Podbike angezahlt

Heute gab es einen Auszug aus einem norwegischen Presseartikel in einer Podbike Freunde Gruppe auf FB: " 2 Podbikes wurden bisher produziert, 3-4 stehen kurz vor der Auslieferung. Ziel ist es, 50 Frikars innerhalb der nächsten 6 Monate zu liefern. 4000 Bestellungen. 8 Personen mussten das Unternehmen letztes Jahr verlassen, 10 Mitarbeiter sind noch übrig. Suche nach neuen Investoren".

Sie liegen weit hinter ihrem Ziel zurück, dieses Jahr 180 Frikar Signature auszuliefern!
 
alle 6 Monate 50 Stück = 40 Jahre, um die Bestellungen zu erfüllen... da muss aber ordentlich Personal her, um das zu beschleunigen.
 
Was ein Missmanagement

Von denen können wir noch viel Lernen hieß es.
Ich tippe sogar auf 35000 Vorbestellungen. Wollen eben zurückhaltend sein. Von 6000 auf 12000€, von 45kilo einst auf 90 kilo. Klingt logisch, man bekommt ja jetzt das doppelte
 
Ich kann zwar verstehen dass viele an Podbike herumkritisieren, und ich muss eben ehrlich sagen dass der Preis für das "Signature" Modell - was nichts anderes ist als eine abgespeckte Version, teils eben mit Teilen auf Vorserienlevel aufgebaut - schon sehr happig ist.
Da verstehe ich schon wenn das den Leuten zu teuer ist.
Angeblich sollten die Frikar, wenn es mal wirklich in die Grossserie geht, dann auch wieder günstiger werden.
Und in meinen Augen gibt es auch noch einiges was verbessert werden müsste, z.B. eine stabilere Befestigung des Generators.
Auf der anderen Seite sah das was ich in Sachen Fahrwerk gesehen habe sehr professionell aus - Licht und Schatten halt.
Was Zeitplan und Preise angeht hat ihnen Corona und der Ukraine-Krieg halt auch nicht gerade in die Karten gespielt - auch die Preise für die Serien-VM haben in letzter Zeit ja ganz gut angezogen.

Aber ganz ehrlich: Geld verdienen können sie bei Podbike im Moment ja nicht mit dieser Art von Serienfertigung, das hat ja eher etwas von Manufaktur bzw. dem Versuch irgendwann mal eine Serienfertigung zu starten und jetzt die dafür nötige Erfahrung zu sammeln.
Ich habe das so verstanden dass bestimmte Geldgeber jetzt erstmal Taten sehen wollen, bevor sie da noch Millionen reinbuttern für eine gross angelegte Serienfertigung.
Kann ich auch verstehen.

Auf der anderen Seite lehne ich mich jetzt zurück und betrachte das ganz neutral.
Klar bin auch ich gespannt ob sie es schaffen Fahrzeuge zu bauen die den Alltag der Kunden problemlos überleben, mit denen die Kunden auch zufrieden sind.
Und ob sie es schaffen in absehbarer Zeit den Output zu erhöhen.
Und ob sie es dann schaffen eine Serienfertigung aufzubauen mit der sie auch Geld verdienen können.

Sehr viele Fragezeichen, aber wie gesagt, immerhin haben sie den Schritt bis zu Serie geschafft - das Podride z.B. noch nicht, und es gibt ja noch einige andere, wie Begorett und noch einige weitere, die zwar schöne Entwürfe und Prototypen geliefert haben, von denen man aber auch nicht mehr wirklich viel hört.

Ich drücke den Leuten von Podbike die Daumen und warte jetzt einfach ganz entspannt ab was weiter passiert.
Vielleicht scheitert das Projekt noch dieses Jahr nach wenigen Dutzend Fahrzeugen, vielleicht bekommen sie die Kurve und in 2024 fahren in Deutschland hunderte Frikar herum.
Only time will tell!
 
Auf der anderen Seite lehne ich mich jetzt zurück und betrachte das ganz neutral.
Klar bin auch ich gespannt ob sie es schaffen Fahrzeuge zu bauen die den Alltag der Kunden problemlos überleben, mit denen die Kunden auch zufrieden sind.
Und ob sie es schaffen in absehbarer Zeit den Output zu erhöhen.
Und ob sie es dann schaffen eine Serienfertigung aufzubauen mit der sie auch Geld verdienen können.
Und da sind sie nicht allein, sondern haben fast wieder zu dem konkurrierenden Projekt aufgeschlossen (Quadvelo, wohl ebenfalls hinter dem einstmals avisierten Zeitplan).
 
