Velomobil in Holzbauweise

Du wirst aber merken: 2500hm am Stück sind mit dem Velomobil noch ne ganz andere Hausnummer..
In der Ebene und Bergab wirst du an den Rennradlern aber vorbeifliegen, als würden die stehen ;)
 
... 2500hm am Stück sind mit dem Velomobil noch ne ganz andere Hausnummer.

... und als ob ich das nicht schon wüste und genau darum ging es : wie fühlt sich das an, ist das velomobil ohne zusatzmotor auf langen strecken ein mittelgebirgstaugliches gefährt ? ich wollte er-fahren, wie es im direkten vergleich mit dem rennrad (RR) auf langer strecke abschneidet – rad gegen rad.
hier also eine kurze nachlese zum erfurter rad-marathon :
am start 7.00uhr war es eher nicht wie erwartet. vom veranstalter zum nicht RTF-konformen sonderling eingestuft, gab es einen extrastart für die „zigarre“– fühlte sich an wie : bloß weg mit dem spinner.
auch das ca. 60teilnehmer starke RR-fahrerfeld waren eher zurückhaltend. nicht das keiner es nicht kannte, aber hier in den bergen ?
vom start weg gings bergauf hinaus aus der stadt. 2km mit 5-6% und gut 17km/h – ich wollte mich nach diesem start nicht lumpen lassen, wurde aber natürlich leicht grinsend überholt. aber : auf den ersten geraden und bergab zeigte sich schnell der enorme geschwindigkeitsvorteil des velomobils.
die RR-truppe zerfiel wie gewohnt in die sehr guten mit rennerfahrung (gruppe 1), in die guten ambitionierten (gruppe 2) und in die folgenden auch guten. und alle fuhren immer schön im ihrem feld, ich allein.
nach 15km hatte ich die spitzengruppe erreicht und wir "battelten" uns bis ca. km70 (bis dahin 700hm mit abfahrten und gegensteigungen auf guter oberfläche, höchstgeschwindigkeit 82km/h). hier kam eine längere rampe mit am ende 12% - die wege haben sich ganz schnell getrennt und auch im weiteren nicht wieder vereint, die jungs waren definitiv schneller. mit diesen jungs würde ich mich auch kräftemäßig nicht im geringsten vergleichen. nach einer langen, gut einsehbaren abfahrt fuhr ich das loch zwar wieder fast zu, aber vor den nächsten steigungen sah ich sie am horizont verschwinden. klar wurde : die krieg ich nicht mehr und ich nahm etwas ehrgeiz aus der fahrt.
bei km130 fuhr gruppe 2 auf mich auf – das selbe spiel, bei 6-12% die jungs vorn, auf der geraden ich. inzwischen wurde ich, da ja soweit vorne, als durchaus ebenbürtiger konkurrent wahrgenommen. zum fahrzeug jagte an den kontrollpunkten ein scherz den nächsten. die jungs so betrachtend fühle ich mich bei ihnen kräftemäßig zuhause, zwar eher am unteren ende, aber ich glaub, hier hätt`ich mit dem RR zumindest eine gute zeit mitfahren können – bestes anzeichen : die pausen wurden länger.
die straßen- bzw. wegeoberfläche wurde in teil II der wie oben schon erwähnten auch sehr verwinkelten tour allerdings immer mieser, so dass ich bei einigen abfahrten abbremsen mußte. das muß man sich mal vorstellen : da kommst du aus einer abfahrt auf halbwegs gutem asphalt mit 50km/h in einen ort mit kopftsteinpflaster = vollbremsung (im gedenken an die armen igus-köpfe), dann mit 10-15km/h drüber, 500m lang und am ende des pflasters 800m gegensteigung mit bis zu 8% auf asphalt - da bin ich dann leider nur noch hochgekrochen, will sagen : als velofahrer mit 5cm bodenfreiheit wünscht man sich was anderes. nebenher rauschten die RR`s übers pflaster und der schöne vorsprung war dahin. aber er kam wieder und wieder und wieder und am ende war ich 5min vor gruppe 2 im ziel, gruppe 1 war 45min früher angekommen. der veranstalter hat sich beim zieleinlauf förmlich mit lob überschlagen, nun stürzten sich alle auf die „zigarre“ – na, wenn das mal keine gute einführung für diesen fahrzeugtyp im thüringer raum war, was dann ?

