Brevet Brevet-Berichte 2017

Schön, dass sich hier immer mehr Teilnehmer aus Freiburg melden! (y)Evtl könnte man sich ja mal treffen, z. B. Am 20 April im Artjamming, da gibt's eine Buchpräsentation, "1000 km Süden ", über den mille du sud, von Walter Jungwirth. Ich denke, ich werde da sein. Sonst noch jemand?
http://www.viavelo.de/startseite/
 
Schön, dass sich hier immer mehr Teilnehmer aus Freiburg melden! (y)Evtl könnte man sich ja mal treffen, z. B. Am 20 April im Artjamming, da gibt's eine Buchpräsentation, "1000 km Süden ", über den mille du sud, von Walter Jungwirth. Ich denke, ich werde da sein. Sonst noch jemand?
http://www.viavelo.de/startseite/
Bin da leider schon verplant:( sonst wär das ein guter Treffpunkt fast vor meiner Haustür. Das Buch werde ich mir aber bestellen (y) .
 
200er Weserbergland, gefühlt nur bergauf
Obwohl wir auf gleicher Höhe wieder am Startort einrollten, blieben hauptsächlich die Anstiege in Erinnerung. Kein Wunder, wenn man sich im einstelligen Bereich nach oben bewegt und mit über 80 km/h talwärts fliegt. Dafür sind diese Brevets bekannt und deshalb die Beteiligung der liegenden Fraktion gering. Ein Liegerad am Start und zwei Milane. @RainerRastLos hatte meine Einladung angenommen, nicht ahnend, was auf ihn zukommt. Die Strecke war sehr gut gewählt. Wir bewegten uns großenteils auf nahezu autofreien Straßen.
Die ersten 10 km waren flach und wir konnten mit den SL zügig rollen. Im Anstieg nach Friedrichswald haben uns dann aber alsbald die ersten RR überholt. Oben die erste Kontrollzange. Zweite Kontrolle im Kalletal, dem westlichsten Punkt der Strecke. Rauf nach Niedermeien und runter nach Dörentrup und es folgte ein langer Anstieg zur Burg Sternberg. Von dort hätte man schön das einprozentige Gefälle bis Aerzen zur Erholung nutzen können, aber nicht wenn Uwe Krohne eine Kontrollzange in Reine platziert, um auch die dortigen Steigungen mitnehmen zu können. Über Amelgatzen durften wir zum ersten Mal auf die Ottensteiner Höhe und weiter zum Monte Bello (Köterberg), wo Rainer an der Sinnhaftigkeit des Unterfangens zweifelte, nach dem er, wie auch viele RRler, die erste Rampe bereits hochgeschoben hatte und nach kurzer Fahrstrecke die zweite, steilere Rampe vor sich sah.
Vor dem Köterberghaus stand ein Würstchenverkäufer, der ob unserer beeindruckenden Leistung, uns zwei Würstchen schenken wollte. Als ich mit den Worten 'Danke, ich bin Vegetarier' ablehnte, sah ich nur in ein völlig verständnisloses Gesicht. Das war wohl ein Fremdwort zu viel für ihn.
Die erarbeitete Höhe haben wir dann bis auf Weserniveau in Bremswärme umgewandelt. Durch Holzhausen begleitete uns noch ein Rennradgrüppchen. Auf dem Flachstück bis zur Fähre in Polle waren wir soweit voraus, dass die RRler die nächste Fähre abwarten mussten. Oben an den Serpentinen hinter Brevörde hatten sie uns schon wieder eingeholt und wir konnten das zweite Mal die Aussicht von der Ottensteiner Höhe genießen.
Wenn man jetzt denkt, es kommen nur noch zwei kleine Hügel, sieht man sich getäuscht, denn auch kleine Hügel können sich im Lauf des Anstiegs zu 15% steigern.
Entsprechend misstrauisch ging ich dann auch die mir unbekannte Steigung zum Schweineberg an, was sich allerdings als unbegründet erwies. Nach nicht ganz 10 Stunden hatten wir das erste Brevet des Jahres bewältigt und stärkten uns für die Rückfahrt noch mit Kaffee und Kuchen, nicht ohne Uwe noch für die schöne Streckenwahl zu danken.
 
hatte meine Einladung angenommen, nicht ahnend
Uwe hatte mich zwar gewarnt, dachte aber er übertreibt - mitnichten!
Eigentlich wollte ich schon zum Kaffee wieder zu Hause sein, dabei habe ich auch das Abendessen verpasst.
Der kleinste Gang hat gestern mehr Kilometer gesehen, als in der gesamten Laufzeit zuvor.
Wie Uwe den Köterberg hochgekommen ist, weiß ich nicht, selbst das Schieben war schwer.
Bergab habe ich Bergschnecke den Namen streitig gemacht, wo er mit dem Milan durch die Kurven und über die Schlaglöcher flog, bin ich gekrochen.
Ein Speichenbruch auf den letzten Kilometern, der anscheinend auch die Bremsleistung des rechten Rades stark beeinträchtigte, machte mich noch vorsichtiger.
Also ein spannender und erlebnisreicher Tag.

