Nordkap Rückreise

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Dani66

Wir planen für 2020 eine Radreise von der Schweiz bis ans Nordkap. Dafür haben wir 12 - 14 Wochen Zeit. Wir haben uns schon einige Gedanken gemacht zur Strecke und sind diesbezüglich schon ziemlich weit. Was mir aber im Moment Kopfzerbrechen macht, ist die Rückreise. Wer hat hier Erfahrungen?
Eine schöne Variante wäre wohl mit dem Hurtigrouten-Schiff bis nach Bergen und dann mit dem Flugzeug (oder allenfalls Bahn bis Oslo und dann Flugzeug) zurück. Aber hier kommt das erste Problem. Ich möchte flexibel bleiben und habe keine grosse Lust, einen fixen Rückreisetermin bereits Monate im voraus zu buchen. Ist es realistisch, das Schiff für ca. Mitte bis Ende August kurzfristig für 2 Personen mit Fahrrad zu buchen?
Oder was gibt es für Alternativen. Busse? Nehmen diese Fahrräder mit?
Oder allenfalls ein Flugzeug? Da gibt es einen kleineren Flughafen in der Nähe. Aber gibt es dort Flüge, welche auch Fahrräder transportieren?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.
 
Eine schöne Variante wäre
auch zurück mit dem Rad zu fahren.
ansonsten gibt es von Bodö eine Bahnlinie via Trondheim nach Oslo und weiter südlich bis nach Malmö (mit umsteigen). Von Malmö kommt man bestimmt nach Kopenhagen und von da aus sicher bis in die Schweiz. Tickets kannst immer kaufen, bevor Dein Zug geht. Wenn Du es aber ein paar Tage vorher tust, kannst Du vielleicht ein MiniprisTicket kaufen. Nachteil von diesen Tickets ist, dass deren Züge oft erst abends in größeren Städten ankommen und Du dann in einer fremden Stadt bist und nicht weißt wohin.
Es gibt auch eine Bahnstation weiter nördlich in Narvik. Aber auch da meine ich ein Schild gesehen zu haben, auf dem "Nordkapp 1xxx km" stand. Also müsstest Du entweder noch ein Stückchen zurückradeln oder einen Buss nehmen. Die Bahnstrecke von Narvik geht über Schweden. In Schweden ist es problematisch mit der Fahrradmitnahme, aber nicht unmöglich. Am besten in diesem Fall das Rad mit einenm Transportunternehmen vorwegschicken.
Zu den Hurtigrouten kann @abcde mehr sagen.
Denk dran, Norwegen ist gebirgig! Wenn du schnell vorankommen willst, ist eine Route über Schweden empfehlenswert.
Mit was für ein Rad willst Du fahren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es realistisch, das Schiff für ca. Mitte bis Ende August kurzfristig für 2 Personen mit Fahrrad zu buchen?
Das ist schon Nachsaison; ich nehme an, da sollte es nicht überfüllt sein. Und überhaupt: Wenn, dann bekommst du keine Kabine mehr, bzw. nur noch irgendeine sauteure Suite. Aber wenn du etappenweise fährst, so dass keine Übernachtung dabei ist (also die Etappen, die das Schiff in der Nacht fahren würde, tagsüber per Rad machen und das nächste Schiff nehmen), sehe ich gar kein Problem – Schiffe haben eigentlich immer Platz für Passagiere und Fahrräder.
Busse? Nehmen diese Fahrräder mit?
Ich denke nicht. Sind zwar nach meinen Erinnerungen komfortable große Reisebusse, aber ohne Fahrradträger; d.h. wenn die Räder nicht unten reinpassen, wird es schwierig.
Tickets kannst immer kaufen, bevor Dein Zug geht. Wenn Du es aber ein paar Tage vorher tust, kannst Du vielleicht ein MiniprisTicket kaufen.
Ja. Minipris ist so etwas wie der deutsche Sparpreis, aber die Kontingente sind viel größer, d.h. diese Tickets bekommt man auch, wenn man nicht gerade in letzter Sekunde bucht.

