Mango 2.0 oder "aus alt mach neu"

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Vorwort: Ich bewerte dieses Thema wichtig und habe es daher nicht im allgemeinen Mango-Faden eingefügt, da es dort in der Masse untergehen würde.

TL;DR - Am Ende dieses Beitrags kommt ein Erfahrungsbericht und Zusammenfassung.

Zu mir: Ich bin Jahrgang 1976, 70 kg schwer, 181 cm groß und habe Knieprobleme - ich habe ein Ganglion (Überbein) im Knie welches bei zu hoher Belastung die Kniemuskulatur reizt und dadurch Schmerzen verursacht.
Meine Jahreskilometerleistung liegt bei circa 11.000 Kilometer. (Pendele 4x die Woche 2x42 km zur Arbeit und zurück)
Dabei fahre ich zu 100 % Bundes- und Landstraße. Ich schwimme also viel im Kfz-Verkehr mit und werde oft auch von LKWs überholt. Ich lebe im flachen Norddeutschland und habe durch die freien Felder häufig Wind (Seiten-, Gegen- und Rückenwind)

Allgemeines:
Ich fahre ein altes Mango #087 (noch von Velomobiel.nl gebaut) - also kein Neues wo schon die Vielzahl an Verbesserungen eingeflossen sind, welche Velomobiel.nl und später Sinner-Bikes in der Zwischenzeit entwickelt haben.

So sah es damals aus:

Da sich nun mit der Zeit doch ein paar Mängel einstellten (z.B. war die Lenkung ausgeschlagen und das VM war sehr unruhig zu lenken) , gab ich es zur Generalüberholung bei Sinner-Bikes ab und habe @H@rry und seinem Team freie Hand gelassen.

Nach diesen Veränderungen sieht es nun so aus:
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Die Änderungen im Detail:

Eine Heckverlängerung wurde angebracht. Dadurch musste das Rücklicht verlegt werden
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@H@rry hat sich Gedanken über die Lenkung gemacht und eine andere Anordnung (Lenkgeometrie) entworfen. Dadurch hat sich das Lenkverhalten sehr verbessert (siehe Abschnitt Erfahrungsbericht)
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Es wurden vorne die harten Federn mit Elastomeren ersetzt - dadurch wurde das Mango um einige Zentimeter tiefer gelegt und das die Positiven Aspekte der Elastomerfederung hinzugefügt

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Hier nun mein Erfahrungsbericht zum Mango 2.0

Durch die ausgeschlagene Lenkung hatte ich in im Alltagsehr zu kämpfen - ich musste kontinuierlich korrigierend eingreifen um in die Richtung zu fahren, in die ich eigentlich wollte.
Ich musste ständig auspassen, dass ich nicht zu viel Druck auf die Pedale bringe bis ich bei meiner bevorzugten Trittfrequenz angekommen war um Knieprobleme zu vermeiden.

Nach dem Umbau fühlt sich das Mango für mich komplett anders an.
Die Korrekturen beim Lenken entfallen (weitestgehend). Das Mango will einfach von selbst viel mehr geradeaus fahren. Selbst wenn ich mal zur Seite schaue (Schulterblick) oder zum Blinken eine Hand vom Tiller nehmen muss, laufe ich nicht mehr Gefahr zu "verreißen". Ein einhändiges Lenken ist nun sicher möglich.

Einen Geschwindigkeitszuwachs habe ich bisher nicht feststellen können (es ist aber derzeit auch kaltes Mistwetter, wo ich noch nicht wirklich "Gas" geben konnte)... aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mit weniger Leistungseinsatz auf meine Lieblings-Trittfrequenz/-Geschwindigkeit komme. Da ist mein Knie ein guter Indikator - keine Reizung bisher. (Harry und andere haben aber auch mit einem Leistungsmesser eine bessere Effizienz messen können (für die Zweifler ;) )

Optisch gefällt mir die Anpassung besser als ich gedacht habe. Die Fotos verzerren ein wenig, da sie mit einer Aktion Kamera aufgenommen wurde - daher der Linseneffekt.

