Tubeless Reifen springt von Felge

Beiträge
546
Ich habe mir ein schönes 28-Zoll Laufrad für Tubeless-Reifen aufgebaut.
- Felge Stan´s No Tubes ZTR Alpha 340 Road
- Reifen Schwalbe One Tubeless 23-622
- Schwalbe Tubeless Klebefelgenband
- Dichtmittel Stan´s No Tubes Sealeant

Das Laufrad lief ca. 500 Km ohne Probleme mit dem Birk, kaum Druckverlust, gefahren mit ca. 8 Bar, läuft sehr komfortabel, kaum ein Laufgeräusch zu hören.

Letzte Woche dann der Horror. Gefällstrecke mit langgezogener Rechtskurve, 54 km/h laut GPS (an der Stelle kann bin ich schon deutlich schneller gefahren, war also nicht zu schnell). Ich höre einen Knall, wie von einem platzenden Reifen, dann wird das Rad instabil. Dann weiß ich nichts mehr, komme erst im Notarztwagen wieder zur mir. Einen Tag Krankenhaus zur Beobachtung, keine schweren Verletzungen.
Heute konnte ich das Rad abholen. Der Hinterreifen ist einseitig komplett von der Felge gesprungen. Durch den Bremsversuch auf der Felge ist diese abgeschliffen, aber nicht gebrochen. Der Reifen hat keine sichtbaren Schäden, keine Schnitte, sieht aus wie neu.

Wie konnte das passieren? Weiß jemand was an der obigen Konfiguration schlecht sein könnte? Sind 8-Bar Druck zu hoch?
Der Versuch mit Tubeless-Reifen werde ich nach dem Vorfall einstellen.

Gruß
BB
 

Anhänge

  • BirkTublessCrash.JPG
    BirkTublessCrash.JPG
    80,7 KB · Aufrufe: 828
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernhard

Gut, dass Du anscheinend relativ glimpflich / ohne grösseren Schaden davon kamst!

Hoffe auch der Schaden am Birk hält sich auch in Grenzen.

Muss gerade etwas leer schlucken und werde eigene Versuche mit tubless wohl vorerst aufschieben.

Gute Besserung

Gruss Andi
 
Horror trift es gut! Auch wenn ich dir bezüglich der Konfiguration nicht weiterhelfen kann.. Schön das nicht noch schlimmeres passiert ist.
 
Das der Mantel vom Luftdruck aus der Felge gehoben wird habe ich glücklicherweise in dem Moment erlebt,als ich pinkelnd neben meinen Velomobil stand. Es war allerdings mit Schlauch.
Außer einem leichten Gehörschaden habe ich nichts davongetragen.

@Joggl müsste Dir zu Deiner Problematik etwas sagen können. Möglicherweise hat es mit der Kombination aus
Felgenhorn, Reifentyp und vor allem Reifenbreite zu tun.
 
"gefällt mir" ist hier der falsche Begriff, ich benutze die Funktion heute noch wie damals, als es noch "danke für den Beitrag" hieß.
So eine Erfahrung muss man nicht haben. Zur Klärung des Schadens kann ich leider nix beitragen.
Erhol Dich gut!
 
vermutlich bei plötzlichem druckverlust zwischen felge und decke - die pannenmilch kann dann nicht mehr abdichten, die luft entweicht komplett und die decke pellt runter. wäre so meine erklärung?!
hatten scheinbar schon andere rennradler, merkwürdig nur dass dies bei spezieller felge auch passiert!
 
@Bernhard B. Hast Du geprüft, ob das ein Fehler im Reifenwulst ist?
Das heißt, ob der Reifendraht innen gerissen ist.
Außen sieht man das nicht sofort, man kann den Fehler durch Dehnen des Wulstes fühlen.
So was hatte ich an einem Laufrad mit Faltreifen (Supreme), das in der Garage stand.
Kommentar von Schwalbe wie üblich, "Ausreißer".
 
War's warm und zusätzlich die Felge warmgebremst?
Hast Du mal das Datenblatt dieses "Sealants? Wird dieses fest oder bleibt es flüssig?
Das ist ein Faltreifen- Was ist denn da als "Draht" drin? Kevlar?
-----------------
Meine "Theorie":
Ich gehe davon aus, dass das eine Milch ist, die wie "slime" flüssig ist und dann bei Austreten abhärtet. Ein PU oder Acryl (gefühlt).
Weiterhin ist in den Schwalbes ein Aramid-Band drin und die Felge ist Alu.

