Cyfly: neues Konzept statt Kurbeln

Aus dem Video auf der oben verlinkten Webseite:
Marcus Rochlitzer schrieb:
Die Beinkraft zerlegt sich in zwei Anteile und ein Großteil der Kraft wird im Lager vernichtet.
Was für eine Mist man doch so an einem Whiteboard erzählen kann. o_O
Da schaue ich mir doch lieber Videos über Fensterputzroboter an, die sind kompetenter. :D

Grüße,
André

Edith sagt noch, sie hasst zu früh veröffentlichte Pressemitteilungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
drückt ein Großteil der Muskelkraft auf das Tretlager und verpufft dort. Gerade mal ein Drittel der Kraft gehe laut Möve Bikes in den Antrieb
das bedeutet, wenn jemand mit durchschnittlich 300Watt tritt,
gehen ca. 200Watt im Tretlager verloren?

das müsste ja verdammt heiß werden, nicht ? ;)

ich schätze, die rechnen die Totpunkte der Kurbel (oben und unten mit) - drum wird von ihnen auch der 360° Kurbelkreis erwähnt

nur: wenn man mal des Tretens mächtig ist, tritt man an diesen Stellen ja nicht, sondern zieht das Bein nur drüber
 
Hey,

Arbeit = Kraft * Weg --> somit wird am Totpunkt keine Arbeit verrichtet, da das Tretlager ja nicht weggeschoben wird, sondern die Radialkraft aufnimmt. Also auch kein überhitztes Tretlager.
Allerdings sind auch isometrische (statische) Muskelbelastungen anstrengend (wer den ganzen Tag wie ein Irrer auf den Totpunkt eintritt, ohne zu fahren, hat abends auch dicke Beine...). Im Idealfall sollte das System dafür sorgen, dass die Leistung über einen größeren Bereich des Kurbelkreises und damit gleichmäßiger erbracht werden kann, was eventuell auch die Knie schonen könnte.
Im Prinzip die gleiche Grundüberlegung wie bei eliptischen Blättern, mit dem Unterschied, dass diese nur schneller über den Totpunkt rüber wollen und das Möwe-System theoretisch sogar Vortriebsleistung am Totpunkt ermöglicht (klar, mit "rundem Tritt" geht auch bei normalen Kurbeln etwas Leistung im Totpunkt).

Gruß, Peer
 
Die Erde unter mir ist schon so richtig energiegeladen, weil ich den ganzen Tag draufdrücke!
 
Hier wird mal wieder ziemlich schwammig argumentiert (bewusst?).
Die Annahme dass "Kraft vernichtet wird" ist falsch.
Im Film ist von 50% mehr Drehmoment die Rede, die Überschrift sagt "doppelt soviel Leistung"...

Was Peter sagt wollte ich auch grad schreiben. Die eingeleitete Kraft sollte im Idealfall senkrecht zur Kurbelachse zeigen. Das versuchen ja viele durch Klickpedale und einen runden Tritt zu erreichen.

Was das neue System höchstens leisten kann, ist einen runden Tritt zu simulieren, auch wenn man sich als Otto-Normalradler keine Gedanken über den Tritt macht. Und ist natürlich wieder mit gewissen Verlusten behaftet, benutzt nicht alle Muskelgruppen, etc.
 
Hm wenn das so stimmt, das die Kraft verdoppelt wird, dann brauche ich stärkere Ketten, und ne stärkere Schaltnarbe:p:rolleyes: denn ich hab schon meine 2. gekillt o_O ich lass mich mal überraschen. Aber dann kann ich 200Kg statt 100Kg ziehen:LOL:
Gruß Wanderer.
 
So ca. alle 2 Jahre erfindet jemand das Fahrrad neu. Effektiver, schneller besser...
Meist wird nur der Antrieb komplizierter. Vollmundige Versprechungen müssen dann schon mal offensichtliche Nachteile (z.B. Q-Faktor nahe am "Spagat-Training"; unterirdischer Wirkungsgrad) kaschieren und nach kurzer Zeit hört man nichts mehr davon. Ein Fahrrad wird dann wieder mit einfachen Kurbeln, runden Kettenblättern und einer Kette angetrieben.
20 Jahre später kann sich niemand mehr an die verschrobene Idee erinnern, und jemand "erfindet" den Mist noch einmal...
Radfahren wurde schon durch den Hand-Zusatzantrieb (1935) effektiver:
Dänemark Juli 2010 – 171.jpg
Die rahmenintegrierte Vorderradfederung (1935), wäre auch wieder Croudfounding -fähig:p:
Dänemark Juli 2010 – 176.jpg
Im Bildhintergrund übrigens eine Hinterrad-Federung von 1906....

