Vom großen Traum zu… Oder Road - Trip für Senioren zur heiligen Salbung 2023

So, nachdem ich heute dann doch den halben Tag die Konzerttickets gesucht habe :X3:, war die große Vorbereitungszeit weg, jetzt schnell noch die Route.
Bahnradweg nach Winterberg und ein paar extra Hügel. Karre ist gepackt und hat noch viel Platz. Die Federn sind zu weich :X3: Wäre besser gewesen neue einzubauen. Aber das hab ich mir heute nicht mehr angetan.
 

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Erste Etappe. Durchwachsen. Vom Eder- Bergland bis kurz vor Soest: Regen. Schade das es den Winterberg - Bahnradweg nur von der einen Seite gibt… Ab Nieder Bergheim läufts richtig flott und ich bin mehr mit dem Seitenwind als mit dem Navi beschäftigt… Bis mich die Polizei von der Kraftfahrstraße holt:X3:. Ich hab’s nicht gecheckt. Dann in Datteln geht auf ein Mal nix mehr, kein Handy, kein Navi, nix hat Empfang. Also irre ich planlos durch die City, bis ich mich an prä digitale Zeiten erinnere und einfach mal Menschen nach dem Weg frage. Stolz auf meine Idee, musste ich jedoch hinnehmen, dass die Antworten meinen digitalen Infos glichen.
Und ich dachte nur, was geht denn hier? Schon der Name der Stadt ist so merkwürdig… Zum Glück kreuzte irgendwann ein Schild mit „Haltern am See“ auf. Dort angekommen, funktionierte dann auch das Navi und das Handy wieder.
Morgen geht’s früh los, um so früh wie möglich am Stadion zu sein und zu schauen, ob jemand schon Nummern für den Rowcall verteilt.
 

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Erstmal das wichtigste, Später mehr.
Dafür habe ich keinem Rennradfahrer ein Chance gelassen.
 

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als 149er in der Reihe.
„Jeder nur ein Kreuz“.
Die Fahrt lief super. Bis auf meine 2 Garmin’s, die sich für weitere Touren nun endgültig disqualifiziert haben. Ich werde bei @24kmh_sammler als Azubi zum Navigator in die Lehre gehen.
In den Niederlanden könnte ich mir ein Leben vorstellen, wenn nur das Essen nicht so eine Katastrophe wäre, Ein VM macht hier wahrhaftig große Aufregung. De coole Fiets, rief die Oma zu ihrem Hund und lachte sich scheckig. Kinder reißen die Fensterscheiben auf und rufen hinterher. Im tiefsten Vogelsberg juckt das keinen mehr, aber hier, keine 60 Km von Dronten, entstehet ein Bohei.
Was mir besonders auffiel, obwohl ich schon zig mal mit dem Rad durch die Niederlande gefahren bin, alle Verkehrsteilnehmer sind nett und rücksichtsvoll.
Die Fähre lief auch reibungslos, Bronkhorst ist ein sehr hübscher kleiner Ort mit teuren Restaurants und Touristen - Luxusware.
Und noch ein Bild vom Rowcall. Das sind wirklich alles Erwachsene…
 

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Vorbei, Ende, aus die Maus. Nein ich will noch nicht, spiel weiter Bruce, nein es ist rum, so schön war’s.
Und platt hat’s mich gemacht. Mein lieber Freund Rainer, mit dem ich mich getroffen habe, hat mittlerweile das Schnarchen für sich entdeckt… Seine Frau tritt ihn immer, dann hört er auf, dass hab ich mich aber nicht getraut, obwohl ich‘s wollte.
Beseelt, mit müden Kopf und müden Beinen, ging es also wieder Heimwärts. Gaaanz langsam. Immer schön an den noch bevorstehenden Winterberg gedacht, wenn ein Rennradfahrer vor mir her fuhr. Am liebsten waren sie mir, wenn sie mir entgegen kamen. Nur wenn sie sich von hinten näherten, das war blöd. Da ging dann doch der kleine fünfjährige Junge in mir mit mir durch. Es hielt sich aber in Grenzen. Beim routen mit Brouter hatte ich übrigens, das Profil „Rennradfahren - Straßen mit wenig Verkehr“ eingestellt. Ich weiß nicht, ob ich das in NL nochmal machen würde. Ich hatte so einige Kopfsteinpflaster-Straßen und sogar ca. 3. Km Waldwege (hatte ich scheinbar etwas übersehen), die Kraft und Geschwindigkeit kosteten. Kalter Wind und viel Sonne hielten mich aber wach und machten einen schönen Tag daraus.
 

