DF-Erfahrungsberichte

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Ich erreiche dieser Tage die 1.000 km Marke mit DF #9, Zeit für einen ersten Erfahrungsbericht im Vergleich zum Carbon Quest #621

Ich bin noch nicht umgestellt, d.h. ich bemerke auch jetzt noch leichte Veränderungen mit jeder Fahrt (wobei ich meist nur am Wochenende fahren kann); bei mir ist der Tretlagerabstand im DF ein bisschen kürzer als in meinem Quest, ich habe auf Shimano Rennradpedale umgestellt – am Quest sind SPD verbaut, die ich mit leichten MTB-Schuhen fahre
Mit den SPDs im DF musste ich die Cleats ganz nach oben schieben um nicht mit den Seiten der Schuhspitzen anzustoßen, dadurch stieß ich bisweilen mit den Hacken unten an
Die Rennradcleats fahre ich in Normalstellung, auch weil die Schuhe weniger ausladend sind

Komfort:
Anfang ungewohnt hart, inzwischen empfinde ich ihn als ausreichend, auch hinten. Das Quest ist deutlich weicher gefedert, wieviel das fürs Handling ausmacht, habe ich erst im Vergleich zum DF erkannt
Der Sitz ist angenehm, ich fahre ohne Matte (im Quest ist die zweilagige Ventisit Matte im Einsatz). Ohne Matte lässt sich besser ein- und aussteigen, da man im Sitz hoch- und runterrutschen kann. Anfangs habe ich leichtes Drücken im Schulterbereich gespürt, inzwischen ist das verschwunden, warum, weiss ich nicht. Die Luke ist für mich groß genug, ich muss mich nicht „reindrehen“.

Handling:
Das DF lenkt gefühlt direkt, ist ein wenig nervöser. Nach fast 1.000 km empfinde ich es als viel ruhiger als zu Beginn, liegt wahrscheinlich an der Eingewöhnung. Es muss das Fahren vertraut und eingespielt sein, dann liegt der Lenker wohl auch entspannter in der Hand.

Die Kurvenlage des DF ist um Vieles besser als das Quest, ein wesentlicher Faktor scheint mir die straffere Abstimmung zu sein. Kurze S-Kurven sind ein Vergnügen – ich habe einige davon auf den Radwegen die ich oft fahre – im Quest muss ich runterbremsen, um nicht rauszufliegen, beim DF höre ich nur kurz auf zu treten. Beim Schumacher-Reifenaufwärm-Wedeln gerät das Quest sofort in den Grenzbereich, beim DF habe ich den Grenzbereich noch nicht erreicht. Kreisverkehre haben ihren Schrecken verloren, mit dem Quest brauchen sie Erfahrung um sie souverän aber schnell zu nehmen (mein Quest hebt dabei immer ein Bein, das DF nicht). Spur und Sturz haben sicher auch damit zu tun – es heisst, der Sturz beim Quest sei identisch mit dem des Strada – wir haben uns auf der Ostseetour das angeschaut und konnten das nicht nachvollziehen – auch der DF-Sturz scheint etwas positiver zu sein als der des Quest.

Die Verarbeitung ist sehr gut soweit ich das bisher beurteilen kann. Der einzige Schönheitsfehler, den ich bisher entdeckt habe, ist eine größere matte Stelle an der Karosse, seitlich unten. Hätte verriebenes Fett sein können, doch der Fleck ist auch nach Reinigung noch vorhanden. Vielleicht wurde da die Oberfläche etwas nachgearbeitet wg eines Schadens. Ich weiss es bisher nicht.

