TR Mein Eigenbau

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Hallo zusammen,

ich hab mir gedacht, ich stelle mal mich und mein Trike vor. Ich studieren Mathe und Physik am der Uni Stuttgart.

Aus die Idee ein Trike selbst zu bauen, bin ich gekommen als ich das erste mal mit einem Trike gefahren bin. Ich habe sofort Feuer gefangen, und wollte auch so nen Ding haben. Allerdings sind mir die meisten Räder einfach zu teuer. Also entschied ich mich für einen Eigenbau, da ich schon in der Schule freude an Metallarbeiten hatte.

Daraufhin verbrachte ich viel Zeit im Netz, und schaute mir einige Trikes an, um mir Ideen zu holen. Am besten hat mir das Scorpion gefallen. Danach machte ich mich ans planen meines Trikes, und mitlerweile sieht des Entwurf so aus:
Liegerad_90.kpg


1701.png


Momentan ist der Rahmen zu 2/3 fertig und teilweise schon geschweißt. Die Einzelnen Komponenten habe ich auch schon fast alle zusammen. Leider sind die Ferien jetzt vorbei, und ich werde erst wieder Weihnachten am Rad weiterbasteln können, da im Wohnheim einfach kein Platz ist und meine Werkstatt daheim ist.

Noch ein paar Daten:

Hauptrahmen: Edelstahl
Schwinge: Cannondale Rush Alu (ebay)
Auszugsrohr: Alu
Vorderräder: 20" von HP Scorpion
Hinterrad: 28" xt
Sitz: Glasfaser mit "Flügel" von www.recumbentparts.com
Dämpfer: Fox Float R 165mm
Bremsen: Avid Code mit 203 Hope floating Disc
Kurbel: FSA Gossamer 3 fach

Ich schätze, das das Rad am Ende ein Gewicht von 25kg haben wird. Damit wäre ich zufrieden.

MfG Chris
forum
 
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Hallo,

25 kg einfach zu schwer, finde ich.

Tolles design, ein scorpion mit 26" h-rad wünsche ich mir auch!

Grüsse Schuhmax
 
AW: Mein Eigenbau

Hallo Chris,

Hinterrad: 28" xt

Liegerad_90.jpg

Ich hatte kürzlich Gelegenheit, mir ein Trike mit 28"-Hinterrad anzugucken und fand alle meine Vorurteile bezüglich mangelnder seitlicher Stabilität (Kurvenfahrt) bestätigt.

Ich würde Dir ganz dringend empfehlen, die Grösse des Hinterrades deutlich zu reduzieren, am besten auf 20". Räder dieser Grösse können die auftretenden Seitenkräfte deutlich besser verdauen, leichter sind sie auch, was die Federung durch die Verringerung der ungefederten Massen verbessert.

Viele Grüsse

Thorsten
 
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Hallihallo Chris,
Das Renderbild spricht mich ästhetisch schon mal sehr an, und die Ähnlichkeit zum Scorpion sprang mir gleich ins Auge. Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Bau von diesem rostfreien Schlachtross.

Was Thorsten über große Hinterräder sagt, klingt ja beängstigend. Was sagen die Besitzer solcher Dreiräder dazu? (Rundruf). Wäre ja direkt schade, wenn man ein kleineres Hinterrad montieren müsste. Dann vielleicht 24 Zoll als Kompromiss, bei dem etwas von der Optik erhalten bliebe.
 
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24 zoll haben ja z.b. die KMX neben den 20-zöllern hinten, und die sind eher als stabil bekannt.
 
