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Ich habe mein Ks als Bausatz gekauft und im Januar 2013 konnte ich es bei der Fa. Beyss abholen.
Allerdings hatte ich die Lenkung von Beyss machen lassen. Auf meiner Rechnung vermerkte Beyss „Vorderachse eingebaut (Feineinstellung muss noch gemacht werden)“und stellte mir diese Position in Rechnung. Die Feineinstellung sollte ein Rolltest sein.
Probleme beim Aufbau hatte ich folgende:
1. die mitgelieferte Kette war zu kurz. Sie schaffte es nur unter Mühe auf das 28er Ritzel (32er Kassette), der Schaltarm stand dann maximal nach vorne.
2. Der Käfig der mitgelieferten rechten Pedale blockierte an der Chassiswand. Es war nicht möglich zu treten. Das Kettenblatt musste 1 cm nach links verschoben werden (da links noch 2 cm Platz war). Das hatte Beyss so montiert. Es war ein 3mm Distanzstück auf der Kettenblattseite montiert, es soll auf die andere Seite. Am Mastfuß fehlte ein Distanzstück (7 mm), um den Mast nach links zu fixieren.
Die Spuren bei 1,5 cm kamen vom klemmenden Pedal
3. Die rechte Seitenabdeckung der vorderen Umlenkrolle war von der Fa. Beyss etwas abgedreht worden, da sie am Kettentunnel schliff. Da sie trotzdem noch Kontakt zum Chassis hatte, musste ich sie noch weiter abdrehen lassen.
4. Ein ständiges Klackern beim treten. Die Kette schliff vor der Umlenkrolle an der Brücke.
5. Das Schaltwerk (untere Leitrolle) lag im ersten und zweiten Gang direkt am Radkasten an.
6. Die Kette schliff im ersten Gang am Radkasten. Um die Kette vom Radkasten frei zu bekommen, musste die hintere Umlenkrolle nach rechts verschoben und angehoben werden.
7. Der Dämpfer hatte 17 bar! Er war so eingebaut, dass man ohne Ausbau den Druck weder messen noch ändern konnte.
Bei der ersten Probefahrt hatte ich Probleme auf der Fahrbahn zu bleiben, als das Rad bergab auf 50 km/h beschleunigte. Ich schob das auf meine mangelnde Erfahrung und auf das Fehlen von Unterarmstützen und die schlechte Fahrbahnbeschaffenheit.
Für der zweite Testfahrt hatte ich Unterarmstützen und Schulterpolster eingebaut. Die Lenkung blieb „nervös“.
Kritisch war das Bremsverhalten des Rades bei Geschwindigkeiten über 40 km/h. Das Rad versuchte beim Beginn des Bremsens ruckartig nach links auszubrechen. Ich musste immer vorsichtig den Druckpunkt der Bremse suchen und dann langsam den Druck erhöhen. Auf Gefällestrecken führte das dann dazu, dass das Tempo erst einmal zunahm, das Schwimmen stärker wurde, bis ich vorsichtig und langsam das Tempo bis auf 42 km/h reduzieren konnte. Bei 42 km/h entspannte ich wieder und löste die Bremse. Das Fahren auf welligen Strecken erforderte immer allerhöchste Konzentration, ein laufenlassen des Rades war nicht möglich.
Auf der Fahrt zum Triketreffen 2013 in Nordloh lösten sich beide Schrauben des linken Bremshebels. Rechts waren sie verklebt, links nicht.
Der Wendekreis meines Ks ist erheblich größer als z.B, ein Quest. Einige Teilnehmer des Triketreffens haben ja gesehen, dass ich z.B. als einziger an der Campingplatzausfahrt nicht ohne auszusteigen rum kam.
In diesem Jahr habe ich mir das einmal angesehen. Wenn die Lenkhebel am Radkasten anstießen, war noch deutlich Platz zwischen Vorderrad und Längslenker. Es kann allein durch eine andere Einstellung der Wendekreis verkleinert werden.
Aber auch andere Ks Fahrer haben ein Problem mit der Lenkung:
Auf der Rückfahrt von der WM in Leer hatte ich einen Sturz mit dem Ks, der für mich völlig unverständlich war. Auf gerader Strecke mit Tempo 40 km/h bin ich umgekippt. Es gab auf der Fahrbahn eine leichte Absenkung in Fahrtrichtung, die zu dem Umkippen führte.