Die Ausstattung ist gut, ich finde es gut, einen Hauptschalter und einen USB-Ausgang zu haben (beides hat mein Quest nicht), das Tagfahrlicht (Cyo auf Stufe 1) ist besser als die zwei LEDs am Quest, dass keine Warnblinkfunktion verbaut ist, finde ich schade, brauche sie aber eigentlich nicht.
Position und Ausleuchtung des Frontlichts auf Stufe 2 kann ich noch nicht recht beurteilen, in die Dunkelheit hinein fahrend scheint sie mir gut, bin aber noch nicht wirklich in dunkler Nacht gefahren.
Die Blinker-LEDs empfinde ich mit 12 Volt als heller.
Die Zefal Spy Außenspiegel sind ausreichend, kleiner zwar als die Mickey Mouse Ohren am Quest, aber gut. Einen Spiegel musste ich allerdings schon tauschen, hatte irgendwo unterwegs das Glas verloren (mir nicht klar wie das befestigt ist, konnte keine Kleberreste auf dem Gehäuse entdecken) und nicht gleich gemerkt. Musste neuen kaufen, Spiegel mit Gehäuse lässt sich leicht tauschen, da der Fuß montiert bleibt.
Die Zefals lassen sich praktisch hochklappen, wenn man das DF auf die Seite legt. Apropos Seite: Schnell und einfach das Vorderrad abnehmen zu können ist schon eine tolle Sache (was man aber nur zu würdigen weiss, wenn man jahrelang Quest gefahren ist).

Die Luftzufuhr durch die Fronthutze gefällt mir sehr gut, angenehmer Luftzug in Fahrt. Wie das bei Kälte sein wird, kann ich noch nicht beurteilen. Durch den Lenker wird der Luftstrom etwas abgelenkt (gut zu testen wenn man ihn zur Seite hält), vielleicht reicht das schon. Falls nicht, werde ich mit einem Lappen experimentieren.

Der Gepäckraum ist größer als es zunächst den Anschein hat. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber kann mir vorstellen, meine Campingausstattung dort unterzubringen. Der Schlafsack passt bequem in die Kopfhutze (die Quest-Hutze war dafür zu klein und der Zugang zu eng), mein Zelt gut links des Hinterrades und drüber noch die Wäsche, die Matte geht unter den Sitz, für leichtere Sachen und Werkzeug ist das Fach über der Kassette groß genug. Nur die velomobiel.nl Tasche passt nicht neben den Sitz, da wäre es schön, eine schmalere zu haben, sie könnte gern etwas länger sein und spitzeren Winkel haben, dann passt sie auch umgekehrt gestellt gut unter den Sitz links des Kettentunnels.
Schaumdeckel und Verschlussklappe schiebe ich übrigens hinten in den Gepäckraum, ungeknickt, da passt die gut hin und lässt vorn genug Platz für Gepäck. Sie hinter dem Sitz zu verstauen wie empfohlen finde ich unpraktisch.

Der Geräuschpegel ist nicht höher als im Quest, eher niedriger. Nach 500 km habe ich die Kette sanft geölt, seitdem läuft der Antrieb leise. Das Freilaufgeräusch ist lauter und recht speziell; was mitfahrende Rennradler schon zweimal zum Ausruf veranlasste: „Compagnolo, eh?“
Die Quest-Karosse bollert stärker als das DF, dessen Karosse insgesamt steifer oder fester wirkt.

Der Antritt ist erheblich schärfer als im Quest. Es beschleunigt schneller und setzt die eingeleitete Kraft eindeutig direkter um. Dass ich auch besser hochdrehen kann, wird sicher auch an den 155er Kurbeln liegen (im Quest sind 165er montiert), für mich eine neue Erfahrung. Ich komme deutlich schneller auf Marschfahrt.

Die Schaltung hinten arbeitet sehr präzise und leichtgängig. Der Wechsel auf das zweite Kettenblatt vorn ist in beiden Richtungen weniger leichtgängig. Das Hochschalten funktioniert nicht immer auf Anhieb, der Umwerfer muss die Kette soweit rüberdrücken, dass ich danach eine Raste zurückschalte, damit er nicht an der Kette schleift. Gehe ich nicht bis ans Ende der Rasterung, kommt die Kette nicht hoch. Runter ist es ähnlich, ich muss überschalten, damit die Kette runterkommt.
Bisher hatte ich einen Kettenabwurf nach innen, nach Entfernen des Deckels leicht zu beheben, tauchen wäre schneller gewesen, ist aber meinem Alter unangemessen.

Fahrt:
Ich bin kein Rennfahrer, fahre nie am Limit, und nutze wahrscheinlich das Potential des DF (wie auch des Quest) nicht voll aus.

