W
Windfisch
Well, that escalated quickly.
Nach einem halben Jahr Alleweder 6, das auch weiterhin all meine Alltagsanforderungen an ein Velomobil erfüllt, wollte ich bei meinen Touren am Wochenende gern etwas schnelleres. Es sollte geräumig genug für mich mit bis vor kurzem noch knapp 100kg auf nur 1,78m sein, und ich wollte mit nicht zu großer Anstrengung einen 25er Schnitt und Strecken mit 40 schaffen. Und da ich mit @henningt schon gute Erfahrungen gemacht hatte, stand auch schon mehr oder weniger fest, wer mir diesen Wunsch erfüllen durfte. Zunächst war geplant, im Herbst einen Milan GT zu bestellen, der dann zur nächsten Saison fertig sein sollte.
Dann wurde das Bülk vorgestellt, und ich dachte mir, geil, ein Milan SL für Leute mit GT-Figur, UND mit dem Hilgo-Loch in der Nase. Und Henning hatte schon ein paar Fahrzeuge vorbestellt, so dass ich von diesen eines reservierte und dann den verbleibenden Tagen bis zu seinem Event am letzten Samstag regelrecht entgegen fieberte. Dann am Samstag direkt probe gesessen und direkt festgestellt: Mist, passt nicht! Meine Beine schleifen am Radkasten. Mit Einstellung kann man da auch nicht viel machen, weil ich sowohl beim gehen als auch beim pedalieren zum "onkeln" neige, d.h., meine Füße eine leichte A-Stellung haben. Da das Bülk noch auf "Planning" steht, war ein Rücktritt von der Vorbestellung noch möglich und ich kündigte Henning an, einen der nächsten Milan GT-SE zu nehmen, der noch nicht für einen anderen Kunden reserviert ist.
Und dann ging alles ganz schnell. Ein Gast brachte GT MK7 127, eine Special Edition mit allem drum und dran. Stand eine Reparatur an? Wollte er etwas nachgestellt haben? Nein, er musste ihn aus persönlichen Gründen nach nur einer Woche und 27km Laufleistung wieder loswerden und das auch möglichst schnell. Und so hatte ich am Sonntag kurzerhand einen Milan gekauft.
Gestern brachte ich mein Alleweder zu Henning, weil es im Bereich der Stoßdämpfer etwas aua hat und die Vorderreifen eher eiereckig als rund sind (dazu kommt in meinem A6-Faden noch was, wenn das fertig ist), habe schon mal drin gesessen und ein paar Umdrehungen auf der Rolle getreten. Für mehr war gestern keine Zeit. Ersteindruck: Wie bei Katzen oder Zauberstäben: Sie suchen sich ihre Besitzer aus. Passte wie angegossen. Lediglich drei kleine Schnellmodifikationen wurden noch gemacht: Duo-Pedale, damit ich auch mal mit normalen Schuhen fahren kann, eine andere Handyhalterung (die wo das Handy eingeklemmt wird) und der Schwalbe One, der hinten drauf war, wurde gegen einen Contact Speed getauscht, da ich nicht unbedingt mit einer "Bemme" fahren möchte, die nach dreimal Husten gleich einen Platten hat.
Andere Scherze, wie Schlumpf, 11-40-Kassette hinten, Rückbau auf vorn nur ein Kettenblatt, Höherlegung oder gar Fußlöcher ließen wir erstmal weg, ich entschied, erstmal die 1000km Eingewöhnung zu fahren und dann zu entscheiden, was davon wirklich nötig ist. Und den Rückbau auf ein KB kann man sich sparen, wenn man nie aufs kleine runter geht.
Die Symbole, die aus der nordischen Mythologie stammen, wurden noch durch Odins Raben Hugin und Munin ergänzt, weil ich fand, dass hinten noch etwas fehlte. Und Hugin und Munin, die für Erinnerungen und Gedanken und in ihrer Kombination im allgemeinen für Weisheit stehen, passen gut zur restlichen Gestaltung des GT, wie ich finde.
Und dann ging es gegen 13 Uhr los. Meine schöne Strecke, durch Borgfelder Wümmewiesen, Blockland, über Osterholz-Scharmbeck, Harrendorf/Finna, Hagen im Bremischen, Sandstedt und dann am Deich durch die Luneplate bis Bremerhaven.
Er freut sich, dass er nicht irgendwo ungenutzt verstauben wird.
Noch ohne die Raben
Meine Wunschpedale
Gepäck passt erstaunlich viel rein. Hatte heute nur Regensachen dabei (sollte man im Norden IMMER) und den Schaumdeckel daneben liegen, aber da würde ich auch noch den Notebookrucksack und meine anderen Schuhe unterbringen.
