SRAM Gripshift springt

Beiträge
1.075
Hi,
mein SRAM X0 Gripshift (an X9-Schaltwerk) springt neuerdings gerne mal über Gang 5 hinweg. Das Problem ist aufgetreten nachdem ich den Schaltzug geölt hatte.

Ich habe die Schaltung daraufhin noch einmal komplett neu eingestellt, um die Zugvorspannung zu reduzieren. Dadurch ist es zwar besser geworden, ist aber immer noch nicht ganz weg.

Der Gripshift rastet ansonsten aber immer noch recht knackig ein, so daß ich mir nicht sicher bin, ob es sich um Verschleiß (ca. 13000 km) handelt oder nur eine Einstellungssache ist.

Kennt sich jemand mit dem X0 bzw. der X9 aus und kann vielleicht Tipps geben, was ich noch ausprobieren könnte?
 
ist das Schaltauge gerade, so das die Schaltung schön parallel zur Kassette läuft ?

stimmt der Abstand von Leitröllchen zu Ritzeln ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Einrasten am Hebel und umspringen der Kette sind ja zwei verschiedene Sachen. Was von beiden meinst du genau mit "umpringen"?
 
Ja das ist eine Abnutzung bei der Mechanik.

Um ein gleiches Gefühl/Wiederstand beim Rauf- und Runterschalten zu geben haben die eine Feder. Diese muss man überwinden wenn man in die "leichte" Richtung schaltet. (Also wenn man Zug gibt und das Schaltwerk auf die kleineren Ritzel geht, was an sich keine Kraft benötigt.)

Diese Feder springt dann jedoch relativ hart beim Gangwechsel und mit der Zeit nutzen sich die meist verwendeten plastik index Zähnchen im Schalter ab.

Wenn es dir nichts ausmacht, dass du beim raufschalten kaum Wiederstand hast, kannst du einfach die Feder aus dem Drehschalter herausnehmen. Dann sollten die etwas abgenutzten index Zähnchen auch wieder gut genug funktionieren, so dass es keine Gangsprünge mehr gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist das Schaltauge gerade, so das die Schaltung schön parallel zur Kassette läuft
Es war nach einem Sturz auf Glatteis mal leicht verbogen, hatte es aber wieder gerichtet. Die Schaltung funktionierte dann auch wieder wie gewohnt.
Das Problem scheint mir eher im Gripshift Schalter zu liegen.

Einrasten am Hebel und umspringen der Kette sind ja zwei verschiedene Sachen. Was von beiden meinst du genau mit "umpringen"?
Die Kette schaltet, wie sie soll, der Drehschalter überspringt gerne mal die Position 5: beim beherzten Hochschalten von Position 4 flutscht er einfach über Position 5 hinweg und rastet erst wieder bei 6 ein.
Ich habe den Verdacht, dass durch das Ölen des Schaltzugs die Zugreibung so viel kleiner geworden ist, dass die Federspannung des Umwerfers stärker auf den Schaltgriff übertragen wird und, wie @Rolling Stone auch vermutet, die Indexzähnchen im Bereich von Position 4-6 schon etwas abgenutzt sind.

Wenn es dir nichts ausmacht, dass du beim raufschalten kaum Wiederstand hast, kannst du einfach die Feder aus dem Drehschalter herausnehmen.
Ja, das werd ich mir mal anschauen müssen. Hatte gehofft, um ein Zerlegen des Drehgriffs herum zu kommen.... :unsure:
 
Servus,

Griff vom Lenker demontieren, an der Stirnseite die 4 "Nasen" reindrücken und Griff vom Grundkörper LANGSAM abziehen: Aufpassen das nichts irgendwo hinspringt.
Innen sieht man eine kleines Blech mit zwei "Nasen" dran, das ist die Feder die die Indexierung vornimmt. Diese kann man etwas nachbiegen, alles wieder zusammenbauen und es geht noch ne weile..
 