Als dann in diesem Jahr am 11.04.2014 im Forum von M. Beyss geschrieben wurde
hatte ich große Hoffnung, dass mein Problem mit dem Fahrverhalten behoben wird. Um das schon einmal zu testen, verlängerte ich provisorisch beide Anlenkplatten um 30mm im Bereich der Spurstange. Tatsächlich war das Bremsverhalten besser, aber das Schwimmen des Rades blieb.
Auch Versuche mit „besseren“ Kugelköpfen (wie hier im Forum diskutiert) oder Verlängern der Lenkhebel brachten keine Besserung des Fahrverhalten.
Da die neuen Anlenkplatten aber nicht bis zu meiner Urlaubsfahrt ankamen, ich aber nicht mit einem Provisorium 3500 km fahren wollte, rüstete ich auf den Originalzustand am Tag vor Urlaubsbeginn zurück (selbstverständlich mit neuer Spureinstellung).
Am nächsten Tag, den 5. Juli, verunfallte ich mit Überschlag bei Tempo 47 km/h in meinem Heimatrevier (3 km vom Wohnort) in einer Linkskurve (ein Tempo, das ich dort sonst auch fahre).
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, überprüfte ich die Schäden am Rad. Die Karosse hat div. Brüche des Laminats rundherum und die Haube ist zerstört. Ich ließ mich dann mit dem Auto zum Treffpunkt fahren (100 km), da es mit dem Rad nicht mehr zu schaffen war.
Am 6. Juli konnte ich einen erneuten Unfall mit dem Ks gerade noch abwenden. Auf einer Gefällestrecke bei Oldenburg (Holstein), war das Rad nicht mehr kontrollierbar (Tempo 55 km/h). Es gelang mir durch vorsichtiges verzögern, das Rad auf 40 km/h zu bremsen. Damit war die Gefahr mit Glück vorbei.
Da ich unter diesen Voraussetzungen nicht über 3000 km fahren kann (bei den Auf- und Ab in den verschiedenen Ländern), versuchte ich dann zu ergründen, bis zu welchen Tempo das Rad zu fahren ist, oder ob ich die Reise abbrechen muss.
Es stellte sich heraus, dass es bis 40 km/h fahrbar war, ab 45 km/h fing das Rad an zu schwimmen und bei 55 km/h war das Rad nicht mehr zu kontrollieren.
Da bei dieser Urlaubsfahrt zwei weitere Ks dabei waren verglichen wir am 7. Juli unsere 3 Velomobile.
Es stellte sich heraus, dass an meinem Ks das linke Vorderrad ein leichtes Spiel hatte (vielleicht 0,5 bis 1 mm am Radumfang). Das kam von einer nicht genügend festgezogenen aber mit Lack gesicherten Schraube an der Bremsplatte. Nachdem wir diese Schraube anzogen, war das Spiel am Radumfang weg.
Danach war das Bremsverhalten deutlich besser (kein Ausbrechen nach links mehr am Bremsbeginn), allerdings blieb das Schwimmen des Rades ab Tempo 45 km/h. Nicht nur ich bemerkte dieses Schwimmen, sondern andere Fahrer sprachen mich auf das Schwimmen des Rades an, dass sie beim Fahren hinter mir beobachteten.
Die beiden Ks Fahrer der Tour fuhren später beide mein Fahrzeug und bestätigten, dass das Lenk- und Fahrverhalten meines Rades nicht in Ordnung ist.
Damit war eindeutig klar, dass das schlechte Fahrverhalten am Rad lag und nicht an meiner Unfähigkeit.
Mitte August, 4 Monate nach der Ankündigung „Evo-K- und Ks- nervöse Lenkung behoben“ bekam ich dann die neuen Lenkplatten. Da der Schenkel für die Längslenker verlängert war, mussten die Gewindestangen ausgebaut werden, um sie zu kürzen.
Anfang Mai 2014 hatte ich im Forum schon meine Bedenken zur Einspannung der Gewindestange formuliert (#188 nervöse Lenkung). Ich habe die Schrauben fest angezogen, um jedes Spiel an dieser Stelle zu vermeiden. Dann steht das Ende des Längslenkers 16 mm oberhalb der Anlenkplatte. Nachdem Verbinden der beiden Teile wurde die Einspannstelle stark belastet. Hier oben sollte die Verbindung mit der Anlenkplatte sein. Die beiden müssen spannungsfrei verbunden werden.