Gruß
Chris*Cykelmuseum Aalestrup (N56.69325 E9.49708) Besuch lohnt*toph
 
Wenn ich mir den Film vom MDR ansehe ... echte Radprofis. Hauptsache Helm auf. Wenn ich effizient fahren will, stell ich mir erstmal den Sattel vernünftig ein.
Wie sieht es den mit dem Q-Faktor aus. Im Moment sieht die Kurbel aus wie ein Knöchelkiller. Fahrbar nur für Riesen.Was wiegt das Teil? Es geht hier ja um bewegte Masse
 
Habe schon am Dienstag eine Anfrage gestartet und prompt eine Antwort erhalten. Die Markteinführung ist für den Jahreswechsel 2016/2017 geplant. Aber denke, dass sich das meist nach hinten verschiebt. Derzeitiger Plan, dass über ein Händlernetz der Antrieb vertrieben wird.

Ciao
 
Selbst wenn es funktioniert bleibt die Frage ob am Ende doch nur die gesteigerte Effizienz dazu verbraten wird den ganzen Eisenwarenladen durch die Gegend zu schaukeln.
 
Das Konzept ist für Alltagsfahrer ohne Klickpedale und ohne runden Tritt eine gute Idee. Gerade in der Stadt ermöglicht es, während des Anfahrens schneller zu beschleunigen, da der Hebelarm am effektivsten Punkt etwas länger "gehalten" (und verlängert) und am ineffektivstem (Tot)Punkt möglichst rasch vorbeigeführt (und verkürzt) wird.

Sozusagen eine mitlaufende Verlängerung des Hebelarms in eine Position, in welcher das Bein auch ohne Klickpedale die Muskelkraft in Drehmoment umsetzen kann.

Für Liegeradfahrer mit Klickpedalen und halbwegs rundem Tritt sicherlich kontraeffektiv, da in diesem Fall die Überhöhung künstlich gesteigert würde, jedoch auf Kosten der geringeren Masse (ein nach oben geknickter Tretausleger wäre, in Kombination mit Klickpedalen, gewichtsreduzierter..).

Viele Grüße
Wolf
 
Das Konzept ist für Alltagsfahrer ohne Klickpedale und ohne runden Tritt eine gute Idee. Gerade in der Stadt ermöglicht es, während des Anfahrens schneller zu beschleunigen, da der Hebelarm am effektivsten Punkt etwas länger "gehalten" (und verlängert) und am ineffektivstem (Tot)Punkt möglichst rasch vorbeigeführt (und verkürzt) wird.

Das hies es bei Biopace auch, wo bekommt man heute noch Biopace-Kettenblätter?
 
Und hat sich das verbreitet? Eine zeitlang hies es das wir in ein paar Jahren alle nur noch mit ovalen Kettenblättern fahren. Ich habe aber eher den Eindruck das nur noch sehr sehr sehr wenige Radfahrer mit diesen Kettenblättern fahren.
 
Haben sich Liegeräder verbreitet? Sie sind immer noch ein Randgruppensport mit Ökoimage. Dennoch gibt es, wie Du hier siehst, genug Interessierte, welche dieses Hobby gerne und mit Freude ausüben.

Etwas muss sich (glücklicherweise) nicht zum Standard der Masse etablieren, um Teilnehmern Freude zu bereiten.

Zum Standard der Masse in Deutschland etablieren sich vor allem bezahlbare Lösungen. Günstig, robust. Pinion-Getriebe gehören nicht dazu, ovale Kettenblätter ebensowenig, Shimanos XTR- und Dura Ace Gruppen gleichwohl nicht, so wird es wahrscheinlich auch der CyFly-Lösung ergehen. Dennoch kann sie Vorteile bieten.

Viele Grüße
Wolf
 
Und hat sich das verbreitet? Eine zeitlang hies es das wir in ein paar Jahren alle nur noch mit ovalen Kettenblättern fahren. Ich habe aber eher den Eindruck das nur noch sehr sehr sehr wenige Radfahrer mit diesen Kettenblättern fahren.
Ich fahre die Rotor-Kettenblätter selbst am Lieger. Habe sie gebraucht in sehr gutem Zustand bekommen, die mangelnde Verbreitung liegt wahrscheinlich mehr am Neupreis (150€+ für 2 Kettenblätter). Ob es etwas bringt, weiß ich nicht, da der gefühlte Unterschied zu normalen Kettenblättern marginal ist :D
Der Hersteller dürfte irrelevant sein:
Das wiederum stimmt nicht. Biopace funktionierte genau andersrum wie die Q-Rings. Die Q-Rings haben den größten Durchmesser bei der maximalen Krafteinleitung, Biopace den kleinsten.

OnTopic:
So viel Inkompetenz wie die Entwickler an den Tag legen, ist schon phänomenal. Konkreten Fragen wird permanent mit Marketing-Geschwurbel aus dem weg gegangen und das auf jeder Plattform (facebook, tour-magazin Forum). Allein die Aussage "50% mehr Wirkungsgrad" ist totaler Schwachsinn. Dann noch die Kombination aus hohem Gewicht, miserablem Q-Faktor und eigenem Kettenblattstandard lassen mich hoffen, dass sie möglichst schnell auf die Schnauze fallen, sodass das Geld in sinnvolle Projekte investiert werden kann.

Grüße
 
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