Wer mit dem Velomobil mal so richtig langsam fahren will ... ;-)
 
Wann wird er entlassen?
Vorher sollten wir da unbedingt mal zusammen hinfahren:sneaky:
So als PBP 2019 Vorbereitung oder so...:D
Den 300er und 400er bei Uwe bin ich vor ein paar Jahren mal gefahren. In der wie immer verklärten Erinnerung waren das wunderschöne Brevets.
Einzig der Weg hoch zum Hermannsdenkmal ist mir in negativer Erinnerung geblieben. Da war so eine Oldtimer-Ralley nur unwesentlich schneller bergauf als ich unterwegs. Wunderschöne Autos ohne Frage. Aber die Abgase...:censored:
 
200er Weserbergland, gefühlt nur bergauf
.
Weil ich mir das schon gedacht habe,
Bin ich einen Tag später den 200er Brevet im Emsland gefahren.:)

Es Waren Bei leicht regenerischem Wetter ca 30-40 Fahrer am Start.
Trotz der Flachstrecke nur noch ein Liegeradler dabei. Aber eben auch 2 Tretroller.
Wegen Gegenwind hab ich mich der größten Gruppe angeschlossen.
So bin ich dann mit denn die ersten 90km bis K1 gerollt.

Dort brauchten die Jungs viel Zeit.
Daher bin ich alleine wieder los, gefolgt von einem einzigen RRler.
Wetter war jetzt trocken, meist sonnig und sehr windig.
Bei dem RRler hatte ich aber nix zu bestellen.
Mit Rücken- und Seitenwind ging dann mit 30-40 km/h Richtung K2
Ich immer im Windschatten.

Eine nicht vorhandene Straßenquerung zwang uns dann zu 5km Umweg.
Bei km 130 lies ich den Rrler dann ziehen, die linke Wade quitierte mangelndes Training mit Zwicken.
Alleine lies ich etwas gemütlicher angehen.
Bei K2 bei KM 150 sah ich den Jung nur noch aus der Weite wieder davon fahren.

Wegen dem überwiegendem Rückenwind lief es auch mit nur 1000 Jahreskilometer ganz gut.
Auf den letzten 10km gabs dann nochmal mehrere Gegenwindpassagen, die einen bis auf 20km/h einbremsten.
Nach 7:20h war ich dann als zweiter im Ziel mit 208km.
Der Knöchel hat unterwegs keine Probleme gemacht, nacher merkte man ihn doch etwas.

Als ich Nach Hause fuhre kamen im 5minuten-Abstand jeweils 2 Rrler an.
Ich denke die große Gruppe hat sich zerlegt, Was vermutlich auch der Grund war, dass sie mich nicht eingeholt haben.
 
300er Köln "Eifel+Westerwald"

Bei dem anfangs doch sehr useligem Wetter hatten sich rund 30 Randonneure eingefunden - darunter 3 Velomobilisten (Sturmvogel, leines_jk und ich). Sturmvogel kam kurz vorm Start. da er auf dem Hinweg wohl noch Stress mit ausparkendem Autofahrerin hatte - hatte dem Anschein mehr Adrenalin als der Rest des Starterfelds zusammen. Soviele VMs bei rund 3500 Höhenmetern? leines_jk und ich fahren gerne die "Käppchen" und für Sturmvogel ist's wohl Aufbauprogramm für LEL?

Egal, Rainer & Harald schicken um 7 den ganzen Haufen auf die Strecke. leines_jk will es nach grad überstanden Infekten moderat angehen und hat sich auch die Haube übergezogen. Wir fahren zusammen in Bonn übern Rhein und dann über Rösberg Richtung Weilerswist. Irgendwo da haben wir uns dann auch verloren. Ich bin im Tran auch eine Parallelstraße hochgefahren, die vor ein paar Jahren noch im Track war. Die Wolken wurden immer dunkelgrauer und der Niesel ging in Regen über - aber meinen Regenlatz habe ich steckenlassen und es ließ auch bald wieder etwas nach.
In Weilerswist aufm Bürgersteig die Baustelle umkurvt und dann südwärts und teils holperig Richung Eifel.

