Ich habe jetzt mal eine Wenig gebastelt. Die Lösung mit Solarfolie habe ich verworfen, da der Wirkungsgrad zu schlecht ist. Und da man so eine Lösung wirklich nur dann gebrauchen kann, wenn man eine längere Reise macht, habe ich mir überlegt, eine sozusagen modulare Lösung zu bauen, die man ggf. auf die Motorhaube kletten kann um den Reserveakku während der Fahrt und in den Pausen zu laden.
Zum Experimentieren habe ich 2 kleine Solarpanels für 13 € gekauft:
Die sollen angeblich 2,5W bringen pro Stück. Das glaube ich natürlich nicht aber auch eine Bruchteil der Leistung würde reichen. Laden möchte ich einen 2S LiFePo4 Akku, den ich schon einige Zeit erfolgreich verwende. Die Nennspannung beträgt 3,3V / Zelle und die Ladeschlußspannung ist 3,7V / Zelle. Das wäre also bei 2S dann 7,4V. Wenn wir mit dem CV Verfahren laden wollen, brauchen wir eine geregelte Spannungsquelle. Ich habe diese hier genommen:
Die soll angeblich 3A bringen, das glaube ich auch nicht aber soviel brauchen wir auch nicht und soviel bringt die Zelle auch nicht. Eine Strombegrenzung ergibt sich von selbst durch die Leistung der Zelle, die bei 250-350mA pro Stück bei 5V liegen soll. Ich schließe die Zellen seriell um die resultierenden 10V dann auf 7,3V Ladespannung runterzuregeln (0,1V Sicherheitspuffer). Dazu schließen wir das kleine Teil an eine Labornetzteil an, simulieren die 10V Eingangsspannung und regeln mit einem kleinen Schraubenzieher + Multimeter an dem Trimmer die 7,3V Ausgangsspannung:
Das Zeug wird dann verlötet und verkabelt. Ein Diode am Ausgang verhindert Rückströme, keine Ahnung ob der Regler das aushält, also besser gleich vermeiden. Ich habe eine Shottky Diode verwendet um die Verluste klein zu halten. Die hat eine Durchlassspannung von 0,19V:
Fortsetzung folgt ..
[DOUBLEPOST=1475417999][/DOUBLEPOST]Den Regler schrumpfen wir ein:
Um eine realistisches Szenario zu testen, entlade ich den Akku bis auf die Entladeschlussspannung:
Das sieht dann am Anfang ungefähr so aus:
Anschließend lege ich das ganze für eine Stunde auf den Gartentisch:
Es war stark bewölkt, die Sonne nur so ca 50% der Zeit sichtbar. Um festzustellen, wieviel geladen wurde, entlade ich den Akku wieder bis Entladeschluss und bestimme dabei die Ladungsmenge.
Das Ergebnis ist 317mAh. Da der Akku 1400mAh hat, würde er unter diesen, IMHO realistischen Bedingungen ca. 4 Stunden brauchen, um vollgeladen zu werden. De facto wäre er bei komplettem Sonnenschein noch wesentlich schneller voll.
Das Gewicht der ganzen Apparatur beträgt 157g. Ich finde, das geht noch. Ist ungefähr so schwer wei ein Akku. Aber dafür kann man ihn beliebig oft laden. Ich habe noch vor eine Voltmeter einzubauen, dann kann man mit dem mobilen Solarlader noch die Spannung messen, auch ohne zu laden wenn man will.
Jetzt wäre der Plan, daraus irgendetwas handliches zu bauen, dass man bei Bedarf auf die Motorhaupe kletten kann und den Akku darunter.
[DOUBLEPOST=1475418096][/DOUBLEPOST]Hier ist es enstanden:
BTW: Die Panels haben 13 € das Paar gekostet, ist also preiswert für so ein Experiment. Gesamtkosten sind bis jetzt 15 Euro, die Spannungsregler habe ich im 5er Pack für 2 Euro gekauft.
[DOUBLEPOST=1475418555][/DOUBLEPOST]Wenn jetzt jemand bemängelt, das Ganze sei nicht wasserfest. Ja, stimmt aber spritzwassergeschützt möchte ich es noch machen und komplett Wasserdicht halt ich für unnötig, da es bei Regen ohnehin keinen Sinn macht. Dann kann man es im Kofferraum lassen.