Das DF ist eindeutig schneller, d.h. die gleichen und etwas höhere Geschwindigkeiten fahre ich mit fühlbar geringerem Aufwand als im Quest. Wieviel weniger bzw. wieviel schneller genau interessiert mich nicht, kann deshalb auch keine Messungen beisteuern.
Auf flachen Strecken außerorts bin ich bald im größten Gang (56/11) ohne wirklich drücken zu müssen; nach dem Winter werde ich entscheiden, ob ich nicht doch auf ein größeres Blatt wechsle.
Kürzere Anstiege lassen sich deutlich leichter fahren, mehr Momentum unten bringt einen eben besser und weiter hoch, gut zu sehen bei Eisenbahnbrücken auf ansonsten flacher Strecke. Nehme kurz Schwung, wenn mich nicht ein Auto vor mir ausbremst, und bin oben immer noch bei 45-50 km/h, kann also im Verkehrsfluss bleiben ohne an den Rand ausweichen zu müssen.

Ich kann nur Vergleichspunkte nennen zu Strecken, die ich mit dem Quest sehr oft gefahren bin. Auf einer dieser Strecken fahre ich normalerweise 45-50 km/h im Flachen, folgt auf einen kleinen Hügel, mit dem DF 50 km/h locker, und zumeist 53-60 km/h.
Wenn ich von zuhause in Bonn bis zur Fähre Rolandseck auf dem Rheinradweg (ab Campingplatz Rolandswerth fahre ich Straße) mit dem Quest einen 36er Schnitt fahren will, muss ich reintreten. Mit dem DF ist das kein Problem, auf dieser Strecke über 36 Schnitt zu fahren, ich kann locker treten.
Auf den nahegelegenen Kletterstrecken am Eifelrand um die Ahr herum bin ich noch nie so schnell gewesen wie mit dem DF (liegt nicht an den Abfahrten, sondern an den Anstiegen). Mit 34/32 im DF klettert es sich leichter als mit 30/32 im Quest.
Eine Strecke von etwa 2,5 km befahre ich oft am Ende einer 60-90 km Runde in die Berge. Sie hat eine leichte Abfahrt nach einem Kreisverkehr und steigt dann mehrfach leicht an, dazwischen gibt es ebene Stücke bzw. ganz leichte Gefälle (bewegt sich alles im Bereich von 1-2 m hoch, 1 m wieder runter). Mit dem alten Quest #205 musste ich richtig reintreten, um nach der leichten Abfahrt bis zur nächsten Ampel 60 km/h zu halten; am Ende hatte ich keine Luft mehr. Mit dem Carbon Quest halte ich den Tacho immer bei 60-63 km/h und könnte mitsingen, wenn ich nicht wie irre kurbeln müsste. Also deutlich verbessert.
Mit dem DF halte ich den Tacho mit geringer Anstrengung als im Carbon Quest über 70 km/h, bin dann auch wie eine Nähmaschine unterwegs, kann aber zwischendrin immer mal wieder kurz rollen lassen, weil ich bei 75 km/h weit genug von der 70 km/h Schwelle entfernt bin.
Die schnellere Beschleunigung und höhere Marschgeschwindigkeit bei angenehmer Belastung sorgt für besseres Mitschwimmen im Verkehr. Locker 50 km/h fahren zu können, macht in der Praxis eine Menge aus.

Fazit: Da ich das Quest behalte (für die großen Touren und Einkaufsfahrten) habe ich ständig die Wahl: fahre ich eine Spaßrunde mit dem Quest oder dem DF raus? Bisher fahre ich immer mit dem DF und muss nicht lange überlegen.

Großes Kompliment und Dank an Daniel und Ymte – ihr habt ein tolles Velomobil entwickelt. Inzwischen habe ich auch herausgefunden was DF bedeuten soll: Das fetzt.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich von zuhause in Bonn bis zur Fähre Rolandseck auf dem Rheinradweg (ab Campingplatz Rolandswerth fahre ich Straße) mit dem Quest einen 36er Schnitt fahren will, muss ich reintreten. Mit dem DF ist das kein Problem, auf dieser Strecke über 36 Schnitt zu fahren, ich kann locker treten.

