Bremsen am Liegerad

AW: Bremsen am Liegerad

Moin,

Im übrigen, da man eh zu >98% nur vorne bremst, hab ich an den HR gar kein Problem mit Felgenverschleiss, und das Wechseln einer felge am VR ist auch kein Problem und in paar Minuten gemacht.

Solange man dabei nicht seinen SON umspeichen muß...

- Olli
 
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Moin,

Wo besteht da der Unterschied zu einer anderen Nabe?

Im Preis. Als Otto-Normalo ohne Super-High-Performance-Ultraleicht-Naben, der seine Laufräder nicht selbst baut (nein, nicht jeder hier tut das), könnt ich mir vorstellen, eine neue Felge inklusive Speichen und Nabe zu kaufen, das ist preislich halbwegs vetretbar, gemessen an der Arbeitszeit und dem benötigten Werkzeug, von dem Wissen darum mal abgesehen. Ein Laufrad mit einem neuen SON, weil ich die Felge durchgebremst hab fänd ich da allerdings übertrieben...

- Olli
 
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Ein Laufrad mit einem neuen SON, weil ich die Felge durchgebremst hab fänd ich da allerdings übertrieben...

Man kann sein Laufrad auch einfach zum Felge wechseln zum HdgM bringen oder zum Einspeichservice schicken. Kostet den Preis der neuen Felge, evtl. neue Speichen und die Arbeitszeit.

Grüße,
André - dem Einspeichen nicht sonderlich viel Spaß macht, weshalb er es meistens auch machen läßt.
 
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Ich nun wieder...

während ich die Antworten (teilweise mit offenem Mund...selber einspeichen, schluck) gelesen habe bin ich auf einmal hellwach geworden:

98% vorne bremsen

huch? Hab ich früher immer alles falsch gemacht (mit dem MTB vorne Bremsen führt zu einem Handstand) oder wird beim LR anders gebremst?

:confused::confused: Verwirrt aus der Wäsche guckend...Ralph
 
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Hallo,

seit 2001 fahre ich bei gleichen Felgen Magura HS 33.
Bisher war nix dran.
Ich wiege um die 80 Kilo, fahre mit etwa 25 kg Gepäck auch schon mal längere Abfahrten (so um die 10 km).

Ich will tausche selbst die Beläge.

...und lebe noch :)))

Gute Wege

Peter
 
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Hab ich früher immer alles falsch gemacht (mit dem MTB vorne Bremsen führt zu einem Handstand)

Auf'm Trail down the hill vielleicht (wenn man den Hintern nicht hinter den Sattel bekommt) aber nicht auf normaler Strasse, wenn man das Bremsen beherrscht.

Grüße,
André
 
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98% vorne bremsen
huch? Hab ich früher immer alles falsch gemacht ...


Hallo Ralph,

ja, das kann drastisch klingen, fast nur vorne bremsen.

Ich hatte dabei laange das unsichere Gefühl, wenn ich dabei vorne blockiere oder in einer Kurve wegrutsche, hauts mich hin. Hinten ein wenig schleudern stört ja nicht weiter.

Vielleicht habe ich aber auch einen Vorteil, da ich als FWD-Fahrer besonders viel Last aufs VR bringe.

Tatsache ist jetzt in der Praxis, daß vorne bremsen (auf Asphalt) bisher NULL Probleme bereitet hat. Meine Sicherheit diesbezüglich wächst, wenn es auch wirklich sehr lange dauerte. Also das kann funktionieren.

Ich kann übrigens gar nicht mehr anders, habe vorne Scheiben- und Felgenbremse und hinten - nix. Knapp 10000km überlebt.


Peter N.

der allerdings mal mit dem MTB bergab durch "vorne bremsen" einen Hubschrauberflug ins nächste Krankenhaus gewonnen hatte..
 
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Mal kurz zum Thema offenes/geschlossenes System. Soweit mir bekannt gibt es kein offenes System in dem Sinn, dass Brensflüssigkeit irgendwo mit Luft in Berührung kommen und ergo auslaufen kann. Das wäre auch fatal, da Bremsflüssigkeit Wasser aus der Luft zieht und das soll tunlichst nicht passieren, da sich das bei höheren Temperaturen im Bremssystem wieder in Wasserdampf verwandeln kann.

Offenes System heißt nur es besteht irgendwo die Möglichkeit zum Druckausgleich. Hier wird aber durch eine Membran die Bremsflüssigkeit trotzdem von der Außenluft getrennt.
In einem richtig entlüfteten Bremssystem sollte die Einbaulage völlig egal sein, egal ob offen oder geschlossen.

Ich hab die HS11 und zwar noch ganz alte und die gehen immer noch super.
 
