das Seil an passender Stelle draufgeschobene Mini-Beilagscheibe sollte bei Bedarf machbar sein und kann den gleichen Zweck erfüllen.

Gruß, Harald
 
Schaltzüge in mit reibungsarmen Innenlinern ausgestatteten Schaltzughüllen soll man nicht fetten. Solange der Liner in Ordnung ist, laufen die ohne Fett viel leichter.

Der tatsächliche Grund für den Defekt ist aber, dass am Drehschalterende der Rohloff-schaltzughüllen der Innenliner so ein bischen aufgeweitet ist (damit er nicht in der Außenhülle rumwandert). Und diese Aufweitung ist abgerissen.
 
Aber auch diese Aufweitung sollte bei Verwendung der richtigen Endkappen durch diese gar nicht durchpassen. Einen derartigen Schaden habe ich noch bei keiner Speedhub erlebt.
C.
 
Aber auch diese Aufweitung sollte bei Verwendung der richtigen Endkappen durch diese gar nicht durchpassen
Die Aufweitung ist oben am Drehschalter, also am Lenker. Die verhindert, dass der Liner in die Außenhülle reinrutscht. Am anderen (Naben-) Ende ist nix, was den Liner aufhalten würde, der passt durch die Stellschrauben durch. Das ist kein Fehler wenn er durchpasst, sondern so gedacht. Der soll da auch durch (aber natürlich nicht weiter...)
Ich hatte das schon, dass die Aufweitung altersbedingt beim Schaltzugwechsel abgegangen und der Liner munter unten raus gerutscht ist. Hab ich im Gegensatz zum TO allerdings schon beim Montieren bemerkt, hätte sonst aber über kurz oder lang zum gleichen Problem geführt.
 
Das die Aufweitung oben ist, ist mir klar. Dort wird sie aber mit der Endkappe gegen den Außenzug festgeklemmt. Am unteren Ende soll die Innenhülle auch noch den Durchgang durch die Stellschraube erleichtern, sollte aber - so sie vorschriftsgemäß abgeschnitten ist, nicht in die Schaltzugspirale eingezogen werden können. Ich vermute mal, dass sie entweder durch den Schaltzug zerrieben, oder durch das zugegebene Fett verklebt und mitgezogen worden ist, oder einfach zu lang stehen gelassen worden ist.
C.
 
Also wenn die Aufweitung oben ab ist, dann rutscht der Liner nach unten durch. Ist dann nur eine Frage der Zeit, dass er mit der Rolle in Konflikt kommen kann. Bei interner Ansteuerung sieht mans ggf. vorher schon und kann zurückschieben, bei externer Ansteuerung sieht man bis zum Ausfall nix. Kannst die Aufweitung ja selber mal probehalber abschneiden und berichten ;).
Zwischen irgendwas festgeklemmt wird da übrigens nix. Der Schaltzug soll ja nicht stramm gespannt werden, sondern immer ein bischen Spiel haben.
 
Hallo,

Wenn ich es recht in Erinnerung habe sind die Rohloff Schaltseile etwas dünner als die Standardzüge. Wenn man nun einen zu dicken Schaltzug reinmacht könnte ich mir vorstellen, dass so ein Problem auftreten kann. Ging denn der Schaltzug gut durch die Hülle?


mfg

Günter
 
Servus Günter,
Wenn ich es recht in Erinnerung habe sind die Rohloff Schaltseile etwas dünner als die Standardzüge.
das Rohloff-Schaltseil bei interner Ansteuerung ist dünner (0,9mm?) als übliche Schaltseile. Bei der externen Ansteuerung werden ganz normale Schaltseile verwendet.

Gruß
Felix
 
Ah, deshalb gibt's das Rohloff-SchaltZugset also in 2 Ausführungen: 1800 mm und 2500mm ;)...

bei internet Ansteuerung kann man einen normalen Schaltzug benutzen, weil der ja vor der Nabe getrennt wird und dann wieder 0,9 mm in die Nabe reinführen. Bei der externen geht das nicht so gut, weil dicker als vorgesehen nicht so gut auf die Rolle in der SchaltBox passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wobei ich mit externer Ansteuerung und Standardschaltzügen keine Probleme habe.

viele Grüße

Christoph
 
Danke zusammen! Eure Beiträge haben mir sehr geholfen.

  • Die Zughüllen hatte ich gekürzt, und zwar auf der Seite des Schaltgriffs. Den berühmten Rand an der Innenhülle habe ich also wohl abgeknapst.
  • Fett in der Hülle scheidet für mich als Grund aus; ungefettet oder nach dem Ölen ausgespült hat das System wesentlich mehr Reibung als im wohldefiniert gefetteten Zustsand.
  • Die Zugkappe hatte ich eventuell auch getauscht, das werde ich mir nochmal genau ansehen.

Vielleicht komme ich morgen zu weiteren Arbeiten am Rad, dann mache ich mir dank Eurer Ideen ein vollständiges Bild. Viele Grüße, Manfred
 
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