Und ohne die Blattfeder funktioniert die Indexierung trotzdem? Ich frage nach, weil ich seit einigen Jahren das gleiche Problem an meinem 8-Fach-Gripshift habe und Verschleiß an den Indexzähnen vermute.
 
Servus,
die Feder sorgt erst für die Indexierung. Ohne funktioniert der Griff nicht.
 
Habe dieses Bild gefunden:

Gripshift%20disassembly%202_zpsngwoxiwe.jpg


Mal sehen, ob man bei meinem Griff den Verschleiß sehen kann.

@Jack-Lee , ich vermute, du meinst, dass man den Rastbügel etwas nachbiegen kann damit er wieder besser in die Indexierung greift, richtig?

Habe auch gelesen, dass der SRAM-Schaltzug PTFE-beschichtet sein soll. Ich hatte ihn aus dem Grund geölt weil er mir im Winter ein paar mal fest gefroren ist. Sollte bei PTFE-Beschichtung eigentlich nicht passieren... o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ohne die Blattfeder funktioniert die Indexierung trotzdem? Ich frage nach, weil ich seit einigen Jahren das gleiche Problem an meinem 8-Fach-Gripshift habe und Verschleiß an den Indexzähnen vermute.
Servus,
die Feder sorgt erst für die Indexierung. Ohne funktioniert der Griff nicht.

Um das etwas deutlicher zu machen. Wie man im Bild sehen kann, hat diese Version der Sram schalter zwei Federn. Einmal die Blattfeder, ohne die nix funktioniert. Und einmal die Spiralfeder, welche ein "gleiches" Schaltgefühl geben soll. Letztere kann man entfernen.

Es gibt auch ältere Drehgriffschalter von Sram die nur eine Blattfeder haben. Da kann man dann natürlich nichts entfernen.
 
Hi,
ich habe den Gripshift repariert. Es lag an Verschmutzung: in der Indexverzahnung hatte sich ein wenig Staub angesammelt, so dass die Blattfeder nicht mehr tief genug einrasten konnte und dadurch bei den verschmutzten Positionen relativ leicht weiter zur nächsten Position sprang.

Auseinanderbauen (wie @Jack-Lee schon schrieb):
  • Griff vom Lenker demontieren (die eine Klemmschraube lösen).
  • Am Ende des Gummigriffs gibt es innen zwei Laschen, die man mit einem flachen Schraubendreher entriegeln kann. Die zwei Laschen halten einen Plastikring fest, der den Griff zusammenhält. Den Ring kann man im Gummigriff lassen.
  • Gummigriff vorsichtig vom Schaltergehäuse abziehen. Im Gehäuse gibt es eine Spiralfeder, die mit einem Ende im Schaltergehäuse, mit ihrem anderen Ende auf einem Dorn im Griff sitzt. Beim Abziehen des Griffs vom Gehäuse kann diese Feder sehr leicht davon fliegen! Um die Gefahr zu verringern, sollte man vorher in den kleinsten Gang schalten (=Spiralfeder fast entspannt).
  • Die Spiralfeder kann man anschließend gut in der runden Nut im Schaltergehäuse "lagern" (dazu einfach dort hinein drücken).
  • Die Blattfeder kann man mit einer spitzen Zange aus ihrer Halterung heraus ziehen (und später genauso wieder einsetzten).
Um das Problem zu korrigieren, habe ich folgendes gemacht:
  • Verschmutzung aus Indexverzahnung entfernt. Dabei nimmt man notgedrungen auch ein wenig von den reichlich vorhandenen Fett weg.
  • Von dem restlichen Fett ein bisschen in die Indexverzahnung um verteilt.
  • Blattfeder ein wenig gerade gebogen.
Zusammensetzen:
  • Blattfeder in ihre Halterung einsetzten und in eine der Indexposition einrasten.
  • Spiralfeder am Ende der höchsten Gangposition (linke Seite im Bild von Post #9) leicht anheben. Dort muss später der Dorn des Griffs hinein greifen.
  • Den Gummigriff so auf das Schaltergehäuse setzen, dass der Dorn mit einer Drehbewegung in das Ende der Spiralfeder greift. Drücken und Drehen, bis der Griff wieder ganz auf das Gehäuse passt.
    Man kann dabei ruhig auch schon mal ein wenig hin und her schalten, bis alles sauber einrastet.
  • Plastikring am Ende des Gummigriffs in die beiden Laschen des Schaltergehäuses einrasten lassen.
  • Griff am Lenker montieren.
Der Schalter schaltet jetzt wieder schön knackig, wie am ersten Tag. (y)
 