auch die Preise für die Serien-VM haben in letzter Zeit ja ganz gut angezogen
Das stimmt nicht. Die sind leicht steigend wie schon immer. Bzw 15% in 8Jahren. Also weniger wie Inflation

Die haben sich schwer übernommen, die BWLer verzockt.
Bei 4000 Vorbestellungen sollte das alles kein Problem sein.
Das Projekt zeigt gut wie es nicht geht. Macht aber andere kaputt

Jan hat das ganze ein Startup gemacht. Also selber in die Hand genommen. Nicht von anderen Finanzieren lassen
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie es aussieht, scheinen die Leute bei Podbike das jetzt ebenfalls zu machen bzw machen zu müssen.
Faiererweise muss man aber sagen, dass es Behörden einzelner Länder waren, die sich bis zu einer erst jüngst erfolgten EU-rechtlichen Klarstellung weigern wollten, Bike by Wire-Antriebe als Fahrradantriebe anzuerkennen (egal, was man von diesen Antriebskonzepten jetzt hält oder nicht (meine Position kann man durch Zurückblättern im Faden sehen)). Das hatte ja sogar dem technisch offenbar weit gediehenen Schaeffler-Projekt das Genick gebrochen - und in dessen Windschatten konnte Podbike erstmal munter vor sich hin werkeln, mehr oder weniger bis auf den aktuellen Stand.
 
Im Feburar 2021 gab es noch Berichte von Standardmodell 4.995,-€, Plus Version dann 500,-€ mehr. Erste Auslieferungen waren für Frühjahr 21 angekündigt. Klar waren das netto Preise, aber wie kann man sich so extrem verkalkulieren? Alleine damit schon jegliches Vertrauen verspielt.
Vom Konzept und der dafür bekommenen hohen Aufmerksamkeit (unzähliche Videos, Artikel und Tests auch in sehr großen Medien) war viel Potential vorhanden, leider komplett verspielt.
Aber eine gute Geschichte erzählen können ja viele (siehe Sonor, X Bus)...wirklich liefern tun die (und kaufen kann man bei denen), die keine Beachtung erfahren.
 
Der Preis machte das Frikar seinerzeit für mich interessant (trotz Technik, die ich für unpraktisch und einschränkend halte im Vergleich zur guten alten Kette oder etwas moderner Riemen), ebenso macht der aktuelle Preis es für mich mittlerweile vollkommen uninteressant. Schade.
 
trotz Technik, die ich für unpraktisch und einschränkend halte im Vergleich zur guten alten Kette oder etwas moderner Riemen
Das muss sich in der Praxis zeigen. Das AZ bekommt ja jetzt die gleiche Antriebstechnik, die dann für den Kunden sehr wartungsfreundlich ist, wenn man es schafft, das ganze als schnell tauschbare Baugruppen zu realisieren, die dann zur Reparatur eingeschickt werden können.

Defektpotenzial sehe ich hauptsächlich bei der Generatoreinheit und bei Akkus/Reglern, die Nabenmotoren dürften so gut wie nie kaputt gehen. Und Generator / Reglereinheit könnte man vom Kunden austauschbar machen.

Nachteil wäre, dass man für lange Reisen Ersatzbaugruppen dabei haben müsste, was dann den Gesamtpreis wieder nach oben treibt.

Ich hoffe immer noch, dass sich das Frikar wenigstens als Wettbewerber zu AZ und SR3 positionieren kann, mit ähnlichen Voraussetzungen (Kleinserie, die auf Bestellung gebaut wird, in einem ähnlichen Preisrahmen). So wie auch im Rennsemmelbereich die Konkurrenz das Geschäft belebt, obwohl die meisten aus dem selben Werk kommen. Aber da es zumindest mal drei wetteifernde Konstrukteure gibt, sorgt das auch dafür, dass dort die Entwicklung nicht still steht.
 
Etwas OT: Mein Respekt vor Carl-Georg, Ymte, Jan mit Familie Vrieling, Jan, Jens, Daniel und den anderen Entwicklern von Velomobilen, die schon laufen, wächst von Tag zu Tag. Und immer gilt noch der Spruch von Carl-Georg: Wie macht man mit dem Velomobilbau ein kleines Vermögen? Indem man ein großes investiert.
 
Das muss sich in der Praxis zeigen. Das AZ bekommt ja jetzt die gleiche Antriebstechnik, die dann für den Kunden sehr wartungsfreundlich ist, wenn man es schafft, das ganze als schnell tauschbare Baugruppen zu realisieren, die dann zur Reparatur eingeschickt werden können.
Eine einfache Kette wird von jederman, jederzeit und überall einfacher zu reparieren/auszutauschen sein als ein elekt(ron)isches System, auch wenn es noch so modular aufgebaut ist. Außerdem ist beim Frikar Schluß, sobald der Akku leer ist (ja, man kann rein mit Generatorkraft fahren, aber selbst der Firmengründer sagte in einem Video von Podbike: "Es geht, aber nur sehr langsam und es macht wirklich keinen Spaß").
 