Da ich mein Mango auf der Arbeit in einem Pförtnerhäuschen abstellen kann, muss ich es vorne anheben. Ganz so steil darf es nicht mehr sein (man muss wegen der Heckverlängerung ein wenig mehr Vorsicht walten lassen) aber man bekommt es immernoch sehr gut Absätze hoch.

Fazit:
Die Jungkur hat meinem alten Mango SEHR gut getan! Es war zwar nicht günstig ("Normalos" hätten sich für das Geld ein neues Rad (kein VM) gekauft), aber jeden einzelnen Euro bedauere ich nicht. Der Sicherheitsgewinn überwiegt hier alles. Und der Komfortgewinn setzt dem ganzen die Krone auf.

Würde ich Mango Fahrern den Umbau/die Optimierung empfehlen?

Ganz eindeutig: JA!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @Stony
vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Sehr interessant zu lesen!
In Bild 3 sieht es so aus, als wäre die Verlängerung nicht ganz bündig montiert (unterhalb der geschwungenen Kante). Ist das schon die finale Montage?
 
Ja - das ist die Finale Montage - ich meine aber dass dort kein Spalt ist. Das prüfe ich nachher mal.
 
Soeben habe ich vorne auf 35-406 Schwalbe Marathon gewechselt. Es hat, ohne dass ich das an den Kugelgelenken verstellen musste, gepasst.

Jetzt muss ich morgen nur schauen, ob mein Licht zu hoch kommt, da es nicht verstellbar ist - hoffentlich blende ich den Gegenverkehr morgen nicht ...
 
Moin Stefan,

manchmal beneide ich dich ob deiner Unterstellmöglichkeit :D Schöner Bericht, und nicht vergessen: The cake is a lie! ;)

Gruß ... Lars
 
Ich habe meine erste Sturmfahrt hinter mir und konnte (mir selbst) beweisen, dass der Umbau zum Mango 2.0 die Seitenwindstabilität IMMENS verbessert hat.
Wo ich anfangs noch befürchtet habe, dass die Verbesserung "nur im Kopf" existiert konnte ich mich heute selbst davon überzeugen, dass es viel stabiler und sturer geradeaus fährt.
Einen ausführlichen Bericht findet ihr in meinem Blog :)
https://www.velomobilforum.de/forum...ich-mango-087-fährt-auch-in-2015-wieder.1810/
 
Ich habe meine erste Sturmfahrt hinter mir und konnte (mir selbst) beweisen, dass der Umbau zum Mango 2.0 die Seitenwindstabilität IMMENS verbessert hat.

Kann man denn daraus schließen, dass das Mango ohne 2.0 Verlängerung gar nicht zu empfehlen wäre bei Wind oder höheren Tempo?
So, wie du es geschrieben hast, entsteht genau dieser Eindruck.
 
Kann man denn daraus schließen, dass das Mango ohne 2.0 Verlängerung gar nicht zu empfehlen wäre bei Wind oder höheren Tempo?
Ich kann nur für mein (ehemaliges) Mango sprechen, das von @Stony ist auch deutlich älter ... Jedenfalls hatte ich mit Wind kein größeres Problem, wohl aber, wenn es über 52/53 km/h hinaus ging. Da wurde es doch unruhig (schwänzeln).
 
Kann man denn daraus schließen, dass das Mango ohne 2.0 Verlängerung gar nicht zu empfehlen wäre bei Wind oder höheren Tempo?
Stony hat selbst darüber berichtet, dass seine Lenkung nicht mehr astrein war (ausgeschlagen) und diese restauriert werden musste. Darum die Generalüberholung bei Sinner.

