Muss man immer ne Botschaft transportieren, oder reicht einfach der eigene Spaß als Antriebsfeder?

Bitte nicht

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Ja keine Ahnung. Aber große Sponsoren und große Medien gibt's nicht ohne etwas Kacke am Schuh. Wer das eine Will, muss das andere Lieben. Mit guten Absichten und Engagement kommste nicht weit. Der Weg zum Erfolg führt über Leichen. Ohne Gefahr, Skandale, Drama und Kontroversen interessiert es keinen.
 
Ich hadere gerade, ob es mir reicht "einfach nur Spaß" zu haben?

Klar ist die Freund am Sport/ Bewegung die vermutlich erste Antriebsfeder.

Also Sport empfinde ich als sinnlose Energie und Zeitverschwendung, man könnte auch sagen ich bin zu faul dafür. Mit dem Milan auf dem Weg zur Arbeit mich an den 40er Schnitt rantasten macht Spaß, auf dem Rückweg steht der Schnitt auch bei 10°C und CCU mit Butyl.
Bei jedem ADFC Event, hauptsächlich Codierungen, seh ich zu daß der Milan gut sichtbar in der Gegend steht und trommel für Fahrräder abseits des Altbekannten.
Klar steht für mich persönlich der Spaß, und ein bischen Ehrgeiz, im Vordergrund. Aber ich versuch auch eine Botschaft unter die Leute zu bringen.
 
Stelle mir gerade einen Werbespot vor:

Ein paar junge, trainierte Typen sitzen in der Shisha Bar, haben wohl Spaß. Einer guckt auf die Uhr und sagt was. Alle machen sich bereit zum Aufbruch. Sie gehen raus und springen in die Milane, Snoeks und Alphas. Rasanter Start direkt auf die Straße. Kurvenlage, Slalom um die anderen Verkehrsteilnehmer (Recht vorbei am Linksabbieger, links vorbei am Paketauto am Straßenrand), ständiger Wechsel der Positionierungen. (Vielleicht nehmen sie auch verschiedene Wege durch die Stadt und landen schließlich bis zum Ortsausgang wieder auf der gleichen Straße.) Auf der Überland-Straße immer öfter der Blick auf den Tacho. An einer Steigung zieht der Leichteste davon, als es wieder bergab geht, rauscht der mit den dicksten Beinen in einem Augenschlag vorbei. Am Ortsschild Sieg und Niederlage, während sie alle in die Bremsen gehen. Nach ein paar Kreuzungen schieben sie in die Fußgängerzone, wo schon ein paar Velomobile und/oder Liegeräder stehen. Stylische junge Damen kommen mit ihren Einkaufttaschen an, laden alles ein. (Vielleicht hat auch einer von den Typen ein Quattrevelo. War am Ortsschild der letze, jetzt aber bei den Damen ganz vorne debei, die ihm ihre Taschen hinten rein schmeißen.) Alle fahren noch eben zum Kino und durch den Drive-In.

Wahrscheinlich bisschen viel für einen Spot. Habe weder Ahnung von Werbung noch von Lifestyle. Aber war es vielleicht wert, das mal hier vorzustellen.
 
Aber wenn es für dich ok ist sich ohne Not zu prostituieren
Ich wollte das ja alles garnicht. Das war halbwegs hilfreich, halbwegs abschreckend gemeint. Desillusionierend halt. "Guck mal, wie schnell wir im Kreis radfahren können" wird durch Liegerädernund Velomobile nicht viel interessanter als die Bahnrennen der großen Verbände, die auch keine Sau guckt. (Einige Wissen wahrscheinlich nichtmal, dass es das gibt!) Nervenkitzel durch überragende Geschwindigkeit kannste da mit der Kamera auch kaum einfangen. Und die erwähnten achcso spannenden Stellen, an denen auf einem Rennen von Hamburg nach Berlin Teilnehmer von PKW ausgebremst werden, kriegste ohne auch nur mit vielen Kameras (am besten einigen fliegenden) und einem Live-Schnitt-Team in Szene gesetzt. Wer soll das alles bezahlen? Von großen Rennen sind die Zuschauer auch Dateneinblendungen und solchen Schnickschnack gewöhnt. Vielleicht sogar live grafische Auswertungen und Analysen? Da können wir nicht ohne eine große Maschinerie mithalten und Fuß fassen. Wenn man nicht irgendwo einen riesigen Geldgeber findet, der das alles bezahlt, weil er es einfach toll findet, muss man eben das Spiel mitspielen, wenn man am Gewinn teilhaben will.
 
Huhu, aufwachen,der peinliche Sexsismus
...ist in der werbung leider immer noch genau so vorhanden...