Und der Zug ab Bodø ist, obwohl die Entfernung ziemlich groß ist, so ein kleiner Regionalzug (Bombardier Talent). Ab Trondheim sind es normale Fernverkehrszüge. In Norwegen sind Züge aber tendenziell nicht überfüllt und es ist genug Platz für Gepäck.
Oder allenfalls ein Flugzeug? Da gibt es einen kleineren Flughafen in der Nähe. Aber gibt es dort Flüge, welche auch Fahrräder transportieren?
Ich kenne v.a. Norwegian, und habe gute Erfahrungen mit denen gemacht. Die fliegen alles mit B737, da ist Fahrradmitnahme gar kein Problem, auch auf kleinen Flugplätzen in Nordnorwegen. SAS dürfte ähnlich sein. Bei den kleinen Maschinen von Widerøe könnte es schwierig werden, stelle ich mir vor.

Wenn fliegen, dann würde ich eine möglichst lange Strecke raussuchen. Umsteigen ist immer ätzend; jedes Umladen der Fahrräder birgt das Risiko, dass sie beschädigt werden. Und ja, Norwegen ist gebirgig, d.h. am meisten Zeit spart es wohl, von Nordnorwegen nach Oslo zu fliegen statt von Südnorwegen in die Schweiz. Und dann Fähre nach Kiel; die ist zwar teuer, aber hat mir jedes Mal gut gefallen.
 
so weit ich gelesen habe, nehmen die schwedischen Bahnen auf Langstrecken keine Velos mit. Da würde ich mich genau einlesen.
Die Bahn hat auch den Nachteil, dass man in der Hauptreisezeit weit im Vorraus buchen muss, da die wenigen Velo Stellplätze begehrt sind.
Bei Schiffsreisen sind in der Hochsaison eher die Auto- und Kabinenplätze der Engpass. Wenn man keine Kabine braucht, findet sich auf so einem Schiff sicher überall ein Platz für ein paar Velos und einen müden Velofahrer...
 
Fahrt auch zurück. In 12-14 Woche sollte das kein Problem sein. Wenn es knapp wird, nehmt in Deutschland den Zug für den Rest ;)
Gruß Krischan
 
Hallo,

zum Thema Schiff von Nordkap: Es ist recht unproblematisch. Man geht an Bord und kauft sein Ticket. So habe ich es gemacht (nachdem ich mehrere Minuten nach Hamburg Telefoniert habe. Dort ist eine Deutsche Vertretung von Hurtigruten.). Bei längeren Etappen besteht Kabinenpflicht! Daher, man hat die Auswahl ständig aus und wieder einzusteigen oder man fährt gleich durch, dann aber mit Kabine. Beladen mit Fahrrad ist ganz einfach: Man geht dort rein, wo auch die PKWs rein fahren und dort wird man dann einen Platz zugewiesen. Ist mehr so wie bei der Bahn, was das abstellen angeht. Und das essen war sehr gut. Daher, nimm es! Wenn man Teetrinker ist, empfiehlt sich, einen Wasserkocher dabei zu haben oder einen Aufpreis zu zahlen (dann ist der Tee inkl.). Wie das mit Kaffee ist, kann ich nicht sagen.

Ab Bodö fahren auch Züge. Habe ich nicht genutzt, aber für so was gibt es eine App. Daher einfach vorher Buchen und gut ist. Man erfährt darüber auch, ob noch Platz da ist. Aber wie gesagt, hatte ich nicht genutzt. Und wenn du in Norwegen über die E6 zurück fahren willst mit dem Fahrrad: NEIN, MACHE ES NICHT! Jeden Tag 6-10% Steigung über mehrere Stunden machen keinen Spaß. Ich weiß, wovon ich rede.

Und noch was. Vieles ist in Skandinavien viel unkomplizierter, als hier in Deutschland. Da wird es einfach gemacht. Also sei etwas gelassener. Sind die Menschen dort auch.
 
vielen Dank für eure Antworten. Ich schaue mir das mit dem Zug ab Bodo mal an. Evtl. auch Hurtigrouten und dann im schlimmsten Fall halt jeweils Übernachten in einer Anlegestelle.
 
Unterdessen habe ich noch eine bessere Variante gefunden. Dies als Tip für "Nachahmer". Mit dem Schiff bis nach Tromso (Tagesreise). Und von dort mit Edelweiss (Swiss Tochter) direkt nach Zürich. Edelweiss fliegt die Strecke bis Ende August 1 x pro Woche.
 
Unterdessen habe ich noch eine bessere Variante gefunden. Dies als Tip für "Nachahmer". Mit dem Schiff bis nach Tromso (Tagesreise). Und von dort mit Edelweiss (Swiss Tochter) direkt nach Zürich. Edelweiss fliegt die Strecke bis Ende August 1 x pro Woche.
Find ich nich. Hab doch ein Fahrrad; warum soll ich denn fliegen?! Außerdem was soll ich in Zürich?
 