Nachtrag:
Beflügelt von meinem beim Morgenkaffee verfassten Erfahrungsbericht habe ich statt des Mittagessens meine übliche Statt-Essen Runde am Rhein gedreht. Das exakt gleiche Stück wie im Zitat beschrieben heute mal so gefahren, dass mit dem Quest ein 35er Schnitt rausgekommen wäre, vielleicht auch 36er, mit dem DF gestern mittag locker 36,3, heute mit Quest-power-input beim DF 39,4 km/h. Fast alles ist Radweg, wohlgemerkt, darunter eher schlechte und schmale Abschnitte, und ich messe immer von Anfang bis Ende, nicht erst wenn ich auf einem guten Stück bin, sind also auch vier Ampeln (heute alle rot) und einige Male Kreuzungen/Einmündungen dabei.
 
Hallo Jupp,
wie alt ist denn Dein Quest?
Ich denke da gibt es Unterschiede von Deinem zum aktuellen Quest.
Leider sind die einzelnen Veränderung am Quest nirgendwo hinterlegt, ausser das es gemäß velomobiel.nl blog nun wohl auch die Carbonschwinge serienmäßig hat.
Zudem sehe ich das das DF ein sehr kleines Fahrzeug in den Aussenabmessungen im Vergleich zum Quest ist, z. B. die Länge und die Breite und die Form.

Ja, es ist schon ein Dilemma mit den gefühlten Angaben, z. B. kann niemand ohne Powermeter sagen welche Leistung er gerade in das Fahrzeug schiebt.
Die aktuelle Befindlichkeit beeinflußt diese "gefühlten" ungefähren Angaben zudem, wie man ja schon an der Existenz der "Gunnar Borgs ten-point or twenty point category scale" sehen kann. Die Borg Skala, ist das gefühlte Beanspruchungserleben.

Aber Fakt ist, Du fühlst Dich richtig gut und darauf kommt es ja auch an.
Viel Freude mit Deinem neuen DF wünscht Dir
DerTristan
 
Hallo Jupp,
wie alt ist denn Dein Quest? ... Zudem sehe ich das das DF ein sehr kleines Fahrzeug in den Aussenabmessungen im Vergleich zum Quest ist, z. B. die Länge und die Breite und die Form. ... Ja, es ist schon ein Dilemma mit den gefühlten Angaben, z. B. kann niemand ohne Powermeter sagen welche Leistung er gerade in das Fahrzeug schiebt.
Die aktuelle Befindlichkeit beeinflußt diese "gefühlten" ungefähren Angaben ...

wie ich schrieb #621, bald zwei Jahre alt
dass das DF ist deutlich kleiner ist, ist mir sehr bewusst, aber nach bald 1.000 km fühlt es sich größer an als zu Beginn (Gefühl ist auch ein Fakt)

Für mich ist die Abschätzung von Leistungsdaten im übrigen kein Dilemma, sondern ein hinreichend zuverlässiger Indikator, da ich ohnehin nicht auf den letzten Rillen fahre.
Ich betreibe nach einer Pause von über 10 Jahren seit 20 Jahren wieder regelmäßig Ausdauersport (laufen, Rad fahren) – frag mal andere, die das auch machen, die wissen ziemlich genau mit welcher Belastung sie unterwegs sind/waren. Dazu brauche ich keinen Powermeter; der ist für die 'Optimierung der Grenzbereiche. Ich brauche auch keinen Pulsmesser mehr um Dir ziemlich genau zu sagen wie schnell ich gelaufen bin bzw. wie hart.
 
Hallo Jupp,

danke für den tollen Bericht.
Besonders interessant ist für mich der Vergleich zu Quest 205.

Weiterhin viel Spass mit dem DF
Gruss Christian
 
wie ich schrieb #621, bald zwei Jahre alt
dass das DF ist deutlich kleiner ist, ist mir sehr bewusst, aber nach bald 1.000 km fühlt es sich größer an als zu Beginn (Gefühl ist auch ein Fakt)

Für mich ist die Abschätzung von Leistungsdaten im übrigen kein Dilemma, sondern ein hinreichend zuverlässiger Indikator, da ich ohnehin nicht auf den letzten Rillen fahre.
Ich betreibe nach einer Pause von über 10 Jahren seit 20 Jahren wieder regelmäßig Ausdauersport (laufen, Rad fahren) – frag mal andere, die das auch machen, die wissen ziemlich genau mit welcher Belastung sie unterwegs sind/waren. Dazu brauche ich keinen Powermeter; der ist für die 'Optimierung der Grenzbereiche. Ich brauche auch keinen Pulsmesser mehr um Dir ziemlich genau zu sagen wie schnell ich gelaufen bin bzw. wie hart.

