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19.3.2016 9:00 200km Altmühltal
Jetzt mal Butter bei die Fische. Bis zum Herbst zu warten ist doch dumm. Stellt euch vor, Ihr fahrt den
letzten Brevet im Jahr und es gefällt euch. Dann könnt Ihr es gar nicht so schnell wiederholen. Allerdings wird es Euch so gehen wie @Fafnir. Er ist so aus Neugierde einen 200' gefahren und hat im gleichen Jahr die Serie zum Superrandonneur hingelegt um sich dann sogar noch an PBP zu Versuchen. Von Ihm stammen folgende Worte:
Taucherbrille und Trinkflaschen frisch aus der Spülmaschine geholt und jetzt mindestens 2 Monate keine Runde mehr drehen durch Kälte, Sturm, Regen, Berg auf, Berg ab und bei Nacht? Wie soll das denn gehen?!? Kaum ist der Pudding aus den Beinen, setzt der Entzug wieder ein! Vielleicht kriege ich ja einen der letzten Plätze für Paris? Hätte ich bloß im letzten Jahr schon von brevets gehört!
So kreisen die Gedanken. Erstaunlich, denn eigentlich wollte ich nach dem 200er nie wieder so was machen! Ganz sicher nicht! Die spinnen doch!
Es ist viel passiert seit April. Und ein so reicher Schatz an Erfahrungen und Eindrücken passt eigentlich gar nicht in gerade mal 8 Wochen. Fühlt sich eher wie ein halbes Jahr an, mindestens! Das ist geschenkte Lebenszeit.
Vom Foto auf der Webseite (die Lieger waren es!) angelockt, bin ich den Ostfalen dann auch die ganze Serie über treu geblieben. Zu neu war alles, um sich auch noch auf immer neue Standorte einzustellen. Wenn schon alle paar Wochen in ein unbekanntes Abenteuer, dann wenigstens das immer vertrauter werdende Einbiegen in Hartmuts Hof. Und das hat sich ja als feste Bank erwiesen; wenn es einen mal hart ankam, Gesines Handynummer im Gepäck, hat sich ein bißchen so angefühlt, als könnte man bei seinen Eltern anrufen und alles wird gut!
Antwort auf die Frage: "Brauche ich für den 600er ein Hörbuch, Musik auf die Ohren?" Nein, brauchte ich nicht. Es war tatsächlich nicht einen Moment langweilig! Klar, in angenehmer Gesellschaft verplaudert es sich gut. Aber insbesondere in den Phasen, in denen ich alleine unterwegs war, passierte immer wieder etwas Eigenartiges: Intensives Erleben und Nachdenken fast wie ein Film, kurze Zeit später: Keinerlei Erinnerung daran! Etwa so, wie wenn man durch das Weckerklinkeln aus einem lebendigen Traum herausgerissen wird und in Sekunden die Erinnerung daran verliert. Und dieses In-Seinem-Eigenen-Gedanken-See herumschwimmen, raussteigen und Von-Nichts-Mehr-Wissen war neben vielen tollen Alltagserfahrungen das eigentlich Faszinierende in diesen zwei Brevetmonaten.
Für die Zauderer unter euch:
Was habt Ihr zu verlieren wenn Ihrs probiert. Da wird keiner ausgelacht wenns nicht klappt. Ab Kehlheim und Kinding kann man mit dem Zug zurück.
Ihr seid gut eingesessen auf Euren Rädern. So wie etwa @Thomas Neubauer. Da genügen einmalig 100 km zum einrollen um das anzugehen. Vielleicht findet sich ja ein gemeinsamer Termin das zu fahren.
Gemeinsam Fahren ist so eine Sache bei Brevets. Ich werde niemanden Hinterherhecheln. Allerdings habe ich die Zeit relativ gut im Griff auch wenn ich am Anfang sehr langsam loslege komme ich, bis auf einmal, Pünktlich ins Ziel. Es spricht von meiner Seite aus nichts dagegen das Gemeinsam anzugehen.
Alles weitere dann hier.