Cyclevision - Was ist Renntaktik?

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In der "Nachbereitung" der Cyclevision wurden auch ein paar Zeilen über Renntaktik geschrieben.
Zum Beispiel wie Ymte den Daniel "abgezogen" hat. Es wurde von Überhitzung und Pausen, von Teamarbeit und Einzelfahrern gesprochen.

Für mich als Anfänger in der VM-Szene ist das alles sehr aufregend. Die Geschwindigkeitsdiagramme und der Vergleich einzelner Fahrer miteinander erinnert mich zwangsläufig an die Formel 1 und weckt auch in mir den Wunsch, nächstes Jahr evtl. mal einen "Wettkampf" mit zu machen! :)

Was mich natürlich brennend interessiert ist, wie geht man an ein 6h-Rennen heran? Plant man eine, zwei, drei Pausen von vornherein ein oder gibt dass der Rennverlauf vor?

Fängt man schnell an und wird dann langsamer (wie z.B. Ymte und Daniel) oder sollte man sich am Anfang besser zügeln? Was und wie sollte man so ein Rennen planen um z.B. unter die ersten 10 zu kommen?

(Training und Fitness setzen wir jetzt einfach mal voraus...;))


Währe echt toll, wenn hier mal ein paar "alte Hasen" von Ihrer Planung und Durchführung berichten würden.

Ihr müsst auch nicht alle Geheimnisse ausplaudern!!!


D A N K E !!
 
AW: Cyclevision - Was ist Renntaktik?

Servus Platzhirsch,
Was mich natürlich brennend interessiert ist, wie geht man an ein 6h-Rennen heran? Plant man eine, zwei, drei Pausen von vornherein ein oder gibt dass der Rennverlauf vor?

Hier hat Christian etwas über seine Vorbereitung für das 6h-Rennen geschrieben.
Hier sein Rennverlauf in dem nicht besonders schnellen Cab-Bike im Vergleich mit Hajo auf einem Baron. Mit seinem Tieflieger wäre Christian vermutlich ähnlich schnelle wie Hajo gewesen, aber er hatte sich extra für das Cab-Bike entschieden. Am besten ist es natürlich ohne Pausen auszukommen, aber ob man die ganze Verpflegung an Bord hat oder Helfer, die einem zwischendurch etwas zureichen, muß man für sich entscheiden und entsprechend Helfer organisieren. Eine Pinkelpause läßt sich manchmal nicht vermeiden.

Wenn man einen schnellen Zug findet kann man sich dranhängen, aber wenn man zu stark über seinen Verhältnissen fährt, kommt es zum Einbruch. Deswegen finde ich es besser, am Anfang ein Tempo zu fahren, daß man aus Erfahrungen lange durchhalten kann und zum Schluß nochmal Gas zu geben.

Gruß
Felix
 
AW: Cyclevision - Was ist Renntaktik?

Naja, soviel ist das nicht was es zu beachten ist.
Wichtig ist zuerstmal: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.
wenn man schon mal so ein Rennen gemacht hat muss man analysieren wo Fehler waren und was Zeit gekostet hat, das muss man dann Abstellen.

Für offenen Räder(Unverkleidet,Teilverkleidet) gelten andere Richtlinien als für VM und VV.

Bei offenen Rädern ist man vom Nutzen des Windschattens abhängig,
bei VM und VV ist der Windschatten irrelevant.
Bei Offenen Fahrzeugen kann schneller gestartet und gestoppt werden,
es ist möglich Getränke, etc anzureichen.

Grundsätzliches: Möglichst gleichmäßiges Fahren ist das Beste. Was man vorher zu schnell war verliert man hinterher doppelt. Etwas Einbrechen gegen Ende sollte man aber, sonst ist man ja nicht sicher ob mehr drin war.
Pausen sollte man möglichst nicht machen, weil die viel Zeit kosten.
Mir hat zb eine Pinkel- und Getränkenachfüllpause 2008 den 3ten Platz
gekostet (Standzeit um die 3Minuten, Rückstand auf den 3ten nach 6h 45sek.) Auf Wetterkapriolen müssen alle Fahrer vorbereiten sein die eine Feste Scheibe vor dem Gesicht haben(Ich wars nicht 2010:-( ).