Hallo Jupp,
was heißt hinreichend zuverlässig? Die Frage für mich ist ist es notwendig und das kann ich für mich bejahen.
Das ist mir zu ungenau und widerspricht völlig meinen Erfahrungen die ich sowohl mit der Herzfrequenzmessung als auch der Leistungsmessung gemacht habe. Bei der Betreuung z. B. von Laufsportlern ist es den betreuten Sportlern nur selten gelungen die Beanspruchungsreaktion des Organismus, also die Herzfrequenz, richtig zu schätzen. Noch schwieriger wird es mit der Leistungsschätzung. Wir fahren hier mit Powermeter auf dem Spinner, sowohl wir als auch andere Personen können keine vorherige Leistungsangabe nach Gefühl einstellen.
Der Punkt ist, eine Schätzung ist eine Schätzung und man kann verdammt daneben liegen damit. Das menschliche Gefühl ist so unglaublich unzuverlässlich das ich sagen muss, im Zweifel funktionieren die Dinge nicht deshalb sondern trotzdem.
Bei einer Momentanmessung wie Leistung auf der Anzeige habe ich die Gewissheit das Dinge so sind.
Vielleicht könntest Du ja auch auf einen Tachometer verzichten? Man kennt doch die Fehleinschätzungen aus Fahrschule und ADAC Fahrertrainings, mit der Aufgabe mal gefühlt 50 km/h zu fahren.
Nix für ungut, viel Fahrfreude mit dem DF wünscht Dir
DerTristan
 
Hallo Jupp,
Danke für den Bericht.
Mich interessiert besonders der Gepäckraum, und Du hast dazu ja schon geschrieben. Du würdest also das DF nicht uneingeschränkt als Alltags- und ReiseVM bezeichnen, im Gegensatz zur Quest? Ich habe selber eine 20"-Quest und würde gerne wissen, ob ein DF ebenso tauglich im Alltag ist, und da meine ich besonders, was Gepäck angeht. Ich finde die Quest-Gepäckraum erstaunlich gross, ich glaube ich bekommer deutlich mehr weg als mit der Liege (allerdings vielleicht ähnlich viel mit 4 Taschen).
Grüsse,
Burkhard
 
@dendrocopos – so viel Gepäck wie in ein Quest passt nicht rein und man muss besser planen. Aber es geht mehr rein als ich dachte. Wenn ich tatsächlich Werbefilmer für intercitybike wäre, hätte ich schon einen kleinen Film gemacht der zeigt, wie ich meine Campingausrüstung verstaue, mache das vielleicht auch noch mal, aber ich fahre lieber als solche Trockenübungen anzustellen.

Ich halte das DF für uneingeschränkt arbeitswegtauglich -- meine komplette Wechselwäsche inkl. Schuhe und Arbeitstasche würde ich problemlos unterbringen.
Viel Gepäck oder größere Einkäufe lassen sich eindeutig besser im Quest verstauen. Die Eignung als Reise-VM hängt sehr davon ab, wieviele Einschränkungen man machen will. Die meisten nehmen mehr mit als nötig und wollen das auch – dafür ist im DF nicht genug Platz. Wenn man auf das Nötigste reduziert, halte ich auch Urlaubsreisen mit dem DF für möglich.
Ich habe in diesem Sommer die drei Evo S auf der Tour gesehen -- die haben die unterschiedlichsten Straßenbeläge alle verkraftet.
 
Sehr schöner Bericht, Jupp. Wesentlich hilfreicher als zu wissen, dass man x Watt bei 95km/h benötigt.

