Aber.... auf einigen Abschnitten wurde das Kopfsteinpflaster nur überasphaltiert und die Restwelligkeit ist wohl nur mit passender Federung fahrbar. Da haben wohl einige von Euch Überraschungen erlebt
.
Das kannste fett schreiben, wobei ich ja noch "Glück" hatte.
....aber mal von Anfang an... Irgendwie war es ja das Jahr der vielen Versuche & Experimente. Nachdem ich ja im Frühjahr sehr mit der Gürtelrose zu kämpfen hatte, die hauptsächlich meine rechte Seite befallen hatte, musste ich mich irgendwie wieder auf die Beine bringen. Eigentlich nicht schlimm, da man ja eigentlich zwei Beine zur Verfügung hat. Bei mir ist das nicht so, denn mein linkes Knie ist Totalschrott und seit vielen Jahren nur mäßig einsetzbar. Das fand ich aber nie so schlimm, denn dafür war mein rechtes Bein doppelt so gut. Nun fielen aber beide aus und das war schon bitter, denn die Freude auf weitere Schmerzen war eigentlich begrenzt. Aber nachdem ja Claudius mehr oder minder in meinen Besitz
übergegangen ist und
@Shrek es sich zur ... Lebens
- ... Aufgabe gemacht hat ihm eine Verjüngungskur zu verpassen, konnte ich mich natürlich nicht lumpen lassen und hab wieder angefangen an mir zu arbeiten.
Nach Aachen blieb daher das 80ziger Blatt drin. Dafür bekam Claudius noch ein 63er eingebaut. Wohl zum ersten Mal in seinem Leben. Leider wollte er sich damit aber auch so gar nicht anfreunden und schmiss die Kette immer wieder nach außen runter.
Alles Einstellen half nix, also baute Hardy mir das
und die Kette blieb wo sie hingehörte. Dann bekam ich ja noch ein neues Schaltwerk
und neue Griffe
. Sitz, Schuhplatten, Armstützen usw. wurden auch nochmal optimiert. So konnte HH-B kommen.
Mit dem Wetter hatte ich auch keine Probleme, denn Claudius läuft bei Gegenwind erst richtig gut und Herr Regen ist ein täglicher Weggefährte von uns. Da bereiteten mir die ganzen Baustellen wesentlich mehr Sorgen....
Ich glaube ich war noch nie soo nervös vor einem Start und daher mehr als froh, als es dann endlich losging. Anfangs lief auch alles voll easy. Selbst "der Berg der Verdammnis" mit seinen anschließenden drei Wellen klappte besser als gedacht. Eigentlich hatte ich erwartet, das mich die schnellen Flitzer von der letzten "Bank" schneller überholen würden, aber erst als ich in Danneberg hinter zwei Autos an der Ampel stand flutschte ein DF links an mir vorbei. In Dömitz ging es auch nur schnell durch die Kontrolle.
Als dann auch endlich mal
@Shrek in meinem Rückspiegel auftauchte und mich zügig überholte fing es an mir richtig Spaß zu machen. Claudius lief gut. Leider bog ich dann auch auf
@berbr Streckenempfehlung ab.
Nie wieder fahr ich da lang. Ganz wuschig wurde ich dann in Perleberg.
Mein gesamtes Inventar flog mir um die Ohren.
Nicht schön, aber Claudius hielt sich wacker. Als ich an der Kreuzung aber wieder Hardy vor mir auftauchen sah wurde mir mulmig.
Was war da denn los?
Nachdem wir dann auch irgendwie durchgekommen sind rollten wir endlich auf der B5. Hardy war auch wieder weg und ich nahm endlich mal volle Fahrt auf. Schon jetzt war mir klar das ich es nicht in 7 Stunden schaffen werde. Trotzdem wollte ich versuchen wieder Zeit aufzuholen.
Und so war ich munter am treten als sich auf einmal ein PKW vor mich setzte und den Warnblinker anmachte.
Nicht schon wieder!
Bei der nächsten Haltemöglichkeit stand dann schon der PKW und wartete auf mich. Ich hielt also an und fragte, was denn los sei? Mein Motor muss kaputt sein bekam ich zurück. Mein Motor??? Ich habe keinen Motor, sagte ich da nur. Wie er denn darauf käme, frage ich? Na, es qualmt doch so!!!
Tja, was soll ich dazu noch sagen.
Ich hab ihm dann halt erklärt was ich hier so fahre und dann im Anschluss wohin damit ich dann auch endlich mal wieder los komme.
Also wieder weiter bis ich dann auf einmal Hardy am Wegesrand stehen sehe.
Ich also wieder stopp und fragen ob er Hilfe braucht. Nee, er hat nur Plattfuß und ich soll weiter. Mache ich auch. Immer mit Blick im Rückspiegel ob er denn jetzt mal kommt. Was er nicht tut. Dafür kommen immer mehr Baustellen und Ampeln auf mich zu und jede zwingt mich zum stoppen.
Inzwischen fällt mir jeder Start schwerer. Die durch die Kopfsteinpflaster ramponierten Knie und die Sorge um Hardy machen mir zu schaffen. So wurde auch mein Tempo immer langsamer und ich war schwer am überlegen wieder umzudrehen um nach Hardy zu schauenn. Auf der L20 bin ich dann nur noch mit ca. 25km/h unterwegs gewesen bis dann auf einmal was weißes in meinem Rückspiegel auftauchte.
Leider war das nicht Hardy, sondern H@rry. Schad'
Wir sind dann erstmal zu zweit weiter.
... und dann endlich tauchte auch der weiße Phantom auf
und zu dritt ging es dann Richtung Ziel. Das hat mir gefallen. Nachdem ich mir dort dann erst einmal die Seele
leicht geredet hab,
konnte Hardy erzählen was ihm so alles widerfahren ist.
Nach einem gutem Frühstück
rollten wir denn wieder Richtung Heimat. Da Hardy gerne über Stendal rollen wollte waren 326 km vorgesehen. Es wurde die reinste Mentalprüfung. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Kettenklemmer, Umleitungen und einen Platten nach dem anderen.... und das nicht nur bei mir, sondern auch bei Hardy. Das war echt zum Abgewöhnen. Als ich dann endlich dieses
las ging es mir wieder besser. Komisch war nur dann der Blick um die Ecke:
Hatte ich doch länger als gedacht für die Treppe gebraucht.
Trotz aller Pannen muss ich sagen, das es eine schöne Zeit war. Nicht nur das ich wieder einiges lernen konnte, sondern ich durfte auch bemerken das es mir wieder besser geht. Dadurch, dass das rechte Bein nicht wirklich einsetzbar war, musste ich die vergangenen Monate ja mehr das linke benutzen. Das hat sich bezahlt gemacht.
Ich hatte nicht mal Krämpfe mehr. Auch keine Fußsohlenschmerzen und die Schaltung ist ein reiner Genuss. Das ist richtig klasse. Auch bei der Ernährung gab es keine Probleme. Obwohl mir ja auf diesen "zerbombten" Straßen meine Verpflegung um die Ohren flog und dann hinten im Milan landete, musste ich mit meinen Datteln vorlieb nehmen. Aber die haben mir unter diesen Umständen locker gereicht. Das macht Mut für das nächste Mal.
Ein dickes Dankeschön auch nochmal von mir an das Audax-Team! Ihr seit einfach die Besten.