Ein Team kann helfen die Pausen zu verkürzen in dem sie zb Getränke anreichen, oder beim Service an VVs helfen. Fürs Team ist sowas relativ langweilig, wiel sie zu 99% rumstehen und nix zu tun haben, aber genau in den Richtigen 30sek da stehen und auch flexibel das Richtige tun müssen.

Der Taktisch bester Punkt fürs Team ist auf der Brücke in Sloten.
Dort ist man am langsamsten und kann beim Anfahren den Bergabschwung nutzen. Das MilanTeam stand dort IMHO als Einzigste.

Offene Fahrer müssen gucken das sie eine Gute Gruppe findern in der sie vom Windschatten profitieren und möglichst nah an der möglichen Leistungsgrenze fahren. Evtl kann es sogar nützen etwa über der Leistunggrenze zu fahren weil der Windschatten einen mehr nach Vorne treibt als wenn man alles Alleine fahren würde.

Offen würde ich nur möglichst wenig Trinken und Essen mitnehmen, weil das ja Gewicht ist. Lieber von einem Team anreichen lassen.

In der VV habe ich alles mitgenommen. Ymte auch.
Lee hat einen 'Tankstopp' gemacht. Ich denke das hat ihm den 3ten Platz dieses Jahr gekostet. Müßte man mal genauer untersuchen.

Des weitern muss man natürlich seine Konkurrenten im Auge habe.
Wer ist vor und hinter einem, wer in der gleiche Runde?
Kann man einen Fahrer ziehen lassen oder nicht?
Die offenen Fahrer müssen dann gegen Ende zusehen wie sie Ihre Mitstreiter aus ihrer Gruppe loswerden. Da muss man die Eigenen Konstitution kennen: Vorher immer atackieren oder sich auf einen Schlusssprint verlassen.

So ich denke das hilfst fürs Erste.
Tschö
René
 
AW: Cyclevision - Was ist Renntaktik?

Vielen Dank an ReneF! Solche Beiträge hab ich mir bei Threadstart gewünscht!

Darf ich jetzt noch fragen, was oder wie Ymte den Daniel taktiert hat?
Nicht dass mir das nächstes Jahr auch passiert! :rolleyes:

(Sorry Daniel - ich will keinen Finger in die Wunde legen - ich habs nur nicht verstanden!)
 
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Moin,

ich bin zwar noch keine LR Rennen gefahren, aber habe einge Triathlon Wettkämpfe bis zum Halb Ironman absolviert. Ein bischen Taktik habe ich da auch angewandt:

1) Kenne Deine Grenzen: Ich habe regelmäßig eine Leistungsdiagnostik gemacht und kenne meine Schwellenwerte. Im Wettkampf ist es immer etwas anders, aber nicht meilenweit weg. (ich glaube übrigens auf dem LR liggt meine GA1 und GA 2 Schwelle eher noch niedriger als auf dem Up? Weniger / andere Muskulatur? Muss ich mal testen lassen) Immer Puls im Auge halten! In einer schnellen Gruppe und unter Applaus ist es schnell um das gewohnte Gefühl und die Disziplin geschehen und schon übersäuere ich.

2) Sich vorher einen Plan machen: Grundsätzlich wie Rene schrieb möglichst gleichmäßig fahren.(und Schwimmen / Laufen) Vorherige Rennen analysieren (wie auch Rene schreibt)

3) regelmäßig geringe Mengen trinken und essen. Vorher testen was man unter Last verträgt!
Ich z. Bsp trinke Cola erst gegen Ende. Auf den letzten 0 Laufklometern hat es Wunder gewirkt! Zu früh, kann die Zuckerbedingte Insulinausschüttung zu einer Unterzuckerung führen, da der Zucker eher abgebaut ist als das Insulin wieder verschwindet. (Ingmar weis das bestimmt genauer) Irgendwo hier war ein kluger Beitrag über gute Getränke.

4) Spass haben. Alles halb so wild.

