Brevet Brevet-Berichte 2017

Für alle die sich wegen Samstag Gedanken gemacht haben: bei mir ist alles okay. Habe anscheinend eine Allergie auf irgendwas was fliegt und das hat dann von einem zum anderen geführt.
 
Ich kenne das Problem. Gerade die Frühblüher wie Erle, .... können einen jetzt ganz schön ärgern. Vor allem wenn es so plötzlich warm wird. Mir hilft dann Cetirizin.
 
Nun ein kurzer Bericht zum 300' ter in Münster vom 01.04.17
Das Wetter war besser als erwartet. Hätte auch gut ohne Deckel fahren können. Wie immer starten die Liegenden von hinten. Bis kurz hinter Saerbeck waren die drei VM (@Gluecksritter, gelbes DF, dessen Namen ich nicht kenne) noch gut zusammen. @Gluecksritter fuhr dann Richtung Brochterbeck den Track über einen Schotterweg. Dies habe ich mir mit Blick auf meine Reifen erspart. Ein wenig weiter gab es die Landstrasse nach Brochterbeck. Ab Brochterbeck habe ich dann keine VM's mehr gesehen. Die RR habe ich dann recht schnell erwischt. Aber die erste Gruppe RR war bis zum Schluß sehr hartnäckig oder gut organisiert. Für mich war es eine sehr schöne Runde mit Ausnahme der üblichen Buckelpisten über die Wirtschaftsweg. Vielleicht sollte man mal eine alternative Strecke für die VM's erstellen. Aber es ist halt ein Brevet. Dazu gehören auch die teilweise schlechten Wege wie am Anfang nach Greven an der Bahn entlang.
Mir waren aber auf den ersten 100km einfach zu viele Kontrollen in zu kurzen Abständen. Die erste in Saerbeck gegen 9 Uhr hat wohl auch keinen guten Eindruck in der Bäckerei gemacht. Wir kamen in den großen Ansturm der Brötchenkäufer.
Leider musste ich zwei Mal aussteigen. Das 75 iger Blatt war dann doch etwas heftig. Aber insgesamt bin ich dann doch gut die Anstiege hoch gekommen. Runter war es immer wieder eine Wonne im Milan. Sehr viele schöne lange Abfahrten auf super Asphalt.
19 Uhr war Zielankunft. Diese Zeiten bin ich dann doch nicht gewohnt von den bisherigen Brevets. Aber das soll auch nicht der Standard werden. Wie schon beim 200 ter fehlt mir doch wirklich der Kontakt auch Unterwegs.
Schön war, 20.15 zu hause frisch geduscht in den Erholungsmodus über zu gehen. Diese genieße ich bei Start und Ziel in Münster.

Ich hoffe, alle anderen sind gut durch die Runde gekommen.
Aber jetzt geht es dann wieder Richtung Greven. Eine kurze Sonntagsschicht muss erledigt werden. Natürlich geht es im Milan hin und zurück. 100 km zum auskurbeln. Aber ohne Deckel mit viel Sonne im Gesicht:)
Die nächsten Ziele: Fleche und dann der 400' ter. Bis dahin.
Norbert
 
Brochterbeck den Track über einen Schotterweg.
Ja, ... das war auch fürs Troytec mit 25 mm Reifen eher grenzwertig. Aber da muss man durch ;) - Auf dem Stück hat uns der MTB-Fahrer natürlich lockerst überholt. (Leider hatte er - wir trafen in nochmal bei der Kontrolle am Dümmer - später mit Magenproblemen etc. zu kämpfen.)
der üblichen Buckelpisten über die Wirtschaftsweg
Es gab ein paar "nicht so schöne" Abschnitte, bei denen wir uns fragten, wie es wohl Dir dabei ergangen war und, ob Ben die Strecke wohl mal abgefahren hat ;). Aber insgesamt nichts, was man nicht hätte schaffen können.

Mir waren aber auf den ersten 100km einfach zu viele Kontrollen in zu kurzen Abständen.
Ja. Ein richtiger Brevet-Rhythmus fand sich eigentlich erst auf dem Weg nach Werther ein. Aber nicht überall bekommt man 300 km mit 3 Kontrollen zusammen. (Und K2 und K3 sind am Niederrhein ja z.B. auch recht dicht hintereinander. ...)