Marschverpflegung und Krimskrams. Ich werde mir noch eine Flasche mit Trinkschlauch zulegen. Links hatte ich das Brillenetui und meine BT-Box liegen und da war auch noch massig Platz.
Leider nur eins von zwei Unterwegsbildern, weil ich einfach nur weiter, weiter, weiter wollte. Wer kennt das nicht auch...
Kurz vor zu Hause. Wenn die AD8 am Horizont zu sehen ist, ist es nicht mehr weit.
Fahr-Zit:
Ich bin erstaunt, was man mit effizientem Leichtbau erreichen kann. Ich fahre jetzt 3 Jahre nur Pedelec, davor nur 300km/Jahr Bio-Bike und heute fahre ich direkt aus dem Stand ganze 100km ohne Motor mit einem 25er Schnitt, auf Strecke 35-40, Spitze (aber Berg runter...) sogar 55. Für die Ballerkönige hier sind das Rookie Numbers, aber ich bin davon schwer beeindruckt. Hut ab, @Jens Buckbesch, Eggert, Helge und wer noch alles am Milan mitgewirkt hat!
Der Wendekreis: Das ist eine Wende-Umlaufbahn! Ich musste einmal wenden, war zu früh abgebogen und habe es ohne schleifende Reifen am Radkasten nicht geschafft, über eine normale städtische Straße in einem Zug rumzukommen. Auf der anderen Seite war zum Glück ein Parkplatz, wo ich dann aussteigen und den Vogel rumheben musste.
Hätte ich den Milan als Daily Driver angeschafft, wäre das ein Punkt, der mir extrem die Petersilie verhagelt hätte. Bei einem Alltagsfahrzeug ist ein nicht zu ausladender Wendekreis überlebenswichtig, deshalb bin ich froh, für die Alltagsfahrten das A6 zu haben. Gut, dass ich nicht voriges Jahr gleich den GT genommen habe!
Bodenfreiheit: Siehe Wendekreis. Geht. Ich kann problematische Kanten mittlerweile ganz gut einschätzen. Hier und da schleift's ein bisschen. Für den Einsatzzweck als Spaßfahrzeug akzeptabel, aber auch hier gewinnt im Alltag das A6.
Fahren im Straßenverkehr: Mit dem A6 fahre ich an bestimmten heiklen Stellen freiwillig langsam auf dem Radweg. Mit dem GT geht das kaum noch. Selbst bei 50 km/h wurde ich zwar mit ordentlich Abstand überholt, aber auch vor Kurven oder bei Gegenverkehr, der dann den Überholenden zu Recht angehupt hat. Ich beneide Fahrer mit Rollern, Mofas, Mopeds nicht... Und ich musste feststellen, wie wenig die Leute die StVO kennen. Vor dem Blockland war eine sehr lange Straße mit Tempo 30 weil schmal und ohne Markierung. Ich fahre da konstant 35 mit minimalem Krafteinsatz, stellenweise 40, und so eine klischeehafte SUFF-Kiste hängt mir dauernd im Rücklicht und drängelt. Vorbeilassen geht nicht, da zu eng. Dann schießt der mich vielleicht ab. Aber da sowieso 30 waren und ich 35 fuhr, gab es ja auch keine Veranlassung. Als die Straße kurz breiter wurde, weil eine andere dort einmündete, ließ ich den Drängler vor, der mich dann noch schnitt - und ich sah, dass ich eine ganze Schlange hiner mir her gezogen hatte.
Und dann sind "diese komischen Seifenkisten" wieder Verkehrshindernisse, wenn sie im Bereich der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fahren.
Aber das sind nur Kleinigkeiten. Jedoch plane ich auch eine Umrüstung auf XT-Powerbanks und Montage einer oder mehrerer Kameras. Die disziplinieren ja, wie ich beim A6 immer erkennen kann.
Erster Strich drunter:
Geiles Fahrzeug, Super-Ergänzung meines Fuhrparks, und ich bin mir sicher, dass das auch dabei helfen wird, ein paar Pfunde zu verlieren. Und auch hier nochmal besten Dank an @henningt, seinen Einsatz auch bei banalsten Fragen, z.B., wenn man denkt, der Vogel steht schief, derweil ist nur das Gepäck ungleichmäßig verteilt und die Straße noch schräg kann ich gar nicht genug wertschätzen.
Auf dass wir viele Kilometer über die Straßen fliegen. Und das A6 bleibt weiter im Einsatz als Alltagsfahrzeug, wenn mal mehr zu transportieren ist, ich nicht so gut in Form bin, und als Aufklärungsfahrzeug, wenn ich neue Routen erschließe, und sie immer erstmal auf Milan-Tauglichkeit untersuchen muss.
