Velomo HiTrike - Testberichte

So, damit nochmal jeder seinen Senf dazugegeben hat, nun ich...

@frankw - Danke für die Empfehlung an Jörg. Wenn Du mal was für Langbeinige zum Probieren willst - meine eigenen Räder haben IBL-95 ;)

Zum Thema Azub-Blattfedern will ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich hab nur heute noch vor Augen, wie 2012 auf der Spezi plötzlich der komplette Azub-Betriebsausflug in mehreren Wellen unseren Stand belagerte und wild jedes Feder-Detail fotografierte. (Zu ihrem Nachteil?) haben sie sich aber weniger an unserer Vorlage orientiert, als sich wohl mit der Leitra auseinandergesetzt. Komischerweise haben sie dann kurz vor Ihrer Präsentation das Argument verbreitet, dass die GFK/CFK-Blattfedern brechen würden, sie deshalb die Titan-am-Bolzen-Aufhängung gewählt haben - das verwundert und nervt etwas, weil ich potentiellen Interessent nun öfter diese Sorge ausreden muss...

Ich widerspreche meinen Kollegen etwas beim Dämpfen. Beim Solo-Ausschwingen hat auch unsere Blattfeder kaum Dämpfung aus dem Material heraus gezeigt. Doch gemeinsam zur Doppeldecker-Vorderachse verbaut kommt sie sehr schnell zur Ruhe, da die 2 Federn unterschiedliche Frequenzen mitbringen und noch ein paar Lager wie Reibungsdämpfer dazwischen sitzen (und die sich erhitzen?).

Das Versetzen in schnellen Kopfsteinpflasterkurven lässt sich schon bestätigen. Gerade wegen der Erfahrung haben wir ja dann mal das Experiment mit den Öldämpfer-Stämmen dazwischen angegangen - und ja, es hatte spürbare Auswirkungen und ergibt erst so ein "perfektes Fahrwerk" - unübertreffliche Leichtigkeit, Losbrechmoment, Dämpfung, Einstellbarkeit. Seither bieten wir diese Zusatzoption mit den Öl-Dämpfern an und empfehlen sie gerade für Weichfederer, Hochsitzer und Offroadler. Für komfortable Straßenflitzer reicht aber die aufgeräumte Konstellation (zumindest beim Hi-Trike-Vordeachsen-Design) vollkommen aus.

VG Steffen
 
Für das "normale Trike" aber ein technischer overkill der einfach nur wieder Kosten, Gewicht und Verschleiß bedingt (deshalb sind wir davon auch wieder abgekommen und entwickeln lieber die Federn weiter.).
Gerade wegen der Erfahrung haben wir ja dann mal das Experiment mit den Öldämpfer-Stämmen dazwischen angegangen - und ja, es hatte spürbare Auswirkungen und ergibt erst so ein "perfektes Fahrwerk" - unübertreffliche Leichtigkeit, Losbrechmoment, Dämpfung, Einstellbarkeit. Seither bieten wir diese Zusatzoption mit den Öl-Dämpfern an und empfehlen sie gerade für Weichfederer, Hochsitzer und Offroadler.
Wie denn nun :)

Ich finde es schön, dass das mal so ausführlich diskutiert wird, das sind genau die Fragen, die ich mir zu eurem Federkonzept immer gestellt habe.
@Jack-Lee Deine Abschlussarbeit ist hoffentlich mal öffentlich zugänglich? Würde mich sehr interessieren, auch wenn ich als E-Techniker vermutlich die Hälfte nicht vertehe :)
 
@plip : Steffen und ich haben da irgendwie andere Prioritäten. Ich glaube ich habe ihn weich gemacht.. :p
Im Vergleich zum umgefederten Vergleichskandidaten hat das blattgederte Trike eine BESSERE Bodenhaftung, im Vergleich zum zusätzlich ölgedämpften eine schlechtere (was ja auch logisch war und ich auch versucht habe so zu vermitteln).
Nötig ist eine Öldämpfung aber in 99% der Fälle halt nicht.
Mein Auto schiebt auch über die Vorderräder wenn ich auf Kopfsteinpflaster komme.

Und die Abschlussarbeit wird öffentlich, ja. Für gewerbliche Nutzung aber ausgeschlossen (außer von mir selbst).
 
Servus Monsieur @Jusdeau,

Glückwunsch zum neuen Leichtgewicht!-) Nur schade, dass Deine Beine so kurz sind, so wird die Probefahrt nicht so viel Spaß machen.

