Alternativen zu 90er Sturmey Archer Trommelbremsen gesucht (velomomobileworld.com)

Mir fällt nur ein Händler, die Trommelbremsen im Sortiment haben, abzuklappern und leer zu kaufen :unsure:

Selbst über Google find ich nicht mal einen anderen Hersteller als Sturmey Archer :oops:
 
Die Herstellung einer Trommelbremsnabe ist an sich keine Hexerei. Das schwierigste daran wird das Einschrumpfen (?) der Stahlbüchse sein (oder ist Guss besser). Die liesse sich aber garantiert auch mit konventionellen Methoden fixieren und wäre dann vielleicht sogar auswechselbar. Ich denke da z.B. an ein Feingewinde mit dem sie in den Alukörper eingeschraubt werden könnten. Der Nachteil wäre, dass man linke und rechte Naben produzieren müsste (auch wenn sich ein Gewinde gut sichern lässt). Ein Gewinde könnte für die Wärmeableitung sogar eie sehr gute Lösung darstellen.

Ich bin sicher, dass es kleinere CNC-Manufakturen gibt, die das hinkriegen und sehr gute Qualität zu einem vernünftigen Preis abliefern können (ich würde in Tschechien oder allenfalls Ungarn oder Polen suchen).

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Baut doch endlich Scheibenbremsen ein! Dann habe ich auch im Gebirge keine Probleme mehr mit Fading bei heissen Trommeln. Trommelbremsen in den Bergen sind sehr heikel, um nicht "lebensgefährlich" zu schreiben.
Ja ich hab's gehört, das sei keine Option! :cry:

Das die Holländer das nicht begreifen können ist ja irgendwie nachvollziehbar. Trotzdem, bei Passabfahrten komme ich aber schon als Neuling manchmal an die Grenzen; auch wenn ich weiss, dass ich stossweise bremsen muss, mit möglichst langen Abkühlphasen.

Gibt es allenfalls Beläge für die Trommeln, die weniger temperaturempfindlich reagieren? Damit würde ich gerne experimentieren. Bevor ihr abgenutzte 90er Bremsbacken entsorgt, sendet mir doch bitte eine PN. Dann werde ich die bei einem Bremsspezialisten neu belegen lassen.
 
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Kannst nicht einfach CNC Drehen. Da ist eine umgossene Stahlbüchse drin.
Könnte man nicht die Trommel komplett aus Stahl drehen und dann über den kompletten Umfang Schlitze fräsen? Die Schlitze einmal als Gewichtserleichterung, zur Kühlung und zur Erhöhung der Bremsleistung (wie die Schlitze in den Bremsbacken, hier aber eben in der Trommel) nutzen.
 
Ich hatte vor Jahren mal ne Trommel aus Stahl entworfen, aber günstig ist das nicht... Aluguss mit Stahlring ist da deutlich kostengünstiger und auch ressourcenschonender.
Man sollte die aktuelle Teileknappheit nutzen um wieder mehr Fertigung nach Europa zu bringen. Wir sind so dermaßen Abhängig von Asien, dass nur ein querhängender Tanker hier alle Lager leer laufen lässt.
 
Hmm Stahl... Edelstahl frisst wenn er nicht gehärtet ist. CroMo kannst werksvergütet nehmen. Aber das Zeugs rostet. Nicht dass mich das stören würde. Könnte man chemisch vernickeln z.B.
Hast halt nur ein Drittel der Wandstärke zur Verfügung wenn es nicht schwerer werden soll. Kühlturmfundamente gleich mit einplanen. Schlitze halt ich jetzt für keine gute Idee. Wegen Rubbeln. Wenn dann nur "schrägverzahnt" oder als Lochmuster zur Belagskühlung. Online-CNC Buden gips zuhauf. Müsste man nur zeichnen und durch die finiten Elemente lassen. Ggf. ein paar Optimierungsdurchläufe. Aber wenn es dann 3.50 mehr kostet hast ein Absatzproblem... Gegen Massenfertigung (Guss) in Fernost antreten? Ich mein das ist unterste Schublade, kein Blingbling, beleidigt das Auge wie nur eine billige Trommelbremsnabe das kann.
 