AW: Mein Eigenbau

Hallo,

sieht super aus was Du da am bauen/planen bist, hast Du nicht ein paar Bilder vom aktuellen Stand.
Ich habe bei meinem Eigenbau auch ein 28" Hinterrad, ich kann nichts negatives dazu sagen. Mit dem Kurvenverhalten bin ich absolut zufrieden.


mfg Thomas
 
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Hallo Chris,
der lenker scheint mir verkehrt in der Höhe und Neigung der Lenkerendstücke.
Lass die Griffe weiter unten sitzen. Und gerade. Nicht nach vorne abgewinkelt.
Sonst musst du die Handgelenke nochmal abwinkeln und es wird eine unnatürliche Haltung. So hoch wie die sitzen, ist es aerodynamisch auch ungünstig.
Hast du das absichtlich so gemacht? Oder noch keinen Hampelmann draufgesetzt?

@Ewokchieftain:
Ausserdem stimme ich Thorsten voll zu.
Warum sollte man etwas am trike erhalten, was da absolut nicht taugt? der Optik wegen???
Gruss
Thomas
 
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Warum, weshalb?

hast du mal gesehen wie tief der hintere kettenspanner/umwerfer am boden schleift?

oder sind trikes nur für asphalt-pisten konstruiert?

Vorteil std. radgrösse somit std. kettenblätter vorne, und keine 63er lochfräsen vorne.

Schuhmax
 
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Weg mit dem grossen Hinterrad!

-Die Zentrifugalkräfte in der Kurfe gehen direkt ins Rad (du baust ja kein Neigetrike).
- Spart Gewicht
- Kette nahe am Boden: kein Problem (die Steintrikes haben das schon lange)
 
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- Kette nahe am Boden: kein Problem (die Steintrikes haben das schon lange)
Doch! Das ist ein Problem!
Ich hab schon ein Schaltwerk an meinem Scorpion geschrottet. Der Händler meinte zu mir, dass wäre ihm zwei mal kurz hintereinander passiert.
Ist mir schon klar dass das die Fahrer von Trikes mit 20" Hinterrad nicht gerne hören, aber ich kann nur dazu raten da aufzupassen.
 
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Hey,

die Aussage mit der Zentrifugalkraft macht schon sinn, da unter anderem die Speichen aufgrund der fehlenden Neigung in Kurven stärker beansprucht werden. Bei der Planung habe ich Wert darauf gelegt, das ich möglichst viele "Standard-Komponenten" verwenden kann. Das soll heißen, das ich von meinem Treckingrad Bremsen Schaltung und eben das Hinterrad übernehmen kann. Wenn das 28" Rad dann unangenehme Kurveneigenschaften zeigen sollte, kann ich immer noch ein kleineres Rad einbauen. Auch wenn das sicherlich nicht soo gut aussehen würde.

Der Lenker ist der gleiche wie beim Scorpion. Ich habe ihn direkt bei HP Velotechnik bestellt. Vielleicht kommt er auf dem Bild etwas komisch rüber. Ich hab mich für diesen Lenker entschieden, weil ich ihn als sehr bequem während den Probefahrten empfunden habe.

Ich hab leider nur ein paar ältere Bilder. Wenn ich nächste Woche nochmal heim fahre, werd ich noch nen paar machen. Also, hier ein paar Einzelteile:

Hier sind die zwei Steuerrohre mit Schaft für links und rechts zu sehen. Im Hintergrund sieht man den Schaft bereits im Steuerrohr stecken:

1704.png


Hier sieht man eine Seite der Achse für die Vorderräder mit Steuerrohr:

1705.png


Hier die Cannondale Schwinge für das Hinterrad:

1706.png


Und hier sieht man das Rad beim ersten "Zusammenstecken" ;)

1707.png


Ich werde nächste Woche mal ein paar aktuellere Bilder posten.