Bei der Testfahrt (2 x 120 km) bemerkte ich kein Schwimmen mehr, auch Tempo von 50 war entspannter möglich als vorher.
Ursache für das Schwimmen des Rades war also das Spiel im Längslenker an der Einspannstelle vorne im Radkasten.
Weitere Mängel an meinem Ks:
1. Federbein rechts
Ein Schraubenkopf der Kunststoffbuchse am rechten Federbein reibt am Radkasten. Der Schraubenkopf ist bereits 0,4 mm abgeschliffen, die Karosse ist dadurch beschädigt .
Beim linken Federbein passiert es nicht
2. Die Kettenlinie stimmt nicht
Zwischen den Kettenblättern, der vorderen und hinteren Umlenkrolle ist ein Versatz.
3. Vordere Umlenkrolle
3.1 Der Einbauraum für die vordere Umlenkrolle ist zu schmal. Die Rolle schleift an den Seiten.
Da es ein Versatz von den Kettenblättern zur vorderen Umlenkrolle gibt, verschleißt das Ritzel stark. Nach 3500 km waren die Zähne des Ritzels messerscharf. Das zweite Ritzel ist nach 3200 km auch stark abgenutzt.
3.2 Die Umlenkrolle reißt vom Boden ab, da es keinen ausreichenden Klebeflansch neben der Umlenkrolle gibt (ich kenne mehrere weitere Fälle).
4. Querlenker
Die Querlenker sind zu lang: Die Räder stehen unten außerhalb der Karosse.
5 Die Längslenker (oben schon erwähnt)
5.3.1 Die Längslenker sind weiter von der Rückwand des Radkastens angebracht, als bei anderen Ks.
5.3.2 Der Sitz des Längslenkers vorne im Radkasten ist nicht auf die Anlenkplatte ausgerichtet.
Die Kräfte werden nicht senkrecht auf die Karosse übertragen, die Gummischeibe und das Laminat werden punktförmig belastet.
Bei meinem Ks ist der Längslenker 47 mm von unten befestigt (andere 37 oder auch 30 mm).
6. Bremsplatte links (oben schon erwähnt)
Eine Schraube der linken Bremsplatte war nicht ausreichend befestigt. Das führte zu unkontrollierbaren Brems- und Fahrverhalten.
7. Alu-Zapfen Schwinge
Ein Alu Zapfen der Schwinge ist zu kurz, er reicht nur bis zur Mitte des Kugellagers.
Bei der von mir als Bausatz gekauften Kopfhaube war der Moosgummistreifen 10 cm zu kurz. Er reichte nicht herum. Auch das Gummiband zur Haubensicherung war zu kurz. Es reichte nur für eine Seite.
Was sagt Beyss dazu?
und später noch
Was können wir auf der Homepage von go-one unter
"Häufig gestellte Fragen" lesen:
Ich sehe da schon deutliche Unterschiede zu den mir gegenüber gemachten Äusserungen.
Die im April angekündigten neuen Anlenkplatten habe ich leider erst Mitte August erhalten.
So sieht z.B. eine Einspannung des Längslenkers aus (von Beyss ausgeführt). Man erkennt deutlich, dass die Mutter nur an der Unterkante Kontakt zur U-Scheibe hat und auch die Gummischeibe unten komprimiert wird.
Um es klar zu sagen: Ich habe erst in 2014, nachdem die Fa. Beyss im April schrieb, dass die nervöse Lenkung Geschichte ist, versucht Verbesserungen an dem Lenkverhalten zu verwirklichen.
Das Fahrverhalten war von Anfang an schlecht.
An den angeführten Details wird deutlich, dass nicht mit genügend Sorgfalt gefertigt worden ist.
Für mich sind solche Fehler unverständlich und leicht vermeidbar.
Dieter
Allerdings hatte ich die Lenkung von Beyss machen lassen. Auf meiner Rechnung vermerkte Beyss „Vorderachse eingebaut (Feineinstellung muss noch gemacht werden)“und stellte mir diese Position in Rechnung. Die Feineinstellung sollte ein Rolltest sein.