Da werden also mehrere Faktoren eine Rolle spielen, dass es jetzt ruhiger läuft. Neben neuen Kugelköpfen und der neuen Einstellung der Spur usw. wird ein wesentlicher Anteil eher die verbesserte Lenkgeometrie mit den neuen Lenkplatten haben. Der Umbau dafür ist relativ schnell und einfach zu machen auch bei älteren Mangos. Die Heck-Verlängerung ist dagegen eher ein (positives) Detail für (noch) weniger Seitenwindempfindlichkeit und bessere Aerodynamik.

Ich würde also nicht sagen, dass ein älteres Mango generell nicht empfehlenswert ist, sondern würde empfehlen, es dann auf die neue Geometrie umzubauen (lassen). Vielleicht im Rahmen einer Überholung/Warung bei Sinner, wenn man sich das selbst (wie ich) nicht zutraut.

Viele Grüße
Dieter
 
Ich fahre ein altes Manfo von Velobiel.NL und habe Aug meinem Arbeitsweg eine bergabstrecke durch den Wald auf der ich ohne Wind auch gerne 60-65 fahre aber mit Böen über 50 nicht über 60. Unter 50 musste ich in den letzten 1,5 Jahren in denen ich diese Straße fahre auch mit leicht ausgeschlagenen Kugelköpfen nicht fahren. Dennoch empfinde ich das Mango als Windanfällig, vor allem mit Haube... Ich hab leider keinen Vergleich, aber wegen Windanfälligkeit das Mango nicht zu empfehlen halte ich für übertrieben.

Viele Grüße,
Nepomuk
 
So weit wollte ich auch nicht gehen - aber Sinner hat ja auch die andere Oberschalte entwickelt - die Runde ist halt anfälliger.

Bei mir kommen aber gewiss einige Faktoren zusammen - für andere Mangos kann ich leider nicht sprechen, da ich keines unter den selben Bedingungen gefahren bin.
 
Wenn ich @H@rry richtig verstanden habe, meint Mango 2.0 die neue Lenkgeometrie und nicht die Heckverlängerung (Entenbürzel)
 
kann das Lesen nicht ersetzen.
Dann erzähl' uns doch mal, was Du wo gelesen hast über "dass das Mango ohne 2.0 Verlängerung gar nicht zu empfehlen" ist? Das Mango gibt es nun schon seit mehr als 10 Jahre, hier im Forum wurden viele (Fahr-)Berichte veröffentlicht. Probleme, die diese Aussage unterstreichen würde, habe ich keine gefunden. Du?

Auch die Aussage von @Stony "Ich habe meine erste Sturmfahrt hinter mir und konnte (mir selbst) beweisen, dass der Umbau zum Mango 2.0 die Seitenwindstabilität IMMENS verbessert hat." klingt für mich nicht danach. Zumal es hier um SEIN Mango geht, wo er schon VORHER beschrieben hat, dass seine Lenkung ausgeschlagen sein und unsicher schien.

Wenn er als Nutzer nicht mal mehr schreiben darf, dass es eine VERBESSERUNG (also war es vorher nicht zwangsläufig schlecht, jetzt ist es nur BESSER) sei, dann dürfte manch ein Faden hier nicht mehr eröffnet werden Wenn es so wäre, dürften alle Alt-Fahrzeuge, deren Serie eine Verbesserung erhält, nicht mehr empfehlenswert sein, oder wie interpretiere ich "Evo-K- und Ks- nervöse Lenkung behoben"? Ist deswegen Dein Ks "ohne die neuen Lenkplatten nicht mehr empfehlenswert"?