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Mal etwas geschichte von Bronkhorst, es ist die Kleinste Stad der Niederlande, hat irgendwann, lange her vom Ortlichen Herrscher Stadtrechte gekriegt. Die etwa 90 einwohner sind da immer noch ganz stolz drauf. Das was eher als Dorflein aussieht hat 38 rijksmonumenten, also Bauernhofe, Hauser, und sogar ein Friedhof die Staatlich als monument erkannt sind.

Ganz in der Nahe befindet sich auch noch der Bronkhorster Brewing Company, die ganz ausserordentliches Bier Herstellt. https://www.bronckhorster.beer/bieren/

Könnte es nicht lassen ein bisschen Reisefuhrer zu spielen.

Streckenwahl in denn Niederlanden ist schon eine Qual. Nach Snelfietspad zu suchen hatte moglich helfen Können, die Laufen oft ziemlich gut. Von Babberich nach Arnheim gibt es einen, Von Arnheim richtung Renkum auch eins.
 
Moin, wann bist du genau in Hamburg?
Wenn du in Hamburg-Mitte, 5 Minuten vom HBf eine VM Garage brauchst, dann sag Bescheid.
Neben meinem SL ist noch ein Platz frei.
Moin, das ist aber sehr fein von Dir.
Hamburg bin ich eigentlich safe mit dem VM. Wir haben das Ökotel gebucht. Die haben eine abschließbare Tiefgarage für Fahrräder und wussten sogar gleich was ein VM ist. Aaaaber, ich hab da so einen Kumpel der schnarcht..., dem könnte ich doch vielleicht Deine Garage androhen, oder? Ich gebe ihm die durchgeschwitzte Sitzauflage von mir mit und seine Schnarch - Vibrationen lassen Deine Radkästen blitzeblank werden.
Hamburg bin ich übrigens am 15.07.
Bin mal gespannt wie ich da so ankomme.
Vielleicht kannst Du mich aber beraten, wie ich am besten durch die City komme, wenn ich die Route plane?

Beste Grüße aus dem Vogelsberg
Boris
 
Bronkhorst, es ist die Kleinste Stad der Niederlande, hat irgendwann, lange her vom Ortlichen Herrscher Stadtrechte gekriegt.
Ah, beim durchfahren habe ich schon gleich gedacht, dass ich hier schonmal gewesen war. Die Geschichte mit den Stadtrechten hat eine meiner vielen verschollenen Synapsenverbindung aus der Narkose geholt. Da werde ich auf jeden Fall noch mal mit meiner Frau hinfahren. Die hatten ausgefallenes Deko - Zeug und Kram für die Bude.

Nach Snelfietspad zu suchen hatte moglich helfen
Das ist ein guter Hinweis. Werde ich checken.

Als ich über die Nebenstraßen nach Holland durch den "Achterhoek" rein und raus fuhr, dachte ich die ganze Zeit nur: Es ist als wenn jemand die "Schönheit" aus dem Bild rein oder raus dreht. Im Achtethoek stehen prachtvolle zurecht gemachte Bauernhöfe mit toll angelegten Gärten, alles hat eine schöne malerische Weite. Vielleicht auch etwas spießig aber eben auch malerisch, erinnerte es mich an die „Bibi und Tina“ Zeichentrick - Serien. Fährt man in NRW rein, begegnet einem die Spießigkeit gleich viel drastischer, auf so einer typischen Art von deutscher karger Tristesse. Hinter ordentlich kurz gemähten Rasengrundstücken, vor roten einheitlichen Backsteinhäusern, ist sie nicht zu übersehen. Besonders wurde dies deutlich, als mir immer wieder jede Menge "Frauen" beim Unkraut - Jäten begegneten. Sie mühten sich ab, die Bürgersteige waren blank gefegt, aber die ganze Kulisse erschien trotzdem trostlos.

