Q-Faktor reduzieren

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In einigen Threads ist die Rede davon, wie man den Q-Faktor reduzieren kann. Wie das bei Vierkantkurbeln funktioniert ist mir klar, aber wie kriegt man das bei Kurbeln hin, bei denen die Welle mit einem Kurbelarm verbunden ist? Dazu zitiere ich aus einem K-Thread @Felix:

Muss es eigentlich auch nicht. Rotorkurbeln gibts in vielen Längen, Shimano lässt sich kürzen. Die Kettenlinie ist beim K und den anderen Velomobilen ganz normal, der Q-Faktor bei 2-fach nur 146 mm, wer meint er braucht noch weniger kann die Kurbel leicht anpassen wie es beim K schon gemacht wird. Dann sind auch unter 140 mm drin.
 
Im linken Kurbelarm von Shimano Hollowtech ist eine Verzahnung, wenn man da ein paar Millimeter weg nimmt kann man die Kurbel weiter auf die Welle schieben. Etwa 7 mm kann man rausholen.

Das K hat das ab Werk. Bei der neuen Kurbel habe ich es selbst gemacht, fetter Bohrer, wenig Drehzahl und fertig.
 
Miles Kingsbury hat diese Konstruktion in seinem Quattro:

h20.jpg


Dazu gehört wohl eine paßgenaue Hülse, auf der die Lager laufen können.
 
Wie das bei Vierkantkurbeln funktioniert ist mir klar
Mir nicht ganz.. Klärt mich jemand auf? Kann man die Achse einfach ein paar mm kürzen? Oder muss man auch die 4 Flächen der Achse bearbeiten, damit die Kurbeln weiter drauf rutschen?

edit: habe vorhin den @einrad post nicht gesehen... schein also nicht der einzige zu sein ;)
 
In einigen Threads ist die Rede davon, wie man den Q-Faktor reduzieren kann. Wie das bei Vierkantkurbeln funktioniert ist mir klar, aber wie kriegt man das bei Kurbeln hin, bei denen die Welle mit einem Kurbelarm verbunden ist? Dazu zitiere ich aus einem K-Thread @Felix:

Man könnte auch die Welle kürzen, dafür braucht man allerdings jemanden der exakt drehen und schweißen kann.
Rohr exakt auf Innenmaß der Welle drehen. Welle trennen/kürzen. Stark gekühltes und damit geschrumpftes Rohr in die beiden Wellenstücke. Wellenstück stumpf stoßen und das Ganze wieder erwärmen lassen. Stumpfe Naht zuschweißen.
Größte Herausforderung dabei, den Verzug beim Schweißen so zu kontrollieren, dass die Welle hinterher noch auf ganzer Länge rund läuft.

Würde mich interessieren ob man das hinbekommt.

Man könnte auch bei Shimano oder Camp anfragen, ob die einem eine kürzere Welle fertigen.
 
Für Vierkantwellen sollten Maschinenbaubetriebe beliebige Längen produzieren können, aber für solche Kleinmengen ist es nicht leicht, jemanden zu finden. Zum Glück gibt es allerhand Material serienmäßig.

Bei den supertollen Hohlwellen-Systemen gibt/gab es solche mit zylindrischem Wellenende und mit konischem WE. Bei zylindrischem Wellenende kann man die aufzusteckende Kurbel etwas ausfräsen, Spacer weglassen, 68mm TL-Gehäuse etwas abfräsen und gewinnt zwischen ca. 3-8 mm Q-Faktor. Das wars dann auch schon. Bei den konischen Systeme ist mit Hausmitteln nix zu machen, außer vielleicht mit abenteuerlichen Methoden.
Zusätzlich hat man die Bevormundung der Industrie durch immer stärker gekröpfte Kurbelarme. Für möglichst universelle Vermarktbarkeit an modisch immer breiteren (Up-)Rahmen.
 
Danke für den Link, dass man genau feilen kann hatte auch ich mal gelernt und manchmal dann selbst getan.
Große Freude habe ich mit dieser Methode allerdings nicht, weil ich von Einrädern viele Probleme mit lockeren Kurbeln kenne und recht exaktes Arbeiten notwendig ist. Beim Fahrrad sind aber üblicherweise die Kräfte etwas geringer und vor allem nur in einer Drehrichtung relevant, da sind dann auch die Probleme kleiner und bei entsprechender Arbeit wird die Methode sicher funktionieren.