Hinter der Steinbachtalsperre geht's durch den nassen Wald stramm aufwärts. Bei 10% verlor das Hinterrad schon mal den Gripp und so hab ich die steilste Rampe nicht zum ersten Mal hochgeschoben. Kontrolle am Radioteleskop Effelsberg um 9:30. Der Imbiss ist einsam aber offen. Chef erkundigt sich nach der Größe des Starterfelds umd verspricht Wetterbesserung. Der Niesel hört dann auch so gegen 11 fast auf.
Nach der steilen kurvigen Abfahrt nach Ahrbrück fühle ich Mal an den Kühltürmchen auf der Bremstrommel und verbrenne mir fast die Flossen.

Auf der anderen Seite der Ahr geht es direkt in ein Tal Richtung Kesseling u Ramersbach. Da man die Steigung in der Landschaft kaum ausmachen kann, ist es ganz gut, sie am Garmin ablesen zu können und sich die verhaltene Fahrt erklärbar. Auch im Trüben strahlen die vielen blühenden Rappsfelder. Bei dem Wetter sind wenigstens fast alle Motorradfahrer zu Hause geblieben und die gesamte Runde bis auf die letzten städtischen km doch sehr einsam.

Um 12 geht's dann endlich zwischen Weißenturm und Neuwied übern Rhein, Halbzeit und die 2. Hälfte bild ich mir immer ein, ist nicht ganz so fordernd. Allerdings kommt gleich der Klopper "Stromberg". Weil die direkte Straße von Sayn grad weggerutscht oder gesprengt wurde geht'S einen Umweg über Isenburg. Da sind wir mal mit dem Monatstreff in umgekehrter Richtung gefahren - mir sind noch einige holperige Steilstücke runter nach ISenburg im Gedächtnis. Aber die kurvige B431 nach Isenburg lässt sich mit moderater Steigung gut fahren. Und dann geht'S mit 10% rauf - aber wenigstens glatter Asphalt. Endlich oben geht's dann wellig auf trockner Straße nach Montabaur, von da dann nordwärts mit ein paar Anstiegen Richtung Hachenburg zur nächsten Kontrolle. Spontan folge ich der Umleitung nach Hachenburg - waren wohl ein paar zusätzliche Höhenmeter - aber durchgehend asphaltiert.
In HAchenburg tanke ich dann nach und freue mich auf die schöne Sause im Puderbachtal. Leider zwickt die rechte Kniescheibe - vielleicht hätte ich doch den Socken wieder in den Lüftungsmast stecken sollen;-) Es ist jetzt trocken mit ein bisschen Sonne - aber gefühlt frischer als morgens und wie vorhergesagt kommt ein steifer Wind aus NW entgegen.

Im schönen Puderbachtal lässt es sich prima rollen und das neue Stück über Vettelschoss nach St. Katharinen (um ein paar km einzusparen, die zum Stromberg dazugekommen sind) ist auch schön - zum Schluss auch noch mal schön anstrengend - aber danach geht es ja fast nur abwärts ins Ziel, wo ich 17:20 aufschlage.
Ein Weizen auf Rainer&Harald und einen leckeren Flammkuchen in der neuen Flammerie, sehr lecker. Da die beiden um 6 noch nicht auftauchen und mir in den verschwitzten Klamotten kalt wird, rolle ich nach Hause. Da wir heute früh noch eine Diskussion über meine Ankunftszeiten hatten, habe ich noch mal nachletzem Jahr geschaut, war ähnliches Wetter. Weilerswist, minutengleich und dies Jahr bis Hachenburg bei km 221 jeweils rund 5 Minuten schneller - also quasigleich. Aber letztes Jahr hatte ich ja nach Hachenburg plötzlich extrem hohe Pulswerte und habe erst mal Pause gemacht und dann moderat zuzrückgerollt, um 18:15h wieder in Troisdorf zu sein.

Wenigstens diemal nach Stravaaufzeichnung hier unauffällig Pulsmittel 118 u max bei 154/min: https://www.strava.com/activities/953280027/

20170422_100251_resized.jpg 20170422_111820_resized.jpg
 
400er Brevet ARA Mittelhessen

Nach einem echt knackigen neuen 300er, bei dem ich richtig ins Rudern kam, folgte am 29. April die „Erstbesteigung“ des neuen 400ers.