Leider musste ich zwei Mal aussteigen. Das 75 iger Blatt war dann doch etwas heftig.
Auch an den Stellen haben wir Deiner angemessen gedacht :), ... ich war mit 34/32 unterwegs und das war gut so. Mit der üblichen GPSIES zu real Abschätzung hatte ich mit ca. 1800-1900 Höhenmetern gerechnet; zusammengekommen sind lediglich knappe 1200 hm (barometrisch). Das war weniger schlimm als gedacht. - Die Anstiege waren für mich noch gut fahrbar; also kann nichts allzu steiles dabei gewesen sein. Einige Male (und da waren Deine Schiebestellen sicher dabei ;)) musste ich aber in den Stampfmodus (TF < 60) gehen, einiges mit TF 60-70 war auch noch dabei; aber das meiste ließ sich mit 70-80 UPM "wegkurbeln".

Runter war es immer wieder eine Wonne im Milan. Sehr viele schöne lange Abfahrten auf super Asphalt.
Super! Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind und bin - wie gewohnt - den anderen auf und davon gerollt. Speck rollt und das Troytec ist nun auch kein Bremsanker bergab. - Nur eine Abfahrt nach Dissen runter war etwas ekelig, weil man mit >> 40 km/h in eine Split- und Huckelwüste einrollte. Puuuh. Glück gehabt.

-Andreas
 
Mir waren aber auf den ersten 100km einfach zu viele Kontrollen in zu kurzen Abständen.
Ben wurde auf dem letzten ARA-Treffen etwas angezählt, weil es im letzten Jahr bei seinen Routen wohl zu viele Möglichkeiten gab, abzukürzen. Da nimmt er es wohl dieses Jahr etwas genauer. Ich hatte in HH aber auch schon einen 400er mit 10 Kontrollen (inkl. Ziel), da kommt wirklich kein Rythmus auf.
 
weil es im letzten Jahr bei seinen Routen wohl zu viele Möglichkeiten gab, abzukürzen.
Machen Menschen das wirklich? - Ich gebe zu, dass ich (auch wenn es in .de nicht so ist und ich mich natürlich an die Regeln halte) ein Freund des "die Kontrollen zählen, die Streckenwahl ist grundsätzlich frei"-Konzeptes bin. (Es wird unterschiedlichen Radtypen und Vorlieben gerecht und entspricht auch dem Gedanken des Rad-Wanderns.)
 
Machen Menschen das wirklich?
Keine Ahnung, ich habe es persönlich auf Brevets noch nicht mitbekommen. Aber bei HHB (ist dem Namen nach zwar ein "Zeitfahren", wird aber im Geiste eines Brevet gefahren) z.B. ist mir in den letzten die zunehmende Zahl von Begleitfahrzeugen aufgefallen, die hinter größeren Rennradgruppen hergefahren sind, um bei Pannen sofort helfen zu können (was laut Regeln natürlich nicht gestattet ist). Alle Fahrer in den gleichen Trikots, passend zur Beschriftung des Fahrzeuges... Mich als VM-Fahrer stört dabei am meistens, daß man solche Kolonnen so schlecht überholen kann, darum petze ich auch immer.
ein Freund des "die Kontrollen zählen, die Streckenwahl ist grundsätzlich frei"-Konzeptes bin
Ich auch. Bei unseren Brevets handhabe ich das auch so, die vorgegene Route ist immer die schnellste. Das ist aber auch mehr Arbeit der der Erstellung der Routen. Wenn man streng nach den ARA-Regeln (nur ARA?) geht, müßte man ja bei jedem Verfahrer auf der gleichen Strecke zum Track zurückfahren, wer macht das denn?
 