Probleme beim Aufbau hatte ich folgende:
1. die mitgelieferte Kette war zu kurz. Sie schaffte es nur unter Mühe auf das 28er Ritzel (32er Kassette), der Schaltarm stand dann maximal nach vorne.
2. Der Käfig der mitgelieferten rechten Pedale blockierte an der Chassiswand. Es war nicht möglich zu treten. Das Kettenblatt musste 1 cm nach links verschoben werden (da links noch 2 cm Platz war). Das hatte Beyss so montiert. Es war ein 3mm Distanzstück auf der Kettenblattseite montiert, es soll auf die andere Seite. Am Mastfuß fehlte ein Distanzstück (7 mm), um den Mast nach links zu fixieren.
Pedal rechts
Die Schleifspuren rechts ( bei 1,5 cm ) kommen von den original verbauten Pedalen. Das Pedal...
3. Die rechte Seitenabdeckung der vorderen Umlenkrolle war von der Fa. Beyss etwas abgedreht worden, da sie am Kettentunnel schliff. Da sie trotzdem noch Kontakt zum Chassis hatte, musste ich sie noch weiter abdrehen lassen.
4. Ein ständiges Klackern beim treten. Die Kette schliff vor der Umlenkrolle an der Brücke.
5. Das Schaltwerk (untere Leitrolle) lag im ersten und zweiten Gang direkt am Radkasten an.
6. Die Kette schliff im ersten Gang am Radkasten. Um die Kette vom Radkasten frei zu bekommen, musste die hintere Umlenkrolle nach rechts verschoben und angehoben werden.
7. Der Dämpfer hatte 17 bar! Er war so eingebaut, dass man ohne Ausbau den Druck weder messen noch ändern konnte.
Bei der ersten Probefahrt hatte ich Probleme auf der Fahrbahn zu bleiben, als das Rad bergab auf 50 km/h beschleunigte. Ich schob das auf meine mangelnde Erfahrung und auf das Fehlen von Unterarmstützen und die schlechte Fahrbahnbeschaffenheit.
Für der zweite Testfahrt hatte ich Unterarmstützen und Schulterpolster eingebaut. Die Lenkung blieb „nervös“.
Kritisch war das Bremsverhalten des Rades bei Geschwindigkeiten über 40 km/h. Das Rad versuchte beim Beginn des Bremsens ruckartig nach links auszubrechen. Ich musste immer vorsichtig den Druckpunkt der Bremse suchen und dann langsam den Druck erhöhen. Auf Gefällestrecken führte das dann dazu, dass das Tempo erst einmal zunahm, das Schwimmen stärker wurde, bis ich vorsichtig und langsam das Tempo bis auf 42 km/h reduzieren konnte. Bei 42 km/h entspannte ich wieder und löste die Bremse. Das Fahren auf welligen Strecken erforderte immer allerhöchste Konzentration, ein laufenlassen des Rades war nicht möglich.
Auf der Fahrt zum Triketreffen 2013 in Nordloh lösten sich beide Schrauben des linken Bremshebels. Rechts waren sie verklebt, links nicht.
Der Wendekreis meines Ks ist erheblich größer als z.B, ein Quest. Einige Teilnehmer des Triketreffens haben ja gesehen, dass ich z.B. als einziger an der Campingplatzausfahrt nicht ohne auszusteigen rum kam.
In diesem Jahr habe ich mir das einmal angesehen. Wenn die Lenkhebel am Radkasten anstießen, war noch deutlich Platz zwischen Vorderrad und Längslenker. Es kann allein durch eine andere Einstellung der Wendekreis verkleinert werden.
Aber auch andere Ks Fahrer haben ein Problem mit der Lenkung:
Jetzt habe ich mir mal Zeit genommen, den Wendekreis auszumessen. So gut es eben geht, an einer definierten Kante gestartet, ungefähr 90°-Kurve geschoben, und dann gepeilt und entlang der Kante den Radius gemessen, d.h. Fehler sicherlich +-20 cm:
- Linkskurve: 13 m
- Rechtskurve: 18.6 m
- und
Bei mir ist der Lenkeinschlag nicht durch die Bremshebel an den Lenkhebeln begrenzt, sondern dadurch dass das Federbein den Radkasten berührt!
