Kettenwachs - Erfahrungen?

AW: Kettenwachs - Erfahrungen?

Hallo,
Die Verwahrlosung der Kette kann ich mir bei mir nicht vorstellen.
Ging mir anfangs auch so, aber es erwies sich als zielfuehrend.

Das die Kette eigentlich nur innen Schmierung braucht und außen sauber und trocken sein kann, klingt vollkommen richtig, ich bekomme den Zustand aber nicht hin, bei z.B. einer HG53 o.Ä.
Ja, je nach dem von wem die Kette ist, sind unterschiedliche Fettqualitaeten in der Kette.
Die HG53 ist ja nichtmal fuer die Zugkraft zertifiziert und schon vom Material fuer deutlich weniger als 900N Dauerlast und 7000N Hoechstlast ausgelegt.
dementsprechend ist auch das Schmiefett abgestimmt, und traegt bei dauerhafter Uebelast nicht ausreichend.
Es ist besser eine HG7x oder HG9x Kette zu verwenden, wenn man gelegendlich etwas heftiger an der Kette zieht.
Noch besser ist es eine zertifizierte Kette zu verwnden, wie si z.B. KMC Z9900, die SRAM PC-69, oder die YBN LG-92 wobei die Leztere auch im Bolzensitz zertifiziert ist und mit 2000N den Festsitz der Niete der Schaltungskette garantiert.
Diese Ketten sind auch notwendigerweise mit dem fuer Zugkraefte von 9800N tragendem Schmierfett ausgeruestet.

Irgendwann zwitschert die Kette doch und das ist dann definitiv nicht nur nervig und vergeht wieder, sondern läuft und schaltet auch viel schlechter, einzelne Glieder bleiben dann im Härtefall sogar in einem Winkel zueinander stehen. Nach dem Ölen habe ich dann das Gefühl ein neues Rad zu haben. Das alles gilt für ein Alltagsallwetterrad.
Ueberlastet ... aber bis zum Dauerquieken sollten schon ueber 2/3 der Kettenstandzeit abgelaufen sein. Ist das nicht so, dann ist die Kette fuer Dein Rad, oder fuer deinen Krafteinsatz unterdimensioniert. Hier hilft Kupfer ... etwas Kupferpigment, in Schmierfett anreiben, und in Bezin tropffaehig loesen.
Es geht auch fertige Kupferpaste. Kupferpaste und Waelzlagerfett halbe/halbe mischen und mit der dreifachen Menge Benzin loesen.
auf der Innenseite der kette .. also im Leertrum in jedes Gelenk, aber bitte nur zwischen die Laschen tropfen, wie die Kapilare aufsaugt ... sofort aussen sauberwischen .. wenn das Benzin verdunstet ist, sollte die Quitscherei dauerhaft, wenn genuegend Kupfer zwischen die Laschen gelangte, vergessen sein.

Hast Du einmal Oel, oder Wax, im inneren der Kette, sind auch die lezten Reste des Schmierfettes zerstoert, und du wirst sobald es herausgelaufen ist von neuem oelen mussen. da waehre es besser von anfang an, wenn man kein Kupfer nehmen will, besser Schmierfett in Bezin zu geloest zu verwenden ...

Da das Schmierfett eigendlich eine Seife ist, trocknen die Reste die Du mit einem trockenen Lappen nicht wegpoliert bekommst einfach auf und staeuben in Baelde ab.

Aber da ziehe ich trotzdem alle paar Ausfahrten die Kette durch einen leicht geölten Lappen und dann noch kurz durch einen fast trockenen. Hat mal ein TdF Mechaniker im ZDF so empfohlen.
Ja das habe ich, als ich noch an Ketteoele glaubte auch gemacht, fuer die Rennmaschine, die extra fuer ein Event fitt gemacht wird, kein Problem ...
Aber fuer eine taeglich genutzte Alltagsmaschine, wirklich sehr aufwaendig. Seit ich aber bemerkt habe wie extrem das Oel die Standzeit der Kette verkuerzt ... verzichte ich gaenzlich darauf.