Baut doch endlich Scheibenbremsen ein! Dann habe ich auch im Gebirge keine Probleme mehr mit Fading bei heissen Trommeln. Trommelbremsen in den Bergen sind sehr heikel, um nicht "lebensgefährlich" zu schreiben.
Ja ich hab's gehört, das sei keine Option!
Immer die Neulinge, die meinen, mit Scheibenbremsen das Problem lösen zu können. Es hilft nichts, wenn eine Scheibenbremse kein Fading entwickelt, bevor sie versagt, wenn dieser Punkt deutlich vor dem Versagen der Trommelbremse erreicht wird.
Und nur um das zu unterstreichen: Ich habe schon organisch-metallische Bremsbeläge an einer 180er Bremsscheibe während einer einzigen Notbremsung von 50 auf 0 km/h aufgeschmolzen (am offenen Liegerad, also optimal gekühlt, aber 12% bergab), daß die Lebensdauer halbiert wurde. Ja, mit Trommelbremse hätts mich in den 7er BMW vor mir mit den stinkenden Scheibenbremsen gehauen, aber mit sowas will ich kein VM aus >100 km/h abbremsen müssen, auch wenn ich 2 davon hätte. @ThomasT hat sich seine Drittbremse am Hinterrad (Avid BB7) bei ROAM angeschmolzen, die Trommelbremsen habens besser überstanden.
Das Problem ist die fehlende Entwärmung, Scheibenbremsen die besser sind als Trommelbremsen, musst Du erstmal unterkriegen. Im Fahrradbereich wirst Du da aber nichts finden.

Gruß,

Tim
 
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Die Herstellung einer Trommelbremsnabe ist an sich keine Hexerei.
. Gibt es allenfalls Beläge für die Trommeln, die weniger temperaturempfindlich reagieren?

Die Temperaturempfindlichkeit kommt von der Wärmeausdehnung der Trommel, da hilft nur bessere Kühlung.

Falls jemand neu ins Trommelbremsgeschäft einsteigen will wäre eine Weiterentwicklung sinnvoll. Fahrradtrommelbremsen sind auf dem Stand von 1930. Duplex-Bremsbacken, auf die Trommel gedrehte Kühlringe und thermisch entkoppelte Speichenflansche gabs schon bei Vorkriegsmotorrädern, sollte doch keine Hexerei sein sowas in Fahrrad-Dimensionen zu bauen?
 
Immer die Neulinge
Aber hallo?
Weist du eigentlich, was ich mit Scheibenbremsen an schweren Rädern schon alles angestellt habe? Da waren Abfahrten von weit mehr als 1000m Höhendifferenz mit Geschwindigkeiten von bis über 80 km/h mit einem Totalgewicht von weit über 100 kg dabei. Bei einem Einspurer werden ca. 80% der Bremsleistung an einer einzelnen Vorderradbremse verheitzt.
Sogar in ULs und Segelflugzeugen sind Fahrradkomponenten verbaut. Und die müssen bis mehrere hunder kg Gewicht innerhalb von wenigen Metern von 80-100 km/h auf null abbremsen können, da ist dein Liegerad ein Weisenkind dagegen.
Wenn du falsches Material wählst und es nicht richtig einsetzt, kann doch das Prinzip Scheibenbremse nichts dafür! Vermutlich hattest du Sandwichscheiben (mit Alukern) drauf.

da hilft nur bessere Kühlung
Da hast du grundsätzlich recht! Trotzdem habe ich bei meinen Belägen das Gefühl, dass die Reibungswerte bei hohen Temperaturen schlechter werden.
Bei geweiteter Trommel würde zuerst einmal der Weg am Bremshebel länger, die Bremswirkung würde in diesem Fall erst nachlassen, wenn die Backen oder der Hebel am Endpunkt angelangt sind.
 
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Bei geweiteter Trommel würde zuerst einmal der Weg am Bremshebel länger, die Bremswirkung würde in diesem Fall erst nachlassen, wenn die Backen am Endpunkt angelangt sind.
Stimmt nicht so ganz, bei geweiteter Trommel passen die Durchmesser von Trommel und Bremsbelag nicht mehr zueinander und die wirksame Belagsfläche wird dadurch kleiner.
 
Hast du dir mal überlegt, wie wenig das ausmacht, wenn sich eine 90 mm Trommel um ein paar Zehntel weitet? Pro 100 Grad Erwärmung macht das über den Daumen gepeilt ca. 0,1 mm. Solche Differenzen können die relativ weichen Bremsbeläge problemlos überbrücken.

Der Wärmeausdehnungskoeffizient von Stahl kann mit ~ 12 angenommen werden (Alu rund das doppelte). Das würde heissen 90 mm / 100000 X 12 = 0.0108 mm pro 10 Grad Tempereaturdifferenz.

