Extrem Highracer im Alltagsverkehr

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7.016
So, muss nun gleich noch das Gegenstück für nen Faden her holen :
Seit ich den (der/die/das?) Wavey hab und schon recht gut mit manövrieren kann, passt das... Zuerst wollte ich so eine Fuhre gar nicht, der Preis war aber zu verlockend und jetzt gehts mir fast wie dem 95Euro Flevo Basic Besitzer: es ist auf seine Weise ein gutes Rad; und zwar besonders für langsam bergauf fahren und rumzirkeln in engen Passagen in der Stadt. Hatte selten so ein Liegerad, dass in der Hinsicht fast wie ein Up reagiert. Durch die wahnsinns lange Stange zwischen Lenkkopflager und Lenker und den steilen Lenkwinkel fährt es sich zwar agil (nervös), aber alles gut in den Griff zu bekommen. Ähnlich hoch ist wohl so ne 2x622 Bachetta Renngurke. Da kommt aber wohl erschwerend die flache Lehne dazu... wie sind eure Erfahrungen so mit den ganz hohen Liegen? M.E. nach find ich bei so nem hohen Bock die Obenlenker Version besser...
Grüsse HFKLR
 
Also was mich am Wavey (hat die gleiche Sitzhöhe wie mein MBB), oder anderen klassischen Liegerädern, im Vergleich zum MBB etwas nervt, ist die gefühlte Trägheit überhaupt in die Kurve zu kommen, auch wenn die Lenkung agil ist. Auf dem MBB hat man gefühlt viel mehr Möglichkeiten oder Freiheitsgrade zu balacieren und eine Kurve einzuleiten.
Ansonsten ist ein Wavey kein HighRacer im klassischen Sinne, man kommt durch die Form des Sitzes gut auf den Boden (das ist bei meinem MBB nicht so gut) und kann jederzeit kurbelfrei lenken, was für mich eines der Hauptprobleme wäre im Stadtverkehr. - Wie oft ich im falschen Gang stehen bleiben muss, weil ein anderer VTN was Unerwartetes tut, will ich nicht wissen, wie oft mich das eigene Treten am schnellen Ausweichen hindern würde, manchmal will man ja beides...
 
... kommt auf den Boden, das stimmt wenn die Beinlänge (IBL) so bei 80 cm liegt : )
Lenken ist eben super zum rumzirkeln wegen der nicht vorhandenen Pedale Reifen usw. Kollision.
Das geniale ist ja die Kettenschaltung/Nabenschaltungskombi, da kann man im Stand auch runterschalten...
Highracer schrieb ich wegen der Sitzhöhe, also interessant, dass ma mit 2x406 überhaupt so eine Sitzhöhe hinbekommt : )
Und ein Renner ist es klar nicht. Ich finde in dem zusammenhang auch interessant: ich kann im fast stillstand noch gut
fahren und beim schnellen fahren Kurven einleiten, da nehm ich automatisch Tempo raus, weil es sich unsicher anfühlt.
Wahrscheinlich wäre es aber recht kurvenstabil, muss es aber nicht ausreizen, dass es mir in der Kurve wegrutscht !
 
HIer ist ein eigenbau Highracer im einsatz. 60 cm sitz 85 cm tretlager hohe, sitzwinkel etwa 20 grad. Fahrer ist 182 und kurze beine. Wenn das kein Highracer ist? So lange ich fahre ist alles prima. Die extra hohe scheint sich positiv auf die stabilitat und balance aus zu wirken. Auch sehr langsam fahren geht damit. Bin damit ungefahr auf autofahrer hohe.

Nur beinchen am boden geht nicht 100%. Mit flacher fuss geht nur wenn ich das Rad gleichzeitig etwas schief kippe. Sonnst ist er nur denn vorfuss was auf denn boden steht. Das in combination mit harte und rutschige Klic Sohle ist nicht sehr vertrauensweckend. Nicht wenn eine harte boden nass geregnet ist, nicht bei eine weiche boden, schlamm, tonerde, oder gravel. Vor allen das anhalten oder zu stehen kommen wenn es steil hoch geht ist so ne sache. Das Rad wird auch in mildes gelande benutzt, forstwege, landwege, waldpfade. Kurze knackige steigung, durch rustchendes hinterrad, oder technische boden, Wurzel oder tiefe Pfutze. Da geht auf einmal nichts mehr vorwerts, und muss den Fuss sicher am boden. Hand am boden geht nicht.

