Eigenbau XYZ Spaceframe vehicle

Hallo!

Bisher habe ich hier im Velomobilforum nur gelesen, weil Velomobile mich interessieren.
Ist eigentlich ein Kindheitstraum von mir, ein "Auto" mit Tretantrieb. ;)

Das XYZ-Trike gefällt mir sehr gut, weil es das einzig erschwingliche Liegetrike für Lastentransport sein dürfte.

Hier wird ja alles mögliche über den Aufbau durchdiskutiert und ich habe mich tapfer bis Seite 12 durchgelesen.
Nur eine Frage, die mir gewaltig unter den Nägeln brennt wird nirgends angesprochen.
Liegedreiräder werden ja bekanntlich bergab sehr schnell, wegen des niedrigen Luftwiderstandes.

Meine Frage wäre: Wie verhält sich so ein XYZ bei z.B. 70 km/h in Anbetracht der eher sehr einfachen Lenkgeometrie?
Also, liebe XYZ-Fahrer: Hand auf Herz! Würdet Ihr Euch bedenkenlos mit Euerem XYZ mit 70 oder evtl. mehr einen Berg herunterstürzen?

Auch Frage an die Bauprofis: Wie seht Ihr so was?
 
Also, liebe XYZ-Fahrer: Hand auf Herz! Würdet Ihr Euch bedenkenlos mit Euerem XYZ mit 70 oder evtl. mehr einen Berg herunterstürzen?

Kurze Frage. kurze Antwort: Nein.
Längere Antwort: Aber weniger wegen der Lenkung, sondern wegen der gekoppelten Trommelbremsen. Die sorgen bei starken Bremsungen für viel Unruhe vorne und sind IMHO ohnehin sehr frickelig wirklich synchron einzustellen.
 
Beim Cargotrike (zumindest bei meinem) sorgen die im Workshop verbauten Trommelbremsen für ein Flattern der Lenkung, wenn man die Kombination "schnell und stark bremsen" hat. Irgendeiner Selberbauer hier im Forum berichtete mal von ähnlichen Problemen und hat daraufhin irgendeine andere Bremslösung gefunden. Woran das Flattern genau liegt, weiss ich nicht.
Ausserdem finde ich es nervig, die Bremsen so einzustellen, dass sie wirklich gleichmäßig ansprechen. Tut man das aber nicht, zieht die Kiste bei entsprechenden Bremsungen brutal zur Seite.

Ich mag meinen Traktor trotzdem nicht mehr missen. :D
 
Das flattern lässt sich bestimmt mit einem Lenkungsdämpfer für Motorräder in den Griff bekommen.

Apropos bremsen: spricht eigentlich was dagegen Trike-Naben für Scheibenbremse zu verbauen und die Bremssättel mit Postmount Adaptern und langen Schrauben direkt auf das 30x30x3 Achsträgerrohr zu schrauben?
 
Das flattern lässt sich bestimmt mit einem Lenkungsdämpfer für Motorräder in den Griff bekommen.

Apropos bremsen: spricht eigentlich was dagegen Trike-Naben für Scheibenbremse zu verbauen und die Bremssättel mit Postmount Adaptern und langen Schrauben direkt auf das 30x30x3 Achsträgerrohr zu schrauben?

Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wie ich da einen Lenkungsdämpfer anbauen sollte.

Zu den Bremsen: Guck mal hier: http://www.mzr-online.com/e-trike.htm
Da ist weiter hinten was dazu gesagt: Die Jungs haben auch die Trommelbremsen rausgeschmissen und Scheibenbremsen dran gemacht.
 
Ja, ich weiß, es wird sich nur über das wie ausgeschwiegen

Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wie ich da einen Lenkungsdämpfer anbauen sollte.

Naja, vom Prinzip her ganz einfach: das Kugelgelenk auf den Achsträger, die andere Befestigung an den Querträger schrauben. Der Teufel steckt bei der Umsetzung wahrscheinlich im Detail :whistle:

2016-04-04 00.28.33.png
 
Zuletzt bearbeitet:
@Chouchen
Danke für die ehrliche Antwort!
Du bestätigst mir meine intuitiven Bedenken. Und ich kann meine Bedenken jetzt auch begründen.
Das einseitge Ziehen der Lenkung bei einseitigem Bremsen kommt vom positven Lenkrollradius.
Daran hatte ich bei meinen Überlegungen zur Lenkgeometrie noch gar nicht gedacht!

Das Flattern könnte zum Einen daher kommen, daß die Trommelbremsen leicht pulsieren beim Bremsen. Und sie pulsieren zwar mit der gleichen Frequenz, aber nicht synchron sondern versetzt. Dann hast Du einseitiges Bremsen abwechselnd rechts und links.
Das könnte man vielleicht mit anderen Bremsen in den Griff bekommen, die nicht pulsieren.
Z.B. hydraulische Scheibenbremsen. Die müssten dann auch nicht permanent auf gleiche Bremskraft eingestellt werden.
Aber hydraulische Bremsen sollen nicht als Feststellbremsen verwendet werden. Sie verlieren dann nämlich Öl im Bremssattel.