folgend technisches kann ich aus dem edge / vector gerundet auslesen :
202km, 2230hm, 6:10h, schnitt 32+, vmax 82km/h, max watt 600, d watt 125, d tf 70, d hf 142, max hf 178 ...

ps : zu der max watt-zahl wäre noch zu sagen : zwei der drei bis zu 12%-rampen bin ich hochgefahren mit einer tf von 34-38 – ich hätte „ditte“ fast zerdrückt. eine rampe habe ich hoch geschoben, der akku war grad irgendwie leer.

fazit : für einen halbwegs im training stehenden sind berge im velomobil ohne gesichtsverlust gegenüber anderen rad-typen gut zu meistern, viele bilder z.b. aus den alpen zeigen dies ja auch bereits. für längere strecken sind längere steigungen so ab 5% allerdings sch... . streckenkenntnis ist absolut vorteilhaft.
 
Schade das ich erst viertel Acht dort ankam, früher fuhr der Zug nicht.
Wäre gern da schon gestartet :)
Aber hut ab vor der Leistung, war wirklich ziemlich wellig und die Gruppe in der Ebene garnicht mal soo langsam.

Und vielen Dank das du den Radfreunden das Liegerad/Velomobil ein wenig näher gebracht hast :)
Wäre ich heute damit gefahren, wäre ich aufgrund von Leistungsdefiziten wohl eher zur Negativwerbung geworden.

Gruß,
Patrick
 
Wäre ich heute damit gefahren, wäre ich aufgrund von Leistungsdefiziten wohl eher zur Negativwerbung geworden.
Du hast doch 177 W gemacht am RR, da hättest am Lieger doch auch 125 W schaffen können.

@efeu325,
Tolle Leistung, die Erzählung erinnert mich an meine ersten Fahrten mit nur-70er Blatt :). So niedrige Frequenz ist gutes Krafttraining. Und zeigt, dass der Antrieb von Ditte steif ist. Mit verformtem Tretlager geht das nicht.
Bei meinem ersten Velomobil-Jahr mit dem WAW habe ich bei meinen Wochenendheimfahrten 90 km, 600 hm, also deutlich einfacheres Verhältnis und halber Strecke keinen 30er Schnitt geschafft. Also sind hier Fahrer und Fahrzeug richtig gutes Team, gratuliere!
 
@dooxie,
dankedanke, stimmt, das detail hab ich glatt vergessen : bin die tour komplett mit dem 70er kettenblatt gefahren, kassette 11-36. hab zwar noch ein 56er drauf, aber das mit dem handumwerfen während der fahrt klappt aufgrund der weit vorn liegenden kettenrolle nicht so wie gedacht, umwerfen wäre praktikabler, der nächste winter kommt ...
 
Wie jetzt, komplett mit 70er?! Blatt gefahren?!
Ich hab bei einigen Anstiegen auf dem 39er gewürgt.. Die allermeisten hatten sogar Dreifachkurbeln drauf. Und auf der Eierfeile kann man im Wiegetritt sehr niedrige Frequenzen treten.

@dooxie : Die 125W hätten aber nicht gereicht um mitzuziehen ;)
 
Wie jetzt, komplett mit 70er?! Blatt gefahren?

yep, komplett auf dem 70er, daher auch die niedrige tf 34, das sind ja ca. 2sek für eine umdrehung - das war schon sehr, sehr komisch, geht aber auf 200m auch mal wenn man oben das ende sieht (anstiege teichweiden + geisenhain hoch richtung oberbodnitz). bei dem einen mal schieben (neustadt/molbitz richtung zwackau) bin ich in der steigung ausgestiegen, da die klappe ja sehr weit vorn beginnt, ging das gut.
 