Um ein gleiches Gefühl/Wiederstand beim Rauf- und Runterschalten zu geben haben die eine Feder. Diese muss man überwinden wenn man in die "leichte" Richtung schaltet. (Also wenn man Zug gibt und das Schaltwerk auf die kleineren Ritzel geht, was an sich keine Kraft benötigt.)

Genau dem ist m.M.n. nicht ... (beim Stöbern bin ich darauf gestoßen, daher grabe ich das wieder aus) ... die Spiralfeder dient der Überwindungsunterstützung des Widerstandes der Blattfeder beim Schalten auf die kleineren Ritzel, weil dabei die Blattfeder "gestaucht" wird, nicht "gestreckt" (wie beim Schalten auf die größeren Ritzel). Dieses "Stauchen" erfordert mehr Kraft beim Schalten. Der Zug der Schaltwerksfeder hilft da nicht viel dabei - daher die Spiralfeder im Drehschaltgriff.

Wenn es so wäre, wie @Rolling Stone schreibt, dann befände sich die Spiralfeder beim Zusammenbau des Drehgriffes im höchsten Gang (Ganganzeige) nicht im entspanntesten Zustand (anders ließe sich der Drehgriff auch gar nicht wieder zusammenbauen). Beim Schalten auf die ersten Gänge (größte Ritzel) wird die Spiralfeder gespannt (zusammengedrückt) und beim Schalten auf die letzten Gänge (kleinste Ritzel) wird sie wieder entspannt.

Das unbeabsichtigte "automatische" Überspringen von Gängen erfolgt lediglich aufgrund von Ermüdungserscheinungen der Blattfeder. Dahingehend hat @Jack-Lee völlig Recht, wenn er schreibt, dass man nur die Blattfeder auszubauen, etwas geradezubiegen und wieder einzubauen braucht, um munter weiterzuschalten können. Ein Ausbau der Spiralfeder reduziert zwar den Druck auf die Blattfeder beim Hochschalten (kleinere Ritzel) und führt dabei weniger zum "Überspringen" von Gängen, behebt aber letztendlich nicht den eigentlichen Defekt: die Ermüdung der Blattfedergrundspannung. Baut man die Spiralfeder aus und biegt die Blattfeder etwas gerade, hat man den größten "Schalteffekt". Das müsste aber auch zu sehr hartem Schalten in Richtung kleinerer Ritzel und zu ziemlich weichem Schalten in Richtung größerer Ritzel führen. Insofern hat die Zugspannung der Schaltwerksfeder weniger Einfluss auf die Drehgriffmechanik.
 
Stop !!! Ich muss mich berichtigen ... hatte einen Denkfehler drin: Die Spiralfeder wird beim Drehen des Griffes nicht "gestaucht", sie verbleibt bloß in einer gleichbleibenden Grundspannung. Die Feder ist viel zu kurz, um über den langen Weg (1. bis 8./9. Gang) zusammengedrückt werden zu können. In diesem Sinne sind die Erklärungen von @Rolling Stone völlig korrekt. Sorry (manchmal bin ich etwas voreilig) ... :(
 
Mal so als allgemeinPlatz:
Meine Gripshifter halten mindestens 10 Jahre.
Bzw bisher habe ich die Räder nach 10 Jahren verkauft, ohne dass der Gripshift kaputt war...
 
Zurück
Oben Unten