Die einfluss von sachen wie im boden fest steckende steine, rillen, oder wurzeln auf das grosse vorderrad scheint mir auch etwas hoher. Liegt moglich auch an die enge Tiller lenkung, mit etwa 20 cm breiten lenker.

Ich bin mit Tieflieger verwachsen, hab damit schon uber 25 jahre und sehr viele KM hinter mir. Kleines vorderrad mit schmallen reifen hatt so seine grenzen, aber wenn's schief geht, fallt mann nicht tief, und mann kann Fusse und hande zum auffangen nutzen. Bei Aufrecht rad sitzt mann ja noch hoher, da geht aber beine am boden und Rad fallen lassen.

Mann könnte sagen das ich mit ein gewissen mass an Hohenangst rum radle.
 
mit rennermässig flachem Sitz ist bei mir ca. 50 cm Sitzhöhe Schluß mit wohlfühlen, die Lehenneigung macht sehr viel aus find ich, beim wavey is witzig: durch die dreieckige Sitzfläche kann ich die Füße baumeln lassen und am Berg als zusätzliche Schleifbremse an den Boden drücken...
 
Der Sitz vom Wavey mit Federgabel ist mir original echt zu hoch, lässt sich aber leicht ein paar cm tieferlegen. Der untere Befestigungspunkt ist ein angeschweißter Vierkantrohr-Stummel mit Querbohrung und das Ding ist länger als nötig. Da kann man eine neue Querbohrung setzen und den Rohrüberschuss absägen.
 
Tatsächliche Highracer habe ich bisher nicht besessen, nur probegefahren. Aber ich hatte zwei Liegeräder mit Sitzhöhen um die 55 cm (also noch niedriger als "echte" Highracer a la Bacchetta) und bin auch mit beiden mal gestürzt. Das ist nichts, was ich gerne wiederholen wollen würde. Hat wirklich gut gescheppert an Hüfte und Ellenbogen.

Interessanterweise waren die Stürze mit meinem Nazca (~45 cm Sitzhöhe) schon merkbar weniger schmerzhaft. Was so ein paar cm alles ausmachen können.
 
Ich bin 183 cm und habe (glaube ich) 82 cm Innenbeinlänge. Mein Pelso hat mit 40x650B-Rädern den Sitz auf 61 cm bei einer Tretlagerüberhöhung von 28 cm. Bei etwa 20° Sitzwinkel (Exkurs: Wie misst man den eigentlich? Der Sitz ist ja keine gerade Fläche!) komme ich liegend mit beiden Fußspitzen an den Boden. Stabil ist anders, aber es geht so zu balancieren. An Kreuzungen mit Verkehr setze ich mich aber meistens etwas auf. Die Übersicht leidet etwas unter dem recht flachen Sitzwinkel, über den Tiller kann ich aber problemlos die Straße vor mir sehen.

Fazit: Für Stadtverkehr gibts Besseres (Up) aber auf dem Land bin ich mit dem Pelso bequem, zügig und zufrieden unterwegs. Ich habe inzwischen noch einen 622er-Laufradsatz für schmalere Reifen hier stehen, der nochmal etwas höher baut. Habe ich aber noch nicht ausprobiert (hier ist Winter, die letzten Nächte hatten wir teilweise Minusgrade, die meinem Sitzwinkel entsprachen).
 
Damit hatte ich lange, gute Erfahrungen:
1638986964543.png

Ist das hoch genug? Der Felgendurchmesser = 559 mm.

Gruß, Harald
 
Dann reihe ich mich hier mit meinem blauen Condor mit 74cm Sitzhöhe auch mit ein…
Ich selbst bin 185cm groß und muss an der Ampel mit der Zehenspitze ausbalancieren.
Der silberne Condor ist derzeit das Winterrad, knapp 70cm hoch, da nur 47-559er Reifen und keine Federgabel. Bei der Pökelschicht, die der Winterdienst in Wien bei Schneefall aufbringt, will man mit keinem ChroMo- oder Alu-Rad unterwegs sein. Die Edelstahl-Optimas sind da im Vorteil.
Ich hatte mir damals die Lenkerkonfiguration von @einrad-Harald abgeschaut:
Die kleinen, unter den Sitz zeigenden Hörnchen verhindern, daß der Ärmelaufschlag am Lenkerende hängen bleibt. Ursprünglich waren an beiden Condor die schmalen Optima-Bullhornlenker montiert. War für mich unfahrbar. Wenn der Lenker nach hinten gekröpft ist, kann man gut das Stützbein so abspreizen, daß man einen sicheren Stand findet.
Wenn ich anhalten muß, richte ich mit dem Bremseffet den Oberkörper auf, dann kann ich leichter den Standfuß neben dem Rad positionieren. der andere Fuß bleibt meist in der SPD-Pedale eingeklinkt und hängt in der Pedale nach unten. So kann man lange ausharren.

