Flux Langlieger?

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Hat Flux tatsächlich einmal einen Langlieger gebaut?


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Historisch interessant!

@Troubadix
 
Hui! Noch nie gehört oder gesehen. Wenn wirklich Christian Uwe Mischner dahinter war, dann war das Gerätchen vermutlich ein Versuch in Richtung extremer Choppergeometrie. Einige Details wirken ziemlich experimentell.
 
Ja, Chopper war auch bei mir das erste, was mir dazu eingefallen ist. Das wäre auch noch ziemlich bei mir in der Nähe und seit ich die Leiba habe kommt mir mein normales Radl so unbequem vor :unsure:
Aber will man im normalen Leben mit sowas rumfahren, oder ist das doch eher für Oldtimer-Sonntagsausfahrten geeignet? So ohne Federung und mit dem riesen Radstand.
Ich bin noch nie auf einer einspurer Liege gefahren. Vermutlich ist sowas wie HP Streetmachine oder Nazca Pioneer schon deutlich praktischer im Alltag, oder?
 
Ich habe keine Ahnung, wo das Rad herkommt, würde aber die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es sich einfach um einen Eigenbau mit Flux-Aufkleber handelt.
 
Hat Flux tatsächlich einmal einen Langlieger gebaut?
Ja, ich kann mich tatsächlich erinnern, dass CUM ganz am Anfang mal einen Langlieger mit Obenlenkung gebaut hat, da war er aber wohl noch in der Experimentierphase und das Rad ist sicher nicht in Serie gegangen. Also vermutlich ein Einzelstück.
Das Rad selbst ist eindeutig stark an das "Tour Easy" von Gardner Martin angelehnt. Es ist auf jeden Fall solide konstruiert, keine Bastlerarbeit und dürfte sich evtl. auch gar nicht schlecht fahren, falls man das spezielle Fahrgefühl der Langlieger liebt. Allerdings würde ich als Erstes den Lenker austauschen, der scheint mir für dieses Rad unpassend, sowohl von der Optik als auch vom Handling.
 
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Spannend, auch noch nie gehört oder gesehen. Also nach Selbstbau sieht es nicht aus. Und die Flux-Beschriftung scheint dieselbe 'Patina' wie der Rahmen zu haben. Nur der untere Teil vom Sitz sowie Vorbauschaft und Lenker sind offenbar getauscht.
Aber will man im normalen Leben mit sowas rumfahren, oder ist das doch eher für Oldtimer-Sonntagsausfahrten geeignet? So ohne Federung und mit dem riesen Radstand.
Ich bin noch nie auf einer einspurer Liege gefahren. Vermutlich ist sowas wie HP Streetmachine oder Nazca Pioneer schon deutlich praktischer im Alltag, oder?
Oh, Langlieger muss man in er Tat mal fahren. Da täuscht man sich.
 
Aber will man im normalen Leben mit sowas rumfahren, oder ist das doch eher für Oldtimer-Sonntagsausfahrten geeignet?
Definiere "normales Leben"! :D
Auf jeden Fall fahren die Amis seit Jahrzehnten mit solchen Rädern kreuz und quer durch den Kontinent, als Beispiel nenne ich nur mal David Cambdon.
Oder auf www.crazyguyonabike.com "tour easy recumbent" als Suchbegriff eingeben.
Und ich selbst bin mit Langliegern auch schon mehrere Hunderttausende km gefahren, geht tadellos, wenn man's mag, wie gesagt. Und ich liebe es offensichtlich.:)
 
Langlieger muss man in er Tat mal fahren
und genau das dürfte hier wohl nicht so ohne Weiteres möglich sein.
flux-tiller.jpg
Wird wohl gescheiter sein, wenn ich als Newbie hier die Finger still halte. Passt wahrscheinlich eh ned in meine Radlhütte. Aber wenn sich die Gelegenheit ergibt werd ich sowas mal ausprobieren.
 
Ja, Chopper war auch bei mir das erste, was mir dazu eingefallen ist. Das wäre auch noch ziemlich bei mir in der Nähe und seit ich die Leiba habe kommt mir mein normales Radl so unbequem vor :unsure:
Aber will man im normalen Leben mit sowas rumfahren, oder ist das doch eher für Oldtimer-Sonntagsausfahrten geeignet? So ohne Federung und mit dem riesen Radstand.
Ich bin noch nie auf einer einspurer Liege gefahren. Vermutlich ist sowas wie HP Streetmachine oder Nazca Pioneer schon deutlich praktischer im Alltag, oder?
Jedes Rad hat seinen eigenen Charakter und entweder er passt zum Fahrer oder nicht. Ist nicht theoretisch zu beantworten, das muss praktisch erfahren werden.
Das Fahren etwas engerer Kurven will auf dem Langlieger geübt sein, aber dafür laufen sie eben sehr stabil geradeaus. Ich sehe Analogien zu den Velomobilen mit geschlossenen Radhäusern vorne. Ich fahre als Einspurer im Alltag nur Langlieger und finde sie dafür sehr gut tauglich. Sie sind auch ohne Federung gut nutzbar, wie Radius Dino und die immer noch produzierten Fateba zeigen. Man sollte allerdings Bordsteine etc. vorsichtiger überqueren.
Ich frage mich bei dem gezeigten Rad allerdings, wie dessen Kurvenverhalten mit dem sehr flachen Lenkkopfwinkel und der ausgeprägten Gabelvorbiegung ist.
 
