Velomobil quo vadis?

Zum Rad fahren benötigt es ein gutes Angebot an geeigneten Radwegen / Straßen. Ich bin z.B. gespannt auf den Radschnellweg durchs Ruhrgebiet.
 
... ich möchte in normaler Kleidung fahren ohne verschwitzt anzukommen. ...
Wenn beim derzeitigen Wetter kurze Hosen und T-Shirt für Dich die normale Kleidung darstellt, ist es machbar:D.
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Zum Rad fahren benötigt es ein gutes Angebot an geeigneten Radwegen / Straßen. Ich bin z.B. gespannt auf den Radschnellweg durchs Ruhrgebiet.
Das ist zwar das Optimum, es geht aber auch ohne, insbesondere ohne gesonderte Radweg und erst recht wenn sie linksseitig geführt werden.
Kreuzungsfrei geführte breite Radschnellwege sind natürlich eine Klasse für sich :D.
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Die vier Pasen des Weihnachtsmannes:
- Erst glaubst Du an den Weihnachtsmann
- dann glaubst Du nicht mehr an den Weihnachtsmann
- dann bist Du der Weihnachtsmann
- dann siehst Du aus wie der Weihnachtsmann

In Bezug auf mein Traumvelomobil bin ich zwischen Phase 2 + 3...
Damit ich gar nicht erst bis zur 4.Phase warten muss, fahr ich inzwischen und bin sehr zufrieden mit dem was ich jetzt habe. In der Zwischenzeit kann das Traumvelomobil reifen :D.
 
Weiß jemand was das Velomobil-Projekt von Nils Hoffmann macht, für das er im infobull Mitstreiter gesucht und gefunden hatte?
 
...Das VM aus der "Gutemenschen" Ecke zu bekommen, wo man die Welt verbessernden Sandalenträger vermutet, würde es für einige Menschen durchaus attraktiver machen, hier schaue ich gezielt auf die Carbonrenner Fraktion die ja stetig wächst.
...
Das denke ich nicht. Bzw. ja dann wäre das Velomobil halt trendy. Aber trendy reicht nicht aus in Bezug auf die Fragestellung. Schauen wir doch auf die Elektrofahrräder. Die werden als ökologisch und cool verkauft und sind bereits ein Lifestyleprodukt, wo der Anschaffungspreis und Kilometerpreis keine Rolle spielt. Aber hat das zum Auftauchen von vielen Elektrorad-im-Alltag-Verwendern geführt? In meiner Gegend nicht. Ein Lifestyleprodukt, dass sich die Leute kaufen um irgendwas darzustellen, statt es zu nutzen wird keine Veränderung herbeiführen.

Aber genau das war die Frage "Ist das Velomobil eine Lösung für den zukünftigen Individualverkehr?"
 
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...dann wäre das Velomobil halt trendy. Aber trendy reicht nicht aus in Bezug auf die Fragestellung.
Stimmt, aber einen gewissen Rückenwind für unpopuläre und unbequeme Verhaltensweisen können langzeitige gesellschaftliche Trends schon auslösen. Die zunehmende Beschäftigung mit dem ökologischen Fußabdruck, ethischen Fragen wie der artgerechten Tierhaltung oder fair hergestellten globalen Produkten zeigen solche Trends auf. Das Auto hat in den Köpfen der Digital Natives oder Generation Y, welche zunehmend Gesellschaft und Wirtschaft bestimmen, seine Bedeutung als Statussymbol verloren. All dies schafft Raum, sich mit individuelleren, ethisch und ökologisch vertretbareren Verkehrsmitteln zu befassen. Wer hätte sich noch vor fünfzehn Jahren die breit angelegte Diskussion um Verbannung der Dieselmotoren aus den Städten oder die mittelfristige Abschaffung von Verbrennungsmotoren vorstellen können? Momentan herrschen noch Bequemlichkeit und Abschottung vor Unbilden der Umwelt und auch unbekannten Mitmenschen vor. Ich bin kein ausgemachter Zukunftsoptimist aber hier sehe ich eine deutliche Entwicklung, die neben anderen Konsequenzen sicher auch die größere Verbreitung des Velomobiles als Verkehrsmittel begünstigt.
Interessantes Thema. Gruß, Andreas
 
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....... Aber hat das zum Auftauchen von vielen Elektrorad-im-Alltag-Verwendern geführt? In meiner Gegend nicht. Ein Lifestyleprodukt, dass sich die Leute kaufen um irgendwas darzustellen, statt es zu nutzen wird keine Veränderung herbeiführen.......