Im Sommer tauschen haben die zwei manchmal den Radsatz getauscht, der Spikereifenradsatz wandert dann direkt in den Keller zum überwintern.
Mit Streamer zu pendeln ist nur sinnvoll, wenn man nicht vor hat, das Rad in in der Bahn mitzunehmen. Bei den Abmessungen will man sich die bösen Blicke der Mitfahrenden ersparen. Der Streamer hilft zwar die Knie und Fußsohlen vor der Auskühlung zu bewahren, dafür wirbelt die kalte Luft um die Waden.
Der Condor ist relativ hoch und das Auf- und Absteigen geht nur halbwegs elegant, wenn mit Schwung das Bein über den Ausleger werfen kann. Dort ist aber die Streamer-Halterung meist im Weg und so wird jede diese essentiellen Bewegungen zur Wackelpartie je nach Untergrundbeschaffenheit.
Deshalb ist der Streamer jetzt für ein Rad mit Deichsel- oder Tillerlenker vorgesehen, am Condor wars mir am Ende zu umständlich.

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So sah der Condor am Anfang aus:
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Am M5-Tandem ist die Sitzposition mit 67cm ähnlich hoch wie am Condor, nur dass hier der Bullhornlenker weiter hinten positioniert ist und weniger stört. Man sitzt ja eigentlich auf dem Steuerkopf.
Es gibt auch eine Version mit 559er-Gabel. Da braucht man dann einen kräftigen Stoker, der die Fuhre in Gang bringt, bevor der Captain die Pedale erreicht. Halt ich bei meiner Beinlänge für ambitioniert...


Tandem-Halteposition.png

Die Liegeräder, die meines Wissens eine höhere Sitzposition haben dürften, sind von MCS Maderna das TranSport und der Cruiser. Da fing die Sitzhöhe so um die 73cm an. Allerdings sitzt man auf beiden aufrechter als auf einem Condor.
Mit dem Condor kann man sehr gut noch bei 2,5–3km/h auf die rote Ampel zurollend balancieren.
Der Überblick und das Fahrgefühl bei großvolumigen Reifen ist traumhaft, halt wie ein fliegender Teppich. Man sieht zwar, dass da grobes Kopfsteinpflaster ist, es kommt aber nur stark gedämpft am Hintern an. Ich würde die dicken 60er Reifen immer einer Federgabel und schmaleren 40er Tourenreifen vorziehen. Selbst bei 3,5–4 Bar sind die Fat Frank unschlagbar bequem. Auch Schlaglöcher und Bordsteinkanten runter verlieren ihren Schrecken. Das ist einer der Vorteile der Mittelfederung bei den Optima-Liegerädern.
 
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Als Wheelie Überschlagschutz ist es zu hoch. Ich würde sagen damit lässt sich das Rad noch besser hochkant manövrieren.
 
Diese Auslegerräder sind für die platzsparende senkrechte Unterbringung in Bahn, Flur und an Sicherungsstellen wie stromführende Laternenpfählen.

Man kann das Liegerad durch die größeren Tretrollerräder auch auf sehr rauhem Asphalt bequem geradeaus neben sich herschieben, die Richtungsänderung erfolgt durch kurzes Anbremsen der Hinterradbremse. Dadurch wird das Liegerad gekippt und Auslegerrad kurz angehoben. Ein kurzer Schwenk am Vorbau oder Rahmen ändert die beladenen Fuhre in die gewünschte Richtung. So kann man auch durch lange Baumarktgänge wandeln (Ich habe beim Condor meist einen IKEA-Sack an den nach innen zeigenden Hörnchen eingehängt, wodurch die Fuhre mir auch das Einkaufsgut abnimmt und ich keinen Wagen benötige.

