Position Lenkachschenkelhalterung

Das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Z.B. werden die Spurstangen ja normal auch nicht an einem Punkt in der Mitte befestigt sein. Und schon hat das schöne Theoriemodell einen Makel. Wichtig wäre am Ende ein paar Einschlagwinkel durchzuspielen.
 
Kann die Position (Rotationsachse) des rot markierten Teils (Quelle: http://www.liegerad-online.de/design9.php) nach vorne/hinten verschoben werden?
Nicht verschieben, sondern verdrehen, den linken Lenkhebel samt linker Spurstange um die linke Lenkachse und den rechten mit seiner Spurstange um die rechte. Du hast dann auch für jede Spurstange einen eigenen Anlenkpunkt in der Mitte, denn aus dem einen Hebel, der da in Geradeausstellung genau nach hinten zeigt, werden zwei Hebel.

Das Schema in deinem Link ganz unten ist auf ähnliche Art entstanden. Nur haben hier die Lenkhebel an den Achsschenkeln ursprünglich nach vorn und etwas schräg nach außen gezeigt, das gesamte "Ackermann-Trapez" lag also vor den Lenkachsen, nicht dahinter. Wenn Du nicht nur um wenige Zentimeter verschieben willst, ist das evtl. auch für dich die bessere Ausgangsbasis, sonst kommen deine Lenkhebel sehr nahe an die Räder. Allerdings kreuzen sich hier die Spurstangen und brauchen dadurch mehr Höhe an einer vermutlich engen Stelle.
Ob die Verdrehung der Hebel in der Mitte statt der an den Achsschenkeln auch quantitativ den gleichen Effekt hat wie die echte Ackermann-Geometrie, weiß ich nicht. Zumindest qualitativ ist es richtig, denn das kurveninnere Rad wird stärker gedreht als das kurvenäußere.
 
100% Ackermann ist eh nur für sehr langsame Fahrzeuge und steife Reifen angesagt. (z.B. Gabelstapler mit breiten Vollgummireifen) Für dynamisches Kurvenfahren liegt das Optimum irgendwo "unter Ackermann".

Als Näherung kann man annehmen dass der Schräglaufwinkel des Reifens gegen Fliehkraft linear mit der Aufstandskraft abnimmt.

Wenn also in einer typischen Kurve die Aufstandskräfte sich auf 2/3 zu 1/3 der Achslast aufteilen dann sollte die Winkeldifferenz des inneren zum äusseren Rad auch nur die Hälfte dessen betragen was nach Ackermann geboten wäre. Sonst kommt das innere Rad eventuell bereits ins quer gleiten, bevor die Kurve wirklich scharf gefahren wurde.
 
Ich habe mal die klassische Konstruktion nachgezeichnet (Radstand ist 2m):
1676190121359.png

Die konstruierten Winkel passen sehr gut mit den errechneten überein (siehe Excel-Sheet auf http://www.urlaub-und-hobby.de/metallbaukasten/sonstiges/sp-13-02-lenkung-dt.html). Im Excel-Sheet kann man den Lenkhebelwinkel so veränden, dass die "Soll" und die "Ist" Kurve sich besser überlappen. In dem Beispiel von oben kommt ist dann ein Winkel von 15° besser als 11,3°, allerdings befinden sich dadurch die Schnittpunkte der Lenkhebelgeraden vor der Hinterradachse (man liest jedoch immer, dass die Schnittpunkte auf oder leicht dahinter sein sollen).

@Gear7Lover: Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann muss man (in deinem Beispiel) die Geometrie so ändern, dass der inner Winkel nicht 33°, sondern nur 31° beträgt?
 
Ich versteh die Skizze nicht. :oops:
Stimmt die Isolierte Betrachtung der Lenkung, wenn dann noch Spreizung und Nachlauf dazu kommt? Und wie ists bei McPherson-Aufhängung? Lenkwinkel ungleich Spurwinkel, etc.

Ich würde das in jedem Fall vollständig 3D aufzeichnen und durchspielen.
 
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