Von den 25 angemeldeten Fahrern trauten sich immerhin 18 auf die Strecke. Exoten zierten keine mehr die Runde, die Frau mit Schrottrad und Joggingschuhen ließ es beim toll gefinishten 200er und der Rucksack-Mountainbiker mit Stollenbereifung beim 300er bewenden. Es überwog gegerbtes Leder Ü50, furchtlose Randonneure, die wußten, was sie taten. Unter ihnen der Organisator Christian, wie gewohnt in ¾ Hosen und ohne Jacke. Wie er die nächtliche Kälte und den Regen überstanden hat, ist mir ein Rätsel. Ich habe trotz Überklamotten gefroren wie ein Schneider. Er muss wohl Isländer im Stammbaum haben.

Nach der gewohnten Ansprache und Gruppenfoto vor der THM setzten sich die Fahrer pünktlich um 21:00 Uhr in Bewegung.

Im ersten flachhügeligen Teil bis zur ersten Kontrolle in Ziegenhain bei km 70 bin ich dem Feld enteilt, dachte ich jedenfalls, denn bei meiner Ankunft stand dort die kompakte Gruppe, Abmarsch bereit. Perplex nahm ich Kommentare wie „wir dachten, wir sehen dich nie wieder“ hin und ließ sie ziehen. Es müssen starke Leute gewesen sein, von ein paar wusste ich es, denn ich sah sie nie wieder. Bis auf ein paar Nachzügler, denen ich wenige Male begegnete, fuhr ich diesen 400er alleine, eine zähe Angelegenheit.

In der Nacht erreichte ich die zweite Kontrolle in Hessisch-Lichtenau bei km 124. Das Melsunger Bergland hatte bereits ein paar Kerben geschlagen, der einsetzende Sprühregen war nicht schlimm, also weiter.

Bis zur dritten Kontrolle in Remsfeld bei km 159 hatte es schon einiges an stetigem Auf und Ab und auch die erste von vier Steigungsspitzen gegeben, aber allmählich wurde es hell. Das hatte ich bereits herbei gesehnt, denn mit wenig Licht teils heftige Anstiege fahren ist für mich eine kipplige Angelegenheit; scheinbar braucht mein Gehirn mehr Informationen.

20 km nach der Kontrolle gab es dann die zweite große Steigung zu erklettern. Man durchquert ein bergiges Gebiet, der westlich an der Strecke gelegene Heulberg trägt einen passenden Namen.

In westlicher Richtung geht es bergauf bergab durch Niederaula, das verkehrsreiche und für Radfahrer niederschmetternde Fulda, auf einer ansonsten durchgängig verkehrsarmen Strecke, hin und wieder ausgesprochen einsam sogar. Der beklommene Randonneur wird hier ganz sich selbst überlassen.

Kurz vor der vierten privaten Kontrollstelle in Heubach bei km 255 erklimmt man noch die dritte Steigungsspitze bei Eichenzell und auch die letzten 3 km ziehen sich, fiese Buckel verwehren einem den Eingang zur Kontrolle. Kurz nach 12:00 Uhr bin ich da, richtig spät und in keinem guten Zustand, mir ist kalt und etwas übel, der Kreislauf schwankt. Gott sei Dank bieten hier die Schulz-Damen Unterhaltung und Verpflegung. Nach ein paar belegten Brötchen und einer Tasse Tee werden mir noch zwei Nussecken eingepackt. Ich verzehre sie unterwegs, sehr mürbe, wunderbar!

Kurz vor meinem Aufbruch kommt noch ein Kollege rein, mit dem ich schon öfters gefahren bin, mein Angebot, mit mir zusammen aufzubrechen lehnt er ab, er will noch bleiben. Ich eise mich los, als ich schon auf der Straße bin, kommt mir noch ein Japaner entgegen, ob es die beiden noch geschafft haben, schwer zu sagen.

Allmählich fange ich an zu rechnen. Die Beine tun mir weh und ich bekomme schlecht Luft. Jetzt wird es zäh. Aber wie so oft kommt mir der Zufall zur Hilfe: Die nächsten 35km bis zur fünften Kontrolle in Burgsinn bei km 290 sind leidlich flach, der Belag meist gut, ich kann Zeit gut fahren und nutze die Gelegenheit. Einfach nicht locker lassen, denke ich mir, man weiß ja nie, ob die Streckenlogik oder ein gut beheiztes Tankenklo einem nicht doch noch in die Hände spielen!

