feuchtes Zelt, und nun?

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Hallo,
wie bekommt man ein feuchtes Zelt trocken?
Hintergrund meiner Frage sind verschiedene Radreisevideos,bei denen die Autoren berichten, wie schnell sie morgens wieder aufs Rad kommen. Hinzu kommt, dass ich auch ein Frühaufsteher bin und gerne beizeiten losfahre.
Aber da ist das Zelt noch taunass, besonders in Wassernähe, nach kalten Nächten. Äußerlich abwischen mit Schwammtuch beseitigt nicht alle Nässe. Wird es dann halbtrocken zusammen gerollt, ist beim abendlichen Ausrollen und Wiederaufbau der vorher trockene Boden auch innen nass.
Welche Erfahrungen und Tipps habt ihr?

fragt
mfG Michael
 
Prioritäten setzen. Ist es einem wichtiger über 10 Stunden Rad zu fahren, oder macht man nachmittags Schluss,baut das Zelt auf und kocht ausgiebig. Ansonsten ein Zelt U ein Kilo, ist nie so nass am Boden,das es unangenehm ist. Also vielleicht das Zelt wechseln,wenn es zu schweren Stoff hat,der viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.
 
Ja, genau so: Beim früh losfahren fährt das Zelt so nass mit wie es nach Ausschütteln eben ist - zumindest das Aussenzelt. Trocknen kann das Material schneller in einer Pause (Mittag, Nachmittag) über Rad/Parkbank/Strauch/Wiese/Asphalt/etc oder am Tagesziel - Hauptsache trocken und etwas Wind*.
Und ja, ich verstehe auch nicht, wie manche Reiseradler Zelt und Schlafsack/Matte in der gleichen Tasche transportieren, resp. weshalb das Zelt wasserdicht transportiert werden soll - entweder es ist nass und dann ists egal oder es ist trocken und kann sich selbst vor Nässe schützen* (richtig rollen/falten/Lage vorausgesetzt) ;)
*Ab und an ein paar Stunden nass in einem Sack machen einem Zelt nichts. Für die Langlebigkeit ist wichtiger, das Zelt keinen mechanischen Belastungen (scheuern/stechen/schneiden...) und nicht viel UV-Licht(=Sonne) auszusetzen.
 
Ich verwende ein Mikrofasertuch als Trockentuch. Das ist nach dem Auswringen so trocken, dass es wirksam trocken wischt.
Dreimal kräftig auswringen des Lappens reicht für die Fläche meines Innen und Außen- 2Personenzeltes.
Mit dem restfeuchten Tuch wische ich den Boden aus.
Bis zum Abend schimmelt nix, über drei Wochen.
Zu Hause dann gut durchtrocknen lassen.
Gruß Krischan
 
Zuletzt bearbeitet:
Innen- und Außenzelt sind verbunden. Ja, sie lassen sich trennen, aber das ist mühselig. Gestänge, Häringe, und Zelt werden getrennt verpackt, auch getrennt vom Schlafsack.
Nass ist das Zelt naturgemäß wesentlich schwerer (trotz auswringen) als trocken, ich schätze mal, 1 Liter Wasser, also 1 kg mehr ist es sicherlich.
Auf den nach dem Ausrollen nassen Boden lege ich nur ungern die Schlafmatte und den Schlafsack
Es geht mir nicht ums Schimmeln
 
Mein Zelt besteht aus dünnem Polyestergewebe, das ist nach dem Abwischen fast trocken... Auswringen könnte ich das nicht...
:oops:
Gruß Krischan
 
Ein Kilo Wasser ist definitiv zu viel. Hier würde ich ernsthaft über ein neues nachdenken,wenn du viel unterwegs bist. Ich habe die Problematik nicht.
 
Als allererstes das Zelt innen abtrocknen, dann aufstehen und außen abtrocknen. Muß gar nicht Funktionstextil sein, ich nehme meinen Putzlumpen, den ich mehrfach auswringe. Dann Zelt offen stehend trocknen lassen, während andere Sachen gemacht werden. Zelt als allerletztes zusammenpacken. Ist das trocknen lassen nicht möglich, muß es abends trocknen.
Das hat in Frankreich gereicht, daß ich von halb sieben bis halb neun wegkam.

Um schnell loszukommen, gehe ich ins Hotel.

Gruß,

Tim
 
Manchmal muss man Kröten schlucken. Ich habe aber nie nachgewogen, wie viel Wasser im Zelt schwamm. Vermutlich wirkt es einfach nur mehr, als es ist.

Wenn möglich, lasse ich Wasser abtropfen, vorsichtig schütteln, ggf. abwischen. Der Rest muss halt bleiben, wie er ist. Und wenn's morgens einfach weiter gießt, kann man eh nix machen außer die Feuchtigkeit mit verstauen.
 