Eine Frage zum Schaumdeckel:

Schaumdeckel und Verschlussklappe schiebe ich übrigens hinten in den Gepäckraum, ungeknickt, da passt die gut hin und lässt vorn genug Platz für Gepäck. Sie hinter dem Sitz zu verstauen wie empfohlen finde ich unpraktisch.

Gibt es nicht mehr die Möglichkeit, den Schaumdeckel über den Knien zu verstauen? Gerade beim jetzigen Wetter um die 5°C ziehe ich den mehrmals pro Fahrt dort heraus, setze ihn während des Fahrens auf, nur um ihn beim nächsten Antieg wieder (ebenfalls ohne einen Stop einzulegen) über die Knie zu schieben. Das ist beim Quest sehr elegant gelöst und wäre bei einem Verstauen im Gepäckraum oder hinter dem Sitz nicht möglich.

Viele Grüße,
Martin
 
Hi Jupp,
danke für den sehr ausführlichen Bericht!
heute mal so gefahren, dass mit dem Quest ein 35er Schnitt rausgekommen wäre, vielleicht auch 36er, mit dem DF gestern mittag locker 36,3, heute mit Quest-power-input beim DF 39,4 km/h.
Eure Radwege scheinen viel zuzulassen :D
Gerade diese Einschätzung von dir hilft sehr, da sie in einem Geschwindigkeitsbereich liegt, der sich auch weniger trainierten Fahrern erschließt. Die ca. 3km/h im Schnitt mehr sind m.E. auch recht einleuchtend. Gegenüber dem Quest ist das DF deutlich kleiner/schlanker, hat den steiferen Antrieb und wiegt wohl weniger.
Das Thema "steifer Antrieb" hat durch das DF sehr an Bedeutung gewonnen und so denke ich, dass die anderen Hersteller diesen Punkt in Zukunft angehen/einpflegen werden.

Dir weiterhin schöne flotte Kilometer mit deinem DF! (y)

Grüße
Heiko
 
Hallo,

Ich würde innerhalb einige Woche eine Probefahrt machen ins DF XL von Ymte und wahrscheinlich das DF kaufen :)

Mit welche Reifen fahrt Ihr das DF?
  • 406-28 oder 406-35?
  • 559-28 oder 559-35 oder 559-40?
Was bedeutet die Wahl für:
Vielen Tank und Grüße

Piet
 
Die ersten 100 km habe ich auch rum, deshalb gibt es nur einen Fahrbericht, für einen Erfahrungsbericht ist es wohl noch zu früh ...

Das DF hatte ich Montag abgeholt, bin aber erst Freitag Abend zu einer "Einfahr-Runde" gekommen, ca. 40 km. Die ersten 20 km war es nur dunkel, zum Rückweg gab es dann noch leichten Regen hinzu. Ich bin viel Radweg bzw. Wirtschaftswege gefahren und in der Konstellation muss ich zumindest noch für extra Beleuchtung sorgen. Ich muss zwar zugeben, dass der Lichtkegel der doch sehr tief sitzenden Lampe bei trockener Straße besser als erwartet ist, aber mit Regen war es etwas haarig ... gut das ich diese Strecke praktisch im Schlaf fahren könnte ...

Das DF ist, verglichen mit meinem Mango, vor allem eng. Ich kann bspw. die Arme seitlich nicht mehr herunternehmen. Das ist schon etwas ungewohnt und beim durchaus engen Milan SL war da doch etwas mehr Platz.

Wie fährt sich das DF? Spontan würde ich sagen wie mein Milan SL. Beschleunigung, Kurvenlage, Geräusche ... alles sehr ähnlich. Gegen mein Mango ohne E-Unterstützung sicherlich deutlich besser. Mit E-Unterstützung im Mango hätte ich allerdings momentan noch keine Chance mit dem DF ...

Das liegt hauptsächlich daran, dass ich mit der Position vom Tretlager und der Sitzeinstellung noch probieren muss, weil ich monentan nicht voll durchtreten kann, ohne das es irgendwo schleift bzw. Schuhe und/oder Bein irgendwo drankommen. Rückwärtstreten geht bspw. überhaupt nicht, weil ich sofort mit den Schuhen an die vorderen Schrauben der Wartungsklappe komme. Eine Laufhose hatte ich mir heute bspw. fast ruiniert, weil beim DF die Bremskabel im Radkasten mit einem Kabelbinder an die Karosse gebunden wurde und der scharfe Verschluss des Kabelbinders im Innenraum ist ...

