Velomo Hi-Q2 - leichtes Fully-Pinion-Quad

@Kulle - einseitig aufgehangene Motoren sind ne gute Erfindung für die Monoschwingen von Q3. Wo aber soll der Motor bei der Q2-Antriebswelle sein Drehmoment abstützen? Der greift da rundherum in den leeren Raum.
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Bei der Radaufhängung von Q1 ist ein bisschen mehr Zugriffsmöglichkeit vorhanden - die sind ja (derzeit) prinzipiell wie vordere Achsschenkel aufgebaut und könnten daher auch das Bremsdrehmoment der Trommel abnehmen. Doch wo ein Tordieren der Federn beim Bremsen noch OK ist, wäre das beim anspringenden Motor wohl eine eher unschöne Rückkopplung auf den Tritt. Wenn nochmal Q1-Doppelblattfeder-Hinterachs-Design, dann die Feder-Achsschenkel-Verbindung nicht kugelgelenkt, sondern via Scharnier, so funktionierts ggfs. auch mit einseitigem Nabenmotor.

Aber für Q2 seh ich keinen Weg. Jegliche Art von Antrieb muss schon vor der Welle eingebunden sein - bzw. mit Extra-Kettenstrang auf die Welle.

VG Steffen
 
Der bearbeitete Motor von ebikes.ca / Grin ist mir bekannt, allerdings für das gewünschte Antriebsleistungsniveau von 250W Dauerleistung doch recht schwergewichtig (selbst nach dem Bearbeiten), da die vorgesehenen Antriebslösungen hauptsächlich dem Pedelecstandard entsprechen sollen.

Einen einseitig aufgehangenen Getriebemotor werde ich am Q3 / K.I.S.S. verbauen, welcher vom Leistungsniveau eher für Pedelecnutzung ausgelegt ist, jedoch preislich weit günstiger ausfällt (und durch das interne Getriebe gerade in niedrigen Drehzahlbereichen mit hohem abgefragten Drehmoment effizienter arbeitet als jeder Direktläufer).

Klar - für Privatgelände lässt sich auch deutlich leistungsstärkeres verbauen, doch die Masse der Nutzer möchte Quads wohl auch im Straßenverkehr einsetzen und den Motor als drehmomentstarke Unterstützung für Anfahrt, Steigungen und so weiter.

Jegliche Art von Antrieb muss schon vor der Welle eingebunden sein - bzw. mit Extra-Kettenstrang auf die Welle.

Eine Möglichkeit wäre noch, an der "Blattfeder" des hinteren Quad 2 eine seitliche Aufnahme zu verschrauben, welche einen Reibrollenantrieb oder hierfür modifizierten Motor spezifischer Art hält. Umgekehrt dem standard Go-E/Add-E Aufhängungsprinzip: Er wird obendrüber gesetzt und über eine Spannvorrichtung bei Wunsch fest angedrückt. So ist die Torsion auf beiderlei Aufnahmen auch gering, da das Moment nach vorne/hinten wirkt. Richtig sinnvoll wird derartiges dann, wenn diese Aufhängung sehr leichtgewichtig ist und durch das Motormoment den Anpressdruck verstärkt (demnach eher davor sitzt, leicht oberhalb der Mitte) und durch die beidseitige Montage sich die Kräfte auf die Hinterachse nahezu aufheben.

Deutlich sinnvoller ist bei dem Q2-Aufbau jedoch ein getriebemitnutzender Mittelmotor oder Tretlagermotor, welcher eine gut geschützte Rohloff als Zwischengetriebe vor der Hinterradwelle erhält. Robust, effizient, gegenüber Pinion mit etwa 3,5-4 Kg Mehrgewicht inkl. leichtgewichtigem 250-300 Wh Unterstützungsakku zu bewältigen.

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo,
  • Q3 hat 2 Längsfedern als Radaufhängung (2 Einzelschwingen)
Schwinge entlang Kettenlauf (keine gesonderten Verstrebungen nötig wie bei Q1)


  1. Hinterradbremsen möglich (ebenfalls, da Räder nicht frei im Raum stehen)


  2. Federung dieser Einzelschwingen kann Rosta, Längsblatt oder (etwas voraussetzungsvoller) Standarddämpfer sein

VG Steffen

Welche Hinterradbremsen wären einbaubar?

Wie kann ich mir das Längsblatt vorstellen, eine GFK-Blattfeder, vor den Hinterrädern am Querträger befestigt und dann aufgespalten beidseitig der Hinterräder verlaufend?
 
@Gerhard Naujok : So ein Aufbau wäre nicht stabil genug. Man müsste es dann so machen wie bei der Leitra und oben nocheinmal abstützen.
Längsschwingen wären klassisch gebaut (Stahlrohr)
 
Q3 beschreibt erstmal nur das allgemeine Prinzip (in meiner Nomenklatur), mit 2 unabhängigen Längsschwingen zu arbeiten - und dazu notwendigerweise den Kettenstrang vorher aufzusplitten und zu versetzen.