Wenn Alu warm wird, dehnt es sich aus - doppelt so viel wie Stahl.
Bei Aramid (wusste ich bis eben auch nicht) ist der negative Wärmeausdehnungskoeffizient geringer als bei Kohlefasern.
Warmes Wetter, vor der Kurve gebremst und Rechtskurve- damit hat sich durch die stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten die rechte Reifenflanke erst lokal und dann rundum gelöst und ist auf dem Glibberzeug "aufgeschwommen".Dabei wird durch den Kurvendruck der Mantel erst lokal in die Tiefbettfelge eingedrückt (Der 23er ist ja nicht viel breiter als die Felge), löst sich dann rundum und dann kommt er gegenüber von dem Auflagepunkt durch die 8 bar heraus, weil es am Auflagepunkt das Felgenband bis ins Bett hineingeshoben hat.
Perfide.

Ich hoffe nicht, dass ich Recht habe- fürchte es jedoch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit dem Schwalbereifen habe ich bis heute Insgesamt Probleme beim Runterploppen. Ich teste ja sehr viel.
Viele Felgen haben dies Problem. Auch von der 400g schweren Ginkgofelge springt der One 559 runter.
Bei leichten Felgen ist es so das sie unter der VOR ALLEM starken einspeichung kleiner im Druchreiße werden.

Das ist natürlich Mist das Du abgeflogen bist.
Ich hatte letzt zwei Platten bei 60kmh auf der Steilbahn in Peer. Mit dem Vm ist es möglich es unfallfrei hier raus zu fahren. Extrem haarig aber es geht. Beim Zweirad liegend ist vorne wirklich trivial.
 
Ich habe mir ein schönes 28-Zoll Laufrad für Tubeless-Reifen aufgebaut.
- Felge Stan´s No Tubes ZTR Alpha 340 Road
- Reifen Schwalbe One Tubeless 23-622
- Schwalbe Tubeless Klebefelgenband
- Dichtmittel Stan´s No Tubes Sealeant

Hallo Bernhard!
Na sowas!:eek: ich hoffe Dir geht es soweit gut.
Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Schwalbemitarbeiter. Ich vermute dass das Amimaterial nicht wirklich zu dem Europazeugs passt. Ich hatte die Diskussion, weil ich einen Schwalbereifen nur mit Brachialgewalt auf ne Amifelge kriegen konnte (Specalized). Von der Papierform machbar, war sogar bei Notubes gelistet .... aber im wirklichen Leben unrealistisch . Das Problem, die Amis haben es nicht so mit europäischen Normen. Da wird gern auch mal über bzw. untermaßig gearbeitet. Das in der Kombi mit dem von @climb beschriebenen Effekt ... Ende Gelände. Der Mitarbeiter erzählte mir auch von diversen Events, bei denen er potentiellen Kunden auch mal nen Tubeless aufzieht, dass er bei bestimmten Produkten höflich ablehnt.
Nachdem was ich bisher mitbekommen habe, würde ich (auch wenn mir sowas widerstrebt) markenrein arbeiten.
Je feiner das System , um so empfindlicher die Abstimmung. Ist bei Schaltungen ja auch so. Wo man früher (20 Jahre) wilde Kombinationen noch irgendendwie ans Schalten bekommen hat, kann man heute teilweise nichtmal Markenintern mischen.

Vielleicht solltest du auch mal bei Schwalbe anfragen. Die kennen auch die Produkte der Mitbewerber. Würde mich auch interessieren, ob die Daniels Beobachtung (Felge verliert durch harte Einspeichnung minimal an Durchmesser) in Betracht ziehen. Ansprechpartner per PM
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mitarbeiter erzählte mir auch von diversen Events, bei denen er potentiellen Kunden auch mal nen Tubeless aufzieht, dass er bei bestimmten Produkten höflich ablehnt.
Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Wenn es bei solch sicherheitskritischen Produktkombinationen solche Probleme gibt, würde ich vom Reifenhersteller zumindest erwarten, dass er auf das Problem hinweist und beispielsweise eine "Whitelist" veröffentlicht, welche Felgen zu seinen Reifen passen.
Etwas weiter gedacht, müsste überprüft werden, ob die Norm vernünftige Toleranzen hat oder ob manche Firmen vielleicht einfach Schrott auf den Markt werfen. Wenn dem so ist und diese Firmen damit Menschenleben gefährden, dann muss doch dagegen vorgegangen werden können.
 
Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Wenn es bei solch sicherheitskritischen Produktkombinationen solche Probleme gibt, würde ich vom Reifenhersteller zumindest erwarten, dass er auf das Problem hinweist und beispielsweise eine "Whitelist" veröffentlicht, welche Felgen zu seinen Reifen passen.
Etwas weiter gedacht, müsste überprüft werden, ob die Norm vernünftige Toleranzen hat oder ob manche Firmen vielleicht einfach Schrott auf den Markt werfen. Wenn dem so ist und diese Firmen damit Menschenleben gefährden, dann muss doch dagegen vorgegangen werden können.
Ich weiß schon, warum ich hier kein Namen nenne ... bei Geld hört der Spaß auf. Hier geht es um einen zukünftigen weltweiten Markt
 
und dann rundum gelöst und ist auf dem Glibberzeug "aufgeschwommen".
Das könnte auch ganz allgemein gelten: Flüssigkeit (Dichtmittel) kann Verbindungen die sonst noch reibschlüssig halten würden und nicht zum Wandern neigen in Bewegung bringen.

Gruß, Harald
 
Ich weiß schon, warum ich hier kein Namen nenne ... bei Geld hört der Spaß auf. Hier geht es um einen zukünftigen weltweiten Markt
Es geht doch gar nicht um Namen von irgendwelchen Mitarbeitern. Auch auf einem weltweiten Markt würde ich lieber bei einer Firma kaufen, die mich auf Probleme (für die sie ja gar nicht verantwortlich ist) hinweist und mir sichere Kombinationen von Reifen und Felge nennt. Und von einer Norm erwarte ich, dass sie überdacht wird, wenn sich rausstellen sollte, dass auch bei Einhaltung der Norm Menschenleben gefährdet werden. Und wenn die Norm in Ordnung ist und die problematischen Felgen einfach nicht die Norm erfüllen, dann erwarte ich, dassgegen die verantwortlichen Felgenhersteller vorgegangen werden kann.
 
Das könnte auch ganz allgemein gelten: Flüssigkeit (Dichtmittel) kann Verbindungen die sonst noch reibschlüssig halten würden und nicht zum Wandern neigen in Bewegung bringen.......
An die Theorie glaube ich nicht so recht, weil dann dürfte man kein Talkum und das "Easi Fit", die Zentrierhilfe von Schwalbe, nicht verwenden.
Geade diese Mittel fördern das Gleiten.
Es muß also eine andere Ursache geben.
 
Horrorszenario. Mann, Mann, Mann. Ich hoffe du bist soweit wohlauf.

Wie Daniel schon schrieb kann sehr hohe Speichenspannung ein Grund sein. Des Weiteren streuen teilweise Felgen im Durchmesser bis zu 1mm. Hat man nun eine Felge erwischt, die 2mm im Durchmesser kleiner ist und hat sehr hohe Speichenspannung drauf gegeben, dann kann man sich denken was passiert. Des Weiteren stelle ich fest, dass der Trend zu immer geringeren Felgenhörnern geht. Sprich das Felgenhorn wird kleiner (Höhe) und man muss sich fast exact an die Vorgaben des Felgenherstellers bezüglich der Reifenbreiten halten. Die Hersteller wollen trotz immer leichterer Felgen den max. Reifendruck beibehalten, daher werden die Felgenhörner kleiner. Bei der NoTubes sieht es zumindest vom Schnittmuster das selbe Problem zu sein, dass der Wulst sich nicht in das Felgenhorn krallen kann. Problem ist das hält oft sehr lange und plötzlich hat der Reifen keinen Halt mehr und Booommm. Ich messe ca. 2-2,5mm Platz. Aber ein Alpha 340 Road sollte einen 23mm Reifen aufnehmen können. Soll ich den Importeur mal inviewen?

Ciao
 
Zuletzt bearbeitet:
An die Theorie glaube ich nicht so recht, weil dann dürfte man kein Talkum und das "Easi Fit", die Zentrierhilfe von Schwalbe, nicht verwenden.
Mein einziger Abflug nach Ventilabriss kam nach zu starker Talkumapplikation für die Montage eines störrischen Reifens, der dann bei Bremsung wanderte und nach Ventilabriss halt auch von der Felge sprang. Tempo 50-60 bei 10% Gefälle mit Kurve auf Alufelge = Abgang. Dank Untenlenker (Lösen vom Rad) und Jeans (waren dann see-through) statt Funktionswäsche ist mir (fast) nichts passiert, aber nie wieder Talkum als Montagehilfe, die Flanke außen bleibt jungfräulich!