Gruß, rwd
 
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Ymte ist wohl anfangs so schnell gefahren, das Daniel wetterbedingt Probleme mit der notwendigen Kühlung bekommen hat, nichts essen konnte etc.

Was aber auch nur gut geht, wenn man besser als der Kontrahent ist.
Aus meiner Sicht war es ein Fehler mit Ymte mitzugehen.
So eine lange Distanz ist eher ein TimeTrial als ein Rennen gegen einander.

Man muss es auch positiv sehen:
Ich denke Daniel hat jetzt einige Punkte auf seiner Liste die er nächstes Mal besser machen kann...

Tschö
René
 
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3) regelmäßig geringe Mengen trinken und essen. Vorher testen was man unter Last verträgt!

Stimmt ! Sehr wichtiger Punkt.
Ich habe mindestens einmal Pro Runde getrunken und stündlich was gegessen.

Wobei ich meine EssensZeitpunkte im Diagramm wiederfinde.
Es hat also Speed gekostet das Zeug rauszufummeln, auszupacken und aufzuessen. Insofern wäre Flüssignahrung nicht schlecht.
 
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Moin,
Ymte ist wohl anfangs so schnell gefahren, das Daniel wetterbedingt Probleme mit der notwendigen Kühlung bekommen hat, nichts essen konnte etc.
wobei man vielleicht auch mal erwähnen sollte: auch Götter machen Fehler!* 2008 hat Ymte auf ähnliche Art und Weise den 1.Platz an Hans Wessels verschenkt. Ymte hat von Anfang an die Geschwindigkeit bestimmt , Hans ließ sich aber nicht komplett auf die Geschwindigkeit ein. So kam was kommen mußte, nach ungefähr 4 Stunden wurden Ymtes Leistungen schwächer und er mußte schließlich eine Pause von ungefähr 20 Minuten einlegen. Das war genug Zeit für Hans, um wieder an Ymte vorbeizuziehen und in Führung zu gehen und diese zu behaupten.

Ciao,
Andreas

PS: Abschreckende Beispiele, wie man nicht Rennen fahren soll, kann man häufiger unter meinen Namen finden. Ich sollte die Säge einfach zu Hause lassen! :eek:

*Warum Gott? Ich weiß leider nicht, wie Ymte dieses Jahr angereist ist, aber die anderen Jahre war das immer ein göttlicher Anblick... ;)

Edit: Link zur Statistik 2008
 
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Moin,

vielleicht noch ein paar Punkte die ich mir für als langsamerer Anfänger (zum Besipile für das abgesagte Rennen in HH) zurechtlegte:
1) Im Vorfeld ein paar andere ähnlich starke/schwache Fahrer erfragen. Wenn ich höre "45er Schnitt" brauch ich mich da nicht messen
2) Hinten Starten. Lass die Cracks vorne losdüsen und sich beharken (Gilt je nach Ehreiz auch für Schwimmen etc.)
3) Getümmel meiden. Gerade als Anfänger. Schnell gefährdet man sich und andere - und sei es z. Bsp durch miese Kurvenrechnik. Ich erinnere mich düster an mein erstes Radrennen. (ich bin dann sehr schnell zu Triathlon gekommen)
4) Nicht mit zu ansprichsvollen Rennen starten. Ein Kriterium auf der Bahn werde ich definitiv nicht angehen. Da wirds mit Rundengewinnen etc anspruchsvoll (und bei Fehlern auch schnell brenzlig)
5) Je nach Ehrgeiz kann man sich dann steigern....

Gruß, rwd
 
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Ymte ist wohl anfangs so schnell gefahren, das Daniel wetterbedingt Probleme mit der notwendigen Kühlung bekommen hat, nichts essen konnte etc.
Mit Liegfiets.net kann mann gut die Taktik von Gegner wie Ymte studieren: Ymte mach fast immer ein Blitzstart und brecht später mehr oder weiniger in. Vollverkleideterennen sind Zeitfahrrennen, auch wenn sie es nicht sind. Und da kann man am besten sein eigene Rennen fahren und nicht dein Takt von anderen bestimmen lassen. Am besten ist SRM und ganz genau wissen wieviel Leistung man hat. Dann kommt der Puls aber da muss man den hitze Zuschlag wissen. Als letzte kommt das Gefühl. Das geht wenn man sich sehr gut kennt sonst fahr man fast immer zu schnell und brecht man später ein.