Meine RR Kette und Ritzel sind so jedenfalls immer sauber und geschmeidig, ein bisschen ölige Finger machen sie aber trotzdem.
wenigstens Augenmass ... was ich machmal an Oelsardinen in die Werkstatt bekaomme .... oO

Jetzt noch eine Antwort auf die eigentliche Frage: An meinen LRs benutze ich das Finishline Wachsschmiermittel
....
Also: für trockene, geplante Ausfahrten mit den "guten" Rädern, RR und LR, wo ich sowieso vorher pumpe, Reifen säubere usw. ist es gut bis sehr gut, es schmiert mindestens für eine ordentliche Fahrt ohne Nachteile.
Fürs Alltagsrad ist es wegen der kurzen Haltbarkeit bei mir nicht geeignet.
Das deckt sich mit meiner Erfahrung, ausserlich nach der Grund-Reinigungsprozedur OK, aber wenn es einmal in die Kette hineinkommt muss man es, wie das Oel, dauerd anwenden ... IMHO ist es fuer mich ein NoGo ...

mfG
Matthias
 
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AW: Kettenwachs - Erfahrungen?

Was für ein Thread... Sagenhaft...

Manche Leute reden sich hier um Kopf und Kragen, sollten doch gewisse orthographische Korrektheiten schlicht fachimmanent sein. :D

Aber das darf man natürlich nicht sagen, weil es die Regeln der Suprema verletzt. :p

LG
Dieter
 
AW: Kettenwachs - Erfahrungen?

Ich wollt mich mal für die Blumen bedanken.
Aber ich war nicht der erste der im Internet den Ratschlag gegeben hat, die Kette einfach gar nicht zu schmieren, oder erst wenn sie wirklich nicht mehr mit zwitschern aufhört, und vor allem drauf zu achten, dass der Antrieb fett-/ölfrei und sauber ist.

Ich hab den Ratschlag zuerst in de.rec.fahrrad gelesen, hab ihn selbst probiert und durchdacht, für gut befunden, und ihn dann weitergegeben, und bin halt ein vielschreiber und kann auch gut begründen.

Ich kann leider nicht mehr sagen, von wem ich ihn habe. Wer viel Ausdauer hat, kann ja Google-Groups befragen.
Früher hab ich auch geölt und gewachst wie ein Weltmeister, de.rec.fahrrad hat aus mir in vielfacher Hinsicht einen besseren Fahrradmechaniker gemacht.

Sheldon Brown und Ingenieursgrundwissen hab ich dann genommen, um das zu begründen, aber von ihm kommt der Ratschlag ja nicht. Ich finde auch bei Sheldon Brown die Kettenwechsel-intervalle bei 1,5% zu spät. Aber alles was er über den eigentlichen Vorgang der Kettenlängung schreibt, ist sehr exzellent.
 
AW: Kettenwachs - Erfahrungen?

Jetzt hat die deutsche Sprache schon 2 Verben aus de.rec.fahrrad und dem Forum übernommen - ingmarisieren und boruttisieren :D
 
AW: Kettenwachs - Erfahrungen?

Ich hatte jetzt eine Serie von Kettenrissen, und ich glaube das kommt vom überkonsequenten Ingmarisieren. Die Kette wurde schon etwas steif, und wenn sie dann an den engsten Punkten (kleine Ritzel oder die Umlenkröllchen am Schaltwerk) ums Eck gehen muss kommt wohl Biegelast auf die Laschen. Ist die einzige Erklärung die mir einfällt.
Also beim Verwahrlosenlassen aufpassen: wenigstens gut beweglich müssen die Glieder schon noch sein... einfach mal in die Hand nehmen und dran wackeln. (Kann ja auch nicht gut für die Leistungsbilanz sein wenns so schwergängig wird).
 