Die Montageflüssigkeiten müssen ablüften, das tun sie aber rückstandsfrei. Schwalbe spricht von 10 Minuten. Die Dichtmilch bleibt flüssig. Das System scheint mir noch nicht ausgereift.

Gruß,

Tim
 
Hallo Bernhard!
Je feiner das System , um so empfindlicher die Abstimmung. Ist bei Schaltungen ja auch so.
Genau das ist in meinen Augen eine der wichtigsten Aussagen in der Technik überhaupt.
Hat aber mit Schaltungen und Reifen reichlich wenig zu tun. Es ist allgemeingültig!
----------------
2) Es warnur eine Theorie - wie in der Physik - die ich hier zur Diskussuion stellen wollte.
Hiermit fordere ich auf, sie zu widerlegen. Wenn zwei immer einer Meinung sind. ist einer überflüssig.

3)"Ich darf keine Namen nennen". Es gibt Firmen, die haben keine Qualitätssicherung.
Und dies werden immer mehr. Oder es gibt das "Prinzip Banane" - Produkt reift beim Kunden.

4) Nicht weil ich "das sowieso schon gewusst habe"-
a) Ich mag insbesondere Schwalbe Schläuche nicht: Beim MTB sind mir da mehrfach die Ventile
abgerissen und das beim Bergauf(!)fahren. Das pasiert nach ca 2 Jahren. Irgendwie haben sie ihre
Vulkanisierungmethode optimiert und sie kriegen es nicht in den Griff.

b) Ich vergleiche Conti und Schwalbe: Conti ist bei den Reifengrößen sehr zurückhaltend, Schwalbe hat alles.
Ausserdem gibt es über Schwalbe Veröffentlichungen, die Schwalbe "verteidigt"-
Da werden Reifen über die Spezifikation aufgepumpt und das interressiert niemanden. Hallo?!

c) Zumindest lt. Datenblatt haben Schwalbe-Reifen immer deutlich weniger "EPI" als Contis "TPI" - ich gehe davon aus, dass es dasselbe ist.
Treads Per Inch. Das E weiss ich nicht- ist auch nirgends erklärt. Und das ist Rollwiderstand.

d) Schwalbe - Felgenband: Also ich wollte mein geliebtes geklebtes Felgenband - Jantex (oder so).
Neues Fahrrad: Verkaufen wir nicht mehr! Da bin ich als innovationsverhindernder Grufti vom Radhändler müde belächelt worden.
Jedenfalls war ich zu faul, dieses hellblaue Band mit der großen d-blauen Aufschft "Schwalbe"
aus Plastik zu Hause gegen mein selbstklebendes Band auszutauschen.
Transalp, irgendwo runter, unten stand ich dann platt da. Erstmal Gelästere über meine leichten Schläuche.
Gucke ich rein- Hat Schwalbe einen Kunststoff verwendet, der die Temperaturen nicht aushält!
Das Band hat sich wie eine Zieharmonika zusammengeschoben und das Ventil war abgerissen.
heisst also: Schwalbe weiss nicht, dass Felgen auch mal warmwerden (ist 10 Jahre her) .
("TG" heisst das im Fachchinesisch: "Glasübergangstemperatur").
Lustig: Mittlerweile führte der RH das geklebte Band wieder.
Es gab früher gelben Bändern- da sind irgendwie Fasern drin- die reissen nämlich immer längs.
 
Danke erstmal für die zahlreichen Rückmeldungen. Nächste Woche melde ich mich wieder. Heute geht es noch zur Cycle Vision. VM-Fahren kann ich zum Glück schon wieder.

Gruß
BB
 
Wichtig
Ich pumpe immer Reifenfelgenkombinationen erstmal richtig auf.
15 bar ist nicht viel, ein Reifen kann und werden mit ü30 bar getestet. Ich lasse Sachen vorher zerfetzten.
Es findet wie bei so vielen eine Rückentwicklung statt.
Felgen die keine sein sollten. Reifen die sich einfach mehr dehnen.
Kein Richtig vorhandenes Tiefbett. Keine ordentliche Felgenhörner, dies in Höhe und zu wenig hacken.
Reifen die sich zu viel Dehnen. Kevlar. Ja bissal zu wenig davon.
Feigenband das Zierde ist.
 
Zurück
Oben Unten