LR Chinkara Datensammlung & Selbstbau?

AW: Chinkara Datensammlung & Selbstbau ?

Wie fährt sich ein Flevo, wenn der Rücken keinen Kontakt zur Lehne hat?
Dies meinte ich mit "Aufsetzen". Kurzfristig, um mal über ein Auto drüberzuschauen, oder den Kopf 50 cm näher am Geschehen zu haben.
Den Oberkörper aufrecht setzen funktioniert sogar freihändig ziemlich gut (der Stopp kommt, weil das Rad nur rollt, damit Hände und Knie nicht kollidieren). Wenn ich aber den Oberkörper herumdrehen möchte, dann funktioniert das nur sehr kurz und mit Händen am Lenker. Um nach hinten zu schauen, verwende ich allerdings eh viel lieber meinen Brillenrückspiegel, womit auch auf mehrspurigen Straßen Spurwechsel bei voller Fahrt gefahrlos möglich sind.

Gruß,
R.
 
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Wow, kannte ich noch gar nicht. Die haben ja zum Teil gar keinen Lenker :eek:
Lässt sich das sooo gut freihändig fahren??
Die Achse des Knickgelenks geht fast durchs Becken. Wenn man also drehen will, muss man den ganzen Unterkörper mit bewegen. Da die Armkraft aber gegen den gesamten Unterkörper nicht ankommt, muss sich der Unterkörper mitbewegen.
Und wenn sich der Unterkörper schon mal mitbewegt, kann man die Arme auch gleich weglassen!

Deswegen ist der meistgenannte Tip für Anfänger auf Pythons der, möglichst die Finger nur ganz leicht auf de Lenker legen, nicht aber daran herumreißen.

[EDIT]
theoretisch müsste sich das Ding zusammenfalten, wenn man zu hart vorne bremst
Wenn man Druck auf beide Pedale hat, besteht die Gefahr eigentlich nicht - aber wehe du rutschst mit den Füßen ab...
[/EDIT]
 
Zuletzt bearbeitet:
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Jetzt gibt's mal eine Skizze zum Projekt, wie immer nur als einfaches bitmap (aber skaliert, 1 Pixel = 2mm)

Die Idee habe ich vom Original weitgehend übernommen, im Grunde aber das ganze Ding neu durchdacht und bin dabei da und dort ein wenig anders vorgegangen.

Radl Rahmen 2.jpg
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geplantes Material:
Rahmenrohr Niro 50*1,5 (Original hat wahrscheinlich 40 mm)
Schwinge Niro 30*15*1,5 (Original hat wahrscheinlich 30*10)

Nachlauf:
Flevo Racer hat 120 mm
Chinkara 120-140 (Messungenauigkeit)
gewählt ca. 130

Steuerkopfwinkel 55°
(Empfehlung zum etwas steileren Steuerkopfwinkel von Bill Patterson)
Flevo Racer und Chinkara haben beide ca. 45°

Für den Steuerkopf
habe ich zur Zeit Bronze Gleitlager geplant.
Hat da jemand Erfahrungen mit diesem Ansatz?

Gibt es Meinungen zum Lenkungsbegrenzer von Flevo?
Ist es, vor allem wenn man erst Fahren lernen muß, sinnvoll so ein Ding vorzusehen?
Flevo Lenkungsbegrenzer.JPG

Federung:
Abstand Mitte Silentblock zu Drehpunkt Schwinge
Flevo Racer 100 mm, Chinkara ca. 90 mm
gewählt 95 mm

Der Silentblock ist
beim Flevo 40 hoch bei 50 Durchmesser (Shorehärte 55)
beim Chinkara 45 hoch bei 50 Durchmesser
gewählt 40 hoch bei 50 Durchmesser
Shorehärte 55

Schwingenlager Bronze Gleitlager

Tretlager in der Schwinge eingebaut (Danke für die Anregung an Erik Wannee auf seiner Website)
Hat jemand Erfahrung mit diesem Ansatz?
Der Pedalrückschlag sollte bei der gewählten Geometrie minimal sein.

Schaltung auf jeden Fall Nabenschaltung, zur Zeit am ehesten Alfine 8-fach,
die fahre ich seit ca. 1500 km am Optima Condor und habe keine Scherereien damit.

Bremsen entweder V-Brake oder Magura HS11 / HS33

Sitz ist noch nicht entschieden, derzeit am ehesten von Azub den Metallsitz oder von Optima den Glasfasersitz.

Licht hinten an den Sitz oder ggf. an den Gepäckträger.

Licht vorne in das Rahmenrohr eingesetzter B+M Reflektor.
Siehe auch P1120279.JPG aus einem Elektro-Thread.
(Der Außendurchmesser des Reflektors mit 47 mm passst einfach zu schön vorn in das Rahmenrohr rein...)

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Über konstruktive Kommentare würde ich mich freuen.