Teilverkleidet und unverkleidit ist die Taktik anders. Es lohnt sich durchaus um im Windschatten deine Gegner mit zu fahren auch wenn es ein wenig zu schnell geht.

Wass Ymte jedoch dieses Wochenende auf CV gezeicht hat ist phänomenal. Er war auch sehr motiviert mit seinem neuen Quest.
 
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Moin moin,

wie Felix weiter oben schon geschrieben hat, bin ich mit dem Baron unverkleidet unterwegs - und habe allerdings mit 40 mein erstes Rennen bestritten und daher weniger die Ambitionen und Möglichkeiten ganz vorne zu landen. So bin ich jetzt ein paar Mal die Rennen in Köln/Langenfeld sowie die CycleVision gefahren. Für mich interessanter sind die Vergleiche meiner eigenen Ergebnisse zwischen den Jahren.

Ich fahre ohne Puls- und Leistungsmessung und habe heuer auch nicht das Rad mit dem Nabendynamo gewechselt oder die Alltagsausrüstung demontiert.

Zur Taktik ist in den vorherigen Posts ja schon ne Menge drin, was ich volll bestätigen kann.

1. Ich fahre ohne Pausen (Ausnahme Plattfuß in Tilburg).

2. Ich versuche mit gleichmäßiger Leistung zu fahren, durch die Rennatmosphäre eher etwas übermotiviert oberhalb des Ideallevels ;-)

3. Suche mir eine Gruppe, in der ich im Windschatten an meiner Dauerleistungsgrenze bin.

4. Bei längeren Rundkursen, bei denen eine Runde schon ergebnismäßig ins Gewicht fällt, ruhig auch Mal am Anfang versuchen im vorderen Bereich des Feldes fahren, um dann beim Sortieren sich an eine schnelle LowRacer Gruppe dranzuhängen.
Auf der Bahn ist mir das allerdings zu gefährlich. Da fahre ich hinten los, halte mich aus dem Getümmel heraus und schau Mal, wer mich dann überrundet.

Ich habe festgestellt, dass mir das häufige Wechseln der Geschwindigkeit zunehmend schwerer fällt, was dann schwierig ist, wenn eine Gruppe unrythmisch fährt.
Das hat dies Jahr beim 6h Rennen aber sehr gut geklappt, wie man an der von Felix zitierten Geschwindigkeitsgrafik sieht.

Ich habe fast 5l Apfelschorle und Zuckerwasser in 2 am Sitz befestigten Camelbags
mitgenommen (sollte bei gleichmäßiger Geschwindigkeit nicht so ins Gewicht fallen) und 3 Bananen, 4 Riegel in die Trikottasche.

Ich hab mich gleich in der schnellen 4 bis 5-köpfigen Unverkleideten-Gruppe mit auch BernhardB einsortiert und wir sind gleichmäßig zwischen 42 und 43 gefahren.
Vorne 2 unverkleidete (RobertC und ...), die zusammen gefahren sind und den Sieg bei den Unverkleideten angepeilt und auch geschafft haben. Dahinter dann unser singender Spaßvogel Bernhard und ich.

Dann fing er an zu singen und ließ auf Position 3 fahrend abreißen. Bernhard und ich sind dann wieder zu gefahren und waren jetzt zu viert. Dann haben die beiden vorne die Führung an mich abgegeben und eine Runde später hab ich dann Bernhard vorbeigelassen.

Ich hatte mich nun auf eine regelmäßigen Führungswechel z.B. nach jeder Runde eingestellt - wurde aber nichts, da Bernhard jedesmal nach dem Hügel wieder so angezogen hatte, dass ich Mühe hatte hinterher zu kommen.

Dann ein Plattfuß beim Midracer, der sich einen Runde später wieder einsortierte. Und dann haben sich die 2 hinter Hans WesselsQuest geklemmt und die Gruppe gesprengt. Angenehmerweise ist Bernhard auch sitzen/liegen geblieben und wir sind gleichmäßig weitergefahren und haben Ellen noch auchgesammelt.

