Yet another Holzliegerad...

JFK

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Sieht jemand in der Skizze gröbere Fehler am Rahmen (oder sonst eine Meinung)? Die Dimensionierung ist (noch) frei Schnauze...

Daten:
Sitzhöhe: ca. 44cm, Überhöhung ca. 20cm, Radstand 125cm
Rahmenquerschnitt: 60*80mm, hohlgebohrt ca. 1,5cm Wandstärke geplant, Hinterbau 35*60mm massiv.
Material: Eschenholz, formverleimt (Leisten 60x4mm)

Ich wollte eigentlich mit Epoxy kleben (erste Tests waren auch sehr erfolgreich), aber nach mbi03s Ausführungen habe ich mich für Kasein entschieden. Warte gerade noch auf den Sumpfkalk, bin sehr gespannt was das gibt.

holz2.jpg
 
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...grob...Fehler... das weiß man immer erst hinterher.

zwei Gedanken:
1. der Querschnittsübergang von Hauptrahmenkasten zur hinteren Gabelung finde ich etwas abrupt. Das ist hier zumindest optisch schöner gelöst.
2. Warum verstellst Du den Sitz horizontal? Sollten längere Leute nicht mit dem Hintern weiter unten sitzen, weil sie eh einen längeren Rücken haben und die Tretlagerüberhöhung brauchen? Sieh mal, wie das beim Peregrin gelöst ist: 070302143132878.gifbitte aufs Bild klicken, damit man die Animation sieht!

Ansonsten freut mich der "Bio-Holzbauboom" sehr, den mbi03/Matthias hier ausgelöst hat. Jetzt müsste man nur noch Furniere zu Hause in der benötigten Stärke messern können, dann wär die Welt fast perfekt :)
 
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Servus,

ich plane ja auch grade ein Holzliegerad :)

Zum Material an sich.
Den kompletten Rahmen aus Funier zu kleben (Massiv) wird sehr schwer. Um ihn aber hohl zu gestalten (man braucht ja dennoch an einigen Teilen Massivholz,z.B. am Steuerrohr) kommt man an Sperrholz für die Grundform wohl nicht vorbei.
1mm Birkensperrholz als Kastenholm mit "Inlays" aus Massivholz oder Laminatblöcken ist ein gutes Grundgerüst. Darauf kann man, je nach Belastung, z.b. Esche oder Robiniefunier aufkleben um die Festigkeiten zu erreichen.

Wird extrem leicht und sieht sehr chick aus :)

Zu deinem Entwurf.
Plane den Rahmen so das er zur Mitte hin höher wird (vom Profil her gesehn) oder wenigstens breiter. So kann man dann sogar mit 3mm Wandstärke auskommen.
Desweiteren kann man das mit der Schwinge hinten recht einfach lösen.
Wenn man die Boden und Deckel"platte" aus Sperrholz schon passend aussägt (wenn die Platten zu klein sind, zusammenschäften) werden hat man einen Rahmen ohne Naht und 2 Teile. Das ist in dem Link von Leisetreter schön zu sehen.
Der Rahmen auf der Seite ist aber deutlichst überdimensioniert. Aber die Verarbeitung ist nahezu perfekt.

Gruß,
Patrick
 
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Erstmal Danke für die Kommentare.

Das Projekt Holzlieger reift jetzt schon einige Jahre in meinem Kopf, entsprechend lagern auch die Eschenleisten 2 Jahre hier. Sperrholz finde ich auch spannend hatte ich aber anfangs gar nicht auf dem Plan, also wird jetzt massiv gebaut und dann ausgehöhlt. Als Profil stelle ich mir eine Ellipse vor, aber die eckige Variante dürfe wohl erstmal einfacher werden... wenn viel Zeit ist kann man die dann immernoch zurechthobeln/schleifen.

Sitzverstellung (sind +/-5cm eingezeichnet): Die soll gar nicht für mehrere Leute geeignet sein, sondern einfach nur mich ruhig stellen, da mein Knie relativ empfindlich ist. Muß mir da auch noch eine intelligente Befestigung ausdenken.

Schaun wa mal was das gibt. Kalk von Kremer ist immernoch nicht da, bald muß ich den Quark so essen ;). Wenn alles klappt kann ich am We die Leisten für den Hinterbau zuschneiden. Den Übergang kann man sicherlich noch "organischer" gestalten, aber sowas muß man ja nicht einzeichnen, hier ging es eher um die (etwas friemelige) Kettenlinie.

Jan

profil.pngIMG_2321.jpg
 
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Servus,

wie willst du das ganze jetzt gestalten?
Einfach einen Massivholzrahmen laminieren?
Denn aushölen..wie soll das denn mit ausreichender Genauigkeit (ohne Erfahrung) gehen?