Gestern dann die zweite Heimetappe. Ich wollte Heim, hatte Sehnsucht und mobilisierte Power. Der Wind stand günstig und so war ich recht flott unterwegs. Deswegen gibt es auch keine Bilder. Schade eigentlich, hier muss ich mir auch mal eine bessere Lösung einfallen lassen, statt des Handys. Immer dieses lästige entsperren und dann ist der Moment wieder weg. Die Route war auch gut. Ich fahre ja öfters zu meinen Schwiegereltern und probiere immer mal wieder eine andere Route. Leider habe ich es nicht drauf, den Track von Garmin wieder auf Brouter zu laden, deswegen nur ein Bild. Von Garmin werde ich mich aber eh verabschieden. Beide Geräte sind mir mehrmals abgeschmiert, haben den Empfang verloren und ich musste den Track wieder erneut laden und hoffen, dass das Gerät den Track findet. Das hält echt auf.

Sehr schade, dass es nur drei Konzerte mit dem VM sind. Es war ein toller Tripp, trotz Schnarchen und Garmin - Aussetzer. Die Zeit, die man beim VM - Fahren hat, die Aktivität, der Wind und all das, lassen die Gedanken und das Erlebte viel intensiver nachwirken. Ich bin müde aber inspiriert Zuhause angekommen und freu mich ganz doll auf Kopenhagen und Hamburg.
 

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So, alle Termine abgearbeitet, Feierabend, und yeah, Bosstime!
Morgen geht’s über Wunstorf, halb rechts nach Kopenhagen. Heute noch Spur einstellen, weil neue Lenkplatten. Die Lange ist an der Schräge vorne echt angerissen. Zeug packen und noch mal ganz lieb sein. Ich freu mich sehr und hab‘s verdient. In der Nähe von @Fritz und @Stokerin komme ich auch vorbei…. Wenn euch langweilig ist, könnt ihr mich ja nennen Stück begleiten. Wer erster in Hameln ist bekommt ein Eis in der wahrscheinlich sehr heißen Sonne.
Bis Kopenhagen hab ich gaaanz entspannte Etappen geplant. Der Sporteinsatz kommt dann nächste Woche Freitag. 330Km von Kopenhagen nach Hamburg. Möglichst am Nachmittag in Hamburg ankommen, damit ich es noch zum Rollcall schaffe.
 
In der Nähe von @Fritz und @Stokerin komme ich auch vorbei…
Du fährst nach Kopenhagen über Norwegen?
Wenn euch langweilig ist, könnt ihr mich ja nennen Stück begleiten
Ob die im Augenblick zurück wollen?
Wer erster in Hameln ist bekommt ein Eis in der wahrscheinlich sehr heißen Sonne
Der ausgelobte Preis ist in dem Fall wohl zu niedrig.
330Km von Kopenhagen nach Hamburg. Möglichst am Nachmittag in Hamburg ankommen, damit ich es noch zum Rollcall schaffe.
Alles eine Frage der Abfahrtszeit. Ist ja "flach" :ROFLMAO:
 
Gestern bei gefühlten 46 Grad über die Berge des Vogelsbergs, durch meine Vergangenheit in der Schwalm, nach Fritzler, Wolfhagen, Warburg, Barkel, Bad Pyrmont und irgendwo da in der Gegend oder etwas davor dann ein hessisches: „Häää“, das Wort braucht kein Fragezeichen! „Da war doch der Köterberg oder wie er heißt“? Diese gemeine Hexenstrecke, kommt mir doch hier alles bekannt vor…
Dann weiter, ohne Navi, weil wieder Marotten, im Blindflug über Hameln bis nach Wunstorf Punkt. 280Km, weil ich drei Mal zu Hause losgefahren bin. Sachen vergessen….In Wunstorf habe ich dann zum ersten Mal in meinem Leben „geweehlbaset“. Und zwar bei @Kath77 und ihrer Familie. Und das war so: „Willst Du ein kaltes Bier für unter der Dusche“? Ein besseres ankommen gibt’s ja wohl gar nicht! Mit Freunden der beiden, Grill und etwas alkoholischen Umdrehungen hatten wir dann einen schönen Abend. Toll!
Heute dann weiter, bis östlich von Hamburg, nach Aumühle. Entspannte 170 Km über besten niedersächsischen und hamburgerischen Asphalt. Habe ich erst gedacht…. Und dann irgendwo vor Winsen hat mich dann die Hitze fertig gemacht. Mit wackligen, weichen Kniescheiben habe ich mich gerade noch so in den Biergarten geschleppt und Weizen getrunken, bis sie aufgehört haben zu wackeln. Alkohol …. frei natürlich. Dann ging’s weiter. So sitze ich jetzt hier im Ausflugslokal und Hotel. Da gab es Wildschweinschnitzel. Hatte ich doch heute morgen noch erzählt, dass damals mein Quest an einem Wildschwein zerschellte, genoß ich heute Abend jeden bissen.:cool:
 