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98% vorne bremsen

huch? Hab ich früher immer alles falsch gemacht (mit dem MTB vorne Bremsen führt zu einem Handstand) oder wird beim LR anders gebremst?
Naja, falsch ist untertrieben, offensichtlich lebste ja noch. Aber Fakt ist, wenn ich nur vorne bremse und das HR hochbekomme, mach ich die stärkst-mögliche Bremsung. Und in dem Fall nützt die HR-Bremse gar nix mehr. Wenn man gelernt hat mit der VR-Bremse so stark zu bremsen dass das HR steigt, aber man gleichzeitig lernte sich so abzustützen und den Arsch nach hinten zu bringen, dass man nicht übern Lenker fliegt, kann man gegenüber untrainierten Bremsern doch einiges an Bremsweg rausholen. Wer weiß ob einem diese dm, oder sogar m, nicht mal den Arsch retten.

Es gibt nur wenige Situationen wo man auch oder ausschließlich hinten bremsen sollte. Z.B. rutschige Oberflächen, wegschmierendes HR lässt sich besser abfangen als wegschmierendes VR.

Es gibt aber auch Situationen wo das mitbenutzen der HR-Bremse richtig gefährlich werden kann. Z.B. in Kurven. Man bremst vorne und hinten, das Gewicht verlagert sich nach vorne, der hintere Reifen hat kaum noch Gewicht, und er blockiert plötzlich bei nur niedriger bremskraft und rutscht zur Kurvenaussenseite weg.

Diese ganzen Betrachtungen findet man im exzellenten Artikel von Sheldon Brown(rip), von Arno Welzel übersetzt:
http://www.sheldonbrown.com/german/brakturn.html

Ausserdem ist es auch nur schlau, ausschließlich vorne zu bremsen, weil man dann nur eine Felge verschleisst, und nen VR ist viel leichter neu zu zentrieren, durch die gleich langen Speichen/gleiche Spannung.

EDIT: Der weitere Clou daran ist ja auch, dass man, wenn man das mal kapiert hat, die HR-Bremse nicht mehr so stark beachtet. Man kann Geld und/oder Gewicht sparen und da irgendne Luschenbremse (;)) anbauen. Am HR kann man gar keine großen Bremskräfte aufbringen, jede olle Seitenzugbremse ist da ausreichend für die paar Situationen wo man auf rutschigen Oberflächen bremst (was dann ja auch eher sanft geschehen muss). Wenn ich olle Räder vom Schrott für Freunde herrichte, wird nur die VR-Bremse auf modernes Niveau gebracht.
 
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Das wäre auch fatal, da Bremsflüssigkeit Wasser aus der Luft zieht und das soll tunlichst nicht passieren, da sich das bei höheren Temperaturen im Bremssystem wieder in Wasserdampf verwandeln kann.

Hydraulische Systeme für Fahrräder sind nicht mit hygroskopischer Bremsflüssigkeit gefüllt wie Autosysteme, sondern mit Mineralöl. Das bindet kein Wasser an und kann daher jahrelang im System verbleiben.
Mineralölsysteme sind nicht so hitzefest, aber das muss beim Fahrrad ja auch nicht so sein wie beim Auto, deren Systeme auch mit noch viel höherem Betriebsdruck arbeiten.
 
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Das wäre auch fatal, da Bremsflüssigkeit Wasser aus der Luft zieht und das soll tunlichst nicht passieren, da sich das bei höheren Temperaturen im Bremssystem wieder in Wasserdampf verwandeln kann.
Hydraulische Systeme für Fahrräder sind nicht mit hygroskopischer Bremsflüssigkeit gefüllt wie Autosysteme, sondern mit Mineralöl. Das bindet kein Wasser an und kann daher jahrelang im System verbleiben.
Das ist abhängig vom Hersteller. Für aktuelle Magura Modelle trifft diese Aussage auf jeden Fall zu, es gibt jedoch auch Hersteller, die hygroskopische Bremsflüssigkeiten einsetzen!

Offenes System heißt nur es besteht irgendwo die Möglichkeit zum Druckausgleich. Hier wird aber durch eine Membran die Bremsflüssigkeit trotzdem von der Außenluft getrennt.
In einem richtig entlüfteten Bremssystem sollte die Einbaulage völlig egal sein, egal ob offen oder geschlossen.

Das ist fast richtig. ;)
Richtig ist, das der Ausgleichbehälter durch eine Membran verschlossen ist (ob das wirklich bei allen Herstellern so ist, entzieht sich meiner Kenntnis), so daß dort bei intakter und korrekt sitzender Membran i.d.R. keine (oder nur unwesentlich) Luft eindringen kann. Trotzdem gibt es Modelle, wo der Hersteller von bestimmten Einbaulagen abrät. Weiterhin kann auch ein intaktes Bremssystem Luft ziehen (z.B. wenn die Bremse stark überhitzt wird).

Grüße,
André
 
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..wird beim LR anders gebremst?

Kommt sehr aufs Rad an. Mit dem Sinner Demon (Radstand 1,39m) habe ich beide Bremsen gleichwertig genutzt. Beim V200 (Radstand ca. 1,35m) habe ich letztes Jahr vom Albula Pass runter fast nur die Hinterradbremse genutzt, weil ich da eine Scheibe hatte und mir mein 16 '' Vorderrädchen nicht kaputtbremsen wollte (HS33). Mit entsprechender Vorsicht ging das.
Beim GrassHopper (Radstand 1,07m) benutze ich schon sehr überwiegend die Vorderradbremse, weil da einfach das Hauptgewicht drauf liegt. Wenn die Straße nass/schmierig ist, rutscht das Hinterrad sehr schnell weg.