Dem ersten Satz muß ich für Köln deutlich widersprechen:
Hier ist das Pedelec bei den "Speckgürtel-Pendlern" schon voll etabliert, im Fahrrad-Berufsverkehr schätze ich den Anteil auf 25 %.
(Über die Niederlande will ich hier gar nicht erst sprechen)
Und AUCH, weil es mitlerweile für alle Fraktionen ansprechende Pedelecs gibt, obwohl die klassische und praktische Tourenrad-Version schon am häufigsten anzutreffen ist.

Zum letzten Satz: Das eine bedingt auch immer das andere.
Die gestylten Haibikes haben das Pedelec auch bei der "Möchte-gern-Sportfraktion" interessant gemacht,
also bei denen die bisher mit ihrem 2500 EUR CUBE-MTB nur in die Kneipe gefahren sind.
Dadurch hat sich das Pedelec Image als Opa Fahrrad stark verbessert, was dann auch die Pendleranzahl erhöhte.

Obwohl es schon über 50 Jahre sehr sportliche Räder gab, hat erst das "Sport-Pedelec" einen Schub ausgelöst.
Ich wundere mich immer wieder wieviel Menschen mitlerweile auch um 23.00 Uhr noch als Pedelec-Pendler unterwegs sind.

Diese Pedelec-Pendler fahren nun täglich bei Wind und Wetter und wünschen sich einen besseren Wetterschutz.

Das Velomobil hat nach meiner Meinung eine große Zukunft als Nahverkehrs-Elektro-Mobil.
Dazu sollten Neuentwickler aber unbedingt die "S" Versionen (45 km/h) miteinbeziehen.
 
Da habt ihr natürlich auch wieder Recht. Wär schön, wenn sich dadurch was verbessern würde.
 
Schauen wir doch auf die Elektrofahrräder. Die werden als ökologisch und cool verkauft und sind bereits ein Lifestyleprodukt, wo der Anschaffungspreis und Kilometerpreis keine Rolle spielt. Aber hat das zum Auftauchen von vielen Elektrorad-im-Alltag-Verwendern geführt? In meiner Gegend nicht.
In meinem ländlichen Raum am westlichen Rand des Vogelsberges hat die Asphaltierung von 2 - 3 m breiten Wirtschaftswegen, dort, wo früher nur Schlaglochfeldwege waren, und Aufstellung von Radwegweisern in Verbindung mit dem Pedelec-Boom zu einem beachtlichen Anstieg des Radverkehrs, auch im Winter geführt. Dabei werden die Landstraßen von Radfahrern nur selten benutzt, ab und zu mal eine wenig befahrene Kreisstraße.

Wenn eine für den Radverkehr freundliche Infrastruktur geschaffen wird, wird sich auch der Radverkehr in allen seinen Sparten steigern.
 
Kann hier jemand die wichtigsten, wegweisenden Erkenntnisse aus der Podiumsdiskussion wiedergeben?
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In meinem ländlichen Raum am westlichen Rand des Vogelsberges hat die Asphaltierung von 2 - 3 m breiten Wirtschaftswegen, dort, wo früher nur Schlaglochfeldwege waren, und Aufstellung von Radwegweisern in Verbindung mit dem Pedelec-Boom zu einem beachtlichen Anstieg des Radverkehrs, auch im Winter geführt. Dabei werden die Landstraßen von Radfahrern nur selten benutzt, ab und zu mal eine wenig befahrene Kreisstraße.

Wenn eine für den Radverkehr freundliche Infrastruktur geschaffen wird, wird sich auch der Radverkehr in allen seinen Sparten steigern.

Heute sind mir zwischen 11 und 13 Uhr auf dem Lumda - Wieseck Radweg bei Grünberg gefühlt 50 Radfahrer begegnet
 
Gelegenheit macht Liebe:D. Oder so ähnlich, und wenn dann noch das Wetter stimmt ...
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:confused::confused::confused: :eek:Wieso waren die nicht auf der Spezi???
 
Kann hier jemand die wichtigsten, wegweisenden Erkenntnisse aus der Podiumsdiskussion wiedergeben?

Eine Zusammenfassung ist schwierig. Mir fällt auch kein richtiges Fazit der gesamten Diskussion ein. Die Zeit (etwas mehr als eine Stunde) war viel zu kurz, um alle Aspekte, die angerissen wurden auch sinnvoll zu diskutieren. Speziell am Schluss, mit den ausschweifenden Zuschauermeldungen, ist kein roter Faden mehr da gewesen. Der Moderator hätte da, meiner Meinung nach, mehr eingreifen müssen.