Harald
 

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Gibt es Meinungen zum Lenkungsbegrenzer von Flevo?
Ist es, vor allem wenn man erst Fahren lernen muß, sinnvoll so ein Ding vorzusehen?
Flevo Lenkungsbegrenzer.JPG

Ich habe mal irgendwo gelesen, daß das Flevo ohne den Puffer sogar leichter zu fahren ist, weil er eben beim Lenken - vor allem bei engen Kurven (Überraschung!) - stört. Im wesentlichen dient er dazu, daß man das Rad abstellen kann. Das Vorderteil ist durch den Nachlauf zwar dynamisch stabil aber eben nicht statisch (wie die Pythons). D.h. wenn man das Rad einfach so hinstellt, klappt der Vorderbau um und das Rad fällt hin.

Ich würde den Puffer also auf jeden Fall vorsehen. Abmontiert ist er nachher schnell...

Fabi
 
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Über konstruktive Kommentare würde ich mich freuen.

Harald

In Encycleopedia 94/95 p.12/13 wird das Chinkara vorgestellt. Vielleicht sind ein paar Zitate in diesem Rahmen interessant.

"The Chinkara also has a natural exclusivity in that it is virtually custom-made.[...]The Chinkara is not intended for mass sales" Es ist von 30 Chinkaras p.a. die Rede. "Possible wheel sizes are from 20" to 26"[...]"

=> "Den" <= Chinkararahmen gibt es also nicht.

"An eccentric front hub allows for chain tension adjustment if no derailleur is fitted."

Die Zeichnungen und Skizzen sagen, daß die Nabe normal ist (Sachs /Gg) und die Achsaufnahmen/Ausfallenden als Exzenter ausgeführt sind.

Federung:
"The Chinkara's gas suspension can be pre-set with, if required, differing resistance on the out-stroke an the in-stroke. The suspension system is the result of close co-operation with the dutch company WP Suspension. It has been specially developed for recumbents and is availible seperatly from Swing Cycles."

Hört sich nach einer Art Whisky&Soda Federung (vgl. Austin Mini) an.

Gewicht: 15,5-16kg
Radstand "approx. 1000mm. Six frame sizes for people 155-195cm."

leisetreters augenmass sagt, daß man an einer kleineren Detailaufnahme sehen kann, dass das Rahmenrohr genauso dick ist wie die Tretlagerbuchse, das würde eher für ein 40mm Rohr sprechen. Nachmessen anhand der Felgengröße spricht auch dafür.

Ich würde mir erst mal die Federelemente/-elastomere holen und damit "federn" üben und an den Hebelverhältnissen herumspielen, damit ich weiß wie ich die Aufnahme/Widerlager der Dinger gestalten muss, und damit ich die Vorspannung einschätzen kann.
 
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Hallo Harald,

es gibt ja die verschiedensten Versuche mit Steuerkopfwinkeln und Nachlaufmaßen und die Übergänge der Typen sind fließend.
Mit 55° Steuerkopfwinkel bist du weg vom Flevo (45°), sogar steiler wies Airbike (50°) fast schon auf dem Weg zum Cruzbike (70°?).
Trotz ähnliche Optik kann sich ein völlig unterschiedliches Fahrverhalten einstellen.
Vllt gibt es jemanden, der sowohl Flevo als auch Airbike gefahren ist und etwas zu den Unterschieden sagen kann. Dann kannst du vllt. abschätzen wieviel sich zusätzliche 5° auswirken.
Jedenfalls wird die Steuerachse wohl deutlich nicht mehr durch den Schwerpunkt gehen, wodurch vmtl. die Arme beim Lenken eine größere Rolle spielen werden (dass also Steuern allein durch Körperdrehung schwerer werden wird).
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen.

Das Vorderteil ist durch den Nachlauf zwar dynamisch stabil aber eben nicht statisch (wie die Pythons). D.h. wenn man das Rad einfach so hinstellt, klappt der Vorderbau um und das Rad fällt hin.
Pythons werden erst durch das Gewicht des Fahrers statisch. Alleine hinstellen kann man sie m.W. nicht (zumindest ist das bei meinem so).
 
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Hallo Harald,

es gibt ja die verschiedensten Versuche mit Steuerkopfwinkeln und Nachlaufmaßen und die Übergänge der Typen sind fließend.
Mit 55° Steuerkopfwinkel bist du weg vom Flevo (45°), sogar steiler wies Airbike (50°) fast schon auf dem Weg zum Cruzbike (70°?).
Trotz ähnliche Optik kann sich ein völlig unterschiedliches Fahrverhalten einstellen.
Vllt gibt es jemanden, der sowohl Flevo als auch Airbike gefahren ist und etwas zu den Unterschieden sagen kann. Dann kannst du vllt. abschätzen wieviel sich zusätzliche 5° auswirken.
Jedenfalls wird die Steuerachse wohl deutlich nicht mehr durch den Schwerpunkt gehen, wodurch vmtl. die Arme beim Lenken eine größere Rolle spielen werden (dass also Steuern allein durch Körperdrehung schwerer werden wird).
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen.

Pythons werden erst durch das Gewicht des Fahrers statisch. Alleine hinstellen kann man sie m.W. nicht (zumindest ist das bei meinem so).