Gruß, Harald
 
Kurbeln aus weicherem Alu (hier 6061 FSA Gossamer) lassen sich auch mal 10-12 mm zusammenbiegen. Vorher in Überlänge (175 mm) kaufen, im Schraubstock mit Holzunterlagen vorsichtig aber mit viel Kraft biegen, vorbohren, flachsenken, bohren, kegelsenken, gewindeschneiden:
Aus den 147 mm Serienzustand werden je nach Betrachtungsweise 134-138 mm (an den Pedalgewinden ist nicht mehr die schmalste Stelle):FSA geb gek DSC_0228.jpg FSA geb gek DSC_0226.jpg
Dabei ist die Tretlagerhülse noch unverändert. Fräst man mit üblichem Handfräser noch 3 mm ab, kann die Kurbel auf das (zylindrische) Wellenende noch um diese 3 mm weiter aufgeschoben werden. Vorher das Wellenende um 3 mm abfräsen oder feilen. Ergebnis: Q = 131-135 mm, Kurbellänge 150 mm.
 
Im linken Kurbelarm von Shimano Hollowtech ist eine Verzahnung, wenn man da ein paar Millimeter weg nimmt kann man die Kurbel weiter auf die Welle schieben.

Ah, coole Idee. Idealerweise sollte man das natürlich so maßhaltig bohren, dass die Klemmung anschließend sowohl auf dem runden, wie auch auf dem verzahnten Teil klemmt. Muss ja nicht nur Drehmoment, sondern auch seitliche Biegekräfte aufnehmen.

Man könnte auch die Welle kürzen, dafür braucht man allerdings jemanden der exakt drehen und schweißen kann.

So macht das ICB, ich habe hier eine auf ca. 130mm Q-Faktor reduzierte Shimano-105 Kurbel. War halt leider Kompakt (110mm LK) und 2-fach, ich wollte aber lieber 130mm 3-fach. Ich denke dass das Hauptproblem dabei ist trotz Schweißverzug reproduzierbar gerade Verbindungen hinzukriegen - wenn das nur minimal eiert halten die Lager nicht lange...
 
Bei Vierkant gibt es doch nun alle möglichen Wellenlängen von 102 mm bis 120 mm. Da kann man doch einfach die kürzeste nehmen, die rauf passt. Mit der Kettenlinie muss man je nach Gefährt natürlich aufpassen.

Dazu kann man am Vierkant dann noch eine ältere Rennradkurbel aus den 80ern verbauen. Die hatten generell einen niedrigen Q Faktor und genug Fleisch zum kürzen sollte bei den meißten auch noch vorhanden sein.

Die Shimano FC 7400-7402 (Dura Ace) hatte zum Beispiel bei 112 mm Wellenlänge einen Q-Faktor von 138 mm

Edit: Und die sieht auch noch geil aus ... gut im VM egal, aber ansonsten :)
 
Alte Bahnkurbel und kurze Vierkantwelle.. Da sind Q-Faktoren erreichbar, die heutige Kurbelsysteme nicht zulassen..
Ne FC7600 mit 103mm Vierkant dürfte irgendwo bei 125mm liegen.
 
Einen Lochkreisdurchmesser der Kettenblätter (BCD) von 144 mm (Bahnkurbel) will man doch nicht haben. Große Kettenblätter > 56 Z bekommt man besser in 110/130 mm 5-Arm.
 
Ah, coole Idee. Idealerweise sollte man das natürlich so maßhaltig bohren, dass die Klemmung anschließend sowohl auf dem runden, wie auch auf dem verzahnten Teil klemmt. Muss ja nicht nur Drehmoment, sondern auch seitliche Biegekräfte aufnehmen.
Ja, das war einfacher als gedacht, man braucht halt nen passenden Bohrer oder fragt bei Beyss nach (oder bei mir, fällt mir gerade ein, die 2 Minuten machen ja nichts...)
 
Kurbeln aus weicherem Alu (hier 6061 FSA Gossamer) lassen sich auch mal 10-12 mm zusammenbiegen.
Um Missverständnissen bei oberflächlichem Lesen vorzubeugen (ist ja ein Forum):
Dies ist nur sinnvoll, wenn man danach in die gebogene Kurbel wieder im Winkel passende, neue Gewinde schneidet.
Gruß, Harald
 
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