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Ich frage mich bei dem gezeigten Rad allerdings, wie dessen Kurvenverhalten mit dem sehr flachen Lenkkopfwinkel und der ausgeprägten Gabelvorbiegung ist.
In der Tat. Aber scheint ähnlich wie bei Rans, Bacchetta und Konsorten, also Abteilung
die Amis seit Jahrzehnten mit solchen Rädern
und genau das dürfte hier wohl nicht so ohne Weiteres möglich sein
Das ist doch schnell repariert. Allerdings sollte mit dieser flachen Einstellung der Deichseleffekt recht groß sein. Die Langlieger mit Obenlenker haben eine wesentlich steilere Lenkstange und dann eben einen UDK oder hier besser Ü(Über)DK Lenker. Eigentlich schreit das Rad doch nach ner soliden Kardanlenkung ;)
 
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Kardan is ne uralte Idee, siehe Mochet und sein velocar Langlieger : )
Gibts heutzutage auch bei den tonnenschweren Reha-Dreirad-Sesselrädern...
 
Aber will man im normalen Leben mit sowas rumfahren, oder ist das doch eher für Oldtimer-Sonntagsausfahrten geeignet?
Sind halt etwas sperrig und haben vielleicht etwas weniger Bodenhaftung am Vorderrad und die Lenkung eben entweder mit langem Hebel mit viel Ausschlag oder indirekt. (Bei indirekt wird das Fahrgefühl auch davon abhängen, ob die Übersetzung linear 1:1 oder eher nach Prinzip Ackermann-Geometrie ausgelegt ist.) Sollen aber ja sehr ruhig und gutmütig fahren, gerade bei hoher Geschwindigkeit können sie sich wahrscheinlich deutlich stabiler verhalten. (Ist halt immer vom Modell abhängig, gibt ja immer gute und schlechte Umsetzungen.)
So ohne Federung und mit dem riesen Radstand.
Gerade bei ungefedert ware der Radstand ja nochmal positiv. Zum Einen sitzt man weit weg von der Erschütterung (gerade vom kritischeren Vorderrad), sodass man weniger Amplitude abbekommt, zum andern kann der Rahmen auf die Länge durchaus etwas nachgiebiger sein. Und diese stark geschwungene Gabel sollte auch schon was wegfedern.
 
Hallo @HenriP : Hilf mir mal kurz. Ich dachte immer, dass die Ackermannsteuerung bei Zweispurern angewandt wird? Ich könnte mir vorstellen, dass Du eine übersetzte Lenkung meinst, also dass der Drehausschlag am Lenker kleiner ist als an der Gabel. Mein Fateba hat am Lenker unter dem Sitz zwei Bohrungen unterschiedlichen Abstands zum Drehpunkt, wodurch sich das Verhältnis etwas anpassen lässt. Das sehe ich allerdings bei der hier gezeigten abgeknickten Lenksäule mit direkter Verbindung über Drehgelenk vom Lenkergriff zur Vorderradgabel nicht.
 
Danke für Eure Einschätzungen und Infos. Für mich entscheidend war der Satz von @Troubadix
Ich sehe Analogien zu den Velomobilen mit geschlossenen Radhäusern vorne.
Damit bin ich raus. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich mit einer Leiba rumfahre, weil ich mich mit den großen Wendekreisen der meisten schnelleren VM absolut nicht arrangieren kann.
 
So schön der Langstreckenkomfort des Langliegers ist, so unpraktisch ist er im Alltag und im Stadtverkehr. Diese blöden Z-förmigen Drängelgitter auf dem Radweg machen oft eine Durchfahrt nahezu unmöglich.
 
