Steigen mehr Leute wegen hoher Spritpreise aufs Rad?

Der traditionsbewusste Bergbewohner in obiger Liegenschaft geht per Dülfersitz einkaufen. Dafür reicht ein Seil, das er um irgendeinen stabilen Gegenstand geschlungen hat. Aufwärts wird es etwas anstrengender, dafür ist der Aufstieg gut für die Linie!

lg!
georg
 
ein paar Normalradler wird es schon gegeben haben
Ja, genaugenommen "ein Paar", sprich: ein Mann und eine Frau mit Ups, aber niemand sonst mit VM ;-)

Aber es liegt im Gipfelbereich eines der dortigen Hügel.
Ja, genau dorthin führen mich meine Einkaufsfahrten regelmäßig: 80hm von zu Hause aus runter bis zur Ampel im Tal, wo ich abbiegen muss (den Schwung kann man also leider nicht nutzen), dann 120hm zum Einkaufszentrum rauf. Danach 120hm wieder runter und dafür voll beladen wieder 80hm rauf (natürlich ebenfalls, ohne den Schwung nutzen zu können, weil es an der Ampel 90 Grad nach links scharf abgeht).

Wo ist das Problem?
Das Problem besteht darin, dass die 120hm bergauf über eine kurvige Landstraße führen, die ausgerechnet im unübersichtlichsten Bereich keine Höchstgeschwindigkeitsbeschilderung hat. Im Klartext: dort wird mit 100 - 120km/h den Berg raufgerast. Seitlicher Abstand von Radfahrern"Was ist das?" Durchgezogene Linie & Verkehrsinsel? Nur Empfehlungen!
Es wurde zwar kürzlich ein Stückchen (natürlich) linksseitiger Radweg gebaut, aber der endet genau dort, wo "Tempo 70" aufgehoben wird.

Heute bin ich deswegen gezielt einen (ziemlichen) Umweg durch ein Wohngebiet gefahren.
 
Ja, genau dorthin führen mich meine Einkaufsfahrten regelmäßig: 80hm von zu Hause aus runter bis zur Ampel im Tal, wo ich abbiegen muss (den Schwung kann man also leider nicht nutzen), dann 120hm zum Einkaufszentrum rauf. Danach 120hm wieder runter und dafür voll beladen wieder 80hm rauf
Jetzt frag ich mich aber schon, obs zum Neuen Markt mit dem Rad zwar weiter, aber halb so anstrengend ist (bzw nur zu Aldi+Edeka). Ok, für mich isses keine Frage - das Einkaufszentrum in Berkum ist da sowas von uninteressant, und Aldi+Edeka sind fußläufig. Falls ich mal wieder da sein sollte - Corona hat auch da Folgen.
 
Im Fratzenbuch fragte ein Fahrradhändler, wie man Infrastruktur auf dem Land stärken kann und das war meine Antwort:
Radwege, die auch tatsächlich attraktiv und nutzbar sind. Keine 1m Handtuchstreifen mit Graben daneben, die formal mittels blauem Lolli benutzungspflichtig sind, durch das darunter hängende Schild „Radwegschäden“ aber nicht mehr sind. Die Autofahrer schulen, dass ein Radfahrer, der trotz vorhandenem Radweg auf der Fahrbahn fährt, das vielleicht darf und legal macht, weil der Radweg aus o.g. Gründen nicht zumutbar ist. Sensibilisieren, dass es auch andere Fahrradtypen gibt als das verbreitete Cityrad, die für die vorhandenen Radwege nicht geeignet sind.
Oder am besten mal schauen, wie es andere handhaben, die das schon können, wie die Niederlande, auch wenn das angeblich „andere Menschen“ sind und in Deutschland der homo automobilis vorherrscht.
Ein anderer User, der selbst Rad fährt (laut Profil kein AuchRadfahrer) darauf:
mimimi.. die Radwege sind so schlecht. Wer bist du, die Prinzessin auf der Erbse? Wer nen Formel 1 Boliden fahren will, muss auf die Rennstrecke und nicht die Autobahn.

Wenn man sogar aus eigenen Reihen angefeindet wird, gibt es noch Fragen?
 
Beim letzten Arbeitgeber gab es eine Umkleidekabine für Fahrrad-Pendler mit insgesamt 24 Spinde. 6 Spinde wurden täglich benutzt. Die anderen äh vielleicht 10 mal. Ihr denkt bestimmt 10mal im Monat aber es war eher 10 mal im Jahr beim schönsten Wetter in Frühling oder Herbst. Da wo es nicht zu heiß oder zu kalt ist. Die Spinde wurde nur verwerbt. D.h. es wurde nur weitergegeben wenn der Mitarbeiter gekündigt hat. Man konnte sich auf eine Warteliste setzten lassen aber Spinde wurden vielleicht im guten Jahr einer frei. Ich hab viele von den 10x Nutzer gefragt ob wir den Spind Teilen können. Also sozusagen von O zu O da wo die Leute NIE mit den Rad fahren würde ich nutzen wollen und dann mache ich den Spind frei wenn es wieder warm wird. Alle haben abgelehnt. Mit fadenscheinigen Ausreden.

Das sind Autofahrer die so tun als wären sie Fahrradfahrer...
 