Puh..wir hatten da einen Anstieg mit ca. 15% oder so drinnen.. da sind alle selbst im Wiegetritt mächtig ins schwitzen bekommen..
Du scheinst fitter als du zugibst :p
 
... wir hatten da einen Anstieg mit ca. 15% oder so drinnen.

... wo soll der den gewesen sein ? gibt ja nur diese o.a. 3 möglichkeiten : bei teichweiden warnen es lt. meinem display ganz kurz mal 12, bei molbitz stand am straßenschild 12 - die rampe ist wirklich knackig, da war ich mit aussteigen beschäftigt und hab nicht aufs display geschaut, aber das waren auch keine 15. und hinter geisenhain stand auch ne 12 am schilde, hab da nicht auf das display geschaut, einfach nur gesehen, das ich hochkomme und eher auf alle anderen teile als das display geachtet, nur damit ich die karre nicht zerdrücke.
 
Da gings auf nen Radwanderweg/Landwirtschaftsweg. Kurz nach einem kleinen Dorf, der weg der steil links rauf ging.
Es stand auf jedenfall kein Schild da und die Rampe war steiler als die Teile an denen 12% stand. Denn die konnte ich noch im Wiegetritt auf dem großen Blatt wegdrücken. Das ging bei der einen nicht.. Oben waren alle ordentlich Platt obwohls nur 40hm waren (aber halt auf wenige 100m).

Aber wieder nix geworden mit dem "Ditte"-beschauen
 
... dann kann das eigentlich nur im ersten drittel hinter behringen gewesen sein. für die RTF gab es ja eine gegenüber den vorjahren geänderte route - das hat die bolzer aus der spitzengruppe aber offensichtlich nicht interessiert, die wollten lieber straße mit guter oberfläche ohne viele richtungsänderungen fahren und so wurde an dieser stelle halt der alte kurs gefahren, also zwischen branchewinda und traßdorf über den berg, aber straße. durch den anstieg kurz hinter "branche" waren sie da gerad wieder vor mir + ich bin denen natürlich gefolgt und nicht nach behringen abgebogen.
am letzten kontrollpunkt hab ich mal nachgefragt : der veranstalter wollte mit dem neuen kurs mal versuchen öffentliche straße zu meiden, dafür wurde es allerdings um so buckliger, mich hat jedenfalls auf diesen teilstücken der uralt-asphalt mit fast-kopfsteinpflasterqualität ordentlich genervt. und dann noch diese mini-fußgängerbrücke in neustadt/orla, gerade so breit, das man überhaupt zwischen den geländern durchkommt und dann mit ordentlichen schrägen, da hat "ditte" mal kurz an seinen alu-abweisern geleckt, aber grad so ... also schlußendlich : deinen besagten anstieg bin ich nicht hoch, aber es hat ja auch so gereicht.
grüße
 
Moin!

Erstmal Dank an Ingmar für den Bericht zum Erfurter Rad-Marathon und Respekt für die Leistung!

Du scheinst fitter als du zugibst :p

Aus meiner Beobachtung hier im Forum ergibt sich folgendes Bild:

Viele sind so fit wie sie sind und reden nicht viel darüber,
andere (wenige/einzelne*) reden ganz viel darüber, wie fit sie wären, wenn nicht ausgerechnet heute ....

* Allerdings sind bei denen auch immer die Anstiege steiler**, die Wege länger**, die Autofahrer böser** ....
** Gleicht sich aber wieder dadurch aus, dass die Leistungen höher, die Trainings knackiger und die Räder leichter sind ;-)

VG
Peter
 
dann musst du halt eine Serie bauen, dann kannst du auch im Feld fahren ;)

... velos bei 50-60km/h im feld als windschattenfahren ? macht das jemand ? witzige vorstellung : alle mit fendern an den seiten ...

... kann es sein das du ein 20" Hinterrad hattest?

... nein, ganz normal vorne 20, hinten 26". ich versteh deine frage eigentlich gar nicht so richtig, mit 70/36 kann man doch total viel erschlagen, reicht eben bis 12% mit 34 u/min, viel weniger umdrehungen hätten`s auch nicht sein dürfen, dann stehste.
 
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