Gruß,
Patrick
 
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Genau. zwei massive "Balken" laminieren (obere+untere Hälfte), diese aushöhlen (Forstner, Stemmeisen, Fräse wie auch immer) und zum Hauptrahmen verbinden. Hinterbau geht praktisch in den Hauptrahmen über, durch überlappen.

Warum soll das nicht genau genug werden? Bei den Epoxy-Test-Verleimungen hatte ich bisher überhaupt keine Probleme mit Verzug oder Ungenauigkeiten. Das Ganze soll auf einer Form aus Spanplattenresten formverleimt werden, Hinterbau + Hauprahmen einzeln, beim Zusammenfügen kann man dann im Zweifel die Spur noch etwas korrigieren.

Jan
 
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Servus,

naja, wenn du 2 Teile machst könnte man z.b. via Oberfräße recht gut die Tiefe einstellen und mit einer Schablone auch recht niedrige Wandstärken erreichen.

Du musst sehen das bei Esche Wandstärken von 5mm ausreichen. (Bei einer Profilhöhe von 100mm an der am stärksten belasteten Stelle)

Gruß,
Patrick
 
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Kallo Jan.
Genau. zwei massive "Balken" laminieren (obere+untere Hälfte), diese aushöhlen (Forstner, Stemmeisen, Fräse wie auch immer) und zum Hauptrahmen verbinden. Hinterbau geht praktisch in den Hauptrahmen über, durch überlappen.
Erinnert mich sehr an den Methode mit dem ausgebohrten Kern die ich hier schon mal gepostet hatte.
Da habe ich aber den Kern aus leichtem minderwertigerem(Tannen)holz gebaut, den maximal durch ausbohren erleichtert und aussenrum mit dem tragenden hochwertigen (schwereren)Holz beplankt und erhielt so einen relativ leichten aber recht steifen Traeger.
Allerdings nutzte ich Sperrholz zum beplanken, weil sich das auch in Kurven, auch ohne vorbiegen, besser anlegen laesst.

bedenke immer das die Klebeflaeche immer 5x so breit sein muss wie der tragende Querschnitt und da kommst Du mit einem aus 2Halbrohren zusammengeklebtem Rohr ohne Klebeflaechenverbreiternde Massnahmen in aergste Bedraengniss.

mfG
Matthias
 
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Hallo Matthias,

bedenke immer das die Klebeflaeche immer 5x so breit sein muss wie der tragende Querschnitt und da kommst Du mit einem aus 2Halbrohren zusammengeklebtem Rohr ohne Klebeflaechenverbreiternde Massnahmen in aergste Bedraengniss.

dann würde mein Konstrukt ja nicht ansatzweise funktionieren - ich dachte bisher, dass der Kleber nicht das Problem ist. Wenn ich meine (epoxygeklebten-) Proben hier auseinanderreise hält der Kleber und das Holz reist aus (oder bricht). Ein paar Querstreben sollen ja auch noch überbleiben...

Hmm.
 
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Wenn du die S-förmige Grundform herstellst indem du mehrere gebogenen Bretter zusammenleimst und dies dann aushöhlst, hast du an den Flanken genauso schmale Leimfugen.
 
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Hallo Klopfer
Wenn du die S-förmige Grundform herstellst indem du mehrere gebogenen Bretter zusammenleimst und dies dann aushöhlst, hast du an den Flanken genauso schmale Leimfugen.
Dann bringt die statische Hauptlast der Boden und der Deckel da reichen von der Esche aber wenige mm ...
Die Seitenwaende muessten aber bei 3mm Boden/Deckel 15mm dick sein um ausreichend Klebeflaeche zu bieten.
obwohl fuer die tragende Funktion auch 3mm voellig ausreichend waehren. Eine ausreichend breite Klebeflaeche
erreicht man auch z.B. beim Anschaeften durch die schraeg(Diagonal) gelegte Klebeflaeche, aber das ist bei gewolbten Formen handwerklich ausserst anspruchsvoll. Deshalb mache ich einen Kern und bohre ihn von oben und von der Seite ueber kreuz aus so dass immer ein Spant, und in den Ecken ein Stringer(Leiste) mit der entsprechenden Klebeflaeche stehenbleibt. Und dann das ganze beplanken. Ich koennte mir vorstellen Du machst einen Kern aus Tanne oder Pappel
bohrst den von Oben und den seiten kreuzfoermig aus, Kannst ja auch noch mit der Raspel eckig nachelfen, schaeftest Deine Esche-Brettchen zu geeiget geformten Seiten, Boden und Deckeplanken, und beplankst damit den Kern.
So bietet Dir der Kern eine druckfeste aussteifung mit Spanten, und die notwendigen Klebeflaechen kommen von den Stringern. Das gute Eschenholz auch noch fuer den Kern zu nehmen und zu 80% zu zerspahnen, was fuer eine vergaeudung.

mfG
Matthias
 
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Könnte mir vorstellen, dass das Aufleimen einer dünnen senkrecht verlaufenden Furnierschicht einiges an Stabilität bringen würde.
Die Flanken könnten dann dünner werden.
 