Busse? Nehmen diese Fahrräder mit?

Evtl. ja für jemanden Interessant. Ich habe mein Rad auf den Lofoten problemlos im Bus mitnehmen können.
Es kann aber reines Glück gewesen sein, da der Bus halb leer war.
Auch in einem Zug der eigentlich nicht für Fahrrader ausgelegt war ging es. Norweger sind im allgemeinen
etwas entspannter.
 
Da das eigentliche Thema ja erledigt ist möchte ich gerne meine grundsätzlichen Gedanken dazu sagen.
Hoffe die Letung ist mir diesem Ort hier einverstanden

Ich frage mich wohin die Radreiserei noch führen soll.
Ich finde ursprünglich war der Gedanke der Radreise mit Musekelkraft andere Länder zu erreichen und dabei die Veränderung der Landschaft und Kultue zu fühlen aber auch um dann wieder mit Muskelkraft zurück zu fahren.
Das Netz ist voll mit Videos Radreise zum Nordcap oder Pamir Highway und es wird immer mehr.Jej,a
Mit hat mal jemand gesagt das einem auf dem Pamir Highway , wenn man von Ost nach West fährt täglich 20-60 TRadreisende begegnen. Andere berichte das Kinder dort mit Steinen werfen, wenn man ihnen nichts gibt. Kann ich auch verstehen bei solchen Mengen.
Irgendwie gehts aber immer mehr Richtung Massentourismus und zudem wollen immer mehr schnell wieder zurückfliegen. Letzlich will man in ein paar Wochen Dinge ganzheitlich bewußt und in sich gekehrt erlben gleichzeitig aber auch tausende Kilometer und verschiedene Kulturen erleben. Irgendwie also schneller weiter höher in jeder Richtung.
Der Gravelbike Trend setzt dem ganzen nun die Krone auf.
Krasseste Beispiel dias ich kenne ist:

Andererseits wird von der Klimakatstrohe ständig erzählt.
Ich glaube nicht dass dieses Thema nur technisch zu lösen ist. Wenn nicht dann muss der Mensch also vom Gas runter als immer, immer, immer mehr drauf zu treten.
Schade dass sich Radreisen so entwickelt hat. Es hatte mal was von weniger , ruhiger.

vG
Bernhard
 
Was ist denn nachhaltigeres Reisen, als mit dem Rad durch die Welt zu gondeln? Minimalinvasiver wäre wandern? Je mehr das machen, desto besser. Jeder gesparte Flug ist ein guter Flug.
Mit Öffis Teilstücke überbrücken, kann auch nicht wirklich schlimm sein, die fahrn eh hin und her.
Das ganze mit Minimalgepäck, besser gehts doch nicht.
Je mehr die Leute drüber filmen, desto bekannter und attraktiver wird diese sanfte Form des Tourismus.
Dass Leute zum Radeln irgendwo hinfliegen ist so hirnverbrannt wie Fliegen an sich. Alle ankleben:p
Gruß Krischan
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Prinzip sind das die Diavorträge aus den 90zigern oder die Traumschiffreisen aus den 80zigern, die jetzt von einer großen Zahl an Menschen umgesetzt wird.
 
@jensNBG , da könnte was dran sein. Eine meiner Motivationen Rad zu fahren (neben dem Versuch möglichst weit KfZ Nutzung zu minimieren) ist die Idee, nach dem nicht zu allzu fernen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, noch so fit zu sein, Nordkapp Tarifa und ähnliches zu radeln, Allerdings tatsächlich ohne Flug,

Und ich würde vermuten, das verläuft sich bisher doch immer noch ganz gut…. Jedenfalls hier auf dem E1 und dem Ostseeradweg, die direkt am Haus vorbei führen
 
Krasseste Beispiel dias ich kenne
Wieso, die fahren doch nicht mal E-Bike... :sneaky:

Gruß,
Martin, der Dein Anliegen durchaus nachvollziehen kann und sich fragt, wo man die Grenze ziehen soll: Ist die Zugfahrt in die Alpen vom deutschen Norden aus schon zu viel unnötiger Verkehr? Streng genommen vielleicht schon, im Vergleich zur Flugreise sicher nicht...
 
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