Habe ganz schön rumgerätselt, warum mir die Probefahrt auf dem TGV mit meinen normal langen Beinen keinen Spaß gemacht haben soll. Erst BuS velomo hat mich drauf gebracht hat, dass Du offenbar den Spaßfaktor einer Probefahrt mit Deinen abnormal langen Stelzen in Zweifel ziehst. :D
 
Hallo Plip,


schmarrn.. Das ist gewiss nicht ansatzweise zutreffend. Ich interessiere mich für vielfältige Hobbys, Betätigungsfelder, Interessenaustausch, Ideenumsetzungen.. von "universalgelehrt" ist das weit entfernt. Will ich auch nicht sein. Die Interessen sind bei jedem limitiert, einige spezialisieren sich auf eher wenige Interessenfelder, einige auf eine höhere Anzahl, doch limitiert sind sie immer.

Mit der federnden und dämpfenden Wirkung von blattfederartigen Konstrukten, z.B. Boarddecks und Achsdämpfern befasse ich mich aufgrund eines Hobbys (welches ich momentan aufgrund von Zeitmangel nicht ausüben kann), das hier war 2011 mit einem Deck aus Holz:

bild21772fuq0.jpg

Das hier ist z.B. ein Verbundfasermaterial aus GFK und einem thermoplastischen Harz/Kunststoff, welcher unter hohem Druck "verbacken" wird, nicht delaminiert und Sprünge aus mehreren Metern Höhe problemlos aushält. Es kann eigentlich nicht zerbrechen (gut, Kante und darüber knicken - evtl. - schafft nur keiner, es darüberzuknicken :p), sondern lässt einfach an Rückstellkraft nach, wenn es mehrere Jahre verwendet wurde:

bild23027ouyw.jpg

Bzgl. Blattfedern: Was @BuS velomo aka Steffen als Problem schildert, lässt sich durchaus einschränken, jedoch nicht beseitigen (Problem der konträren Wirkung: "Federn" vs. "Dämpfen").

Hierzu sollte die Blattfeder eine recht hohe, jedoch nicht zu hohe Wandstärke relativ zur Belastung aufweisen (was z.B. bei den Trikeblattfedern durch die Aufdoppelung mit unterschiedlicher Federkinematik der Fall ist) und aus verschiedenen, ungleich arbeitenden Materialarten bestehen (Harz & Fasermaterial, Fasermaterial in unterschiedlichen Verlegerichtungen, welche belastet werden und nicht "nur Füllstoff" sind, Harz & verschiedene Fasermaterialien, Thermoplastik & Fasermaterialien, Harz & Fasermaterial & Holz, .. gibt viele Möglichkeiten, bis hin zu Metallblattfedern zur simplen Industriefertigung).

Viele Grüße
Wolf
 
könnte hier nicht der Schisport KnowHow liefern ?
die Brettl werden doch auch eine gewisse Dämpfung benötigen ?

und sind ja aus verschiedenen Materialien (bis hin zu Holzkernen) als Sandwitch ausgeführt
 
Bei Skiern geht es weniger um Federung (Du kommst zumeist nicht zuerst mit den Endstücken auf - und zwar beiden zugleich, so dass Du in der Skiermitte eine Federwirkung erfährst), sondern eher um das Glätten/die Dämpfung, das "darauf hingleiten".

Skier würde ich eher mit größeren Laufrädern (Skier) vs. kleineren Laufrädern (Schuhe/Yeti Boots) vergleichen.

Ihre Fabrikation weist häufig Hohlkammerbereiche auf, welche auf die Nutzung als Ski und somit mit skitypischem Anforderungsprofil optimiert sind. Ich gehe davon aus, dass durch die vollständig differenziellen Anforderungen im Blattfederbereich bei Liegerädern wenig Gemeinsamkeiten zu finden sind.. abgesehen von der Materialwahl evtl.

Ich fahre jedoch kein Ski, ich fahre Snowboard - das entspricht dann wieder den ATB-Decks in jedoch zerbrechlicherer Form.