Viele Grüße
Dieter
 
Hallo,
möchte an der Stelle nur mal meine Erfahrung mit einbringen.
Mein Mango ist übrigens mit Nr. 88 denke ich direkt mit Stony´s 87 vergleichbar. Ebenso wie Stony hatte ich noch die alten Stahlkugelköpfe in der Lenkung drin. Diese waren mit der Zeit stark ausgeschlagen und nur wenn wenn man die gerade dick gefettet hatte war das Lenkungsspiel einigermaßen erträglich. Nachdem ich Anfang 2014 einen Schaden im Bereich Lenkung hatte entschloss ich mich in einem das kompl. Lenkgestänge zu erneuern. Das war ein erheblicher Unterschied weil jetzt die Lenkung so wie bei allen neueren Velomobilen ohne das rappeln und klappern der alten Kugelköpfe schön knackig und genau war. Der Unterschied beim fahren war gewaltig!
Zum Ende des Jahres 2014 habe ich mich entschlossen auch die neue Lenkgeometrie einzubauen. Dafür war ich noch kurz vor Weihnachten bei Harry und habe mit Ihm zusammen mein Mango auf die neue Lenkgeometrie umgebaut und ebenfalls vorne die Federung auf Elastomere geändert. Der Unterschied zu vorher ist hier eher marginal und mehr unterschwellig zu bemerken. Insgesamt fährt mein Mango jetzt "satter" und hat verstärkt die Neigung sich selbst in Punkto Geradeauslauf zu stabilisieren. Der Effekt wird mit zunehmender Geschwindigkeit deutlicher. Damit ist das Mango gefühlt besser zu beherrschen und das merkt man natürlich auch bei Seitenwind. Zusätzlich ist die eingebaute Elastomerfederung eher straff sportlich und sorgt in schnellen Kurven für mehr Stabilität. Alles in allem für mich ein gelungenes Update und jeden Cent wert.
Wenn ich bei Stony bedenke das er direkt von den ausgeschlagenen Kugelköpfen auf die neue Lenkgeometrie mit neuem Gestänge und Elastomerfedern gewechselt hat so muss sich das für Stony angefühlt haben wie ein kompl. neues Fahrzeug.

Gruß
Harvey
 
@DerMitDemTrikeTanzt Du hast sicherlich Deine Stärken aber mit dem geschrieben Wort scheinst du offensichtlich Deine Probleme zu haben.

Lese mal genau, ich geschrieben habe, ich denke dann erübrigt sich jegliche weitere Diskussion. Danke
 
@Karspeed: Rück' doch endlich raus, was du meinst. Ich habe den Eindruck, du willst das Mango bewusst schlecht machen und sprichst lieber in Rätseln. Was an:

das Mango ohne 2.0 Verlängerung gar nicht zu empfehlen wäre bei Wind oder höheren Tempo?

ist nicht zu verstehen? Und die Antwort lautet: die Verlängerung ist ein Teil einer Verbesserung, aber auch ohne keineswegs nicht "nicht zu empfehlen". Jetzt besser? Ansonsten... egal...
 
Nochmal kurz erklärt.
Wir reden zwar immer von "dem" Mango, aber das eine gibt es ja gar nicht. Das ist in etwa so als wenn ich alle Alleweder über eine Kamm scheren würde.
Ein Mango der letzten Baujahre von SinnerBike, verfügt über eine leichtgängige Lenkung und ist auch präzise zu steuern. Auch bei Seitenwind.
Die Mango's der frühen Baureihe hatten bzw. haben noch Stahlkugelkopfgelenke. Wenn die mit der Zeit ausgeschlagen sind ergibt sich hierdurch ein mehr oder weniger starkes Lenkungsspiel. Nur über diese in diesem Alterungszustand befindlichen Mango's reden wir hier wenn von signifikanter Verbesserung die Rede ist!
Im übrigen fand ich die Lenkung im K und im Ks das ich probegefahren bin recht "nervös". Bei böigem Seitenwind und höherer Geschwindigkeit braucht es da sicher auch ein erfahrenes Händchen um die Kiste auf Spur zu halten.
Das ist aber auch immer Gewöhnungssache und um ehrlich zu sein kein Velo kommt in der Disziplin Geradeauslauf und Seitenwindempfindlichkeit an die Milane ran.

Gruß
Harvey
 
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