Interessant war die Diskussion aber schon. Worin sich alle einig waren ist, dass es das Velomobil für alle Ansprüche nicht geben kann. Dafür sind die Anforderungen viel zu unterschiedlich. Helge H. (Milan) hat erklärt, dass die Entstehung der ersten Velomobile von Einzelpersonen, speziell nach ihren Wünschen, entstanden sind. Daraus sind dann die (kleinen) Firmen entstanden. In Zukunft wird sich das mehr diversifizieren. Die Fraktion derer, die eine möglichst effiziente Fahrmaschine, mit reiner Muskelkraft bewegen wollen, wird nie die große Masse ansprechen. Die will viel mehr eine höhere Sitzposition (Übersicht!), bequemer Einstieg, kleiner Wendekreis für die Stadt (Umfrage von Carl-Georg). Auch an der E-Unterstützung wird da kein Weg vorbeigehen. Carl-Georg meinte sogar, dass in Zukunft jeder sein individuell konfiguriertes VM ausdrucken und selbst aufbauen kann. Theo (Velomobil.nl) hat da etwas ungläubig geschaut. Zu Recht wie meine. Sicher wird es in einigen Jahren möglich sein, eine Karosserie mit 3D-Druck herzustellen. Der gesamte Aufbau ist aber ein weit komplexerer Vorgang. Die Masse will fertige Lösungen. Die Meinung von Leo Visscher (Alligt Ligfietsen) halte ich für wahrscheinlicher. Er sagt, das Fahrzeug (ist das dann noch ein VM ?) wird einen E-Antrieb haben, bei dem der Fahrer mittreten kann, aber keinen Kettenantrieb. Der Fahrer erzeugt elektrische Energie (über ein Generator) und hat so die Vorteile des eigenen Antriebs (körperliche Betätigung, keine Heizung notwendig, usw.) und des E-Antriebs kombiniert. Der Unterstützungsgrad lässt sich so sehr einfach und stufenlos über Software steuern.

Ein weiteres großes Thema war die allgemeine Verkehrspolitik und die Auto-fixierte Gesellschaft mit ihrem gigantischen Resourcenverbrauch. Das hat man aber alles schon mal gehört, und wurde schon tausendmal thematisiert (natürlich auch hier im Forum). Jeder, der sich schon mal ernsthaft darüber Gedanken gemacht hat, wird wissen, das es so nicht weiter gehen kann.

Es gab noch mehrere Punkte (Mehrpersonen-Transport, 4-Rad als Zukunftsmodell, ..), das war aber, wie oben erwähnt, alles zu viel in der kurzen Zeit.
 
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Der Moderator hätte da, meiner Meinung nach, mehr eingreifen müssen.
Da hast Du recht. Sorry, da habe ich nicht schnell genug richtig reagiert. Ich wollte, nach all den Vorabäußerungen im Forum, dem Auditorium hinreichend Raum geben. Dass das ein Risko ist, war mir klar und leider waren die Redner im Hörsaal zu weit weg und im Gegenlicht über mir. Inzwischen weiß ich auch, wie ich es wieder hätte eindämmen können, aber in der Kürze der Zeit und der Deadline 17:30 im Nacken...

Ich hoffe es war trotzdem für alle interessant, und ich persönlich fand es im Nachhinein eine Veranstaltung, die dann doch nicht nur die Mainstream-Entwicklung zum n+1-ten mal beleuchtet hat.

Viele Grüße,
Alex
 
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Es gab noch mehrere Punkte (Mehrpersonen-Transport, 4-Rad als Zukunftsmodell, ..)
Leo glaubt, das Fahrzeuge, die sich am Auto orientieren Zukunft haben...

Carl-Georg und Helge sprachen noch über China, Helge erwähnte das der Zwang zum E-Fahrzeug (Quote min. 25% je Hersteller-Flotte) zu einer Verknappung der Rohstoffe für die Akkus führt und daher VW sich bald für leichtere, effizientere Fahrzeuge interessieren müsste, (um 75% Dreckschleudern in China verkaufen zu dürfen;-)

Theo sagte, er sei selbst etwas überrascht, das ein vierrädriges Velomobil nicht langsamer ist als ein dreirädriges, aber ein viel stabileres Fahrverhalten hat. Da sieht er Zukunft.

Ymte zitierte im Publikum den Kommentar, das hier überwiegend alte Männer sitzen. (Nicht ans Podium, sondern an seinen Nachbarn gerichtet.)
Frage ich mich schon, ob alte Männer die Zukunft des Velomobils sind.

War bei der Mitgliederversamlung vom HPV kaum anders.
 
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Sorry, bin jung und fahre lieber. Politik ist halt was für alte Männer ;).
...
Stimmt aber vollkommen, Leute in meinem Alter sind eher mit Karriere und Familie beschäftigt als mit Verkehrsproblemen.
Es sei denn, sie wohnen in der Stadt. Dann brauchen sie aber kein VM, sondern ein möglichst abgeratzes Rennrad.
 
