Was hast du erlebt, dass es bei viel Verkehr deutlich länger dauert als ohne? Das kann ich bestätigen wenn mit dem Auto Nachts zur Arbeit fahre brauche ich auch eine halbe Stunde, tagsüber mindestens 45 Minuten, das liegt aber nicht daran dass sie hier besonders langsam fahren (und wenn mal ein paar Träubelhüter dabei sind ändert das fast nichts). Ganz im Gegenteil, wenn schnell gefahren wird sinkt die Kapazität der Straße, was bei viel Verkehr dazu führt dass alle länger brauchen.
Mag sein, ich habe lediglich beschrieben, was ich erlebt habe. Daraus eine Schlussfolgerung abgeleitet, die aus meinem begrenzten Blickwinkel möglicherweise falsch ist, bin ja kein Verkehrsexperte.
Dass hohe Geschwindigkeiten die Gesamtkapazität begrenzen stimmt wohl, bin auch für Tempo 30 auf Autobahnen...
Was ich eigentlich mit meinen Postings sage wollte ist:
Es gibt auf Straße eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit und die wollen manche Autofahrer fahren und manche nicht. Manche Verkehrsteilnehmer können das nicht, auf Grund ihrer Bauart, Leistung, etc.
Prinzipiell prägt jeder Vorausfahrende dem Hinterherfahrenden seine Geschwindigkeit auf, sobald der Hinterherfahrende schneller fahren möchte.
Wenn also auf einem Bundesstraßenabschnitt ohne Begrenzung 100km/h erlaubt sind, dann prägt beispielsweise ein Autofahrer mit 90 km/h dem Nachfolgenden seine Geschwindigkeit auf. Der Nachfolgende hat letztlich zwei Möglichkeiten: Er kann sich fügen und hinterherfahren, oder überholen. Dann läuft er allerdings Gefahr hier im Forum als Überholiker gebrandmarkt zu werden.
ACHTUNG, jetzt kommt meine subjektive Gefühlslage:
Ich finde 90 auf der Landstraße furchtbar. Ich würde gern die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fahren, kann aber nicht Überholen, weil ich für einen sicheren Überholvorgang die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich überschreiten müsste. Daher "nimmt" mir der 90km/h-Fahrer meine Entscheidungsfreiheit und das mag ich persönlich einfach nicht. Hupen würde ich trotzdem nicht.
Zurück zum Anfang:
Im Straßenverkehr interagieren wir immer mit anderen Menschen. Da kann es nicht schaden, wenn man drüber nachdenken, was das eigene Handeln möglichweise bei anderen auslösen könnte. Dann kann man vielleicht auch darüber hinwegsehen, wenn man bei 90 mal angehupt wird, weil einem der Hinterherfahrende signalisieren möchte, dass er gerne schneller fahren möchte. Es steht einem dann frei darauf zu reagieren, oder eben nicht, ähnlich wie es dem Traktorfahrer frei steht, ob er kurz rechts ran fährt und die Kolonne mit 20 Autos vorbei lässt, oder nicht.