Ich würds ja lieber nicht abwischen. Zum einen kann an den Putztüchern ab Werk (speziell auffällig bei Schwammtüchern) irgendein tensid oder sonst was seifiges dran sein. Zum anderen riskierst irgenwie geartete Imprägnierungen, Beschichtungen abzuwischen. Aus demselben Grund auch keine Kleider oder Handtücher auf dem Zelt trocknen. Seifenrücktsände machen das Zelt undicht.

Zeltplatz schlau aussuchen dass du Morgensonne hast hilft etwas. Geht natürlich nicht immer.

Schütteln und nass einpacken. Trocknen mussts erst wenn Du es mehrere Tage nicht wieder aufstellst. Ansonsten trocknet das Innenzelt beim benützen (selbst wenn es draussen regnet) in nützlicher Frist.
 
Im Sommer reicht meistens schon das kleinste bisschen Morgensonne, damit die Zeltplanen beim Zuschauen trocknen. Drehen & wenden hilft.

Als wir anno 2017 auf den Col D'Aspin gefahren sind, hat mich eine Aufrechtradlerin mit Tourgepäck überholt. Als ich endlich oben angekommen war, sah ich, wie sie neben ihrem auf einer Kuhweide ausgebreitetem Zelt darauf wartete, dass die Sonne ihr Zelt trocknete. Das fand ich eigentlich ideal, Pausenzeiten geschickt nutzen.
 
Das nasse Außenzelt mit einem kleinen Mikrofaserhandtuch abwischen (schadet der Zeltbeschichtung nicht) und dann in einen kleinen wasserdichten Packsack stopfen - das Übereinanderfalten und Einrollen ist überflüssig, die "Stopfmethode" schadet dem Zelt nicht und geht viel schneller. Dann mittags das Zelt über einem Zaun, im Baum o.ä. zum Trocknen aufhängen.

Bei meiner letzten Wintertour hatte ich ein Einwandzelt dabei, das morgens meistens von innen und außen mit einer Eisschicht bedeckt war (gefrorener Nebel/Tau in Flussnähe). Ich bin so vorgegangen wie oben beschrieben - das Eis abzuwischen war allerdings etwas mühselig ;-) Unter dem Zelt hatte ich eine dünne Bodenplane, die ebenfalls mittags getrocknet wurde.

Wenn man das - nasse oder trockene - Zelt in den Packsack stopft, ist das alles viel unproblematischer als es sich vielleicht anhört. Und je kleiner und leichter das Zelt, desto weniger Mühe hat man damit ...
 
Ich würds ja lieber nicht abwischen. Zum einen kann an den Putztüchern ab Werk (speziell auffällig bei Schwammtüchern) irgendein tensid oder sonst was seifiges dran sein. Zum anderen riskierst irgenwie geartete Imprägnierungen, Beschichtungen abzuwischen.
Die werden mit der Zeit eh abgerieben, im Vergleich zu nass einpacken ist leichtes Abwischen (ich hätte schreiben sollen: Tropfenaufnehmen) vernachlässigbar. Tenside sollten natürlich nicht dran.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
drückt man mit Abwischen die Wassertropfen erst recht ins Gewebe?
Michael
Eben. Die extraleichten Stoffe sind ja nicht wirklich wasserdicht. Die schaust nur an und es kommt durch. Es lebt vom Abperlen und dass ja kein Dochteffekt irgendwas durchsaugt.

Die Zeiten dass die Zeltdächer überall ausreichend Gefälle hatte sind ja leider auch vorbei. Die konstruktive Qualtiät hat stark abgenommen seit die Nähereien den "Marken" sagen was sie als nächstes zu verkaufen haben.
 
Wenn mittags die Sonne so richtig runterbrutzelt eine kleine Pause einlegen und das Zelt aufbauen (wenn es einfach aufzubauen geht) oder über eine schnell gespannte Leine mit dem Boden zur Sonne hängen....das trocknet dann ratz-fatz...!

Ansonsten ich habe da den "ultimativen" Tip: ;)

Schlafen in der Hängematte .....und das eventuell benutzte Tarp (Dach) kann ich bedenkenlos einpacken, nachdem ich es kurz abgewischt habe....!

IMG_0376.JPG DSC02141.png
 
so richtig Gedanken habe ich mir da nie drüber gemacht. Wenn Tropfen am Zeltstoff hängen dann wird es vor dem Einpacken mal gut ausgeschüttelt und gut ist. Da fällt sowieso fast alles ab, das bekommt man mit Abwischen dann auch nicht signifikant trockener (und wenns grad regnet kann man eh nix machen außer sich beim Einpacken zu beeilen). Ob ich da ein paar Gramm Wasser zu viel im Gepäck habe ist mir ehrlich gesagt egal solange das Zelt abends wieder aufgestellt wird und Luft bekommt.
Natürlich kommt das Zelt am Ende der Reise nicht feucht in den Schrank sondern darf erst mal nen Tag im Wohnzimmer stehen.
 
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