Zwischen so 2 erfahrenen Rennfahrern wie Bernhard und Ellen zu fahren, ist mir sehr angenehm. Da ist das Risiko von Unfällen deutlich geringer. Da bei solch langen Anstrengungen die Konzentrationsfähigkeit bei allen nachlässt, ist mir hier die Nähe von wild schaukelnden und übermotivierten Mitstreitern eher suspekt.

RobertC und sein Mitstreiter wurden übrigens auch auf der Brücke von Freundin EmmyB versorgt, meine Kinder waren auch vor Ort und haben mich Runde für Runde angefeuert und waren auch froh, mir nach 5 Stunden endlich eine Flasche reichen zu dürfen - hatten sich aber nicht auf die Fahrbahn auf die Brücke getraut. Beim nächsten Mal können Fahrer ohne eigene Supporter sie gerne ansprechen, hier einzuspringen. Das macht das Ganze für sie auch spannender.

Nachdem die 2 ihren Rundengewinn geschafft hatten, gings wieder zu 5. weiter und dann zu 6. nachdem sich Magnus noch angeschlosen hatte. Eine Tempoverschärfung haben wir dann noch Mal gekontert und dann war Ruhe ;-)

Ich hatte in den ersten 4 h nie das Gefühl, über mein Limit zu fahren.

Halbwegs entspannt konnte ich auch gut das spannenden Geschehen an der Spitze und die Entwicklung der Abstände der Spitzenfahrer beobachten insbesondere auch die starken Leistungen von Rene und Wulf.

Leider ereilte mich dann nach 4:15h eine kleine Schwächephase und mir wurde leicht flimmerig als ich den Jungs bergab folgen wollte. Da habe ich dann vernünftigerweise abreißen lassen und bin mit 35-36 weitergefahren, hab noch etwas mehr getrunken und gegessen und auf den 2. Wind gewartet.

Der kam leider nicht, vielleicht hat es auch daran gelegen, dass ich die 2 Wochenenden zuvor lange und schnelle Brevets gefahren bin und noch nicht vollständig regeneriert war.

So bin ich dann die letzten 100 min. mehr oder weniger alleine gefahren und dabei festgestellt, dass RobertC dann irgendwann auch hat abreißen lassen müssen und mein Tempo gefahren ist, d. h. ich habe ihn nicht mehr gesehen. Der Midracer ist mit Bernhard aber noch 2 Mal vorbeigekommen und hat sich dadurch wieder vor mich auf Platz 2 bei den Unverkleideten geschoben.
Was mich am Ende mehr gefreut hat, war der Schnitt von 40,5 km/h (auch begünstigt durch den neuen Streckenbelag) und die Tatsache, dass sich keinerlei Krämpfe oder übermäßiges Erschöpftsein breit machte. Nach Duschen, Siegerehrung und Einpacken - konnte ich die Kinder&Krempel locker und sicher nach Hause kutschieren...

Bis demnächst - Hajo
 
AW: Cyclevision - Was ist Renntaktik?

Hallo Rene,

mit welchem Rad fuhr Ymte eigentlich? Mit einem TL (uv, oder vv), einen Velomobil, etc..? Ich kann das irgendwie nicht richtig aus dem Tread erkennen!

Servus

Chris
 
AW: Cyclevision - Was ist Renntaktik?

Hallo zusammen,

nach fast einer Woche ist wohl Zeit für ein Resümee aus der zweiten Reihe :)

kurz noch mal zur Vorbereitung:
  • seit Anfang des Jahres 2500km, davon im April und Mai jeweils 900
  • maximale Dauer einer einzelnen Tour waren 4h
  • trotz guter Ratschläge noch keine echte Lösung für Essen und Trinken

Meine Vorsätze waren, keine Pausen zu machen und regelmäßig zu essen (Milchbrötchen mit Magarine und Nutella, Bananen) und zu tringen (Mineralwasser mit Malto19 und Salz). Puls war mit 140 angepeilt.

