Bambus-Trike Eigenbau

erhebliche Probleme mit dem verdrehen des vorderen Auslegers und mit dem wegkippen des Hinterrades
Auf genau so etwas wollte ich mit dem Abschweif zu UD-Rohr hinaus. Ich hatte ursprünglich noch einen Halbsatz zu "'Vergitterung' statt fette Balken" drin, wollte dann aber nicht vom Hundertsten ins Tausendste ... außerdem begrenzter Bauraum, mehr Verbindungen und so weiter.
 
Ohne das Video gesehen zu haben: Das kann man doch nicht allein am Material festmachen. Die Dimensionierung muss auch dazu passen. Oder gibt es bei Hanf irgendeine Art von drastischer Degradation mit der Zeit, sodass die Fasern gar nicht anders können, als irgendwann zu reißen?
 
Als ich mal eine Weile keine richtige Werkstatt und auch kein Schweißgerät hatte, habe ich zwei Liegeräder aus Aluminium durch Kleben und Nieten gebaut. Ich habe einige Teile wie drei mal gebaut und es hat ewig gedauert.

Sich in eine neue Technologie einarbeiteten macht Arbeit und kostet Zeit, dafür kann man viel Lernen und macht neue Erfahrungen. Ich habe viel über verschiedene Klebstoffe und klebegerechte Konstruktion gelernt. Deshalb baue ich jetzt wieder Stahlrahmen durch Schweißen und Löten...
 
Das vorbild kenne ich auch. Beim abschauen hilft es sich zu realisieren welche abmessungen man kennt. Beim Trike ist klar das die reifen Maxxis Hookworm 53mm breit sind, die Lenker standart 22mm hatt. Die verwendete rohre liegen irgendwo da zwischen. Wurde so mal ungefahr 40mm schatzen.

Ich verstehe das die Lattenkonstruction nur ein 3d model ist um abmessungen usw ab zu tasten. Pass aber auf da unter denn Sitz wo hauptrohr und horizontale Hinterradstreben sich treffen. Da wurde einfach denn Winkel eingesagt. Das ist auch eine potenziele schwachstelle später. Wurde raten die beide hintere Rohre etwas weiter nach vorn durch zu ziehen. So das die hintere Rohre und das Hauptrohr sich zumindest fur ein bereich uberlappen. Das wurde ein wesentlich steifere bessere verbindung geben. Auch wenn du dazu die hintere Rohre teilweise einsagen, abfeilen musst.

Bei 80mm durchmesser vom Hauptrohr und 68mm breite vom Tretlagerrohr entsteht ein problem.

Denn Cattrike Rahmen ist nicht ein Rohr, sondern ein 3d Konstruction. Dabei werden Rohre nicht so sehr auf biegung belastet, so wie bei dein Test mit mittig drauf stellen. Die belastung ist eher eine Druck oder Zug belastung. Wenn dir zufallig ein Schrottfahrrad rahmen fur die Fusse kommt, dann mach mal was tests damit. Die Gabelscheiden lassen sich mit ein Hand sichtlich an einander drucken, wenn da kein Rad drin ist, z.b.

Mach auch ein 3d test mit das Umwickeln. Realisiere dich dabei das die UDFaser eigenlich nur in langsrichtung der Faser belastbar sind, und quer oder schrag dazu kaum. Beim Wickeln geht es oft von selbst in eine 45 grad Winkel. Und fur eine Zugbelastung auf die Verbindung ist das nicht optimal. Lege auch einige kurze abschnitte in einen U form um diese Zugkrafte auf zu fangen. Vorher die verbindung mit verdicktes Epoxid machen, ausharten lassen und schon abfeilen, geht sehr gut mit Holzfeil, eine Runde ist enorm hilfreich. Mach unbedingt trocken ubungen mit das wickeln. Mit epoxid getranktes Gewebe ist ein grosses stuck nasses Tuch, wegen Epoxid enorm rutschig, und die Epoxid klebt an alles was es beruhrt. Das hilft dir auch eine wirkbare Lange der gewebe Abschnitte zu ermittlen.

Danke für die vielen Tips. Das dreiteilige Hauptrohr bereitet mir auch große Sorgen, scheint aber zu funktionieren da es ja genau so schon umgesetzt wurde.


Eine Testwicklung mache ich in jedem Fall, das UD-Band soll nur längs gelegt werden, umwickelt wird es dann mit verscheiden weit auseinandergezogenen Roving Lagen, also kreuz und quer darüber. Gedacht hatte ich an 6 Lagen, nass in nass, ich habe eine Topfzeit von 240min, dass sollte mir genug Zeit geben sauber zu arbeiten und nach 10-12 Stunden nass in nass weiter machen zu können.