Viele Grüße
Wolf
 
naja.. Ski sind nicht gleich Schi...
schau dir mal die Freestyler an.. Halfpipe
die kommen schon auch mit den Spitzen zuerst auf wenn sich ein Sprung nicht 100% ausgeht

und auf einer ruppigen Piste willst ja auch keine Schi haben, die ständig vor sich her vibrieren weil nicht gedämpft

Bei Skiern geht es weniger um Federung .... sondern eher um das Glätten/die Dämpfung, das "darauf hingleiten".
ja, aber gings hier eigentlich nicht darum?
dass den Composite-Federungen (Beispiel: Velomotrikes) die Fähigkeit zu Dämpfen abgesprochen wurde
[DOUBLEPOST=1492784164][/DOUBLEPOST]EDIT:

für diese beiden Postings:
https://www.velomobilforum.de/forum...itrike-testberichte.39469/page-24#post-816617

und
https://www.velomobilforum.de/forum...itrike-testberichte.39469/page-24#post-816624


muss ich mich wohl entschuldigen..

ums klar zu stellen damit nicht noch anderen dem Eindruck unterliegen:
ich wollte weder die Leitra, noch Erbauer noch Fahrer damit beleidigen oder die Leitra abwerten
noch werde ich von Velomo gesponsort
 
Hio @Kraeuterbutter ,

die kommen schon auch mit den Spitzen zuerst auf wenn sich ein Sprung nicht 100% ausgeht

sicher, worauf ich mich bezog, war: Bei einer Trike- oder Quadfederung befindet sich der Hauptraumen zumeist ziemlich gleich zu der Position des Skifahrers auf den Skiern (recht mittig), während die Aufstandspunkte an den äußersten Punkten liegen (gut, bei der Länge der Skier natürlich etwas weiter innen). Demnach so ähnlich, als würde der Skifahrer an den Skierenden auf zwei Steinen stehen, mittig jedoch in der Luft hängen. Die Art der (Dauer)Belastung unterscheidet sich damit schon etwas.

und auf einer ruppigen Piste willst ja auch keine Schi haben, die ständig vor sich her vibrieren weil nicht gedämpft

Jopp..

ja, aber gings hier eigentlich nicht darum?
dass den Composite-Federungen (Beispiel: Velomotrikes) die Fähigkeit zu Dämpfen abgesprochen wurde

Teilweise: So, wie ich diese Diskussion verstehe, ist doch eine Kombination aus zwei partiell gegenläufigen / sich auslöschenden Funktionen gewünscht: Der Federung.. und der Dämpfung. Und hier sehe ich die Auslegung von Skiern deutlich abweichend von der (idealen) Auslegung einer Blattfeder (auch an KFZ). Eine Ausnahme wäre, wenn die Blattfeder eben -nur- dämpfen soll und zusätzliche (Stahl)Federn für die Federung genutzt würden. Da ist es andersherum jedoch leichtgewichtiger: Blattfedern zum federn und zusätzliche Öldämpfer zur optimierten Dämpfung..

ums klar zu stellen damit nicht noch anderen dem Eindruck unterliegen:
ich wollte weder die Leitra, noch Erbauer noch Fahrer damit beleidigen oder die Leitra abwerten
noch werde ich von Velomo gesponsort

Ich finde es gewissermaßen schade, dass sachliche Diskussionen über technische Aspekte und ihre Umsetzung an verschiedenen Fahrzeugen/Fahrrädern zu Entschuldigungen und Sponsoring-/"Pro"-Meinungs-Unterstellungen führen (müssen?).

Keiner von Velomo würde Dir an die Gurgel, wenn Du schreibst: Mir ist die Dämpfung der HiTrikes o. anderer Velomomodelle zu gering. Ist doch OK. Finde es gut, wenn die eigene Meinung auch vertreten wird und die Wenigsten, welche positiv in einem Fachforum von ihren Erfahrungen mit Produkten berichten, sind "gesponsort" oder abhängig o.Ä.

Das ist einer der Unterschiede zu Bewertungsportalen und Amazon-Reviews, welchen ich sehr schätze: Dass sachliche Diskussionen über Technikaspekte auch unter Betrachtung der persönlichen Erfahrungen/Meinungen möglich und üblich sind.

Was ich nicht so positiv empfinde, sind Verallgemeinerungen, welche baureihenübergreifend/universell geäußert werden, wenn sich die Auslegungen bereits geändert und weiterentwickelt haben können. Deshalb begrüße ich es immer, wenn das Baujahr der Fahrzeuge/Fahrräder mit angegeben wird, wenn über technische Probleme gesprochen wird.

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute endlich mal dazu gekommen, die Feststellbremse fertig zu mache.
Urspruenglich war ein Daumenschalthebel an der Gepacktraegerquerstrebe geplant. Das liess sich allerdings wegen der Kollision von Bremse und Schutzblechhalter nicht verwirklichen.
Geht aber auch einfacher. Statt Zug eine Speiche gekuerzt und als Griff eine kurze M5er Schraube umschrumpft.