Nach einem halben Jahr Alleweder 6, das auch weiterhin all meine Alltagsanforderungen an ein Velomobil erfüllt, wollte ich bei meinen Touren am Wochenende gern etwas schnelleres. Es sollte geräumig genug für mich mit bis vor kurzem noch knapp 100kg auf nur 1,78m sein, und ich wollte mit nicht zu großer Anstrengung einen 25er Schnitt und Strecken mit 40 schaffen. Und da ich mit @henningt schon gute Erfahrungen gemacht hatte, stand auch schon mehr oder weniger fest, wer mir diesen Wunsch erfüllen durfte. Zunächst war geplant, im Herbst einen Milan GT zu bestellen, der dann zur nächsten Saison fertig sein sollte.
Dann wurde das Bülk vorgestellt, und ich dachte mir, geil, ein Milan SL für Leute mit GT-Figur, UND mit dem Hilgo-Loch in der Nase. Und Henning hatte schon ein paar Fahrzeuge vorbestellt, so dass ich von diesen eines reservierte und dann den verbleibenden Tagen bis zu seinem Event am letzten Samstag regelrecht entgegen fieberte. Dann am Samstag direkt probe gesessen und direkt festgestellt: Mist, passt nicht! Meine Beine schleifen am Radkasten. Mit Einstellung kann man da auch nicht viel machen, weil ich sowohl beim gehen als auch beim pedalieren zum "onkeln" neige, d.h., meine Füße eine leichte A-Stellung haben. Da das Bülk noch auf "Planning" steht, war ein Rücktritt von der Vorbestellung noch möglich und ich kündigte Henning an, einen der nächsten Milan GT-SE zu nehmen, der noch nicht für einen anderen Kunden reserviert ist.
Und dann ging alles ganz schnell. Ein Gast brachte GT MK7 127, eine Special Edition mit allem drum und dran. Stand eine Reparatur an? Wollte er etwas nachgestellt haben? Nein, er musste ihn aus persönlichen Gründen nach nur einer Woche und 27km Laufleistung wieder loswerden und das auch möglichst schnell. Und so hatte ich am Sonntag kurzerhand einen Milan gekauft.
Gestern brachte ich mein Alleweder zu Henning, weil es im Bereich der Stoßdämpfer etwas aua hat und die Vorderreifen eher eiereckig als rund sind (dazu kommt in meinem A6-Faden noch was, wenn das fertig ist), habe schon mal drin gesessen und ein paar Umdrehungen auf der Rolle getreten. Für mehr war gestern keine Zeit. Ersteindruck: Wie bei Katzen oder Zauberstäben: Sie suchen sich ihre Besitzer aus. Passte wie angegossen. Lediglich drei kleine Schnellmodifikationen wurden noch gemacht: Duo-Pedale, damit ich auch mal mit normalen Schuhen fahren kann, eine andere Handyhalterung (die wo das Handy eingeklemmt wird) und der Schwalbe One, der hinten drauf war, wurde gegen einen Contact Speed getauscht, da ich nicht unbedingt mit einer "Bemme" fahren möchte, die nach dreimal Husten gleich einen Platten hat.
Andere Scherze, wie Schlumpf, 11-40-Kassette hinten, Rückbau auf vorn nur ein Kettenblatt, Höherlegung oder gar Fußlöcher ließen wir erstmal weg, ich entschied, erstmal die 1000km Eingewöhnung zu fahren und dann zu entscheiden, was davon wirklich nötig ist. Und den Rückbau auf ein KB kann man sich sparen, wenn man nie aufs kleine runter geht.
Die Symbole, die aus der nordischen Mythologie stammen, wurden noch durch Odins Raben Hugin und Munin ergänzt, weil ich fand, dass hinten noch etwas fehlte. Und Hugin und Munin, die für Erinnerungen und Gedanken und in ihrer Kombination im allgemeinen für Weisheit stehen, passen gut zur restlichen Gestaltung des GT, wie ich finde.
Und dann ging es gegen 13 Uhr los. Meine schöne Strecke, durch Borgfelder Wümmewiesen, Blockland, über Osterholz-Scharmbeck, Harrendorf/Finna, Hagen im Bremischen, Sandstedt und dann am Deich durch die Luneplate bis Bremerhaven.
Er freut sich, dass er nicht irgendwo ungenutzt verstauben wird.
Noch ohne die Raben
Meine Wunschpedale
Gepäck passt erstaunlich viel rein. Hatte heute nur Regensachen dabei (sollte man im Norden IMMER) und den Schaumdeckel daneben liegen, aber da würde ich auch noch den Notebookrucksack und meine anderen Schuhe unterbringen.
