Deine Meinung zur Firma dahinter teile ich, mich wundert aber, warum die dafür kickstarter nehmen. Möglicherweise liegen die Risiken nicht so sehr in der Technik, sondern in der Einschätzung des Marktes...
Mir ist das auch völlig unbegreiflich, dass das Produkt so eine Resonanz erfährt, aber ich finde es gut. Technische Entwikcklung passiert nur dort, wo es einen Absatzmarkt gibt und ich wünsche mir noch immer einen Flüssiggasbetreibene SOFC mit wenig Gewicht im 100-200W Dauerleistungsbereich als Range extender für lange Touren abseits von Steckdosen mit dem (s)-Pedelec.
Umgekehrt vermag Brunton ein Gerät auf PEM Basis mit Metallhydritspeicher zu vermarkten, bei dem die Energiedichte des Speichers geringer ist als die eines Lithium-Ionen-Akkus und man den Brennstoff auch nicht einfach an jeder Ecke nachfüllen kann.
Man muss wohl nicht alles verstehen
Die größte technische Herausforderung besteht hier meiner Meinung nach in der Gerätegröße. Man kann sich weder für die Betriebstemperatur noch für die Gaszusammensetzung eine aktive Regelung leisten, und wenn nicht die volle Dauerleistung abgenommen wird, wird verhältnismäßig viel Gas zum Halten der Temperatur benötigt.
Der Wirkungsgrad scheint ja auch recht gering auszufallen bei 56Wh aus 40g Gas. Temperaturregelung könnte vielleicht über die Luftzufuhr (und damit automatisch auch dem Abgasstrom) erfolgen, k.A. ob ein Sauerstoffüberschuss in der Zelle problematisch ist.
Außerdem macht es bei der hohen Zelltemperatur prozentual nicht sonderlich viel aus, wie kalt es draußen ist.
Trotzdem darf es weder was in Brand setzen noch zündfähige Gasgemische in der Umgebung erzeugen. Das erklärt vermutlich den Wirkungsgrad. Eine Nummer größer wäre das wahrscheinlich besser. Z.B. mit etwas, das mit Gaskartuschen wie für'n Campingkocher betrieben wird und geeignet ist, abends über 2-3h die wichtigsten Akkus wieder auf 70% Ladestand zu bringen. Das darf dann gern in der Bedienung etwas aufwendiger sein und 2-3 Minuten brauchen, bis es betriebsbereit ist.
Vor ein paar Jahren hatte man die Produktideen im Portfolio. Die damalige eZell1 ist das, was heute mit dem "kraftwerk" umgesetzt werden soll. Damals war auch eine eZell2 und eine eZell3 im Gespräch. Letztere sollte bei unter 1kg Gewicht eine Dauerleistung von 75W erbringen und mit Anschluss für Standard-Schraubventilkartuschen versehen sein. Ich hoffe, dass auch dieses Produkt "demnächst" auf den Markt findet, eben als Antriebssystem auf Langstreckenfahrten.
Das "kraftwerk" sol mir dazu dienen, die Technik schon mal ausprobieren zu können und ich hoffe wirklich, dass eZelleron danach auch leistungsfähigere Produkte auf den Markt bringen kann und wird.
mfG