@eisenherz ich glaube, dass problem liegt darin, dass kaum einer sowas regelmäßig macht. dadurch kommt keine Routine und die presse wird vergessen, weil erstmal das essentielle organisiert wird. Und sann kommt, huch, presse müsste wir ja auch noch informieren... ja komm, machen wir mal schnell...

von der idee her, wenn du das größer promoten willst, dann muss man das von Anfang an im blick haben und am besten jemanden im Team, der sich nur darum kümmert. Ist ja für kommende events durchaus ein Ziel, was man sich stecken kann. :)

Edit: spannend wäre in dem zusammenhang, ob ob wir hier jemanden mit presseerfahrung in unseren reihen haben :unsure:
 
Der WDR wäre auch in Schlagweite gewesen. Mindestens für das örtliche Programm interessant.
Nicht nur in Schlagweite.... Die müssten das zischen der Raketen auf der Bahn in Aachen gehört haben, ich habe versucht die Redaktion der Lokalzeit für das Event zu begeistern und Viel Input zur Szene gegeben, leider erfolglos.....
 
Mir ist schnuppe warum ihr Liegerad fahrt.
Und da liegt das Problem.

So lange du nicht raus bekommst, warum die Leute Liege fahren, wirst du auch nicht rausbekommen, wie du mehr Leute dafür begeistern kannst.

Und so zum Thema soziale Medien:

Ich glaube, das Video von Fabio Schäfer (seines Zeichens recht bekannter Mountainbiker), bei dem er ne Zeit lang aufgrund von Verletzung ein Scorpion Enduro gefahren ist hat mehr für die Bekanntheit von Liegerädern getan als sämtliche HHBs und Rekordfahrten der letzten 10 Jahre. Warum? Es wird wahrgenommen.

Und wenn du dich wunderst, warum junge Menschen kein Liegerad fahren: Schau mal auf die Preissschilder. Das kann sich (grad in jungen Jahren) kaum jemand Leisten.
 
... es ist schon erstaunlich wieviele erklären, warum sie, wir, das nicht machen/sollten (mehr Öffentlichkeit) ... ich glaube ihr wollt gar nicht!

Es geht mir ja nicht darum Statussymbole zu generieren oder gar Helden ... sondern einfach nur einem breiteren Publikum zu zeigen, dass es da noch was gibt ... mittlerweile mit 20 Jahren Evolution und recht gut funktionierend. Für sportlich Veranlagte durchaus eine Option z.B. zum Pendeln

Ich glaube ihr wollt Nerds sein:oops: ... das scheint der eigentliche Antrieb
 
Ja, ich will kein Zeichen setzten, Ich fahre die Streetmaschine, weil sie für mich Nutzen bringt und mir gefällt. Genauso RR. Das war’s,
Meine Frau fährt ihr Omafiets, weil es ihr gefällt, und auch weil sie etwas in der Stadtradfalle sitzt. Ein teureres Rad wäre schnell beschädigt oder weg. Ich finds toll, das sie es als Führungskraft dort vorlebt.

Aber gleich ne Botschaft- Nö. Einfach machen. Und akzeptieren, das es für die Meisten kein Liegerad / VM ist,

Egal.
 
So lange du nicht raus bekommst, warum die Leute Liege fahren, wirst du auch nicht rausbekommen, wie du mehr Leute dafür begeistern kannst.
Die Leute, die schon fahren sind in der Tat egal, denn die fahren doch schon. Man muß ja die Nichtfahrer zum Fahren bewegen, und herausfinden, warum die es (immer) noch nicht tun. Und - ehrlich gesagt - der Grund, warum viele hier fahren, wird in einem in Moralin getauchten, erhobenen Zeigefinger enden. Das kann man keinem jungen Menschen verkaufen, der verzweifelt darum kämpft, einen möglichst hohen Rang (oder auch keinen allzu niedrigen) in seiner sozialen Peer-Group zu erkämpfen. Der darf alles, aber bloß nicht auffallen. Da verkauft sich einfach kein Boomer-Ding.

Vielleicht hat ja auch jemand Kinder und Enkel, die man fragen könnte.)
Ich glaube, daß dies der einzige Ansatz sein kann, wenn man ratlos ist. Denn wenn die Werbung nicht greift, hat man die Zielgruppe nicht verstanden. Und die aktuelle junge Generation unterscheidet sich, was Information angeht, fundamental von allen vorangegangenen.
Was Weltuntergangsszenarien angeht, kann ich das mit meinen 48 Jahren auch nachvollziehen. Ich hatte Ozonlöcher, Waldsterben und in 5 km Entfernung Atomraketen der Besatzungsmacht stationiert. Für ein Kind, das das Bermuda Dreieck als relevantes Problem betrachtet, schon harter Tobak. Aber nimmt die heutige Generation das vielleicht trotzdem anders wahr?

Und was ist mit der allseits vorhandenen Information und dem Umgang damit? Für mich ist das Internet ein Ding, das man nutzt, in das man hinein- und wieder herausgeht. Bei denen, die mit dem iPhone aufgewachsen sind, habe ich jedoch das Gefühl, daß es (wertfrei gesprochen) ein Teil bzw. eine Erweiterung der Persönlichkeit darstellt. Das erzeugt natürlich eine ganz andere Wahrnehmung und Nutzung, die ich mir gerade nicht vorstellen kann. Ich habe auch noch nie nachgefragt.