Auf der Rückfahrt von der WM in Leer hatte ich einen Sturz mit dem Ks, der für mich völlig unverständlich war. Auf gerader Strecke mit Tempo 40 km/h bin ich umgekippt. Es gab auf der Fahrbahn eine leichte Absenkung in Fahrtrichtung, die zu dem Umkippen führte.
Als dann in diesem Jahr am 11.04.2014 im Forum von M. Beyss geschrieben wurde
Hallo Zusammen,
ich hab mal einen neuen Thread aufgemacht, damit klar wird, dass das Thema "nervöse Lenkung" nun Geschichte ist!!
An dieser Stelle möchte ich einen ganz großen Dank an Hansi " Velomobilix" aussprechen, der hartnäckig an der Sache dran geblieben ist, und uns den entscheidenden Hinweis gegeben hat.
Mit nun geänderter Achsschenkelplatte liegt das K und das Ks und bald auch das neue -R- nun wie ein Brett auch bei 80+.
Weil wir den Fehler ganz klar bei uns sehen, bekommt jeder K/Ks Fahrer auf Wunsch neue optimierte Achsschenkel und eine verlängerte Edelstahlverbindungsstange zur Eigenmontage kostenlos zugeschickt.
Ich hoffe das wir unsere zu Recht anspruchsvollen Kunden damit zufrieden stellen können.
hatte ich große Hoffnung, dass mein Problem mit dem Fahrverhalten behoben wird. Um das schon einmal zu testen, verlängerte ich provisorisch beide Anlenkplatten um 30mm im Bereich der Spurstange. Tatsächlich war das Bremsverhalten besser, aber das Schwimmen des Rades blieb.
Auch Versuche mit „besseren“ Kugelköpfen (wie hier im Forum diskutiert) oder Verlängern der Lenkhebel brachten keine Besserung des Fahrverhalten.
Da die neuen Anlenkplatten aber nicht bis zu meiner Urlaubsfahrt ankamen, ich aber nicht mit einem Provisorium 3500 km fahren wollte, rüstete ich auf den Originalzustand am Tag vor Urlaubsbeginn zurück (selbstverständlich mit neuer Spureinstellung).
Am nächsten Tag, den 5. Juli, verunfallte ich mit Überschlag bei Tempo 47 km/h in meinem Heimatrevier (3 km vom Wohnort) in einer Linkskurve (ein Tempo, das ich dort sonst auch fahre).
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, überprüfte ich die Schäden am Rad. Die Karosse hat div. Brüche des Laminats rundherum und die Haube ist zerstört. Ich ließ mich dann mit dem Auto zum Treffpunkt fahren (100 km), da es mit dem Rad nicht mehr zu schaffen war.
Am 6. Juli konnte ich einen erneuten Unfall mit dem Ks gerade noch abwenden. Auf einer Gefällestrecke bei Oldenburg (Holstein), war das Rad nicht mehr kontrollierbar (Tempo 55 km/h). Es gelang mir durch vorsichtiges verzögern, das Rad auf 40 km/h zu bremsen. Damit war die Gefahr mit Glück vorbei.
Da ich unter diesen Voraussetzungen nicht über 3000 km fahren kann (bei den Auf- und Ab in den verschiedenen Ländern), versuchte ich dann zu ergründen, bis zu welchen Tempo das Rad zu fahren ist, oder ob ich die Reise abbrechen muss.
Es stellte sich heraus, dass es bis 40 km/h fahrbar war, ab 45 km/h fing das Rad an zu schwimmen und bei 55 km/h war das Rad nicht mehr zu kontrollieren.
Da bei dieser Urlaubsfahrt zwei weitere Ks dabei waren verglichen wir am 7. Juli unsere 3 Velomobile.
Es stellte sich heraus, dass an meinem Ks das linke Vorderrad ein leichtes Spiel hatte (vielleicht 0,5 bis 1 mm am Radumfang). Das kam von einer nicht genügend festgezogenen aber mit Lack gesicherten Schraube an der Bremsplatte. Nachdem wir diese Schraube anzogen, war das Spiel am Radumfang weg.
Danach war das Bremsverhalten deutlich besser (kein Ausbrechen nach links mehr am Bremsbeginn), allerdings blieb das Schwimmen des Rades ab Tempo 45 km/h. Nicht nur ich bemerkte dieses Schwimmen, sondern andere Fahrer sprachen mich auf das Schwimmen des Rades an, dass sie beim Fahren hinter mir beobachteten.