Auch werde ich versuchen Längslagen mir 24k / 1600 tex Roving zu legen und diese dann mit 24k / 830 tex zu umwickeln, da das UD-Band dann doch sehr teuer ist. Vor der Kompressisonswicklung mit Isolierband hatte ich auch vor mit Glasfasergewebeband einem Rutschen der Kohlefaserlagen vorzubeugen, in wie weit das klappt muss ich sehen.
 
Genau, so wie hier
Ganz offensichtlich sind die Hanffasern nicht stabil genug für höhere Belastungen.
Der Bambus hält und biegt sich auch ziemlich gut ohne zu brechen.
Das Video von Sam Pilgrim kannte ich, aber der Type schrottet so ziemlich alle :)

In diesem Fall aber wol kein wunder, wenn ich so etwas sehe:2023-05-04_071910.jpg2023-05-04_071817.jpg
Dieser Rahmen hängt doch tatsächlich bei einem Händler an der Wand, um die Bauweise eines Bamboo Bikes zu zeigen.
 
Ich habe mal mit dem Hauptrohr begonnen.
Um die vorderen Laufräder zu positionieren musste ich mal eben Bambus Steuerrohre basteln :)
Verklebt habe ich mit D4 Holz Leim. Bei der Kettenstrebe werde ich wohl reichlich mir Spachtel
zwischen den Rohren auffüllen müssen, dafür hab ich aber Talkum und Baumwollflocken und
eine Spachtelmasse herzustellen. die Kettenstrebe ist aber ohne hin noch nicht ans Hauptrohr geleimt.
IMG_20230123_174844.jpgIMG_20230123_174907.jpgIMG_20230123_174913.jpgIMG_20230123_174859.jpgIMG_20230123_174939.jpgIMG_20230123_174921.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Seitlichen Ausleger habe ich etwas nach hinten versetzt um mit der Kreuzwicklung
auch gleich die Schwachstelle am vorderen Ausleger zu stärken. Das 3 teilig Hauptrohr
macht mir echt Kopfschmerzen, aber im Bauplan wurde es ja auch so gemacht, muss
also gehen.
 
Solche Sprünge mit handelsüblichen Citybikes sollten auch schnell zum Bruch führen.. Das hat wenig mit dem Material ansich zu tun.
Bambus ist ein ganz passabler Werkstoff für dynamisch belastete Konstruktionen. Problem was ich vorallem an der Vorderachse sehe : Bambus ist "UD Gelege", das Zeug verträgt nahezu keine Torsion! Der komplette Rahmen muss relativ dick mit -45°/45° Hanffaser überlaminiert werden um die Scherkräfte ab zu fangen.
Zumal sollte man bei Materialien mit geringer Dichte und E-Modul die Rohrquerschnitte massiv erhöhen. So wie das hier aussieht, wird das eine SEHR weiche Gummikuh. Stahlrohr mit 50mm Durchmesser ist gut Steif, für Alu brauchts eher 65mm, bei Bambus müsste man eigentlich Richtung 80-90mm um ähnliche Steifigkeiten zu erreichen.
 
Das geht ja rasch, gestern noch Holz, jetzt schon in Bambus. Das Rohr was durchgesagt und wieder verleimt ist, hatt dann aber kaum noch belastbarkeit. Musste also mit fasern verstarkt werden. Denn V von hinten nach vorn, wird glaub ich noch mit ein zweiten V von vorn nach hinten verstarkt. Das hilft.

Beim Wicklen und verpressen, wurde ich raten mit nicht zuviele Lagen zugleich zu arbeiten. Das Carbon mit Glasfaser gegen verrutschen zu sichern wird nicht funktionieren. Zieh es an so viel es geht, beim anlegen. Dann pressen. Wurde eher raten es in zwei schritten zu machen. Damit es nicht so wie bei deine Bilder vom Halben Rahmen hier oben aussieht. Bie so viele lagen, lasst es sich nicht mehr gut pressen. Klebeband mit klebeseite nach aussen verlegen. Nur die erste rundung neben die Stelle richtig rum verkleben, die Rolle ein 1/2 schlag geben und weiter rollen und ziehen.
 