Ich dachte immer, dass die Ackermannsteuerung bei Zweispurern angewandt wird?
Ja, in der Regel spricht man davon, dass alle Räder sich auf Kreisbahnen um einen gemeinsamen Mittelpunkt bewegen müssen und entsprechend eingelenkt werden. Das Prinzip kann man aber auch auf den Lebker mit anwenden, sodass dieser sich natürlich anfühlt, weil seine Lenkstellung zur erreichten Kreisbahn passt. Das soll bei indirekter Lenkung die Dissonanz auflösen, die entsteht, wenn das Fahrrad nicht so fährt, wie man es aus Gewohnheit erwartet hatte - der Lenker bicht in die Richtung fährt, in die man ihn gerade gerichtet hat. Es soll sich also wie eine normale Lenkung mit dem Rad direkt am Lenker anfühlen.
Eine einfache lineare Übersetzung dürfte das Ergebnis wohl nicht komplett erreichen, weil Lenker und Rad ja sowohl bei 0°, als auch bei 90° im selben Winkel stehen sollten.
Wie viel Unterschied das tatsächlich macht, weiß ich aber auch nicht aus Erfahrung. Ein Lastenrad-Hersteller hatte das beworben, ich meine bei Long-Johns und ich weiß nicht mehr welcher es war.

bei der hier gezeigten
Ja nee, hier ist es ja wohl eine Direktlenkung, da ist das nicht anwendbar, bzw. zwangsweise eingehalten. Ich hatte es zur allgemeinen Frage nach Langliegern erwähnt, dass man eben nicht von einem auf alle schließen darf, wenn man mal eine Lenkung ausprobiert hat.
 
Damit bin ich raus. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich mit einer Leiba rumfahre, weil ich mich mit den großen Wendekreisen der meisten schnelleren VM absolut nicht arrangieren kann.
Na ja, der Wendekreis meines Dinos mit Obenlenkung liegt irgendwo um die 4 Meter und ist damit keineswegs deutlich höher als der eines Kurzliegers, vor allem, wenn der direkt unten gelenkt ist und der Lenker am Sitz anschlägt. Da ist vieles auch Übungssache. Dass zumindest auf einigen Modellen so etwas wie ein Trackstand und das Wenden auf der Straße möglich ist, zeigt Jonathan im Video.
Und eine Kehrtwende geht auf dem Langlieger alternativ auch so: Anhalten, aufstehen, Rad am Sitz packen und anheben, um 180 Grad drehen, wieder hinsetzen und weiterfahren. Ist in Sekundenschnelle erledigt.

 
So schön der Langstreckenkomfort des Langliegers ist, so unpraktisch ist er im Alltag und im Stadtverkehr. Diese blöden Z-förmigen Drängelgitter auf dem Radweg machen oft eine Durchfahrt nahezu unmöglich.
Wenn ich die letzten 32 Jahre Revue passieren lasse, fallen mir höchstens eine Handvoll Gelegenheiten ein, bei denen mich schwierig zu passierende Drängelgitter erheblich behindert haben. Hängt evtl. damit zusammen, dass es die in unserer Gegend zum Glück nicht so oft gibt.

Aber abgesehen davon sind Langlieger bei solchen Gelegenheiten auch nicht signifikant sperriger und unhandlicher als andere Fahrzeuge mit Sondermaßen: Tandems, Räder mit Anhängern, (Liege)Dreiräder, Rollstühle und - nota bene - Transporträder aller Arten. Und wo werden die Transporträder überwiegend eingesetzt? Richtig, im Alltag und in der Stadt.

Die Transporträder sind übrigens ein exzellentes Beispiel dafür, dass all die angeblichen Nachteile, die Interessenten gerade bei (Lang)Liegerädern vom Kauf abschrecken sollen, plötzlich so überhaupt keine Rolle mehr spielen, sobald das Interesse daran bei ausreichend vielen Menschen durch intensives Marketing geweckt wurde und der "Das-muss-ich-auch-unbedingt-haben-auch-wenn-ich-nicht-genau-weiß-wofür"-Effekt einsetzt.

Sperrigkeit, hohes Gewicht, kleine Räder, lange Ketten, ungewohntes Aussehen, Spezialteile mit unsicherer Ersatzteilversorgung, hoher Preis, etcpp.
All das schreckt dann plötzlich kaum noch jemanden ab, im Gegenteil: Je sperriger, auffallender und teurer die Teile sind, umso begeisterter fährt die relevante Zielgruppe damit herum, Hauptsache man kommt in den ersehnten Genuss des damit verbundenen positiven Image.

Wem also daran gelegen ist, die Liegeräder dem Mainstream näherzubringen, sollte mal genau studieren, wie das bei Transporträdern und auch bei den E-Bikes abgelaufen ist, die ja vor gar nicht so langer Zeit ebenfalls noch schwer verpönt waren, gerade bei der sportlichen Klientel.

Übrigens: Je mehr solche Fahrzeuge mit Sondermaßen herumfahren, desto schneller verschwinden auch die nervigen Drängelgitter und ähnliche Hindernisse, da müssen sich nur ausreichend viele und einflussreiche Menschen beschweren.
 
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