Das senkrechte Parken an Laternenpfählen lässt mein Abus6500-Bügelschloss in einer höheren, schmaleren Position an konischen Mast zu. Dadurch ist es nicht mehr in Bodennähe und die Straße kann nicht mehr als Abstützpunkt für den großen Bolzenschneider dienen.

Der manchmal nötige Reinigungsvorgang in der Badewanne ist senkrecht stehend viel angenehmer, man kommt an die sonst unzugänglichen Stellen heran.

Mit den Auslegerädern passen viel mehr Liegeräder in den Flur als ursprünglich vermutet ;-)
Auf den Flächenbedarf eines normalen Klapprades passen ungefähr zwei ausgewachsene Liegeräder.

IMG-20181107-WA0001.jpg

Lagerung- M5 Tandem.png

Optima Dragon- 20210409_001816.jpg
 
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Danke für's Update. für "senkrecht schieben" hatte ich noch keinen Vorteil gesehen.
Das Bild im Baumarkt stelle ich mir recht lustig vor... :)

Auch @Gasi hatte an seinem Tandem den Gepäckträger so gebaut, dass er zum senkrecht Parken taugt.

Um das Rad im Zug senkrecht stehend im Zug zu transportieren, ohne es oben anzubinden...
... bin ich zu feig. Aber ein kleiner Gepäckgurt als Schlinge sichert auch das ab und dann ist "Senkrecht im Zug" ggf. auch eine gute Lösung.

Gruß, Harald
 
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Einen Nachteil hat das natürlich, so kurze Schutzbleche hinten führen bei der aktuellen Straßen- und Wetterlage zu Dreck in der Kaputze und auf der Mütze, hab ich vor 2 Jahren mal umfangreich experimentiert, das kann ich auf dem Arbeitsweg nicht brauchen, seither fahre ich "lang".
Mein MBB ist ja zum Glück "Convertible" in der Bahn steht es immer mit Tretlager unten, wie ein UP auch.
Und das eingangs erwähnte Wavey ist kurz genug, dass sich da keiner am Tretlager stört...
 
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Ist lustig, wie alles spekuliert, ob eine Auslegerrolle sinnvoll ist oder nicht…
Sie ist es definitiv. Ich selbst bin Zeuge dafür.
Wenn nur ein Ausleger am Gepäckträger befestigt ist, muss man das Rad ständig mit beiden Händen balancieren. Dann hat man z.B. keine Hand frei um die türschließerbewehrte Haustür aufzuhalten. Vor allem bei Klapptillern wird's unlustig. Mit Rollerrad kann ich den vollbeladenen Highracer mit einer Hand auch durch sehr enge Kellergänge um die Ecken dirigieren.
Ich habe die Auslegerräder seit vielen Jahren in Gebrauch. Angefangen hab ich damit, als ich von der Damaligen keine Erlaubnis für einen Wandhaken im Flur hinter der Wohnungstür erhalten habe. Mit der Auslegerrolle konnte ich die tropfnasse Streetmachine senkrecht neben den Condor auf Folie und ausgebreiteter Zeitung parken. Durch das senkrechte Parken sinkt der Platzbedarf enorm, durch die Auslegerräder wird das Parket geschont.
Mittlerweile ist eine Auslegerrolle auf fast jedem meiner Liegeräder montiert. Am M-Racer ist derzeit nur der Ausleger ohne Rad. Als Parkstütze und Spritzschutz recht das zwar, jedoch merke ich jedes mal wieder, wie bequem das Handling mit Rolle ist. Ich suche derzeit nach einer sehr leichten, großen Rolle, die dem M-Racer gerecht wird.
Die Schutzbleche sind so angepasst, dass 1–2 cm Platz für Türschwellen ist und man nicht am Plastik hängenbleiben kann. Mit hochspritzendem Dreck habe ich keine Probleme.
 
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wenns für zuhause manövrieren und abstellen ist, könnt ja auch ein Wagen mit 4 Rollen gebaut werden, so wie diese Möbel-rumschieb-wägelchen, das ganze mit einem Gestell, in das der M-Racer oder anderes LR schön hochkant reingestellt werden kann. Ich hatte das mal mit so einem Wagen gemacht und drauf das Flevo geparkt, welches sich ja so schön hochkant aufm Gepäckträger abstellen lässt...
 
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