Kurz nach 14:00 Uhr bin ich da, schieße ein Beweisfoto, trage Zeit und Ort in die Kontrollkarte ein, hole mir an einem Automaten frische Rondonneursgutscheine und ringe mich anschließend zu einer halben Stunde Pause in einem gut geheizten Dönerladen durch. Hier Zeit investiert, dort Zeit gespart!

Die Vorstellung, innerhalb der nächsten halben Stunde die letzten 100 anzubeißen, gibt mir Kraft. Obwohl es nicht gut läuft, habe ich das Ziel jetzt wieder klar im Fokus.

Kurz nach der Kontrolle kommt allerdings die vierte Steigungsspitze, der Spessart ist ein Luder, ich nehme sie stumpf unter die Räder. Jetzt bin ich auf Autopilot, nicht schnell, aber stetig. In stramm westlicher Richtung geht es zurück in die Heimat. Wann werde ich bekanntes Gebiet erreichen? Die ersten Ortsnamen?

An Wächtersbach und Wirtheim vorbei, durch Gelnhausen, den Herzberg rechts liegen lassen, durch Lieblos, diese passenden sprechenden Ortsnamen, an Hüttengesäß vorbei, die eine etwas ironische Begleitmusik zu unserem Tun spielen, nach einer gefühlten Ewigkeit die sechste Kontrolle in Limeshain bei km 354, eine kleine Aral, ich mache mich fertig für die Nacht.

Jetzt geht es noch mal durch die Wetterau, grob auf Hungen zu, dann biegt die Strecke noch mal links vom Kurs ab Richtung Butzbach, ich bin zunächst verwirrt. In mir wehrt sich was, nochmal vom Kurs abgebracht zu werden. Und auch hier noch unvermutet bergauf bergab.

Nach einer Viertelstunde kommt Sinn in die Sache, die Strecke führt wieder in die richtige Richtung und mich diesmal von oben nach Lich rein, menschenleer und fintenreich, gut gemacht!

Trotzdem: Die letzten Kilometer ziehen sich noch, die Heimat gibt mir Zuversicht, aber jetzt ist es genug. Dass man sich an einem sicher geglaubten 400er so abarbeiten kann, ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus!

Die Zieltanke in Gießen ist erreicht, steifbeinig komme ich aus dem Rad, gebe meine Karte ab, sie wird auf einem Stapel abgelegt. Der ist überraschend flach. Auf der Webseite lese ich später, dass von 18 Fahrern nur 13 das Ziel erreicht haben. Knapp 28%, jetzt passt das Ganze zu meinem schweren Ritt! Die Tankenjungs beglückwünschen mich, sie sammeln die Karten nun schon zum zweiten Mal ein und nehmen sichtlich Anteil an unserem Tun.

Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass ich noch anderthalb Stunden Luft gehabt hätte. Das sich jetzt nochmal als Fahrzeit obendrauf zu denken, nee, wirklich nicht!

Weil ich vergessen habe einzukaufen, mache ich an Gießens „Dönerdreieck“ inmitten jugendlichen Partyvolks halt, bevor ich das Rad ein letztes Mal für den Heimweg besteige.

Nach einer heißen Dusche mildert ein Kissen zwischen den Beinen die Schmerzen, die mich noch eine Weile beherrschen, bevor ich in Schlaf falle.

Mein Dank geht auch dieses Mal wieder an Christian und seine Damen. Insbesondere die Nussecken, die uns in Heubach erwarten, haben ja schon eine kleine Tradition begründet, die ich auch für das nächste Jahr erhoffe, nein, erwarte!
 
Dank @jostein , für Deine tollen Bericht!
Sturmvogel kam kurz vorm Start. da er auf dem Hinweg wohl noch Stress mit ausparkendem Autofahrerin hatte - hatte dem Anschein mehr Adrenalin als der Rest des Starterfelds zusammen. Soviele VMs bei rund 3500 Höhenmetern? leines_jk und ich fahren gerne die "Käppchen" und für Sturmvogel ist's wohl Aufbauprogramm für LEL?
Ja da ist wieder mal eine Reparatur fällig geworden. Und neugierig auf ein "Bergisches" war ich schon. Und vor LEL muss neues Material schließlich getestet werden....
Wer es ausführlicher mag, ist herzlich eingeladen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten