Neu-Erfindungen haben sich, wenn damit ein Problem gelöst werden konnte, ratzfatz ohne jedes Marketing verbreitet. Das hat beim Handkarren trotz disjunkter Kulturräume nur wenige Jahrhunderte gedauert und beim Fahrrad nur noch wenige Jahrzehnte
Deshalb sollten alle Alarmglocken schrillen, wenn einer meint, er hätte in Zeiten des Internet eine genau passende (Mobilitäts)-Erfindung für irgend einen erdachten Einsatzfall, nur seien halt die Leute zu doof, den Nutzen der Erfindung zu erkennen, oder böse Mächte würden sich der Verbeitung in den Weg stellen.
Ich führe ja auch seit 12 Jahren täglich Dutzenden Zufallspassanten vor Augen, wie praktisch und bequem man mit dem Trike zur Arbeit fahren kann. Dennoch fährt jetzt immer noch nicht halb Münster mit dem Trike. Warum? Die haben gar kein zu lösendes Problem! Es gibt keinen Innovationsdruck, da die meisten Menschen auch ohne Trike zufrieden sind.
Beim E-Roller ist es andersrum. Kein Erfinder von Rang hätte sich erblödet, nach dem nicht-Erfolg von Segway und Erwachsenentretroller einen "Messehallen-Roller" zu elektrifizieren und damit Hinz und Kunz über kopfsteingepflasterte Marktplätze fahren zu lassen. Irgendwer hat´s trotzdem getan, und schwupps, wurden alle Städte zugeschissen mit den Dingern. Die wurden zum Erfolg, weil ein Bedarf da war - leider.
Marktanalysen, Trendfinding, Marketing - alles quatsch. Wenn ein Produkt den Nerv der Zeit trifft, setzt es sich von alleine durch, wenn nicht, dann wird es ein Rohrkrepierer. So wie bisher alle Velocars - leider.
Wenn man einer Erfindung, die kein Problem löst, zum Durchbruch verhelfen will, muß man das Problem künstlich erzeugen, z.B. durch das Verbot oder die Verteuerung der bisher genutzten Problemlösung oder durch ein neues Gesetz. Ansonsten ist die Erfindung etwas für Manufakturen, die den Nischenmarkt bespielen.