Ausserdem berechnet sich die Reibung irgendwie in der Richtung Druck X Fläche X Reibungskoeffizient. Wenn sich nun die Anpressfläche verkleinert erhöt sich automatisch der Druck der auf der verbleibenden Fläche wirkt und das Endresultat bleibt im selben Bereich. Klar gibt es noch weitere Faktoren, die da mitspielen.

Sorry, mein Physikunterricht ist schon länger her, aber so ungefähr habe ich das noch auf dem Radar. Korrigiert mich ruhig, aber nur wenn ihr es eindeutig besser wisst.
 
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Duplex-Bremsbacken, auf die Trommel gedrehte Kühlringe und thermisch entkoppelte Speichenflansche gabs schon bei Vorkriegsmotorrädern, sollte doch keine Hexerei sein sowas in Fahrrad-Dimensionen zu bauen?
Kriegs besser und günstiger hin als die aufgewerteten durch Gingko:


Aber hallo? Weist du eigentlich, was ich mit Scheibenbremsen an schweren Rädern schon alles angestellt habe? Da waren Abfahrten von weit mehr als 1000m Höhendifferenz mi Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h mit einem Totalgewicht von weit über 100 kg dabei. Bei einem Einspurer werden ca 80% der Bremsleistung am Vorderrad vebremst.
Wenn du falsches Material wählst und es nicht richtig einsetzt, kann doch das Prinzip Scheibenbremse nichts dafür!
135 kg Systemgewicht, ein cW*A, der irgendwo bei DIN A3 liegt, 600Hm auf 7 km in unter 7 min (können 6 gewesen sein, Pfänderbahnuhr und Kirchenuhr) und kaum mal über 100 km/h, weil immer die nächste Kurve kommt:


Das sind 2 kW Bremsleistung im Schnitt oder mehr, und der Luftwiderstand steuert deutlich unter 500W bei.
Wie gesagt, Neulinge. Das Problem hatte ich vor 8 Jahren. Die 7 min waren später, als ich Vertrauen in die Wasserkühlung hatte:


Gruß,

Tim
 
180mm Bremsscheiben sind meiner Erfahrung nicht standfest genug für lange Bergabfahrten mit einen Highracer. Der Umstieg auf 203mm Scheiben hat auch nur bedingt was gebracht. Am Liegeradtandem habe ich mich im Motorrollerregal bedient, ist aber auch deutlich schwerer.

Was ich noch probieren wollte sind Tandembremsen, sind aber teuer (254mm nicht cm!):


Alternativ gibt es mittlerweile auch 220mm Bremsscheiben:


Alternativ der Motor von @labella-baron, der schafft knapp über 1kW zu rekuperieren, d.h. bei einem Wirkungsgrad von 80% wandelt man nur 200W in Erwärmung um und speichert 1000W in dem Akku.
 
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Am Liegeradtandem habe ich mich im Motorrollerregal bedient, ist aber auch deutlich schwerer.
(y)
Am Konferenzbike war eine doppelscheibige Motorradbremse dran, richtig massiv.
Aber da wird erstens gekühlt (im Milanradkasten dreht sich die Scheibe und die Luft wird noch mitgeschleppt) und es gibt richtig Luftwiderstand.

Was ist eigentlich aus dem Projekt von @McElburg geworden?
Die war zu bissig für den Verkauf.

stattdessen wurde mit Wasserkühlung für die Trommeln experimentiert.
Die fahre ich seit 8 Jahren, damit kann man 70er nehmen, solange die 90er nicht lieferbar sind. So hab ich Jan doch verstanden? Ich schau keine 7min Video für zwei Sätze Text.

Gesucht sind alternative 90-ger Trommelbremsen.
Scheibenbremsen wären ja eine Alternative, so sie denn die Belastung aushielten und ins Fahrzeug passten.

Gingko scheint ja noch welche zu haben, aber wieviele da auf Lager sind werden wir in der Betriebsruhe nicht erfahren...

Gruß,

Tim
 
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McElburg hat auf dem VM Seminar 2014 seine Trommelbremsen vorgestellt. Die waren bei 70mm mit zwei und bei 90mm mit drei Bremsbelägen ausgestattet, welche hydraulisch intern angesteuert wurden. Bereits auskonstruiert und "bereit zur Fertigung", wurde aber leider nie umgesetzt, schade eigentlich.
Bremsbeläge gibts auch als Halbzeug, da z.B. die Trommeln von Oldtimern oft neu belegt werden.

Die 70er mit Kühltürmen sind standfester als eine normale 90er ohne, daher wären die aktuell eine nutzbare Alternative.
 
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