MfG Chris
 
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...
da unter anderem die Speichen aufgrund der fehlenden Neigung in Kurven stärker beansprucht werden. Bei der Planung habe ich Wert darauf gelegt, das ich möglichst viele "Standard-Komponenten" verwenden kann. Das soll heißen, das ich von meinem Treckingrad Bremsen Schaltung und eben das Hinterrad übernehmen kann. Wenn das 28" Rad dann unangenehme Kurveneigenschaften zeigen sollte, kann ich immer noch ein kleineres Rad einbauen.
...

so wie es auf dem bild aussieht, hat deine hinterradnabe schon ziemlich hohe flansche, was für sich genommen erstmal gut ist um seitenkräften zu begegnen. allerdings stehen die speichen auf der antriebsseite bei solchen aktuellen kassettennaben derart steil, dass durch die auftretenden seitenkräfte (linkskurve) ziemlich fiese belastungen für flansch und felgenboden (jeweils um die löcher) entstehen.

falls es finanziell drin ist, wäre eine rohloff ne gute alternative. symmetrisch, extrem hohe weit auseinander stehende flansche - das gibt eine sehr schöne einspeichgeometrie, selbst für 28"-räder (und sie würde nebenbei gleich noch die aufgabe der schaltung übernehmen, hoho)


ps: dazu vielleicht noch ne hohe steife felge wie zb eine rigida dp18 und das hinterrad ist nicht mehr kaputt zu kriegen
 
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Hallo Joerg,

Doch! Das ist ein Problem!

Stimmt! Habe mir vor 2 Jahren auch schonmal ein langes Schaltwerk am Nomad Sport durch Kontakt mit einem Bordstein zerfahren.

Der Händler meinte zu mir, dass wäre ihm zwei mal kurz hintereinander passiert.
Da muss man dann aber schon ziemlich unaufmerksam sein. Ich habe mir einfach gemerkt, dass ich in Zukunft 5 cm Abstand von Bordsteinen halten sollte. Seitdem keine weiteren Schäden.

ABER: Das eigentliche Problem mit tiefhängenden Ketten ist ein ganz anderes, nämlich das der Kettenverschmutzung. So kommt es z.B. bei sehr tiefen Pfützen oder etwas höherem Schnee dazu, dass ein ziemliches Stück Kette durch den Schmodder geschleift wird.

Mein beschädigtes, langes Schaltwerk am Nomad Sport habe ich deshalb auch gegen ein altes XT mit mittellangem Käfig getauscht (Fundus), was schon einiges an Verbesserung brachte (es geht schliesslich nur um ein paar cm).
Und ganz generell würde ich bei 20"-Trikehinterrädern empfehlen, eine Schaltungslösung zu wählen, die einen kurzen Käfig zulässt (DualDrive, Rohloff, Schlumpf etc.).

Es ist aber trotzdem so, dass insbesondere die Speichen bei 26- und 28-Zoll-Hinterrädern bei Kurvenfahrten extrem belastet werden. Und selbst wenn einem das beim Fahren nicht auffallen sollte, bemerkt man es spätesten bei den ersten Speichenbrüchen.
Ich bestreite aber nicht, dass man bei angepasstem Fahrstil ohne Probleme grosse Hinterräder verwenden kann. Vom Trike-Fahrspass bleibt dann aber mMn nicht viel übrig.
26" hinten mag ja bei den meisten VMs noch angehen, weil die Kurvenbeschleunigungen hier noch um einiges unter denen eines Trikes liegen, aber bei Trikes sind sie ganz klar fehl am Platze.

Viele Grüsse

Thorsten
 
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Hallo chris,

wow, Dein Eigenbau hat eine super Optik! Besonders die Verbindung der Federung mit dem Hauptrahmen finde ich sehr sauber gelöst. Einziger Nachteil ist das Gewicht. Du scheinst auch sehr grossvolumiges Rohr zu haben.. ich tippe auf 50x2 ?

Ich wundere mich außerdem immer, wie sauber ihr die Anschnitte hinkriegt. Offenbar hast Du ja irgendeine CAD-Software. Aber welche Werkzeuge benutzt Du (Drehmaschine, CAM, ...)? Kannst Du mal beschreiben, wie Du z.B. den Anschnitt der Achse zur Aufnahme des Steuerrohrs gefertigt hast (gefeilt, gefräst,...) ?