Die beiden Ks Fahrer der Tour fuhren später beide mein Fahrzeug und bestätigten, dass das Lenk- und Fahrverhalten meines Rades nicht in Ordnung ist.
Damit war eindeutig klar, dass das schlechte Fahrverhalten am Rad lag und nicht an meiner Unfähigkeit.
Mitte August, 4 Monate nach der Ankündigung „Evo-K- und Ks- nervöse Lenkung behoben“ bekam ich dann die neuen Lenkplatten. Da der Schenkel für die Längslenker verlängert war, mussten die Gewindestangen ausgebaut werden, um sie zu kürzen.
Anfang Mai 2014 hatte ich im Forum schon meine Bedenken zur Einspannung der Gewindestange formuliert (#188 nervöse Lenkung). Ich habe die Schrauben fest angezogen, um jedes Spiel an dieser Stelle zu vermeiden. Dann steht das Ende des Längslenkers 16 mm oberhalb der Anlenkplatte. Nachdem Verbinden der beiden Teile wurde die Einspannstelle stark belastet. Hier oben sollte die Verbindung mit der Anlenkplatte sein. Die beiden müssen spannungsfrei verbunden werden.
Bei der Testfahrt (2 x 120 km) bemerkte ich kein Schwimmen mehr, auch Tempo von 50 war entspannter möglich als vorher.
Ursache für das Schwimmen des Rades war also das Spiel im Längslenker an der Einspannstelle vorne im Radkasten.
Weitere Mängel an meinem Ks:
1. Federbein rechts
Ein Schraubenkopf der Kunststoffbuchse am rechten Federbein reibt am Radkasten. Der Schraubenkopf ist bereits 0,4 mm abgeschliffen, die Karosse ist dadurch beschädigt .
2. Die Kettenlinie stimmt nicht
Zwischen den Kettenblättern, der vorderen und hinteren Umlenkrolle ist ein Versatz.
3. Vordere Umlenkrolle
3.1 Der Einbauraum für die vordere Umlenkrolle ist zu schmal. Die Rolle schleift an den Seiten.
Da es ein Versatz von den Kettenblättern zur vorderen Umlenkrolle gibt, verschleißt das Ritzel stark. Nach 3500 km waren die Zähne des Ritzels messerscharf. Das zweite Ritzel ist nach 3200 km auch stark abgenutzt.
3.2 Die Umlenkrolle reißt vom Boden ab, da es keinen ausreichenden Klebeflansch neben der Umlenkrolle gibt (ich kenne mehrere weitere Fälle).
4. Querlenker
Die Querlenker sind zu lang: Die Räder stehen unten außerhalb der Karosse.
5 Die Längslenker (oben schon erwähnt)
5.3.1 Die Längslenker sind weiter von der Rückwand des Radkastens angebracht, als bei anderen Ks.
5.3.2 Der Sitz des Längslenkers vorne im Radkasten ist nicht auf die Anlenkplatte ausgerichtet.
Die Kräfte werden nicht senkrecht auf die Karosse übertragen, die Gummischeibe und das Laminat werden punktförmig belastet.
Bei meinem Ks ist der Längslenker 47 mm von unten befestigt (andere 37 oder auch 30 mm).
6. Bremsplatte links (oben schon erwähnt)
Eine Schraube der linken Bremsplatte war nicht ausreichend befestigt. Das führte zu unkontrollierbaren Brems- und Fahrverhalten.
7. Alu-Zapfen Schwinge
Ein Alu Zapfen der Schwinge ist zu kurz, er reicht nur bis zur Mitte des Kugellagers.
Bei der von mir als Bausatz gekauften Kopfhaube war der Moosgummistreifen 10 cm zu kurz. Er reichte nicht herum. Auch das Gummiband zur Haubensicherung war zu kurz. Es reichte nur für eine Seite.
Was sagt Beyss dazu?
Michael Beyss schrieb:Bei der ersten Probefahrt stellten Sie Probleme mit dem Fahrverhalten fest. Dies konnte vielfältige
Ursachen haben wie beispielsweise nicht richtig festgezogene Schrauben und Muttern, falsch verlegte
Bowdenzüge, nicht richtig festgezogene Hinterradachse, schief eingesetztes Hinterrad, falsche
Reifendrücke, falsche Einstellung des hinteren Luftdämpfers, ungleichmäßig eingestellte Bremsen, usw.