Das geht ja rasch, gestern noch Holz, jetzt schon in Bambus. Das Rohr was durchgesagt und wieder verleimt ist, hatt dann aber kaum noch belastbarkeit. Musste also mit fasern verstarkt werden. Denn V von hinten nach vorn, wird glaub ich noch mit ein zweiten V von vorn nach hinten verstarkt. Das hilft.

Als Frührentner ist man halt Zeitmillionär :) ..... tatsächlich liegen aber beinahe 16 Arbeitsstunden dazwischen.
Gerade am Hauptrohr werde ich die Verbindungen wirklich stark machen, min. 5-6mm Wandstärke müssten es am Ende werden.
Beim Wicklen und verpressen, wurde ich raten mit nicht zuviele Lagen zugleich zu arbeiten. Das Carbon mit Glasfaser gegen verrutschen zu sichern wird nicht funktionieren. Zieh es an so viel es geht, beim anlegen. Dann pressen. Wurde eher raten es in zwei schritten zu machen. Damit es nicht so wie bei deine Bilder vom Halben Rahmen hier oben aussieht. Bie so viele lagen, lasst es sich nicht mehr gut pressen. Klebeband mit klebeseite nach aussen verlegen. Nur die erste rundung neben die Stelle richtig rum verkleben, die Rolle ein 1/2 schlag geben und weiter rollen und ziehen.

Angedacht sind 6 einzelne Lagen mit je 12 Std. Trockenzeit um noch nass in nass zu arbeiten.
Beim Hauptrohr sicher doppelt so viele, also auch bei den Verbindungen Hauptrohr Seitenausleger
und Hauptrohr Kettenstrebe, sowie Beim Tretlager. Je eine Lage UD und dann Kreuzumwickelt,
dann pressen und nach 12 Std die nächste Lage.

Bei den Vorderen Auslegern treffen so mit je 12 Lagen Hauptrohr, 12 Lagen Verbindung der beiden
Auslegerteile und dann noch einmal 12. vermutlich sogar mehr, um beides zu verbinden aufeinander.
Das ergibt dann hoffe ich ein der Massen dickes "Carbonpaket" an eine der haupt belastungstellen,
dass muss einfach halten.
 
An dieser Stelle direkt mal eine Frage zur Kompressionswicklung mit Isolierband.
In dem Bauplan ist die Rede davon, dass Isolierband mit Löchern zu versehen, bohren oder einstechen,
es praktisch zu perforieren, damit überschüssiges Harz ablaufen kann. Aber macht das Sinn?
Ich habe etwas Sorge das dabei zu viel Harz heraus gepresst wird.
 
Gerade vor einer Woche hatte ich einen Anwendungsfall, bei dem Epoxydharz auf der Klebeseite von Tesa Panzerband ausgehärtet ist.
Das Band ließ sich nach dem Härten sowohl von dem umgebenden Material, wie auch vom ausgehärteten Epoxy problemlos und ohne Klebereste zu hinterlassen abziehen. Das könnte Die Sache gegebenenfalls etwas erleichtern.

Ich vermute, dass Du beim Wickeln des Bandes bereits das überschüssige Harz vor der Wicklung hertreibst.
Andererseits, wenn es im Bauplan steht und damit ein funktionstüchtiges Ergebnis erzielt wurde, wird es so verkehrt nicht sein.
 
Ist euch in dem Video auch aufgefallen, wie sehr der Rahmen bei Druck auf den Pedalen flext? Das bestärkt mal wieder meine Ansicht: Schlichtes Kopieren eines Metallrahmens mit Holzwerkstoffen ist suboptimal. Holz braucht auch ein modifiziertes Design mit größeren Rahmenquerschnitten.
 
Ich werfe meinen Eigenbau von vor ein paar Jahren auch mal in die Runde. Ich hab dabei Rohre mit ovalem Querschnitt und gemischten Faserorientierungen aus Furnier hergestellt. Die Bauart ist leider ultra aufwendig.

Klick
 
Ziel ist es später ein Laminat zu haben, mit moglichst hohen Faser anteil, und moglichst niedrigen Harz anteil zu haben. 50-50 wahre schon gut, und alles was hoher ist, ist besser. Zu trockenes Gewebe passiert eigenlich nur wenn beim drauf Pinseln oder verteilen vom Harz ein stuck vergisst.