Hallo alle

Ich werde diesen Herbst versuchen, mein Winterfahrrads Kette mit Parrafin zu wachsen, und vielleicht die anderen Fahrräder wenn es gut läuft.
In welchen Geschäften kann ich diese Art von Wachs in Deutschland finden? Es gibt eine Paar Quelle im Internet (Beipiel), aber ich habe keine Ahnung, ob ich es in einem lokalen Shop finden kann.
 
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Ich werde diesen Herbst versuchen, mein Winterfahrrads Kette mit Parrafin zu wachsen,
Für die miese Jahreszeit mit den kurzen Wartungsintervallen einen Schmierstoff mit noch kürzeren Schmierintervallen verwenden? :confused:
Du wirst nicht so oft saubermachen, dafür aber andauernd nachschmieren müssen, damit die Kette nicht wegrottet. Der große Nachteil derTrockenschmierstoffe ist doch, daß sie so schnell weggewaschen werden durch Regen und Schneematsch.

Gruß,

Tim
 
Es ist mein "Fahrradprojekt" für die kalten, langen, dunklen und nassen Abends. Gut oder schlecht ist nicht die Frage.
Die Frage ist: wo finde ich Wachs?
 
Hallo,

zunächst einmal ist Paraffin ein sehr diffuser Begriff, denn es bezeichnet flüssige, pastöse oder feste Gemische aus Kohlenwasserstoffen. Wenn Du festes Wachs verwenden willst, kannst Du einfach Tee- oder Grablichter kaufen. Ich kann mir vorstellen, dass es Paraffin auch in Bastelgeschäften gibt - zum Selbermachen von Kerzen. Grillanzünder sind auch oft aus Paraffin.
Flüssiges Paraffin gibt es unter der Bezeichnung Paraffinöl u.a. zur Befüllung von Öllampen im gut sortierten Baumarkt, beim Bootsausrüster ...

Gruß, Klaus
 
es bezeichnet flüssige, pastöse oder feste Gemische aus Kohlenwasserstoffen
Dass meint paraffine (französich) ≠ paraffin (deutsch). Ich hatte keine Ahnung! Nun verstehe ich, warum hatte ich viele "falsche" Antworte von Google.
Grillanzünder sind auch oft aus Paraffin.
Dass klingt ein bisschen gefärlich. Diese Dinge sind sehr leicht zu anzünden, leichter als Kerzen.
Paraffin auch in Bastelgeschäften gibt - zum Selbermachen von Kerzen.
Bongo! Ich habe 500g heute Abend gekauft, danke für die Idee! Ich hatte keine Ahnung, dass sein eingene Kerzen zu machen, ein Ding ist.
 
Jetzt hat die deutsche Sprache schon 2 Verben aus de.rec.fahrrad und dem Forum übernommen - ingmarisieren und boruttisieren :D
für wörter, die bei tante google ,nicht mehr als drei treffer haben, gabs früher noch geld........

zum eigentlichen thema sag ich mal nichts, ansonsten werd ich noch für plemm plemm erklährt.
oder hat jemand shon graphen benutzt ?
 
Weiss jemand ob eine suprafluide Flüssigkeit eingesetzt werden könnte oder haben die aufgrund ihrer inneren Reibungsfreiheit keine äußere Schmierwirkung? Oder den anderen Weg gehen und mikroskopisch kleine Kügelchen aus Borcarbid mittels eines Mediums (Öl?) an der Kette anhaften lassen als eine Art äußeres verteiltes Kugellager- ginge das?
 