Im Rennen war es dann so:
  • 1 Stunde recht schnell, Puls sofort im unteren 140er. Regelmäßiges Trinken
  • 2 Stunde wurde ruhiger, Puls ok aber bei der im höheren Brücke schon über 150. Angefangen pro Runde etwas zu essen. Trinken ok
  • 3. alles im grünen Bereich, nur der Blasendruck steigt. Erstes Highlight 100km in 2:56. Essen und Trinken ok.
  • 4. Stunde: es wird mühsam. Die Brücke nervt. Puls ok. Ich steige von Milchbrötchen auf Banane um. Pipipause.
  • 5. Stunde: noch schwerer. Ich hangele mich zu einzelnen Zielen: 150 km. 100 Meilen. Bauchschmerzen nach kleinsten Mengen Wasser.
  • 6. Stunde: nachdem alle Ziele schon erreicht sind kann ich entspannen. etwa 8 Minuten Pause zum essen und dehnen. Danach geht es sehr langsam aber mit Musik im Ohr weiter. 180 km sind möglich. Ich fahre gemütlich weiter. Puls bricht ein und die Brücke wird zum Berg. Ich quäl mich rauf und rolle nur noch runter. Wasser vertrage ich nicht mehr.
  • im Ziel: yeah, geschafft. Fürs Cab bike ist die geschaffte Distanz super. Es werden irgendwelche Getränke gereicht. Ich kann ohne Bauchschmerzen trinken.

Die Vorsätze habe ich gut eingehalten. Ich bin weiter gekommen als gedacht und hatte dennoch massiv Probleme mit dem Magen. Falls es je zu einer Wiederholung kommt, muss ich mir mehr Gedanken ums Trinken machen.

Hier noch ein link zu einen netten Bild. Ach ja, einem Cab Bike Cabin spendet niemand Windschatten. Hinter mir ist Ulrik im Cab Bike Speedster. Er ist sogar knapp 210 km weit gekommen.
6h

Grüße,
Christian

PS ob ich das nochmal mit dem Cab Bike mache. Keine Ahnung. Ich habe ja noch ein Ruderrad...
 
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Mineralwasser+Malto+Salz war vermutlich nicht mehr isotonisch, und deswegen zu langsame Aufnahme im Darm. Versuchs mal mit Leitungswasser und weniger Malto und Salz.

Ausserdem das Wasser kühl halten, z.B. ne Socke um die Flasche und die immer wieder anfeuchten.

Was heisst regelmäßig getrunken? Ich denke am optimalsten wäre wirklich jede Minute ein kleiner Schluck. 60minx15-20ml.
Ausserdem würde ich das Nutella ändern zu was verträglicherem. Z.B. eine Trinkmischung, mit wenig Maltodextrin, die isotonisch gehalten ist, und eine kleine Flasche mit sehr dick angemixten Gel-artigem Malto als Energiedrink. Mal experimentieren wie man sowas mit nem trinkbaren Geschmack versieht.

In die Trinkmischung das Malto was mehr kurzkettige Zucker enthält, und in die Energiemischung die Variante mit mehr langkettigen.

Im übrigen: nicht mehr als 8-10Bananen am Tag essen, zuviel Kalium drin, findet das Herz irgendwann nicht mehr lustig. Wenn man viel pinkelt gehts, aber wenn man alles ausschwitzt, wird man das Kalium nicht los.

Und zuletzt: Top-leistung, Glückwunsch.
 
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[*]3. alles im grünen Bereich, nur der Blasendruck steigt. Erstes Highlight 100km in 2:56. Essen und Trinken ok.

Schnitt von über 34km/h mit dem Cab Bike bei 100km, nicht schlecht!

Danke für den Bericht aus zweiter Reihe. Wenn ich dabei gewesen wäre, hätten wir wohl zusammen fahren können :)

Gruß
Heiko
 
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Hallo Heiko,

Helge, Jens, Kirsten, Eggert - alle waren da und ich konnte mal ein paar Runden im Milan drehen. Es hat mir die Tränen in die Augen getrieben :) Das Milan geht dermaßen ab - einfach super. Das ist die reinste Rakete. Ein tolles Rad.

Grüße,
Christian
 
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