AW: richtige Ernährung auf der Langstrecke
Läuft denn die Fettverbrennung immer parallel zur KH-Verbrennung? Wenn ja, würde es Sinn machen, die Fettverbrennung zu trainieren, damit die KH-Speicher während der Fahrt länger halten. Kann man mit dem beschriebenen "Fettverbrennungstraining" die von lida genannten Fettoxidationsraten wirklich steigern oder sind diese doch eher veranlagunsbedingt und nicht beeinflußbar?
.....Dann wäre es besser, sich zu überlegen, wie man die benötigten KH während der Fahrt möglichst effektiv in den Körper bekommt (leicht verdaulich, Magen schonend, ...).
Aus der Leichtathletik: Der 100m Läufer braucht 10 Sekunden, dann ist sein Sport fertig. Wenn er 1/2 Stunde nach dem Lauf interviewt wird, japst er noch immer nach Luft. Ich behaupte der hat in den 10 Sekunden seines Laufes keine Fette verbrannt und er hätte auch nicht 50 m weiter laufen können.
Der Marathonläufer ist gut 2 Stunden unterwegs und gibt sofort nach dem Lauf sein Interview, ohne nach Luft schnappen zu müssen. Um den Marathon zu gewinnen, muss er so laufen, dass er bis zum Ziel noch Kohlenhydrate hat, aber wenn er im Ziel noch nennenswerte KH übrig hat, dann hat er den Lauf nicht gewonnen.
Beide Fähigkeiten (Sprinter, Dauerläufer) widersprechen sich. Wenn der Dauerläufer schnell läuft (Laktat produziert), verliert er einen kleinen Teil seiner Ausdauer.
Die Ausdauerfähigkeit ist gut trainierbar, die Sprintfähigkeit nur bedingt. Lange Strecken zu fahren trainiert man durch lange Strecken fahren.
Ich habe mir 1987 ein Rad zusammengeschraubt, um mit dem von Südspanien (Malaga) nach Hause zu fahren. Das war eine spontane Idee, ich bin damals 20 Jahre nicht mehr Rad gefahren, hatte keines.
Die Etappen > 100 km mit zu viel Gepäck forderten mich. Ich war unterwegs der Meinung, dass radfahren teuer ist, weil ich häufig in Cafes etc einkehren musste, um etwas zu essen und zu trinken.
Ich war 4 Wochen (2500 km) unterwegs, mein Leistungsfähigkeit auf dem Rad wurde in diesen 4 Wochen deutlich besser, die Cafepausen reduzierten sich. Als ich zu Hause war, hatte ich erstmalig Muskeln an den Oberschenkeln (vorher Spargelbeine). Meine längste Tagesetappe damals waren 185 km (am Ende der Tour). Es gab auch einen Nachteil, ich konnte nicht mehr schnell laufen.
Heute muss ich für Strecken von 100km nicht mal was trinken, essen schon gar nicht.
Du musst heraus finden, welche Nahrung du beim Fahren verträgst, oder wie Veronika vorschlägt, eine längere Pause machen um zu essen. Die Pause ist sicherlich die bessere Idee, aber konkuriert womöglich mit Zielen, die man sich gesetzt hat.
Also probiere aus. Wenns klappt ist gut, wenn nicht musst du was anderes probieren. Essen während der Fahrt geht nicht, wenn die Belastung hoch ist.
Dieter