Podbike hätte auf die bestehende serielle Hybridtechnologie von Mando oder Bike2 zurückgreifen können, entschied sich aber stattdessen für die Entwicklung einer eigenen Technologie. Dies führte zu höheren Entwicklungskosten, höherem Risiko und wahrscheinlich vielen zu lösenden Problemen.
 
Eine einfache Kette wird von jederman, jederzeit und überall einfacher zu reparieren/auszutauschen sein als ein elekt(ron)isches System, auch wenn es noch so modular aufgebaut ist.
Gerissene Kette nieten ist dann doch etwas schwieriger, als die Generator- oder Controller-Baugruppe aus der Halterung herauszuziehen und eine neue hereinzustecken.

Außerdem ist beim Frikar Schluß, sobald der Akku leer ist
Und deshalb dimensioniere ich meine Akkus und plane die Tour entsprechend. Mein A6 möchte ich auch nicht rein ohne Motor fortbewegen, deshalb habe ich zwei Akkus, auch wenn einer mindestens 100-120km Reichweite hat.
 
Gerissene Kette nieten ist dann doch etwas schwieriger, als die Generator- oder Controller-Baugruppe aus der Halterung herauszuziehen und eine neue hereinzustecken.
Neue Ketten bekommt man überall, zur Not kann man sogar was frickeln. Bei elektronischen Teilen benötigt man irgendwoher exakt das benötigte Ersatzteil. Im Gegensatz zu Ketten keine Massenware. In der "Pampa" vermutlich auch kaum zu bekommen. Ne Kette baut man zur Not aus irgendeinem Schrottrad aus, auch im letzten Minidorf.
 
Bei elektronischen Teilen benötigt man irgendwoher exakt das benötigte Ersatzteil.

Nachteil wäre, dass man für lange Reisen Ersatzbaugruppen dabei haben müsste, was dann den Gesamtpreis wieder nach oben treibt.

Würde ich eine richtig große Reise mit einem Generator-VM machen, und wäre das mit den Baugruppen so gelöst, hätte ich evtl. je eine als Ersatz mit. Wozu existieren Weberkupplungen und Anhänger?
Deshalb frage ich auch bei jedem zweiten Posting über das AZ nach einer Weberkupplung…

Bei elektrischen Pumpen fragte schonmal jemand, wie tief wir noch sinken wollen. Nun, in meinem Fall so tief, dass ein Bereichsüberlauf auftritt und ich dann ganz weit oben stehe.
 
Wenn man es denn kann (nicht jeder Radfahrer ist auch ein Schrauber). ;)
Dann findet man aber sehr leicht jemand, der es kann.

Grundsatz meiner Aussage ist: Das Frikar IST SEHR speziell, Händler- bzw. Werkstattabdeckung nicht gegeben. Jedes einzelne Ersatzteil muss aus Norwegen geschickt werden. Selbst die Pedale sind Eigenkonstruktionen. Und machen wir uns nix vor, das wird auch noch lange Zeit so bleiben.

Bei einem Rad mit konventionellem Antrieb sieht die Sache ganz anders aus. Da ist man weit davon entfernt, Spezialteile zu benötigen.

Wo stehen denn die Frikar-Köufer, die jetzt ihre Räder bekommen, wenn es mit dem geschäftlichen Aufschwung doch nicht klappt und Podbike in einigen Monaten oder auch 1-2 Jahren die Pforten schließt? Beim kleinsten Schaden hat man für mehr als 10.000 Euro Schrott zu Hause stehen.
 
Wo stehen denn die Frikar-Köufer, die jetzt ihre Räder bekommen, wenn es mit dem geschäftlichen Aufschwung doch nicht klappt und Podbike in einigen Monaten oder auch 1-2 Jahren die Pforten schließt? Beim kleinsten Schaden hat man für mehr als 10.000 Euro Schrott zu Hause stehen.
Hmm ... solange da nichts mechanisches kaputt geht, ist das kein Problem.
Oder glaubst du, dass die ihre Motoren selbst wickeln?
 
Die haben laut diversen Newslettern und Blog-Videos auf Youtube die gesamte Elektronik selbst entwickelt. Motoren, Controller, Generator, Software. Nicht ein einziges Bauteil ist "von der Stange".
 
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