Bei einem Fahrrad generell und insbesondere bei einem selbstaufgebauten Bausatz sollte man vor
jedem Fahrtantritt alle wichtigen Schraubverbindungen und sicherheitsrelevanten Bauteile überprüfen.
Anstatt uns sofort zu kontaktieren nahmen Sie eigenmächtig Änderungen am Fahrwerk und an der
Lenkung vor, obwohl Sie wie Sie selbst schreiben, mit der Materie nicht vertraut sind.
Zitat: da ich mich nicht mit einer für mich neuen Materie befassen wollte.
Sie machten Versuche mit anderen Kugelköpfen und verlängerten die Lenkhebel, das sind massive
Eingriffe und Änderungen an Fahrwerk und Lenkung. Mit diesen Arbeiten haben Sie unsere zuvor korrekt
ausgeführten Fahrwerks- und Lenkungseinstellungen aufgehoben, und eigene, sehr wahrscheinlich
falsche, Einstellungen vorgenommen.
Desweiteren haben Sie auch bei der Schwingenlagerung den Originalzustand verändert in dem Sie neue
Lagerzapfen erstellt und eingebaut haben. Um die Lagerzapfen zu tauschen muss der komplette hintere
Fahrwerksteil zerlegt werden. Ob die neuen Lagerzapfen korrekt gefertigt und passgenau waren und ob
das Ganze wieder richtig zusammengebaut wurde entzieht sich meiner Kenntniss, jedoch können Fehler
in diesem Fahrwerksbereich gravierende Probleme im Fahrverhalten verursachen.
Ob ein Fahrfehler, oder ein Montagefehler oder eine Ihre zahlreichen Änderungen am Originalzustand
ursächlich für Ihre Stürze waren kann ich nicht beurteilen.
und später noch
Michael Beyss schrieb:Das Fahrzeug wurde hauptsächlich in fahrfertigen Zustand verkauft. Als Bausatz wurde das Fahrzeug nur an ausgewählte Käufer und Radfreaks mit sehr viel Erfahrung im Bereich Fahrradtechnik verkauft, da es für dieses Fahrzeug aufgrund der Kleinstserie keinerlei Bauanleitungen, Datenblätter, Dokumentationen oder ähnliches gab.
........
Sie schienen später offensichtlich mit dem Aufbau des Bausatzes überfordert zu sein, wir halfen Ihnen so gut es ging per E-Mail.
Was können wir auf der Homepage von go-one unter
"Häufig gestellte Fragen" lesen:
Wie lange dauert der Aufbau des Bausatzes? Sind spezielle Werkzeuge o.ä. nötig? Was genau ist alles zu tun?
Der Bausatz ist schon weitestgehend vormontiert und der Aufbau dauert je nach Begabung und technischen Möglichkeiten ca. 10-20 Stunden. Er kann von jedem einigermaßen handwerklich begabtem Menschen erledigt werden. Es ist kein Spezialwerkzeug erforderlich und alle wichtigen Bohrungen sind bereits eingebracht.
Es handelt sich in erster Linie um reine Montage- und Einstellarbeiten. Es müssen keine 2 Komponenten Klebe- oder laminierarbeiten ausgeführt werden.
Ich sehe da schon deutliche Unterschiede zu den mir gegenüber gemachten Äusserungen.
Die im April angekündigten neuen Anlenkplatten habe ich leider erst Mitte August erhalten.
So sieht z.B. eine Einspannung des Längslenkers aus (von Beyss ausgeführt). Man erkennt deutlich, dass die Mutter nur an der Unterkante Kontakt zur U-Scheibe hat und auch die Gummischeibe unten komprimiert wird.
Um es klar zu sagen: Ich habe erst in 2014, nachdem die Fa. Beyss im April schrieb, dass die nervöse Lenkung Geschichte ist, versucht Verbesserungen an dem Lenkverhalten zu verwirklichen.
Das Fahrverhalten war von Anfang an schlecht.
An den angeführten Details wird deutlich, dass nicht mit genügend Sorgfalt gefertigt worden ist.
Für mich sind solche Fehler unverständlich und leicht vermeidbar.
Dieter