Hallo Klopfer,

der Tip mit dem steileren Winkel kam von Bill Patterson, einem emeritierten Uni-Prof in Kalifornien der mit seinen Studenten einige hundert Räder gebaut hat. (Von ihm stammt auch das Youtube Video)

Für mich selbst ist es, trotz Hintergrund als DI Machinenbau, nicht wirklich einschätzbar ob ich besser bei 45° bleiben oder Bills Rat folgen soll.

Mal sehen ob andere hier noch Erfahrungen einbríngen können.

Harald
 
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Ja, ich habe ihn angeschrieben.
Unterliegt das der Schweigepflicht (wenn nicht, würde mich das auch interessieren!)?
Hat er sich auch über die Lage der Steuerachse bez. des Schwerpunktes geäußert?
Bei meinem Python macht es jedenfalls einen großen Unterschied ob der Sitz vor, über oder hinter der Steuerachse liegt.

Auch wenn ein Python mit einem Airbike/Flevo nicht ganz vergleichbar ist, würde ich dir trotzdem raten lieber auf etwas Nachlauf zu verzichten (8cm reichen mMn auch) um mit der Steuerachse näher an den Schwerpunkt zu kommen.

Vergleich zu einem einfachen, geraden Ausfallende...
Bremsaufnahmen, Seitenläufer, Schutzbleche müssen nicht verändert werden, wenn man mal das KB oder Ritzel ändert.
 
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Unterliegt das der Schweigepflicht (wenn nicht, würde mich das auch interessieren!)?

Ich glaube nicht wirklich, da er selbst einiges dazu veröffentlicht hat.
Wenn du: "The Lords of the Chainring" googlest, kommst Du recht rasch auf viele Seiten die sein Buch über die Dynamik eines Systems aus Fahrer plus Fahrrad zitieren.

unter:
http://www.calpoly.edu/~wpatters/lords.html
kannst Du 4 Update Kapitel runterladen, die ein wenig Einblick bringen.

Zitat aus einer mail:
"The Chinkara is fabulous at high speed. I urge you to maintain the same trail as the original. Trail is one of the ways to slow down responsiveness so that the bike isn't too twitchy.

It is very difficult to ride at low speed. The culprit is laid back head tube angle. If you look at my files, you will see a value called K1. It is the anti-centering spring that occurs at such low speed. If you look at the BikeE2 you will see the culmination of this theory. The bike was designed in my class and it has a vertical headtube. If has a bent back fork to provide proper trail.

I think that you should build a low cost prototype with a steeper head tube and compare it to a Flevo bike."

noch eins:
"I ride the Chinkara every day and enjoy it very much.
It has one great design flaw that is found in all Flevo style bikes. It has a 45 degree headtube angle. I would suggest that you move the headtube as far forward as practical. "

und noch eins:
"I dream about moving the head tube pivot point forward on my Chinkara.
It is just such a beautiful elegant machine that I can't touch it."

Das war für mich (ohne bisher tiefer in die Mechanik einzusteigen), Argument genug für den bisherigen Ansatz.
Zu den 55° bin ich gekommen, da ich natürlich den Nachlauf in vernünftigem Maß beibehalten wollte und der Lenker aus praktischen Gründen nicht zu weit nach vorne kommen darf.



Bremsaufnahmen, Seitenläufer, Schutzbleche müssen nicht verändert werden, wenn man mal das KB oder Ritzel ändert.

Ist sicher richtig, aber dafür braucht's dann ein komplexeres Ding am Tretlager.
Da bleibe ich lieber bei einem einfachen Design und muß Schlimmstenfalls ein Mal Kotflügel und Bremsen neu einstellen.
 
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OK, auf der Seite war ich auch schon.
Leider reicht wohl mein Englisch nicht so ganz aus um das alles nachvollziehen zu können und das Ergebnis meines Übersetzungstools liefert auch eher verwirrende Ergebnisse.

Das Airbike soll ja (wenn man den Erfahrungsberichten glauben kann) vor allem bei niedrigeren Geschwindigkeiten auch einfacher zu fahren sein als ein Flevo. Ich denke eigentlich auch, dass ein noch steilerer Lenkkopfwinkel nicht falsch ist.
Und das Chinkara ist auf jeden fall ein wunderschönes Rad und ich glaube auch, dass selbst wenn die Geometrie im Endeffekt nicht ganz optimal sein sollte, wirst du trotzdem mit Stolz und viel Freude damit herumfahren (im Grunde kann man eh fast alles fahren lernen und auf einen Knicklenker einfach drauf sitzen und losradeln geht sowieso nicht).


P.S.:
Wo kriegt ich 200 Studenten her um Prototypen herstellen zu lassen? :rolleyes:
 
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P.S.:
Wo kriegt ich 200 Studenten her um Prototypen herstellen zu lassen? :rolleyes:

Aus dem Maschinen- oder Fahrzeugbau Studiengang. Du mußt es nur hinkriegen, daß sie den Bau als Prüfungsleistung angerechnet kriegen. Ein eigener Lehrstuhl wäre natürlich von Vorteil.

Fabi
 
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Wollt nur mal nachfragen, wie der Stand der Dinge ist....
 
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