Gestern 200er in Freiburg. Mein erstes Brevet. Nachdem ich hier seit 3 Jahren mit viel Faszination und Begeisterung eure Berichte lese, bin ich jetzt endlich auch mal am Start.
Mit am Start waren @veloeler und @Christoph Moder, allerdings in einer anderen Liga als ich.
Da meine längste Strecke mit der Liege bisher 80km war und sich mein Training auf den täglichen Weg zur Arbeit beschränkt, ein Unterfangen mit durchaus offenem Ende. O-ton meiner Frau : das schaffst du nie. Das kannst du gar nicht schaffen. Schon gar nicht mit deinem Liegerad! 2700hm? LOL.!
Mit dementsprechend leicht mitleidigen Lächeln wurde ich dann in den Samstag verabschiedet...
Nachdem ich mir das über mehrere Wochen angehört habe, war ich etwas sauer, denn ein bisschen mehr Unterstützung und Motivation hätte ich mir schon gewünscht. Allerdings zeigte sich bei km 145, dass es genau das war, was ich in dem Moment brauchte. Aber der Reihe nach.
Start um 8.10 in der 2. Gruppe, die meisten waren dann auch recht schnell weg. Meine Devise war langsam fahren, Puls nicht über 120-130, außer an richtigen Steigungen. So gings dann hoch in den Schwarzwald nach St Peter, den letzten Km davor mit 14+% geschoben und dabei gefuttert, weiter hoch nach St Märgen, Blick auf den noch verschneiten Feldberggipfel und dann steil und rasant runter ins Hexenloch. Von da durch das Wildgutachtal, ebenfalls eine fantastische Abfahrt, mäßiges Gefälle, viele Kurven, wilde Landschaft, kein Verkehr. Erste Kontrolle in Simonswald, danach raus Richtung Rheintal, Landstraße mit leichtem Gefälle, perfekt für den Chr, 45 Kmh bei Puls 120 über mehrere Kilometer. Ich war noch ziemlich frisch obwohl der Schwarzwald schon durch war. Die nächste Hürde stand aber schon bevor, Freiamt. Einige Aufstiege und immer wieder kurz runter, dann eine 17% Rampe, perfekt für das 3. Frühstück im Schieben. Bis ich dann letztlich im Rheintal war, gab's noch einige Anstiege, immer so 4-7 %. Das hat dann schon Körner gekostet. Immerhin, irgendwann waren die ersten 70 km und 1100 Hm durch und mir gings immer noch gut.
Nächste Etappe Kaiserstuhl. Landschaftlich ein extremer Kontrast. nach dem verschneiten Feldberggipfel ein Blütenmeer so weit das Auge reicht, 22 ° und Blütenduft. Ein paar Höhenmeter gab's auch hier zu bewältigen, vor allem weil ich mich verfahren habe und noch ein zwei Täler mehr mitnehmen musste. Auch hier oft zwischen 3und 6%, das hat dann doch irgendwann gezehrt. Ich wusste aber, nach der 2 Kontrolle in Wyhl geht's das Rheintal hoch Richtung Neuenburg und Kandern und auf der Strecke kann der CHR endlich seine Vorteile ausspielen. Ich wusste, hier schaffe ich mindestens 30kmh ohne große Anstrengung. Aber nicht bei dem Gegenwind. Der Trost, dass die ganzen RR das noch übler erleben, hat nicht sehr lange vorgehalten. Besonders anstrengend war es auch nicht, allerdings war ich auch nur mit 23, nicht mit 30kmh unterwegs. Landschaftlich war es total langweilig und so langsam aber sicher meldeten sich meine Oberschenkel mit immer heftiger werdenden Schmerzen. So gings von Kaff zu Kaff, dachte ich Rolle jetzt gleich nach Neuenburg rein und dann stand da ein Schild, Neuenburg 22 km. Sch.... . Danach wars noch eine gute Ecke bis Kandern und von da nochmal so 40 km mit sicher 600hm. Wie sollte das gehen? Ich hatte schon bei jeder kurbelumdrehung stechende Schmerzen im Oberschenkel, gegen den Wind gings auch nicht so flott voran wie geplant und die Aussicht auf die kommenden Hm war niederschmetternd. Ich war mir sicher, ich mache heute keinen einzigen Hm mehr. Und dann kam sie, die Frage, warum machen erwachse Männer (und wenige Frauen) eigentlich so einen Sch...? 200 km im Kreis fahren und dabei auch noch jeden besch..... Hügel, aber wirklich auch jeden, mitnehmen. So ein Schwachsinn. Der nächste Bahnhof war nicht weit, ab nach Hause in die Dusche, dann ist wenigstens noch der Abend gerettet. Man sollte sowieso mehr Bücher lesen als sich mit Liegerädern beschäftigen!
Oder vllt wenigstens die 200 voll machen und dann zum Bahnhof? Sch... Auf die Hm, schaffe sowieso keinen einzigen mehr. Ich war unentschlossen und brauchte eine (gefühlt die 100ste) Pinkelpause. Zufällig stand da eine Bank, also Zeit für die erste richtige Pause.
Jetzt war es Zeit für den Notanker, der mir von verschiedenen Leuten empfohlen wurde, 0,33 Cola. Dazu ein Vollkornbrötchen, eine Banane und ein Riegel, dazu die Erinnerung an die Worte meiner Frau und dann sah die Welt schon anders aus. Also auf jeden Fall nach Kandern, von da aus kann man immer noch sehen was noch geht. Kurze Zeit später überholte mich @chtistophmoder, er war später gestartet und hatte den etwas längeren Weg.... Wir standen an einer Kreuzung und bis ich mich entschieden hatte ob Landstraße oder Radweg, war er schon wieder verschwunden. Also weiter alleine Richtung Kandern. Neuenburg war dann auch irgendwann genommen, dann wenige Km bis Schliengen, von da 7-8 km bis Kandern, schon wieder mit 2-8%,aber es ging! Trotz Schmerzen. In Kandern dann die 3. Kontrolle, Wasser und Bananen gekauft, einen Riegel, Banane, Brötchen gegessen und dann war irgendwie klar, dass ich es durchziehe. Noch 40 km und 400-600hm, keine Ahnung. Die nächsten 15 km bis Badenweiler sind die heftigsten laut GPS Höhenprofil - dachte ich - war zwar der höchste Punkt bis nach Hause, aber auch nach Badenweiler gab's noch einige Täler zu queren, also wieder hoch, und das noch einige Male. Mehr als 6% konnte ich nicht mehr drücken, die Schmerzen waren egal, ich konnte einfach nicht mehr. Also noch ein kurzes Schiebestück, danach müsste es ja mal zu Ende sein. Denkste. Bis ca 7km vor Freiburg gings beständig bergauf. Immer so 2-4%, kontinuierlich, über Kilometer... In Wittnau wusste ich dann, das wars definitiv, jetzt nur noch ausrollen. So bin ich, mittlerweile bei Dunkelheit, nach Freiburg rein gerollt, zum Teil auf meinem Arbeitsweg, durch das nächtliche Freiburg, wie in Trance, stand irgendwann vorm Ziel, Rad abgestellt, gelbes Kärtchen gezogen, hab mich gefühlt wie ein König, dabei war ich garantiert letzter, rein in den Augustiner zu den noch anwesenden Randonneuren.
Nach 12h 20, mehr als 220 km, 2480 barometrischen Hm und vmax 87 Kmh hatte ich es geschafft, mein erstes Brevet.
Nächstes Jahr dann wieder ein Experiment, die 300.
Urban, der Streckenbastler, sagte, ich sollte mir dazu aber noch ein richtiges Fahrrad kaufen.
Der gute saß wohl noch nie auf einem M5 CHR.
Ich kann mir keinen besseren Gefährten vorstellen(y):cool:
 