Na da bin ich ja froh, dass bei uns, wo eine Abteilung fast alle Spinde belegt (als Techniker nachvollziehbar), immerhin für jede andere Abteilung ein Schrank freigehalten wurde.
 
Ein Arbeitskollege will jetzt eine ihm geschenkte Gurke zum Brötchenholen verwenden.
Auf der Arbeit und beim Bäcker stehen aber immer noch dieselben Räder wie sonst auch.
Generell denkt ein Autofahrer in anderen Kategorien: Ist der Sprit teuer, wird über ein sparsameres Auto nachgedacht, evtl. vll. sogar über ein Elektroauto. Oder die Wartungsintervalle werden gestreckt. Über Fahrradfahren denkt man erst nach, wenn man sich das Auto nicht mehr leisten kann.
Ein Otto- Normal- Autofahrer kann sich gar nicht vorstellen, dass Radfahren überhaupt Spaß machen kann und man es nicht gezwungermaßen machen muss ( für mich ist die Freude am Radfahren die Hauptmotivation, alles Andere sind für mich willkommene Nebeneffekte).
 
Ein Otto- Normal- Autofahrer kann sich gar nicht vorstellen, dass Radfahren überhaupt Spaß machen kann und man es nicht gezwungermaßen machen muss ( für mich ist die Freude am Radfahren die Hauptmotivation, alles Andere sind für mich willkommene Nebeneffekte).

Der kann sich aber auch nicht vorstellen, dass das ein Verkehrsmittel ist und kein "du kannst dir noch kein Auto leisten/du darfst noch keins fahren" oder ein Freizeitgerät.
 
Kommentare beim Gesichtsbuch dienen dem Zweck, dass ein außerirdisches SETI-Programm -so es denn existiert- sofort (mit der Begründung, es gebe keine außerplanetarische Intelligenz) eingestampft wird.:X3:
 
Studie von Agora Verkehrswende zeigt Wege aus Spritpreisfalle und Ölabhängigkeit im Berufsverkehr / Wirksamkeit kommunaler Maßnahmen hängt vom Reformwillen der Bundesregierung ab / Stärkung von Bus, Bahn und Fahrrad allein wird nicht reichen.
Über Jahrzehnte hat die Politik Anreize gesetzt, immer längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen und diese vorrangig allein mit dem privaten Pkw zurückzulegen. Die aktuelle Krise zeigt, dass dies nicht nur der Gesellschaft hohe ökologische Kosten aufbürdet, sondern auch sicherheitspolitische Risiken mit sich bringt und die Menschen in die Ölpreisfalle treibt. Deshalb sollte die Bundesregierung die Neuordnung der Pendlerpauschale als Einstieg in eine umfassende Reform des Pendelverkehrs nutzen.“

Für die Bundespolitik hebt die Studie sechs Maßnahmen hervor:
  • die Neuausrichtung des Straßenverkehrsrechts an Zielen wie Sicherheit und Klimaschutz, so dass Kommunen zum Beispiel leichter Tempo 30 anordnen und Parkgebühren erheben können;
  • die Einführung einer verursachergerechten Straßennutzungsgebühr, um den Erhalt der Straßen neu abzusichern und klimaneutrale Mobilität zu finanzieren;
  • die stärkere Einbindung der Arbeitgeber bei der nachhaltigen Gestaltung des Berufsverkehrs, zum Beispiel durch ein Recht auf Homeoffice;
  • die Verlagerung der Kfz-Steuer auf den Moment der Erstzulassung, verbunden mit einer konsequenten Differenzierung nach CO2-Emissionen, um stärkere Anreize zum Kauf emissionsarmer Fahrzeugen zu geben;
  • ein klares Signal für den Ausstieg aus Verbrennerfahrzeugen bis 2035, vor allem durch deutlich schärfere CO2-Flottengrenzwerte ab 2025;
  • die Förderung der Forschung für umweltverträglichen Pendelverkehr, etwa in Form von wissenschaftlich begleiteten Praxistests.
Das Berufspendeln ist in Deutschland für rund ein Fünftel des Personenverkehrs verantwortlich. Seit 1976 haben sich die mittleren Distanzen im Berufsverkehr fast verdoppelt, von gut 8 auf 16 Kilometer. Die Zahl der Menschen, die nicht in der Gemeinde arbeiten, in der sie wohnen, war im Jahr 2020 mit 19,6 Millionen mehr als 30 Prozent höher als im Jahr 2000. Dabei fahren sie praktisch immer allein; im Durchschnitt sitzen jeweils nur 1,075 Personen im Fahrzeug.

 
die Verlagerung der Kfz-Steuer auf den Moment der Erstzulassung,
Damit wir wieder möglichst viele neue Autos kaufen, statt bereits gebaute möglichst lange zu nutzen - diese Empfehlung überzeugt mich leider nicht. Der Rest hört sich besser an, kommt aber leider auch viel zu spät (und wird sowieso nicht umgesetzt, hat man doch erst die Flottenverbräuche so genial neu definiert, daß es für Autohersteller nicht mehr interessant ist, Kleinstwagen zu bauen, weil das Leergewicht eines PKW bei den CO2-Grenzwerten eine Rolle spielt.
 
Na, jetzt muss aber doch was passieren, wenn selbst der ADAC zum Radfahren für die Freiheitfürs Spritsparen aufruft:

(Edit: Sehe gerade, dass das hier bereits besprochen wird.)
 
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