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Liedermacher Musik, Knyphausen, Moritz Krämer und Konsorten aus den modernen Boxen im Frühstückssaal, der irgendwie aus den 1920er Jahren übrig geblieben scheint. Unerwartet in dieser Location, aber passend, wirken die Songs wie in den 20ern expressionistisch und knistern Inspiration an.
Die Beine frisch gestärkt mit Wildschwein - Schnitzel, offerieren eine schnelle Attacke auf Fehmarn. Und so kommt es dann auch, die Hitze weggeregnet, es läuft… Bis zur Fehmarn - Brücke. „Hää, was soll das sein“? Wollen die nicht, dass Fahrräder auf ihre Insel kommen? Kann man hier nur Anreisen, wenn das Fahrrad ans Auto geschraubt ist? Eigentlich eine Diskriminierung dieser Radweg, schieben soll man hier. Während hintern den Leitplanken die Touristen in Ihren Autos im Stau stehen, Fahrrad am Kofferraum geschraubt und versuchen quengelnde Kinder in Schach zu halten, zirkle ich mich durch die Enge und hoffe, dass mir keine -Entschuldigung- Senioren - E - Bike - Kolonne entgegen kommt. Beim Foto knipsen auf der Brücke wird mir mulmig, jeder LKW der mich passiert, lässt den Boden beben, nix wie rüber. Geschafft, Glück gehabt, die E - Bike Kolonne kam nicht, weil sie auf der anderen Seite eine Panne hatte. Also bot ich ihnen Hilfe an. Das Kettenschloss hatte sich verabschiedet. Nix dabei, also Kette gekürzt und Glück gehabt, dass der Bolzen noch mal reinpasste. „Hält vielleicht ein paar Kilometer“. Und Schwups wurde ich von ihnen gefeiert. Auf Norddeutsch: „Mensch, man hört ja immer so viel, das mit der Jugend alles schlimmer wird, und die ganze Welt ist so schlecht, und so, aber jetzt, die Hilfsbereitschaft, finde ich toll...“ Und ich muss zugeben, dass ich diese Rede mit meinen 50 Lenzen echt genossen habe. Und oben drauf, holt seine Frau ein kaltes Bier aus der Radtasche. Guck mal da, dachte ich mir, nicht schlecht organisiert. Gibt es jetzt etwa Kühltaschen für E Bikes? 0,5L, alle Herren prosten sich an, Schluck und weg, Verabschiedung und als ich wieder im VM sitze, bin ich irgendwie ganz schön strahlig. So fahre ich dann die letzten Meter und komme selig an.
 

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Straße fahren hilft da halt auch nur, wenn nicht soviel Verkehr ist - ich hatte vor einigen Jahren das Glück und hab den "Radweg" garnicht erst probiert.

Gute Rest-Reise!
 
Der Wind, die Blues Brothers, Ole, der E - Scooter, Tom Cruise, der Rollcall und die Achillessehne.

Rødby - Kopenhagen lief gespenstisch. Wind im Rücken, karge Landschaft, abgerockte, zersauste Häuser, sture Kilometerfresserei, wie ein Rausch. Die Topographie wie Sinuskurven, die Straßen Kerzengrade, lassen vor allem die Landstraße 151 an die Route 66 erinnern.
50 schmückt den Tacho ziemlich lange und die Stimmung. Schnell wird klar, wenn der Wind nicht dreht oder einfach mal die Füße still hält, wird die Rückfahrt eine zähe Angelegenheit. Was mich während der Fahrt aber noch nicht sonderlich beunruhigte…

Bei meinen vorausgegangenen Mails mit dem Hotel, zum Abstellen des VM, hätte mir schon dämmern müssen, das da mieses Karma im Spiel ist.
Wer die Hotel - Szene aus Blues Brothers kennt, weiß wie ich in Kopenhagen meine Nächte verbringe (wer nicht). Dazu kommt noch Rainer, mein Bruce Brother, mit seiner nächtlichen Neigung zum :sleep:.
Man braucht keine KI, okay, wäre günstiger, aber um die Leute zu verarschen, geht es auch mit dem Kauf einer schrottigen Immobilie, von der keiner weiß, was man damit machen soll. Setze einen Glaskasten davor, häng ein paar stylische Lampen rein, stell hochwertige Bilder davon ins Netz und verrate keinem wie es hinter dem Glaskasten weiter geht. Und vergesse nicht den Preis eher höher, als zu niedrig anzusetzen...