C.
 
Moin,

ich hatte Avid BB5 mechanische Bremsen an meinem Hase Tagun dran. Bin damit 1800km diesen Sommer gefahren. Da die Bremszüge eingerissen waren durch 4 Stürze in diesem Zeitraum und die Dinger ja wahrscheinlich schon knapp 10 Jahre alt waren als ich das Rad gekauft habe (Krafreitag 2019), war es kein Vergnügen mit den Dingern 1800 km rumzueiern. Zumindest am Ende nicht...

Ich habe mir jetzt Shimano SLX Bremsen angebaut und ich muss es sagen: Es ist ein TRAUM an Dosierbarkeit und Bremskraft !!! Stürzen sollte man damit allerdings nicht, denn die Bremsleitungen halten dann sicher weniger lange als die von Avid ;_)

Gerade weil man mit dem Tagun doch wirklich sehr exakt die Bremsen dosieren muss, um nicht wegzurutschen (besonders vorne natürlich), kann ich nur jedem hydraulische Bremsen empfehlen. Dass sie über Kopf montiert sind, macht den Bremsen gar nix. Auch von der Länge her passten sie perfekt (die 1m lange Bremse für hinten und die 1,7m lange Bremse für vorne).

=> GO HYDRAULIC on Hase Tagun !

Mal schauen, ob ich noch ein paar Bar Ends zum Schutz der Bremsleitungen beim Crash dranbekomme...

Gruß

Marc
 
Hi @MaFl ,

ich habe mein Tagun noch nicht lange, und bin damit auch noch keine mit Deinen km vergleichbare Distanz gefahren.
Am Tagun sind Tektro Scheibenbremsen verbaut, mit mechanischer Ansteuerung.
Ich bin damit soweit zufrieden: sie sind bisher sehr fein dosierbar, und packen bei Bedarf gut zu, hinten wie vorn. Ich habe das auf den hiesigen Strecken mit entsprechendem Gefälle getestet.
Die Handhabung und Leistung der Tektro steht den mechanischen Trommelbremsen am Quest, den mechanischen Felgenbremsen der Streetmachine und den hydraulischen Scheibenbremsen am Scorpion in nichts nach.

Grüße,
Christian
 
Hallo Christian,

ich habe meine Avid Bremsen sehr oft nachjustieren müssen und trotzdem hatte ich nie ein richtig sicheres Bremsgefühl. Die Hebel zu ziehen beanspruchte viel Muskelkraft in den Fingern und nach jedem Sturz ging es schlechter (was natürlich kein Wunder ist ;_).

Ich denke, dass die Euphorie durch die sehr schlecht eingestellten und teilweise beschädigten Bremsen davor ausgelöst wurde - dadurch war der Kontrast halt sehr groß beim Wechsel auf die neuen SLX !

Da ich aber seit über 10 Jahren nur hydraulische Bremsen fahre, ist mein Hirn einfach auf 1-Finger Bremsen und ganz wenig Muskelkraft eingestellt. Und da waren die Avid schon eine sehr große Umstellung.

Ich hab es halt gern einheiltich an all meinen Fahrrädern.

Wenn man unbeschädigte und gut eingestellte mechanische Bremsen dran hat, könnt ich mir vorstellen, dass man nicht unbedingt hydraulische braucht. Aber in meinem Fall, war es ein ganz große UPGRADE ;_)

Gruß

Marc
 
Da ich aber seit über 10 Jahren nur hydraulische Bremsen fahre, ist mein Hirn einfach auf 1-Finger Bremsen und ganz wenig Muskelkraft eingestellt. Und da waren die Avid schon eine sehr große Umstellung.
Den Punkt finde ich deutlich wichtiger als die absolute Kraft oder die Zugreibung. Ungefähr genauso wichtig ist vorhersagbare Bremswirkung, in dem Punkt (v.a. was die zuerst niedrige und dann steigende Bremswirkung bei Regen angeht) sind Scheibenbremsen besser als Felgenbremsen, aber auch nicht perfekt.

Wenn man unbeschädigte und gut eingestellte mechanische Bremsen dran hat, könnt ich mir vorstellen, dass man nicht unbedingt hydraulische braucht.
Bei Liegerädern kommt ein Punkt dazu, auf den man selber achten muss: Falls mal (Dreck-)Wasser in den Bremshebel eindringt, sollte das nicht dauerhaft vor der Dichtung des Kolbens stehen. Bei Uprights ist das nie ein Thema, weil die Bremshebel dafür gebaut sind, aber bei Liegerädern sind je nach Lenker und Anbaulage mal parallel und mal senkrecht zum Lenker stehende Kolben besser geeignet.
 
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