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Hallo Klpfer,
Könnte mir vorstellen, dass das Aufleimen einer dünnen senkrecht verlaufenden Furnierschicht einiges an Stabilität bringen würde.
Die Flanken könnten dann dünner werden.
Ja da kannst Du statt Furnierstreifchen auch gleich vorgebogene Leisten auf die ebenfalls vorgebogen Deckel/Boden leimem ... und dann die Setienplanken drann ... das ist dann mit Spanten ausgesteift die sogenannte "Geigenkasten-Bauweise.
Die aber viel anspruchsvoller ist und viel exakteres Arbeiten und eine aber auch alles bis ins letzte Detail exakte Planung erfordert. So kann man aber den Kern machen, probehalber alle Beschlaegli und Komponenten montieren, anpassen veraendern, und wenn alles passt wird der Kern ausgebohrt, erleichtert und beplankt. Fuer das erste Muster IMHO sehr vorteilhaft, auch wenn es 10-15% schwerer ist als der Geigenkasten ... ist es( bei angepasster Beplankungsstaerke) alle mal leichter als es mit GFK, Alu. oder Stahl moeglich waehre ...

mfG
Matthias
 
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was fuer eine vergaeudung.

Ok, so richtig freue ich mich auch nicht auf das aushöhlen. Ich bezweifele allerdings auch ganz stark, das ich meine Leisten vernünftig geschäftet bekomme (und das würde auch nur in Faserrichtung funktionieren?), also würde ich die Seiten aus 2*4mm Esche bauen, schadet ja auch nicht. Folgendes Profil würde dann zum Beispiel entstehen - ich würde erstmal die Seitenteile bauen und auf diese dann Boden und Deckel kleben und hier und da Querverstrebungen einbauen (sowie Dreikantleisten zur Vergrößerung der Klebefläche?). Steuerrohr, Tretlager und hintere Gabel massiv. Dann könnte zum Beispiel folgender Querschnitt entstehen.

profil_neu.png

Und z.B. der nötige Leistenzuschnitt für zwei Seitenteile:

seite.png
 
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Mit Leistenzuschnitt funktioniert s eigentlich nur bei Innenbögen. Bei Außenbögen schneidest du beim Runden die Klebefläche ab.

Du wolltest doch ursprünglich gebogenes Brettschichtholz nehmen. Dann hast du bestimmt auch das nötige Werkzeug dafür.
Warum bleibst du nicht bei dieser Technik, biegst die 2 Bretter zurecht und schneidest dir davon die Leisten ab?
Dreieckig abhobeln oder fräsen kannst du dann immer noch, wenns dir um die paar Gramm ankommt.
 
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So. Kalk ist da, ein Teststück habe ich gerade verleimt, sehr coole Geschichte. Zur Topfzeit finde ich allerdings unterschiedlichste Angaben. Ist es richtig, das ich vor einer "Leimsession" den Leim anrühren kann, in ein Schraubglas packe und dieser dann zumindest ein paar Stunden hält? Offene Zeit = auf dem Holz aufgetragen ca. 10min?
 
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@Klopfer: Ich verstehe nicht so wirklich was du meinst (Teil zwei)?
 
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Servus,

die Topfzeit ist bei mir so um die 20-30min wenn man den Kleber in einem hohen Glas hat.
Nach dem Anrühren sollte man den Kleber aber verschlossen (Pappe auf den Becher legen reicht) ca. 5min quellen lassen.
Wie hast du den Leim überhaupt angerührt? Hast du den Quark vorher ausgepresst? Und hast zu den angerührten Leim nochmal durch ein Sieb gekippt?

Da der Leim aber auch ohne Sauerstoff arbeitet fängt er , auch verschlossen, nach ein paar Stunden an zu gelieren. Dann ist er eigentlich hinüber.

Gruß,
Patrick

PS. habe auch grade ein sehr schweres Paket bekommen. Inhalt : 13kg Robinie und Eichefunier! (Für 36€!!!)
 
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Sumpfkalk im Mörser einfach mit dem (durch ein Tuch stark ausgepressten) Quark "vermörsert". Waren keinerlei Klumpen drin, denke Sieb ist überflüssig. Konsistenz fand ich nicht ganz optimal. Sehr zäh, "warmes Kaugummi". Mörser ist mir aber zu viel Sauerei, das nächste mal werde ich auf einem Brett "verspachteln".

Tropfen auf dem Testbrett sind schon recht fest, in verschlossener Tüte schon Siliconartig.

Viel Spaß mit dem Furnier!
 
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