Dann versuche ich mich auch mal in einer kurzen - gewiss lückenhaften - Zusammenfassung.

Teilnehmer der Podiumsdiskusion waren:
  • Leo Vischer (Alligt)
  • Helge Hermann (Räderwerk)
  • Theo van Andel (Velomobil.NL)
  • Carl Georg Rasmussen (Leitra)
Zum Einstieg diente eine von CGR zur Verfügung gestellte VM-Übersicht, anhand derer auf die Vielzahl der heute am Markt verfügbaren VM-Typen/Modelle hingewiesen wurde. Anschließend wurden zwei Aspekte aus der letztjährigen CGR-Umfrage zitiert. Diese betrafen zum einen die favorisierte Einstiegsposition (--> große Einstiegsluke, nach vorne öffnend) sowie den favorisierten Wendekreisdurchmesser (--> 5 - 7 m). Im Kontrast dazu wurde festgestellt, dass der heutige VM-Markt von schnellen und effizienten VM dominiert ist, die gerade diese Eigenschaften eben nicht aufweisen. Der traditionelle VM-Markt könne zwar wachsen - wird jedoch klein bleiben, sobald man Kfz-Stückzahlen zum Vergleich heranzieht.

Es wurde spekuliert, ob bzw. wie neue Marktteilnehmer/Produzenten z.B. aus China oder Japan den Markt zu größeren Stückzahlen hin beeinflussen können (die Macher hinter dem Podbike kämen beispielsweise aus dem Bereich Ladeinfrastruktur). Skepsis herrschte, ob Kfz-Hersteller hier eine Rolle spielen werden, da diese keinerlei Aufwand betreiben würden, um Fahrzeuggewichte zu reduzieren - dies sei kostenintensiver als eine entsprechende Kompensation durch Erhöhung der Motorleistung. :confused:

Um die Lücke zwischen herkömmlichen HPVs und Autos zu besetzen, müsse der Fahrzeugpreis fallen, wozu höhere Stückzahlen und/oder einfachere Herstellungsverfahren erforderlich seien. Letztere führten zu einer Gewichtszunahme, die wiederum über einen Elektroantrieb auszugleichen wäre (3000 bis 4000 €, 100 bis 150 kg). Das stabilere Fahrverhalten, die gute Zulademöglichkeit und das vertrautere Erscheinungsbild sprächen hierbei dann für ein vierrädriges VM.

Das Schlusswort lag bei einem Zuhörer, der sich wünschte, die Hersteller würden Stellen für chinesische Praktikanten ausschreiben (was mit einem Grinsen auf deren Seite quittiert wurde), so dass er selbst in zwanzig Jahren zu einem VM-Seminar in China eingeladen würde und dort das vorherrschende Thema sei, wie man mit den vielen VM-bedingten Staus auf den Straßen umgehen solle. :)

Gruß,

Christian
 
Leider habe ich die Diskussion vor lauter Fachsimpelei und interessanten Dingen verpasst:rolleyes:

Stimmt aber vollkommen, Leute in meinem Alter sind eher mit Karriere und Familie beschäftigt als mit Verkehrsproblemen.

Schade - aber diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht. Das treibt dann auch seltsame Blüten: Die Radfahrerlobby, z.B. in Form des ADFC, wird von "Freizeitradlern" "unterwandert", die gerne ihre Touren mittwochs um halb zehn besprechen. Themen wie Pendler-Radverkehr kommen immer unter fernerliefen...

Es grüßt
der Gelbe Blitz
 
Ich (selber Jahrgang 1964) sehe die Sache mit den "alten Männern" so, dass die Generation derer, die Ende der 70-er / Anfang der 80-er Jahre die alternative Bewegung als junge Menschen mit viel Idealismus intensiv miterlebten und z.B. in der Anti-AKW-Bewegung mitgestalteten, langsam in die Altersklasse vorrücken, in der sie immer noch aktiv sind, aber aus ihrer Lebenserfahrung mit Gelassenheit und Übersicht das verwirklichen können, wovon sie früher geträumt haben.
Damit hat unsere Generation, wenn sie dialogfähig bleibt, die Möglichkeit und sogar Aufgabe, der nachrückenden wesentliche Hilfeleistungen zu bieten, deren Welt etwas menschlicher zu gestalten und sie nicht den Mega-Technokraten zu überlassen. Hier ist richtig viel zu tun.

- Weiß eigentlich jemand, wie es dem älteren Herren inzwischen geht, der zu Beginn der Podiumsdiskussion so schlimm die Treppe hintergestürzt war? Das sah ganz übel aus und war wohl für die meisten ein Schockerlebnis.
 
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