Das Verhängnis mit der Achillessehne beginnt, als mir die junge Frau an der Rezeption versicherte, dass Taxen in Kopenhagen mit der App geordert werden. So fahre ich mein VM parken. Super dachte ich, steht bestens, danke Ole (Siehe hier)! Danke Forum! Also App an und Taxi ordern. Shit, Kreditkarte wird benötigt. 2 Stunden bis zum Rollcall, 6Km, okay, schaffe ich locker, ich jogge einfach. Dabei komme ich an diesen E - Scootern vorbei. Schlauer Einfall dachte ich, die funktionieren doch mit Paypal. App runtergeladen, kurzes smartes Video zum Steuern und los. Vollgas durch Kopenhagen, unverschämt knapp an den Radfahrern vorbei, Mission Impossible. Was komme ich mir als emigrierter Landfuzzi urban dabei vor. Eigentlich echt albern aber es geht bei der Sache um die Nummer beim Rollcall und die ist wichtig. Am Hotel angekommen, will ich den Scooter parken. Geht nicht in dieser Area, erscheint auf dem Bildschirm. Jetzt weiß ich auch, warum die Dinger überall rumfliegen. Ich war in Rage und der Scooter hatte das Glück, dass ich bei den Daten auf „Akzeptiert“ gedrückt hatte. 1,2 Stunden bis zum Rollcall, 3,7km bis zur nächsten Parking - Area und noch mal 3,7Km zurück Joggen:X3: Ich bin meinem Ziel echt näher gekommen! Es half nichts, also, nochmal Vollgas und alles geben. Nach 2Km wird der Roller plötzlich langsamer. Den letzten Km dann mit Muskelkraft. Sah vermutlich eher nach Hänschenklein aus, als nach Tom Cruise. Der Handyakku zeigt 20%. Oh Gott, finde ich das Hotel wieder ohne Handy? Endlich geparkt 3,7 Km fast im Sprint zurück zum Hotel. Und dann irgendwo passiert es, die Achillessehne fing an zu schmerzen, typischer Scheiß, wenn die Muskeln so verhärtet sind. Egal, es geht um die Nummer beim Rollcall. Den Rest schnell gehumpelt. Endlich das Hotel, Akku 5%, 0,4 Stunden bis zum Rollcall. Rainer! Jacke! Welche U-Bahn? Humpelnd komme ich an. Rainer ist mein Sanitäter. Platz 71 und 72. Heißt so viel wie 2. Reihe. Okay, ist doch toll… Ja, ist es, aber die erste Reihe wäre locker drin gewesen. Wenn hätte, hätte nicht mitgemacht hätte. All die Kilometer, die Planung, das Timing und die Erfahrung haben die Krönung knapp verpasst. Warum ist das so wichtig? Mache das mal jemanden klar…

Um zu verstehen was eine verstreute kleine Seele ohne großartig Moos in der Tasche dazu treibt 6 teure Konzerte vom gleichen Künstler anzusehen, stellt man sich einfach Jerusalem vor 2000 Jahren vor. Bedürftige folgen einem Wanderprediger. Es sind die gleichen Motive: Glaube, ein bisschen zu viel Liebe und die Hoffnung, dass es doch noch irgendwie gut ausgeht. Ich hatte es ernsthaft mit Jesus versucht, aber ich war 24. Bruce nockt dich immer in Runde 9, die widerfuhr mir mit 13.
Man kann es nicht erklären, Bruce sagt : „Über Musik zu sprechen ist wie über Sex zu sprechen. Kannst Du beschreiben was du fühlst“?

Jetzt setze ich erstmal auf Volteren. Und Morgen 19:30h ist alles vergessen…, erstmal.
 

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Das Konzert in den Knochen und im ganzen restlichen Körper, 2,5 Stunden Schlaf. So geht’s um 04:30h, mit dem Taxi und meinen Gepäckbeuteln zu Ole. Das Wissen, dass der Schlaf wegen des Lärms vor dem Fenster eh nicht großzügiger ausgefallen wäre, gibt mir das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Straßen sind noch leer, Kopenhagen ist außerhalb des Stadtkerns sehr weitläufig. So Kurbel ich mit dem Gefühl, mich heimlich aus der Stadt zu schleichen, los.
In Hamburg haben wir „nur“ 2. FOS und wie es durchsickerte, gibt es in HH dafür keinen Rollcall. Zeit ist also schnurzpiepe. Es läuft aber irgendwie gut und das bisschen Gegenwind kann ich ignorieren. Als ich in Rodby ankomme, wird mir klar, dass mit etwas Sportsgeist eine recht passable Zeit zu schaffen ist.˝ Ich bin zufrieden.