Wenn man eine Längsschwinge hat, existiert ein fester Bezugspunkt neben dem Laufrad, auf den man mit Motor/Bremse etc. zugreifen kann - im Kontrast zu Q1 und Q2. Wie man die Längschwingen nun genau ausformt, ist variabel:
  • Einarmschwinge, Zweiarm oder Fachwerk
  • Federung: Rosta, Blatt, Elastomer oder Dämpferstamm.
Konkret kann ich es bisher nur über KISS sagen, dort kommen Einarmschwingen (Stahl), die über Längsblätter gefedert werden (ähnlich wie KFZ-Transporter oder der Hänger von @OldMax ). Bremsen werde ich dort nicht vorsehen, da mir das erstmal zu aufwändig mit den angetriebenen Mononaben ist - möglich ist das aber durchaus (realisiert z.B. Plycar-Kai an seinem Velocar so, das zu wenig Last auf die weit weit entfernten Vorderräder kriegt). Das KISS hat aber eine einigermaßen ausgewogene Gewichtsverteilung, darum reichen erstmal die Bremsen vorn.

Wenn man mit 20" Zweiarmschwingen unter der Ladefläche arbeiten möchte, kann man Standard-Fahrrad-Technik verbauen, d.h. normale Hinterrad-Naben mit Bremse, Schaltung, Massenmarktnabenmotoren etc. - das wäre auf jeden Fall die "günstigste" Bauweise für ein Fully-Quad mit Motor und Allradbremse.

VG Steffen
 
Habe in einem z. B. im QuattroVelo gesessen. Persönlich empfinde ich ein Velomobil, ja wie soll ich es sagen,
als ein wenig klaustrophobisch.
witzig... ich bin auf der Spezi auch mal kurz probegesessen im QuattroVelo..
fühlte mich darin verloren...
viel zu viel Platz

noch schlimmer wars in dem EC-Velo... da hätten gefühlt 3 Leute gleichzeitig reingepasst *lol*
 
HansNL schrieb:
Habe in einem z. B. im QuattroVelo gesessen. Persönlich empfinde ich ein Velomobil, ja wie soll ich es sagen,
als ein wenig klaustrophobisch.

witzig... ich bin auf der Spezi auch mal kurz probegesessen im QuattroVelo..
fühlte mich darin verloren...
viel zu viel Platz
noch schlimmer wars in dem EC-Velo... da hätten gefühlt 3 Leute gleichzeitig reingepasst *lol*

Ich hatte auch Klaustrophobie bei einer Probefahrt mit der Leitra. Die enge Kopfhaube war für mich ein no go.
Daher habe ich sowohl bein meiner Anthrotech Verkleidung

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als auch bei meiner DIYQuad Verkleidung

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die den Kopf umgebenden Fenster mit großzügigem Abstand vom Kopf bemessen.
 
Welches Plattenmaterial in welcher Stärke hast Du für die Transportkästen verwendet?
Meine Holzbauarbeiten beginne ich zumeist aus einer Kombination von 10mm Pappel und 4mm Meranti (an kritischen Stellen aufgedoppelt). Das geht schon noch als Leichtbau durch (beim KISS wiegt der tragende Grundkörper derart etwa 10kg, beim Q1 die komplette >100kg tragende Kiste ca. 4,5kg - und was wiegt eigentlich der Hänger von @OldMax ?). Wenn man es noch leichter machen will, nehme man 1-1,5mm Birke (Flugzeugsperrholz) oder 1,8mm Sapeli etc. - man darf halt nur nicht die Kraft punktuell wahllos einleiten, sondern in die Verbindungspunkte und flächig verteilt - dann braucht man kein stärkeres Holz. Allgemein sind Sperrholzplatten die beste Naturproduktveredelung für flächigen Leichtbau ever, da braucht man auch nicht mit Bambus-Rohren anzukommen... Kunststoffe würde ich selbst nicht nehmen. Klar, können die noch leichter sein, aber so schön mit Leim, Schraube, Säge und Schleifpapier bastelt es sich dann nicht mehr.

VG Steffen
 
... um heute noch was sinnvolles vollbracht zu haben:
Hi-Q2-dämpfer.jpg
Die Kompromisse mit der Hinterrad-Federung haben uns keine Ruhe gelassen, also mussten ins Q2 nun doch sofort mal Dämpferstämme rein. Bei diesem speziellen Prototypen aufgrund verpeilter Pfandabhängigkeiten ist der Einbau wieder eher umständlich und suboptimal (der Halter sollte besser vor der Welle liegen und die Dämpfer längs-außen nach vorn laufen, nicht in die instabile Mitte). Aber seine volle Funktion dürfte es auch so entfalten und hoffentlich an die Fahreigenschaften von Q1 anschließen (nur in leicht und agil). Sobald ich ausgeschlafen hab, gehts aufs Kopfsteinpflaster...

GN Steffen
 
Jaaaa, Kohlekasten, Sitzrasenmäher, Holzschuh, Leichenwagen - es könnte zu Assoziationen kommen. Aaaaber...