P1020680.JPG P1020677.JPG P1020676.JPG
Gefahren bin ich noch nicht viel, etwa 300 km, und es ist doch deutlich anders als ein UP. Ich bin froh, die Pinion gewaehlt zu haben. Die brauche ich, zumindest im Moment noch.
Die Bremsen ziehen erheblich besser als erwartet!
Was noch besser werden muss ist der Geradeauslauf bei hoeheren Geschwindigkeiten (so ab 45 km/h), da bringe ich noch zuviel Unruhe rein. Das wird aber mit jeder Fahrt besser.

Zum Thema Gesehenwerden: ,Ich habe das Gefuehl, dass ich mit deutlich mehr Abstand ueberholt werde und auch eher ueber Strassen gelassen werde als mit dem UP.
Und es winken und laecheln VIEL mehr Leute.
Die naechsten Wochen wird nicht viel gefahren: Urlaub!:)
 
Ich bin froh, die Pinion gewaehlt zu haben.
Das glaube ich Dir gern. Auch ich vermisse den Schaltkomfort meiner Rohloff Speedhub 14-Gang-Nabenschaltung am Scorpion schmerzlich. Ein Freund der Kettenschaltung werde ich im Leben nicht mehr. Und ich rede da noch gar nicht von meinem Handumwerfer vorn. Allein das lautstarke Knacken (am Drehschaltgriff) und das Gerassel der SRAM Force hinten am Schaltwerk !
"Rickeracke, rickeracke, geht die Mühle mit Geknacke." Schon Wilhelm Busch muss eine SRAM-Schaltung gefahren haben.
Und dann das Wiederanfahren aus schweren Gängen heraus, insbesondere an Steigungen. Gruselig.

Wenn sie nicht so teuer und schwer wäre, käme ich wohl auch in Versuchung, mir eine Pinion zu gönnen.
Welches Modell hast Du denn verbauen lassen?

Was noch besser werden muss ist der Geradeauslauf bei hoeheren Geschwindigkeiten (so ab 45 km/h), da bringe ich noch zuviel Unruhe rein.

Bei Geschwindigkeiten ab 45 km/h? Ich habe erst gestern (bei starkem Wind) einen neuen persönlichen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt und da liegt der Spitzenwert bei 44,1 km/h. Wie machst Du das?
 

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Ein Freund der Kettenschaltung werde ich im Leben nicht mehr
Kann ich nicht verstehen. Meine 2x11 SRAM mit Drehgriff ist super-schnell, super-knackig und ohne Gerassel. Das geht Knick (am Griff) - Knack (neuer Gang), man könnte auch sagen Ratz-Fatz. Ich kann selbst nicht mit Rohloff vergleichen, und ich habe auch noch keine Tausende km mit der SRAm gefahren, aber Du doch auch noch nicht. Verstehe ich also nicht. What the heck is the problem?
Unruhe kann ich hingegen bestätigen. Was (bei mir) hilft, ist die Ellenbogen an den Körper anlegen und den (Tiller-)Lenker nur mit den (gefühlt) Fingerspitzen anfassen. Der Rest ist, glaube ich, Übung.
Grüße - Dok
 
Welches Modell hast Du denn verbauen lassen?
P1.18 , ich habe hier im Bergischen doch schon ein paar Hoehenmeter.
Bei Geschwindigkeiten ab 45 km/h? .... Wie machst Du das?
Oder es geht etwas bergab..
Genau so. Bis jetzt war ich mehrfach kurz ueber 60 km/h.
Das geht Knick (am Griff) - Knack (neuer Gang), man könnte auch sagen Ratz-Fatz.
Das geht bei der Rohloff und auch bei der Pinion noch schneller, da beide direkt in der Schaltung gerastert sind. Wenn es im Griff ruckt, ist der Gang schon drin.
Oder auch schnell mal 3, 4, 5 oder mehr Gaenge auf einmal.
Unruhe kann ich hingegen bestätigen. Was (bei mir) hilft, ist die Ellenbogen an den Körper anlegen und den (Tiller-)Lenker nur mit den (gefühlt) Fingerspitzen anfassen. Der Rest ist, glaube ich, Übung.
Das versuche ich auch, ist aber nicht so einfach. Ich hoffe, es wird mit der Uebung besser.
Gruesse Oliver
 
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