Das große Hinterrad sehe ich nicht als Problem. Ich habe selbst 26", bin aber auch schon Räder mit 20" gefahren, ohne einen deutlichen Vorteil wahrzunehmen. Ich finde die Optik bei großem Hinterrad einfach wesentlich schöner.

viele Grüße,
Jan
 
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hallo!
Also: ich finde das toll, dass Du Dir sowas bauen kannst! Allein der Entwurf sieht schon toll aus. Die Profis sehen natürlich sofort, was man besser machen könnte, das überlass ich denen;).
Weiterhin viel Erfolg!
 
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Ich fahre mein Steintrike Roadshark schon seit Herbst 2005 mit einem 26-Zoll-Hinterrad und habe bisher keinerlei Probleme damit. O.K., ich bin auch nicht der große Kurvenräuber und ich habe auch ein sehr gutes Hinterrad verbaut, aber irgendwann müssten sich die Probleme doch mal bemerkbar machen, oder?
Wenn ich trotzdem bald auf 20 Zoll wechseln will, dann weil ich kaum das große Kettenblatt vorne nutze und beim VM-Meeting gemerkt habe, dass ich mit der Fuhre an der einen oder anderen Steigung an meine Grenzen gekommen bin: Ich sollte wegen meiner Knieprobleme nicht zuviel Druck draufpacken.

Beste Grüße, Martin
 
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Hallo,

das beruhigt mich jetzt doch etwas, das es auch Trikes gibt, bei denen ein großen Hinterrad keine Probleme macht. Vielleicht werd ich vom 28" auf 26" umsteigen, aber kleiner will ich nicht umbedingt. Ich werde das Rad jetzt erstmal so fertig bauen, da ich unter anderem die Schwinge schon habe. Wenn es dann doch noch Probleme geben sollte, muss ich mir noch was einfallen lassen.

@Jan:
Bei der Federung hab ich mir besonders viel Mühe geben, weil ich möglichst wenig Platz verschenken wollte. Und so bin ich eben auf die Idee gekommen, die Federung in das Sitzrohr einzubauen. Das hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist der bessere Schutz des Dämpfers gegen Schmutz. Nachteilig ist es, das man nicht mehr ohne Probleme an den Lockout Hebel kommt. Aber das ist nicht soo schlimm.
Die Rohre habe ich leider etwas zu groß gewählt. Ich habe 60,3 x 2 mm genommen. Das ist - wie ich mittlerweile festgestellt habe - viel zu groß und dick. Hier wäre eine gute Möglichkeit beim Bau eines weiteren Rahmens Gewicht zu sparen.
Beim Ausschnitt aus der Achse für das Steuerrohr kommt mir mein Mathestudium zu gute. Ich habe einfach beide Rohre im 3D Raum parametrisiert:

Achse: [s, 3.015·cos(t), 3.015·sin(t)]
Steuerrohr: [2.2·sin(p), 2.2·sin(p) + 0.815, q]

Das sieht dann so aus:

1719.png


Dann muss man das Zeugs noch gleichsetzten. Die Lösung wäre hier f(t) = 2.2·sin(pi/2 - arcsin((603·cos(t/3.015) - 163)/440)).
Das kann man nun zeichnen lassen und erhält eine tolle Schnittschablone. Diese muss man noch ausdrucken, ausschreiben und ums Rohr wickeln:

1720.png
 
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Also Werkzeug benutze ich "leider" nur Sägen, Feilen und Bohrmaschinen. Da ich zu anderem Werkzeug kein Zugang habe. Die Drehteile habe ich mit über MyHammer anfertigen lassen. Und ich muss sagen, das ich es selber kaum günstiger hin bekommen hätte.
 
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Hi Chris,

auf die Idee wäre ich auch nich gekommen, so an die Durchdringungskurven zu kommen.. hochinteressant .. Ich kenn das nur mithilfe handelsüblicher CAD-Programme, die sowas auch relativ problemlos malen können. Funktioniert das mit vertretbarem Aufwand auch bei nicht-rechtwinkligen Durchdringungen?

Beste Grüße, Martin
 
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