Nach 12 stunden ist das aushartungsprozes schon ziemlich weit, jeh nach temperatur. Dann arbeitet mann nicht mehr nass in nass. Also wird jede schritt eine potenziele Fehlerquelle wo frisches Gewebe auf altes Gewebe angebracht wird. Ziel bei nass in nass ist die zweite lage spatestens auf zu bringen wahernd die erste noch leicht klebrig ist, so wie man das kennt wenn Farbe so halbwegs trocken ist. Bei wirklich nacheinander anbringen, ohne pause, wird das uberflussige Harz aus die erste Lage von die Zweite angenommen. Uberflussiges wird weg gepresst. Irgenwann fangen die unterschiedliche Gewebelagen an, uber einander zu rutschen, moglich in eine ungewunschte richtung. Auch wird dann moglich die erste Lage nicht mehr richtig verpresst, sehe dein Bild vom Halben. Wurde raten so bei max 5mm Gewebestarke schluss zu machen.

Zuviel rauspressen geht nicht, Ziel ist ja moglichst wenig Harz zu haben. Wurde anraten die Rohre erst einzupinseln mit Epoxid und dann mit laminieren an zu fangen. Es ist unklar ob und wieviel der Bambus harz saugen wird.

Bei viele lagen und viel Harz spurt man das das Isolierband eher auf denn doch ziemlich dicken Harz "treibt" als das es wirklich bis auf denn harten Untergrund zu pressen. Man sieht es auch, da denn Diameter vor und nach Tape, viel kleiner wird. Dann hilft es Locher zu stechen. Ich hab dazu einfach ein kleinen dunnen Nagel ins Kopfende eines Holzstabchen gehammert, und dann denn Kopf ab und eine scharfe Spitze drann gefeilt/gedremelt. Dann Quilt das Harz raus, wie Schweisstropfen. Bei enges Tape, so 15-25mm ist die anpressdruck pro cm2 hoher, und mann presst mehr seitlich weg. Auch formt sich das etwas besser um Formen so wie hier mit Kreuzrohre. Bei breites tape, sicher bei 5cm oder so, kann Harz was mittig sitzt nicht weg, da sind die Locher dann sehr wichtig. Man sollte das tape uberwickeln, so wie Lenkerband, lage 2 liegt halbwegs auf lage 1. Diese druckwechslung sieht man auch im endresultat wieder zuruck. Breites tape ist eher an zu raten fur gleichmassige formen, wenn mann nur ein Rohr umwickelt z.b.
 
Ohne das Video gesehen zu haben: Das kann man doch nicht allein am Material festmachen. Die Dimensionierung muss auch dazu passen. Oder gibt es bei Hanf irgendeine Art von drastischer Degradation mit der Zeit, sodass die Fasern gar nicht anders können, als irgendwann zu reißen?
Dann sieh dir das Video erstmal an. Man kann gut sehen wie der mit Epoxidharz verklebte Hanf einfach auseinander reißt währen der Bambus stabil bleibt.
Dieses Bambusrad ist auch wahrscheinlich nicht für so starke Beanspruchung ausgelegt, der Fahrer übertreibt es sicher absichtlich fürs Video.
 
Ich werfe meinen Eigenbau von vor ein paar Jahren auch mal in die Runde. Ich hab dabei Rohre mit ovalem Querschnitt und gemischten Faserorientierungen aus Furnier hergestellt. Die Bauart ist leider ultra aufwendig.

Klick
Wie genial ist das denn? Ich habe sehr viel hier im Forum gestöbert aber dieses krasse Trike ist mir leider entgangen. Eine einfach unglaubliche Arbeit, welche ich mir aber niemals zutrauen würde.
 
Kompressionswicklung mit Isolierband.
In dem Bauplan ist die Rede davon, dass Isolierband mit Löchern zu versehen, bohren oder einstechen,
es praktisch zu perforieren, damit überschüssiges Harz ablaufen kann. Aber macht das Sinn?
Alternativ: Abreißgewebeband, Saugvlies und erst dann das (unperforierte) Klebeband. Oder Schrumpfband, was direkt dafür verkauft wird - bin mir nicht sicher, ob das direkt aufs Laminat darf (also sich hinterher lösen lässt) oder auch die Tamponage darunter benötigt. Kosmetisch nacharbeiten musst Du wahrscheinlich so oder so.

Muss man abwägen: Stecknadel und ein paar Rollen Isolierband perforieren oder mehr Geld für Verbrauchsmaterial ausgeben.

Wobei man auch mit straff gewickeltem Abreißgewebeband allein schon ne Menge Harz rauswringen kann. Wird halt ne kleine Sauerei, aber das wird es sowieso. Und es ist ziemlich unflexibel - daher lieber schmales Band nehmen.
 
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