AW: SRAM S7 Schaltzug erneuern
Ja, ich.
Vorausgesetzt die Klickbpox lässt sich aufschrauben (ist zumeist so), gestaltete sich der Zugwechsel zwar beim ersten Mal etwas fummelig, aber nicht schwierig. Und wenn es gar nix wird: Griff und Klickbox gibt es fertig verbunden für circa 40 Euro als Ersatz...
Du brauchst einen Bowdenzug mit 1,1 mm Durchmesser (zumeist haben sie 1,2 mm). Den gibt es z.B. von SRAM. Mit einem 1,2 mm starkem Bowdenzug funktioniert die Sache leider nicht, die Feder in der Klickbox zieht den Zug dann nicht zurück.
Oft reißt der Bowdenzug im Inneren des Drehgriffes und verklemmt sich dann an der Umlenkung zur Stellschraube. Selbst wenn nicht, muss man den Drehgriff aber etwas auseinander bauen. Das jedoch ist selbsterklärend:
- Griff vom Lenker abschrauben (... Griffgummi vorher abziehen)
- gerissenen alten Bowdenzug aus der Schalthülle ziehen (wenn da noch was drin stecken bleibt - neue Außenhülle besorgen, Durchmesser 4 mm)
- Inbusschraube des Befestigungsringes abschrauben, Ring aus dem Griff nehmen
- jetzt sieht man zwei Nasen, die zusammengedrückt werden müssen, dann geht der Griff (in einer der sieben Schaltstellungen) auseinander
- vermutlich fliegt dabei eine Feder raus, wenn nicht: schauen, wo die im Griff sitzt
- Lage und Weg des alten Zuges merken, den dann raus ziehen und den Griff probehalber wieder zusammenstecken, die Feder kommt dabei in die Hälfte vom Griff, in dem auch der Befestigungsring sitzt
Jetzt kann der neue Bowdenzug eingefädelt und der Griff wieder zusammengebaut werden. Schafft man mit etwas Übung in 10 Minuten.
Der Zug muss noch in der Klickbox befestigt werden.
- diese abschrauben,
- die kleine Kreuzschlitzschraube oben am durchsichtigen Deckel lösen (es gab verschiedene Klickboxen, so ist es zumindest bei den aktuellen Modellen)
- Zugstellschraube (schwarz; diese, wo der Bowdenzug drin endet) locker schrauben. Dabei etwas Vorsicht:
Der Bowdenzug ist in der Klickbox durch eine Feder gespannt. Nach dem Lösen des durchsichtigen Deckels fliegt das in Deinem Fall vermutlich auseinander oder man hält (so es geht) den Bowdenzug gespannt, zieht die Zugstellschraube vom Gewinde der Klickbox und nimmt der Feder durch Drehen der Klickbox entgegen dem Uhrzeigersinn die Spannung.
Der Bowdenzug endet in einer messingfarbenen Mutter und wird durch einen 2,5 mm Inbus geklemmt.
Der Abstand dieser Klemmung (Anfang Mutter) bis zum Rand der schwarzen Zugstellschraube muss bei Deinem neuen Zug dann (Drehgriff natürlich dabei ganz entspannt, sprich kein Bowdenzug eingeholt)
89 mm oder 90 mm (+/- 0,5 mm) betragen. Bis zur Mitte der Inbusschraube sind das etwa 92 bzw. 93 mm, das lässt sich manchmal beim Anklemmen besser messen.
Achtung: In der zweiten geposteten Beschreibung (Seite 38/Bild 16) ist obiger Wert mit
68,5 mm angegeben. Das bezieht sich, da dieses Handbuch von 1999 ist, auf eine ältere Bauform. Im 2001er Handbuch ist der Wert dann
89 mm. Im ersten Handbuch (technisches Handbuch 2008) werden auf Seite 58
90 mm angegeben. Etwas Justiermöglichkeit hat man durch die Stellschraube, von daher kommt es auf nicht unbedingt den halben Millimeter an.
So Du also wirklich eine alte Nabe um/vor 2000 hast, müsstest Du überprüfen, welcher Wert bei Dir zutrifft. Im Zweifel erst einmal der 89er bzw. 90er, denn den Zug später auf 68,5 mm kürzen geht immer noch.
Also, den neuen Bowdenzug durch die Aussenhülle führen, die schwarze Zugstellschraube auf fädeln, die messingfarbene Mutter auf den Zug schieben und mittels 2,5 mm Inbus leicht fest drehen. Jetzt - bei leicht gespanntem Bowdenzug - bewussten Abstand messen, die Inbusschraube fest schrauben und den Bowdenzug mit 2-3 mm Überstand kürzen
- den Bowdenzug in die Klickbox legen, der Inbus zeigt dabei nach oben
- Klickbox in der linken Hand halten und mit der rechten den Zug linksherum (entgegen dem Uhrzeigersinn) zweimal komplett um den roten Aufnahmezylinder der Klickbox legen, Zug spannen - jetzt gut festhalten (!) und den durchsichtigen Deckel drauf, Zugstellschraube aufdrehen und den Deckel mittels Kreuzschlitzschraube sichern
Wird jetzt der Schalthebel in den 4ten Gang geschaltet, sollten sich die beiden Striche (früher: Pfeile) auf der Klickbox - einmal auf dem Deckel, einmal auf dem roten Aufnahmezylinder - durch Drehen an der Zugstellschraube in Übereinstimmung bringen lassen.
Wenn der Bowdenzug zu lang oder zu kurz geklemmt wurde, merkt man das jetzt.
Zu kurz war es, wenn die Zugstellschraube
maximal eingedreht ist - die beiden Striche aber noch
etwas weniger Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.
Zu lang war es, wenn die Zugstellschraube maximal ausgedreht ist, die beiden Striche aber noch
etwas mehr Bowdenzugspannung brauchen, um übereinander zu stehen.
Viel Erfolg!