Da sind also noch ein paar Dinge, die man ab Werk anders/besser machen könnte und wo ich letztendlich noch herumprobieren muss, wie es optimal ist. Das war bei den anderen Velomobilen aber auch nicht viel anders ... beim Mango passte es aber innerhalb weniger km und ein paar Einstellungen perfekt.

Freitag hatte ich Schleifgeräusche unter dem Sitz. Die hintere Umlenkrolle war wohl minimal zu hoch montiert worden und sorgte dafür, dass die Kette/Kettenrohr beim Antritt am Sitz anschlug. Nach einem kurzfristig angesetzten Besuch am Samstag in Daniels "Entwicklungslabor" wurde das aber behoben.

Heute morgen habe ich den Sitz noch etwas nach hinten gesetzt (zwei weitere Löcher im Sitz = 1 g gespart ... :D), in der Hoffnung, dass das zu weniger Karosseriekontakten führt. Mit dadurch etwas steiler stehendem Sitz kann ich jetzt die Schaumhaube auch vernünftig nutzen, weil Freitag bei der Regenfahrt musste ich doch ziemlich den Kopf in den Nacken legen, um überhaupt etwas zu sehen ...

Jedenfalls waren heute ca. 60 km dran, die sich fahrtechnisch recht gut abspulen liesen. Da noch Optimierungsbedarf besteht sehe ich aber am Muskelkater an diversen Körperstellen und das ich minimal im Sitz rutsche. Die Sitzkuhle könnte etwas tiefer sein und/oder vorn am Sitz ein kleiner Höcker. Momentan fahre ich allerdings ohne Sitzauflage und da hängt es auch wohl etwas von den jeweiligen Klamotten ab.

Ach so, ich hatte heute noch einen Rennrad-Fahrer für ein paar km im Schlepptau. Speziell dieser fährt mit einer Amateur-Lizenz und zwei, drei Kilometer mit 45 km/h haben ihn nicht besonders beeindrucken können. Er blieb also dran und ich musste dann etwas langsamer machen ... Später haben wir uns noch wieder getroffen und ein bisschen gequatscht, weil ihn das DF auch interessierte. Ich kenne ihn schon ein paar Jahre und weil ich mal eine Vierer-Gruppe mit ihm mit dem Milan SL (auf einer zugegeben SL tauglichen Strecke) abgehängt hatte, war er etwas verwundert, warum das heute nicht so war. Nun ja, Optimierungsbedarf halt ...

Was gibt es noch? Die Elektroinstallation muss ich noch etwas überarbeiten. Das Kabelgedöns um das Blinker-Relais herum gefällt mir nicht, das Relais sowieso nicht und die Klettbandmontage von dem Teil auch nicht, weil ich das ganze heute schon im "Tretraum" hängen hatte. Die vorgesehene Akkuposition ist auch eher suboptimal, weil das verwendete Klettband selbst einen 250 g Akku dort nicht vernünftig hält, wenn die Strecke etwas ruppiger ist. Der Akku wäre besser direkt hinter dem linken Radkasten aufgehoben; eine einfache kleine Halterung würde ihn vom Boden und evtl. Feuchtigkeit weghalten. Die Anschlüsse der Schalter für Blinker und Hupe am Lenker sollten per Schrumpfschlauch geschützt werden.

So das war es erstmal, ich denke nach 500 weiteren km und Optimierungen wird das DF schon gut laufen ... :).
 
Wie fährt sich das DF? Spontan würde ich sagen wie mein Milan SL. Beschleunigung, Kurvenlage, Geräusche ... alles sehr ähnlich. .

Das wündert mich nicht; ich glaube die beiden sind ( bestimmt auf ersten Eindruck) beim fahren sehr änlich. Ich bin gespannt welche Unterschiede du in die nächsten (1000ten) Kilometers bemerken werd.
Darf ich fragen wieso du von SL nach DF umgestiegen bist?

Grüß, Richard
 
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