Nun aber mein Dämpfer.

Ich komme aus einer Randsportart: Kunstradfahren. Wir haben jahrzehntelang probiert, Medieninteresse zu bekommen. Aber wenn sich einfach niemand dafür interessiert, nützt alles nichts. Erstmal die Medien selbst:
"Wir richten eine WM-Quali aus"
"Eine WM?!"
"Nein, nur eine Qualifikation dafür"
"Oh, na dann kommt wieder, wenn ihr eine WM habt"

Kreisklassen-Fußballspiele waren wichtiger.

Und selbst, wenn man es geschafft hatte, Fernsehen, Radio und Zeitung zum Berichten zu bewegen, war 14 Tage später alles wieder vergessen. Ist wie Zirkus. Mal ganz nett, vermisst aber niemand wirklich, wenn er nicht in der Stadt ist. Um Interesse zu erzwingen braucht es nicht nur außerordentlich gute Werbung, sondern auch Dauerfeuer auf allen Kanälen. Sowas ist einfach nicht zu leisten.
Der Kunstradsport hat sich sogar prostituiert und mit Regeländerungen versucht, attraktiver zu werden (kürzere Fahrzeiten). Das hat aber nur dazu geführt, daß die frühere Eleganz einem verkrampften Rumgehopse gewichen ist. Ist nicht mehr mein Sport. Als ob sechs Minuten zu lang gewesen wären.

Wenn etwas jahrzehntelang nur am Rande stattfindet, kann der Grund durchaus sein, daß es bloß ein Randgruppeninteresse einiger weniger ist.

...Mike
 
Das interessiert nicht, denn die Außenwahrnehmung wird von den Lautesten bestimmt.

...Mike
 
Ich komme aus einer Randsportart: Kunstradfahren.
Sorry, aber wo wäre da die Schnittmenge? ... irgendeine ... für "normale" User.

Da seh ich bei uns deutlich mehr Berührungspunkte.
Zum einen die eigene Mobilität z.B. beim Pendeln, für sportafine Menschen.
Zum anderen das Aufzeigen des tatsächlich technisch Machbaren . Man braucht halt keine 2,5 Tonnen Material um einen Menschen weiter als 10km zu bewegen ... es würden zu 95% auch Kleinstfahrzeug mit einem Bruchteil an Material und Energiaufwand reichen)
Das sind doch ganz aktuelle Themen, die gerade jeder in irgendeiner Form im Kopf hat.
 
Mich interessiert nur warum wir es nicht hinkriegen unsere durchaus sehenswerten Events besser zu vermarkten!?
Ich komme aus einer Randsportart: Kunstradfahren.

Sorry, aber wo wäre da die Schnittmenge? ... irgendeine ... für "normale" User.
Ich glaube, ich habe dann das Threadthema immer noch nicht verstanden. Irgendwie mäandert das gerade. Und selbst wenn es doch (oder schon immer) nur um Liegeradfahren ging, sehe ich im Anwerben von normalen Leuten zum Randinteresse Liegeradfahren durchaus Parallelen zum Anwerben von normalen Sportlern zur Randsportart Kunstradfahren. Die Methoden und Probleme sind doch dieselben, oder?

Edit: Oder geht's um das einfache Radfahren (egal wie) an sich?

...Mike
 
Schau mal auf die Preissschilder.
Das mit dem Preisschild ist eine Sache. Auch bei der Optik ist noch gut Luft nach oben. Ich weiß, dass dies schwer umgesetzt werden kann, da die Modelle 20 Jahre am Markt bleiben und daher ein zeitloses Design bräuchten, was halt sehr schwer zu erreichen ist.
Das interessiert nicht, denn die Außenwahrnehmung wird von den Lautesten bestimmt.
Und zwar mit Floskeln wie: "suizidale Fortbewegungstechnik", "Asphalttorpedo", "Cringemobil", "Dampfgarer", "Behindertenfahrrad"
Und genau so eine Außenwahrnehmung könnte man auch korrigieren.

Um mal konstruktiv zu werden, auch wenn es theoretisiert wird, da mir die Zeit dazu fehlt: Youtube/Tiktok. Der Kostenaufwand ist nicht so riesig, bloß aus den Algolanern ... äh Algorythmen werd ich nicht schlau. Botschaften wie: "Schön, dass wir auch am Monatsende noch zum XYZ im Grünen treffen können, weil keiner sein Geld für Sprit verballern muss.", oder: "Ich bin gerade an einem schönen Nachmittag zum 200km entfernten Konzert gefahren und hab dabei weniger Energie verballert, als nur die Lichtmaschiene von deinem Auto." kann ich mir vorstellen, auch wenn ich damit wohl genau so daneben liege, wie alle anderen Vorschläge auch.

Unabhängig davon wäre meine Antwort auf die Eingangsfragen: Man muss immer eine Botschaft transportieren, da man es durch seine Taten eh tut. Wie laut man die noch mit Worten dekoriert ist dann eine andere Sache.
 
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