Meine erste Assoziation war Fords legendäres Modell T ('Tin Lizzy'), mit dem er den automobilen Massenmarkt begründet hat.
Wann nehmt Ihr die Fließbandproduktion auf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimm das! Übles Kopfsteinpflaster!
Hi-Q2-dämpfer2.jpg
Ok, ganz so trivial war meine Bezwingung des größten Feindes aller Fahrwerke seit gestern Nacht doch nicht. V.a. hab ich zuerst den Winkel für den Dämpfereinbau zu steil und kurz angesetzt, so dass sie beim Reinsetzen anschlugen und ich somit die erste Probefahrt "ungefedert" auf den Stämmen absolviert habe. Und ja, Federung macht Sinn - falls irgendwer mal auf die Idee kommen sollte, ein Quad ungefedert zu bauen - lass es!

Nun gut, nach 5x Hinterbau zerlegen, modifizieren und wieder zusammensetzen, das vorläufige Endergebnis: Yeah!
Hi-Q2-dämpfer3.jpg Hi-Q2-wald.jpg Hi-Q2-fahrwerk2.JPG

Das Schwimmen beim Rasen auf dem Pflaster ist doch deutlich abgedämpft. Mit dem Fahrwerk lässt sich gut leben. Schade natürlich, dass dann doch so viel Verbau nötig ist, wenn man "dynamisch" fahren will. Aber damit wäre halt die schöne simple Einfeder-Lösung vom Anfang (rechts im Bild) überfordert. Für komfortables Cruisen und gemütliches Offroad ganz OK, aber für Tempo auf schlechten Straßen muss es halt ein bissl mehr sein. Jetzt funktioniert es, führt tadellos die Spur und versetzt nicht von hinten, wenn es scharf in die Holperkurve geht.

Ganz so satt wie Hi-Q1 holpert Q2 nun nicht über die Unebenheiten - aber das ist dann wohl der Effekt von richtiger Einzelradfederung (statt Pendelachse) und mehr gefederte Masse - denn das Hi-Q1 fährt sich auch dann am besten, wenn ein paar Kg auf der Ladefläche sind. Um nicht die Maßstäbe zu verzerren muss man natürlich dazu sagen, dass ein ungefedertes Rad (Bike/Trike/Quad) gar nicht in dem Tempo fahren könnte, wo sich die Grenzbereiche dieser unterschiedlichen Federungen offenbaren - das würde weit vorher anfangen, den Fahrer abzuwerfen, bevor es Schwimmen lernt. Ohne Dämpfer ist das Q2 aber (auf Kopfsteinpflaster) schlechter als das, was man von guten, vollgefederten Trikes (mit Dämpfern) gewohnt ist. Jetzt hingegen sollte es in jeder Lebenslage deutlich schneller und sicherer abschneiden als jedes Trike - schade, dass es keine Trike-Cross-Wettkämpfe gibt.

Die Funktionalität des Fahrwerks ist damit abgehakt. Jetzt gilt es nur noch, die Dämpfer bautechnisch einfacher in das Rahmenkonzept zu integrieren. So wie es jetzt ist, braucht es unbedingt die Velomobilhülle oder den stabilen Gepäckträger als Teil des Fahrwerks. Gut, für diese Zusätze macht das Quad eh am meisten Sinn - aber im besten Falle sollen Fahrwerk und Anbauteile doch unabhängig voneinander bleiben.

VG Steffen
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Übrigens: so ein Quad lässt sich gut die Treppen hoch und runterzerren und... platzsparend abstellen (y)
 
Wenn die hinteren Räder so dicht zusammenstehen, kann man doch auch ein Trike fahren. Wo ist hier noch der Vorteil eines zweispurigen Quads?
 
Mehr Reifen, mehr Gewicht, komplizierter Aufbau der Hinterachse, wenig Standardkomponenten, teurer, ... was auch immer ich vergessen habe.

Tolle Studie, aber wo sich da der Mehrwert für den gewöhnlichen Triker zeigt, auf die Antwort bin ich mal gespannt!?
 
Servus,
der Unterschied ist RIESIG. Die Spurstabilität ist bedeutend besser als beim normalen Trike, die Kurvengeschwindigkeiten selbst mit schmaler Spur vorne viel viel höher.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Sicherheitsaspekt. Aktiv, durch die erheblich besser beherrschbare Fahrdynamik auch bei hohen Geschwindigkeiten und passiv weil auch ein Reifendefekt hinten nicht für einen Abflug sorgt.
Mit der ziemlich simplen (mehr oder minder nur ein Rohr..) und recht leichten Hinterachse kann man dann Quads aufbauen die Gewichtstechnisch immernoch leichter sind als die allermeisten Trikes der Konkurenz und div. Vorteile vereinen.
Gerade für Tourenfahrer die oft Gepäck mitnehmen oder Personen die gern etwas höher sitzen wollen, sind die Vorteile unbestreitbar.

Und das Rad auf der WM hat gezeigt: Selbst mit Pinion, Durano-Bereifung, vier Rädern und einem mittelmäßigen Fahrer ( ;) ) ist das Rad verdammt schnell.
 
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