Ich hab mal ne Frage bezüglich des ThreadThemas:
KETTENWACHS...
Es gab vor 30 Jahren von Castrol ne runde Dose Kettenwachs zum auf den Herd stellen und Mopedkette drin volllaufen lassen.
Da weiß keiner, was da drin war, oder? Gibts wohl schon lange nicht mehr...
Die Mischung mit Bienenwachs (s.o.) halte ich für ungeeignet, da Bienenwachs zumindest in Leder :unsure: bei mangelnder Nachfettung die Struktur zerstört durch eine Art Kristallisation.
Ich fand die Anwendung der Fettdose so praktisch, Kette säubern, rein ins Wachs, bisschen blubbern lassen, raus, abwischen, 1000km Ruhe - beim Motorrad!
Ich habs letztes Jahr mit Parrafin an der Fahrradkette versucht, das taugt aber nicht, warum auch immer.
Kann man Vaseline und Paraffin mischen?
Gruß Krischan
 
Ich habs letztes Jahr mit Parrafin an der Fahrradkette versucht, das taugt aber nicht, warum auch immer.
die meisten paraffine in bastelgeschäfften sind nicht rein, wenn zum kerzen giessen angeboten ist meist sterain mit enthallten, als "härter"
ein reins parafin sollte schon ölkonsitenz haben. in der apotheke sollte es das wachsartig, flüssig und gehärtet geben.
reines parafinöl kannst du mischen mit bienenwachs mit anderen wachsen darf kein härter enthallten sein. sonst wird es hart=spöde.
auch die öle, gibt es in mindestens zwei konsitenzen dünn / dick-flüssig.
bin weder chemiker noch apotheker.
 
An die Castrolfriteuse erinnere ich mich auch noch. Gibts aber schon lange nicht mehr; ist halt mit Erscheinen der O- und X-Ringketten ausgelaufen.
Aber in ähnlich dann doch noch.
 
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Weiss jemand ob eine suprafluide Flüssigkeit eingesetzt werden könnte oder haben die aufgrund ihrer inneren Reibungsfreiheit keine äußere Schmierwirkung?
wissen nicht , nur vermuten suprafluide sind ja nur stabil in einem gewissen temp. berich und die dünstmögliche schichten sind ja etwa 100 atome dick. adäsionskräfte vergrössern sich. ausserhalb des fluides, also am grenzbereich, kontaktfläche zum nächsten "elemennt/werkstoff)
wenn aber suprafluide missverständlich flüssigkeit mit graphen meint, dann hat das sicher potenzial.
An die Castrolfriteuse erinnere ich mich auch noch
das oben genannte anwenden und zusätzlich grafit mit hinein geben.
beim grafit gibt es auch verschiedene ,solche mit viel öl drinnen und welche mit wenig, manche brauchen viel druck damit das öl rausgepresst wird und manche nur wenig druck.
und natürlich so klein/fein als möglich nehmen im μm bereich.
mischverhällnis von den alten dosen ablesen, oder pröbeln.

bin weder mech noch hab ich sonst was mit maschinenbau zu tun und schon gar nicht mit der petrolchemie verbandelt. ^^
 
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Ich hab mal ne Frage bezüglich des ThreadThemas:
Wie Du willst sinnvoll werden?
KETTENWACHS...
Es gab vor 30 Jahren von Castrol ne runde Dose Kettenwachs zum auf den Herd stellen und Mopedkette drin volllaufen lassen.
Da weiß keiner, was da drin war, oder? Gibts wohl schon lange nicht mehr...
Gibs noch. Wollte ich mal ausprobieren weil ist irgendwie cool und ich versprach mir vom Wachs mehr Solidität. Dann hab ich aber gelesen das Wachs halt nicht fließt sondern eine Schicht bildet die Macken kriegen kann die aufgrund der mangelnden Fliessfähigkeit nicht mehr repariert werden können. Das fand ich dann doch nicht mehr so gut und habs gelassen. Andererseits wenn es halt lt. Deinen Erfahrungen ~1.000km hält vielleicht probier ichs doch mal aus.

Edit:
An die Castrolfriteuse erinnere ich mich auch noch. Gibts aber schon lange nicht mehr; ist halt mit Erscheinen der O- und X-Ringketten ausgelaufen.
Aber in ähnlich dann doch noch.
Ach Mist!

Edit2:
Dann feature ich jetzt wenigstens einen Bestelllink.
 
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