Andere Möglichkeit: Der positive Lenkrollradius verbiegt die Lenkgeometrie elastisch in eine Nachspur. Nachspur läuft nicht so gut, wie Vor- oder Nullspur. (KFZ werden meist auf minimale Vorspur eingestellt, so weit ich weiß.)
Da könnte vielleicht abhelfen, die Spur in eine leichte Vorspur zu ändern. (Spurstange etwas länger stellen.)
Aber vorsicht: Die Reifen verschleißen dann etwas schneller. Dem könnte man mit etwas geringerem Reifendruck entgegenwirken.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob bei dieser Möglichkeit meine Annahmen korrekt sind. Ist vielleicht auch völliger Quatsch.

Ein Lenkungsdämpfer würde hier wohl nur gegen das Symptom arbeiten, nicht gegen die Ursache.


Trotzdem betone ich hier nochmal: Ich finde das XYZ-Konzept klasse und kann es gut verstehen, wenn @Chouchen sagt, er wolle seinen "Traktor" nich mehr missen.
Immerhin ermöglicht es das Konzept, sich sein eigenes Fahrzeug selber nach individuellen Vorstellungen zu bauen.
Und die Tatsache, daß n55.dk die Pläne für das Cargo-Trike und das Long John nicht veröffentlichen, birgt positiv gesehen das Potential, daß Leute sich selber da ihr Ding bauen und nicht nur nachbauen.

Daumen hoch!
 
Ja , der lenkrollradius. Das in den Griff zu bekommen wäre erste prio,
Mein Rekord 65 km/h mit 2 Erwachsenen und leicht schleifenden hydraulischen Scheibenbremsen ,- mehr hab ich mich nicht getraut
 
Mein Rekord 65 km/h mit 2 Erwachsenen und leicht schleifenden hydraulischen Scheibenbremsen

Naja, das ist schon mal nicht schlecht.
Den Lenkrollradius in den Griff zu kriegen dürfte sehr schwer werden.
Am ehesten ginge es mit Knotenblechen, die potentiell die Lenkung schwächen könnten.

Am sichersten könnte es sein, Federbeine aus kommerziellen VMs zu verbauen.
Aber das wäre teuer, nicht einfach und würde größere Änderungen an der gesammten Geometrie erfordern.
Und es wäre kaum noch XYZ. ;)

Und würde doof aussehen, wenn die Dome für das obere Widerlager die Vorderräder überragen.
 
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Was vielleicht auch funktionieren würde wäre die Lenkung aus diesem http://tribolttrike.blogspot.de/p/steering.html Projekt. Kommt dem xyz Prinzip am nächsten. Nichts geschweißt , nur geschraubt.

Sieht gut aus!
IMG_0007.jpg

(Bild von dort verlinkt.)

Die Konstruktion sieht gut aus!

Mich treibt der Gedanke nämlich immer noch herum, so was zu bauen.
Und wenn, dann würde ich es am ehesten als Cargo-Velomobil ausbauen wollen und würde deswegen eine saubere Lenkgeometrie haben wollen.

Aber ich brauche noch einen guten Einsatzzweck, um die Finanzmittel bei meiner Finanzministerin beantragen zu können. :whistle:
Kann also noch dauern. ;)
 
Ich habe in meinem Projekt https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/studie-zum-bau-eines-vierrades-quad.39547/ auch an der Motoraufhängung und an der Hinterradschwingenaufhängung das XYZ Spaceframe Prinzip angewendet. Ich hatte beim Verschrauben der drei sich kreuzenden Rechteckohre dann oft das Problem, daß zwischen dem 2. und dem 3. Rohr noch einige Millimeter Luft war, so daß das 3. Rohr schief angeschraubt worden wäre. Ich habe dann nachträglich versucht, aus der Bohrung ein Langloch zu fräsen, so daß das 3. Rohr exakt am 1. und am 2. Rohr anliegen konnte.

Gibt es eine zuverlässige Methode, mit welchem Werkzeug, um exakte Bohrungen zu erstellen?
 
Bohrständer, MAchinenschraubstock und sauber körnen

Bohrständer und Maschinenschraubstock benutze ich. Die Frage ist, wie ermittle ich exakt die Stelle, an der ich körnen muß. Gibt es da Fotos aus der XYZ Rohrbearbeitung?

Ich kann mit einem Winkelschraubstock 2 Rohre im rechten Winkel übereinander positionieren und dann durchbohren. Wie bekomme ich dann aber die Bohrpositionen für das 3. Rohr, damit es eng am 1. Rohr und am 2. Rohr anliegt? Gibt es da einen Film bei you tube?
 
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