Am Rande der Landstraße 151, die mich an die Route 66 erinnerte, ein stilechtes Ambiente, passt irgendwie zur Unternehmung.

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Während der Fahrt kreisen das Konzert, viele Gespräche mit Fans aus der ganzen Welt und die Tage mit Rainer in den Gedanken. Lange ist klar, dass die Tour einen Abschiedscharakter hat. Das Thema Vergänglichkeit steht im Vordergrund der Shows, in welchen Bruce von dem Tod seines Freundes und Gründer seiner ersten „Jugend - Band“, George Theiss, erzählt. "Last Man Standing“ und "Backstreets“ stellen den Kern seiner Mission dar. Viele Fans wollen jedoch lieber, die von Bruce berühmten spontanen Änderungen und Überraschungen in der Setlist sowie der ganzen Show. Ist man doch als Bruce - Fan gewöhnt, dass kein Konzert wie das Andere ist. Doch Bruce bleibt ungewöhnlich streng bei seiner Liturgie, er will etwas loswerden, es scheint ihm wichtig zu sein. Dies und die Preisgestaltung am Ticketmarkt sind ständig Thema. Auch ich bin einer von denen, die denken, Bruce ist verpflichtet, ein Statement zur Preisgestaltung zu geben. Bisher hat er sich nur oberflächlich dazu geäußert, das ist nicht seine Art. Plädiert er doch nicht zuletzt in seinem Buch, welches er letztes Jahr mit Barack Obama veröffentlichte, für seine demokratische Haltung und den Appell, dass Republikaner und Demokraten wieder zu einer konstruktiven Politik finden. Sicherlich ist das Buch kein politisches Manifest, aber es ist auch kein Coffietable - Book, sondern bietet interessante Einblicke in die amerikanische Gesellschaft und das Leben der beiden "Stars". Und natürlich auch abgesehen seiner hunderten Songs zu sozialen Missständen und seiner Wohltätigkeitsstiftungen, ist es doch konträr, wenn die Shows künftig nur noch die Reichen besuchen können. Spannend bleibt, wie Bruce in den Staaten wahrgenommen wird. Ist er doch für viele der Inbegriff des Demokraten - Rocker, so ist er immer mehr hate speech - Attacken ausgesetzt.
Darüber und ob es nochmal eine solche große Rock’n’Roll - Tournee mit der E - Street Band geben wird, denke ich viel während des „Trips“ nach.
Letztlich lassen mich diese Gedanken immer wieder melancholisch werden. Zugleich freue ich mich auch euphorisch auf die nächsten Konzerte, eine seltsame Mischung.

Aber in Hamburg geht das Konzept von Bruce mal wieder eindrucksvoll auf. In keiner einzigen Gazette gibt es irgendeine Kritik. Alle sind berauscht und selig, genauso wie ich. Satz des Tages war: „Beim HSV war es seit langem mal wieder erstklassig“.

Randanekdote:
Am Vormittag vor dem Konzert noch mal High Noon in einem HSV - Imbiss. Geistig abwesend frage ich den Wirt, ob der Typ da oben an der Wand Norbert Blüm sei. So richten sich die Blicke auf mich und spöttische Bemerkungen rieseln ein. Ich entschuldige mich, so gut ich kann. Als ich sagte, dass ich mit dem Uwe Seeler Adidas - Tango das Fußballspielen gelernt habe, hören sie zögerlich auf …, Glück gehabt.

Am Sonntag ging es dann heimwärts. Erst nach Hameln, ständiger Gegenwind aus Südwest ließen es zäh werden. Genauso dann am letzten Tag, an dem sich für die 210Km neben dem Gegenwind die Steigungen dazugesellten.
Froh bin ich darüber, dass mein DF die Tour pannenfrei durchhielt. Mein Fahrstil war auch eher zurückhaltend und vorsichtig. Eins bleibt aber festzustellen: Das Spiel des Hinterrades auf der Achse hat sich vergrößert. Hier muss ich jetzt erstmal rann.
Aber davor geht es noch einmal nach Hockenheim, diesmal mit dem Zug.
 

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