Marschverpflegung und Krimskrams. Ich werde mir noch eine Flasche mit Trinkschlauch zulegen. Links hatte ich das Brillenetui und meine BT-Box liegen und da war auch noch massig Platz.
Leider nur eins von zwei Unterwegsbildern, weil ich einfach nur weiter, weiter, weiter wollte. Wer kennt das nicht auch...
Kurz vor zu Hause. Wenn die AD8 am Horizont zu sehen ist, ist es nicht mehr weit.
Fahr-Zit:
Ich bin erstaunt, was man mit effizientem Leichtbau erreichen kann. Ich fahre jetzt 3 Jahre nur Pedelec, davor nur 300km/Jahr Bio-Bike und heute fahre ich direkt aus dem Stand ganze 100km ohne Motor mit einem 25er Schnitt, auf Strecke 35-40, Spitze (aber Berg runter...) sogar 55. Für die Ballerkönige hier sind das Rookie Numbers, aber ich bin davon schwer beeindruckt. Hut ab, @Jens Buckbesch, Eggert, Helge und wer noch alles am Milan mitgewirkt hat!
Der Wendekreis: Das ist eine Wende-Umlaufbahn! Ich musste einmal wenden, war zu früh abgebogen und habe es ohne schleifende Reifen am Radkasten nicht geschafft, über eine normale städtische Straße in einem Zug rumzukommen. Auf der anderen Seite war zum Glück ein Parkplatz, wo ich dann aussteigen und den Vogel rumheben musste.
Hätte ich den Milan als Daily Driver angeschafft, wäre das ein Punkt, der mir extrem die Petersilie verhagelt hätte. Bei einem Alltagsfahrzeug ist ein nicht zu ausladender Wendekreis überlebenswichtig, deshalb bin ich froh, für die Alltagsfahrten das A6 zu haben. Gut, dass ich nicht voriges Jahr gleich den GT genommen habe!
Bodenfreiheit: Siehe Wendekreis. Geht. Ich kann problematische Kanten mittlerweile ganz gut einschätzen. Hier und da schleift's ein bisschen. Für den Einsatzzweck als Spaßfahrzeug akzeptabel, aber auch hier gewinnt im Alltag das A6.
Fahren im Straßenverkehr: Mit dem A6 fahre ich an bestimmten heiklen Stellen freiwillig langsam auf dem Radweg. Mit dem GT geht das kaum noch. Selbst bei 50 km/h wurde ich zwar mit ordentlich Abstand überholt, aber auch vor Kurven oder bei Gegenverkehr, der dann den Überholenden zu Recht angehupt hat. Ich beneide Fahrer mit Rollern, Mofas, Mopeds nicht... Und ich musste feststellen, wie wenig die Leute die StVO kennen. Vor dem Blockland war eine sehr lange Straße mit Tempo 30 weil schmal und ohne Markierung. Ich fahre da konstant 35 mit minimalem Krafteinsatz, stellenweise 40, und so eine klischeehafte SUFF-Kiste hängt mir dauernd im Rücklicht und drängelt. Vorbeilassen geht nicht, da zu eng. Dann schießt der mich vielleicht ab. Aber da sowieso 30 waren und ich 35 fuhr, gab es ja auch keine Veranlassung. Als die Straße kurz breiter wurde, weil eine andere dort einmündete, ließ ich den Drängler vor, der mich dann noch schnitt - und ich sah, dass ich eine ganze Schlange hiner mir her gezogen hatte.
Und dann sind "diese komischen Seifenkisten" wieder Verkehrshindernisse, wenn sie im Bereich der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fahren.
Aber das sind nur Kleinigkeiten. Jedoch plane ich auch eine Umrüstung auf XT-Powerbanks und Montage einer oder mehrerer Kameras. Die disziplinieren ja, wie ich beim A6 immer erkennen kann.
Erster Strich drunter:
Geiles Fahrzeug, Super-Ergänzung meines Fuhrparks, und ich bin mir sicher, dass das auch dabei helfen wird, ein paar Pfunde zu verlieren. Und auch hier nochmal besten Dank an @henningt, seinen Einsatz auch bei banalsten Fragen, z.B., wenn man denkt, der Vogel steht schief, derweil ist nur das Gepäck ungleichmäßig verteilt und die Straße noch schräg kann ich gar nicht genug wertschätzen.
Auf dass wir viele Kilometer über die Straßen fliegen. Und das A6 bleibt weiter im Einsatz als Alltagsfahrzeug, wenn mal mehr zu transportieren ist, ich nicht so gut in Form bin, und als Aufklärungsfahrzeug, wenn ich neue Routen erschließe, und sie immer erstmal auf Milan-Tauglichkeit untersuchen muss.