Urban, der Streckenbastler, sagte, ich sollte mir dazu aber noch ein richtiges Fahrrad kaufen.
Schade, ich dachte eigentlich, dass die Haltung langsam ausgestorben wäre. Ich habe ihn letztes Jahr bei Karl kennen gelernt und hatte eigentlich einen anderen Eindruck. Habe auf meinem M5 übrigens auch schon alles inkl. bergiger 1000er bewältigt, ohne ein starker Fahrer zu sein. Hätte ich popomäßig aufrecht nicht gemacht. Aber jedem das seine!
 
ein Freund des "die Kontrollen zählen, die Streckenwahl ist grundsätzlich frei"-Konzeptes bin
Ist bei AUK-Brevets (inkl. LEL) ja auch eher die Regel. Für den, der sich mit der Strecke beschäftigt auch eine schöne Möglichkeit, einen Brevet an seine Vorlieben anzupassen (z.B. lieber länger, aber kein Kopfstein etc.).
 
dachte eigentlich, dass die Haltung langsam ausgestorben wäre
Er hat das auch eher in Bezug auf die Hm beim 300er und meine Konstitution gemeint. Der 400er, meinte er, wäre mit der Liege eher denkbar. Schätze mal, @christophmoder hätte er den Vorschlag nicht gemacht...
Aber von einem "richtigen Rad" hat dann halt doch jeder so seine Vorstellung, sonst würde er ja ein anderes fahren.

Was mir gestern aber schon auch klar wurde ist, dass zusammen fahren mit RR gerade bei vielen Steigungen eher nicht so passt und dass auch die, die mit der Liege antreten sehr viel fitter sind als ich, wenn sie denn sowas machen. Insofern für mich eher ein Alleingang. Passt aber.
 
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Kann ich jetzt nix zu sagen. Hab mich eher wie die Schildkröte im Hase Igel Spiel gefühlt :whistle:
Aber wenn man mal Hase Igel mitspielen kann, ists sicher spannend.
 
Aber wenn man mal Hase Igel mitspielen kann, ists sicher spannend.
Das passiert immer dann, wenn der Anstieg gerade noch kurz genug dafür ist, dass man die Rennradgruppe, die einen eben noch überholt hat, auf der Abfahrt wieder einfangen kann. Noch hübscher ist es, wenn man sie mit merklichem Geschwindigkeitsüberschuss erst im Gegenanstieg überrollt. :-D (Nur, um sich dann baldigst wieder überholen zu lassen.)
 
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