Flevo Racer fahren lernen

Moin moin,
fast genau 4 Wochen später wieder mal ein Zwischenbericht mit einigen Fragen.
Das Fahren geht in Standardsituationen und wenn ich genügend Zeit habe, mich auf zB Richtungsänderungen einzustellen, recht stabil. Meine kleinen, weitgehend autofreien Wege fahre ich mittlerweile auch im Dunkeln. Mit Autoverkehr sind mir mittlerweile die größeren Straßen lieber; bei den hier im Wendland verbreiteten Single-Track-Roads zwischen den Gemeinden gilt das Recht des Stärkeren und die Autos versuchen sich zentimeterweise an mir vorbeizudrängeln. Ich benötige immer noch gefühlt mehr Platz als auf dem Sinner Demon und das Bedürfnis nach Sicherheitsabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern ist noch ziemlich groß.
Seit ich einen Flux-Holzsitz (ohne Auflage, ist so bequem genug) fahre, ist das Rad leichter zu handlen, die Reaktionen werden koordinierter und feiner.
Freihändig fahren geht beinahe wie von selbst an guten Tagen und wenn ich Platz habe. Allerdings forciere ich das wg meines Anfängerstatus noch nicht und achte eigentlich darauf, dass ich zumindest eine Hand an der Bremse habe.
Eine ganz blöde Situation hatte ich neulich, dass ich aus dem entspannten Fahren mit dem rechten Fuss vom Pedal gerutscht bin. Schreck! Notbremsung. Durchatmen, weiter. Nein, ich werde keine Klickpedale montieren!
Gestern hatte ich das neue Phänomen, dass das Anfahren mit dem rechten Bein zu einigem Herumgeeiere führt, mit links geht's problemlos. Also heute habe ich rechts anfahren wieder mehr geübt. Will aber immer noch nicht so richtig. Komische Sache.
Und unvermittelt bin ich gestern nach der Tour beim Anfahren in meiner Einfahrt einfach nach rechts umgefallen - einfach so! Und dabei einmal kräftig quer durch den Rücken ein kräftiger Ruck, den ich heute noch spüre.
Bei gut ausgebauten, gut überschaubaren Strecken stelle ich fest, dass ich sehr schnell in eine Art Flow komme, so dass ich mich sehr konzentrieren muss, auf den Weg, die anderen Menschen / Fahrzeuge und vor allem meine Geschwindigkeit zu achten. Gestern erst ist es mir wieder passiert, dass ich auf einem schmalen Radweg in Gang 13 von 14 völlig entspannt fuhr (geschätzt weit jenseits der 30km/h) und beinahe die Abzweigung nach Hause verpasst und die 90°-Abzweigung gerade so geschafft habe. Mit Gegenverkehr aus der Seitenstraße hätte das böse geendet... Ich muss bewusster auf die Geschwindigkeit achten!
Und in nächster Zeit ist Feintuning angesagt: enge Kurven, langsames Abbiegen mit umschauen, anfahren an Kreuzungen... Das klappt noch nicht stabil.
Nun zu meinen Fragen:
- könnt ihr mit Euren Racern Sandwege fahren? Bei mir stellt sich die ganze Fuhre dann sehr schnell quer bzw das Hinterrad rutscht weg. Anfahren ist dann auch eher Glücksache. Und Sand ist bei uns recht häufig, insbesondere auf Feldwegen gerne auch überraschend in die Lunken (= Schlaglöcher) gekippt.
- Schotterwege sind bei mir auch so eine Sache. Grundsätzlich geht das Fahren da recht stabil, allerdings bringen größere Steine/Schotterstücke immer wieder Unruhe in das Fahren, umfahren geht nicht immer -zu schnell oder zu dösig oder beides :) - und manchmal hemmt die Angst auf Schotter hinzufallen wg Aua. Habt ihr Tips, was helfen kann? Langsamer, schneller, Luftdruck reduzieren? Das gleiche gilt für Kopfsteinpflaster. Ein Gerapppel und Geschüttel, schlecht beherrschbar, finde ich.
- Welche Bremse benutzt ihr als Hauptbremse? Vorne oder hinten?
- Ganz überraschend passiert es mir immer wieder, dass ich aus dem entspannten Fahren heraus ohne für mich nachvollziehbare Ursache unsicher werde, der Racer anfängt zu eiern (oder umgekehrt, dass kann ich nicht so genau sagen) und ich mit Notbremsung reagiere. Kennt ihr das aus Euren Anfängertagen? Gibt sich das und was kann ich bewusst dagegen tun?
Zusammenfassend finde ich Flevoracerfahren(lernen) eine der spannendsten Dinge, die ich in den letzten Jahren getan habe und freue mich auf viele weitere Flevoracerkilometer!

Schöne Grüße

Frithjof
 
Bei losem Sand oder tiefem Schotter schiebe ich mein FlevoBike; fahren kann ich da nicht.

Spontane Unsicherheit, Gewackel, Notbremsung? Ja, gab es bei mir anfangs auch manchmal. Ich weiß leider nicht mehr, wann das aufhörte.
 
An meinem Touren-Racer habe 26"x1.75, an meinem "High Racer" 28"x1.25.
Der Touren-Racer mit seinen breiteren Reifen fährt eigentlich überall, solange es nicht über eine Wiese geht, die seit Jahren nicht mehr gemäht wurde. Mit Reisegepäck hinten hat er eine super Straßenlage, die mich immer wieder erstaunt.
Der High Racer ist nicht ganz so robust, aber auch damit fahre ich durch den Wald.
Es schockt mich nicht mehr, wenn das Hinterrad mal auf einem Kiesel ausbricht. Ich gerate auch nicht mehr ins Schlingern, wenn ich mal in ein Schlagloch fahre.
Das ist vielleicht einfach eine Frage der Übung. Also einfach weiterfahren, es kann nur besser werden.

Was nicht so gut funktioniert: Auf Schotter oder Sand anfahren, denn da dreht das Vorderrad bei mir gerne mal durch. Weicher Sand oder Matsch sind meist auch ein Grund zum Absteigen und Schieben. Absolut uncool sind Sand oder Split unter den Schuhen beim Anhalten. Im Stand habe ich mich mit Abstand am häufigsten auf die Nase gelegt:oops:, so in Zeitlupe, weil mir ein Fuß auf Split oder so weggerutscht war.
 
Diese Unsicherheit auf Unebenheiten bin ich erst losgeworden, als ich mit Klickpedalen angefangen hab.
Auf dem Weg zur Mitte Niedersachsens hab ich mich auch noch abgelegt.
Mit etwa 30km/h plötzlich durch eine Serie Schlaglöcher gefahren und die Kontrolle verloren.
Wenn ich da schon eingeklickt gefahren wäre, dann müsste ich mir jetzt keine neue Kurbel kaufen...
 
- könnt ihr mit Euren Racern Sandwege fahren? Bei mir stellt sich die ganze Fuhre dann sehr schnell quer bzw das Hinterrad rutscht weg. Anfahren ist dann auch eher Glücksache. Und Sand ist bei uns recht häufig, insbesondere auf Feldwegen gerne auch überraschend in die Lunken (= Schlaglöcher) gekippt.
- Schotterwege sind bei mir auch so eine Sache. Grundsätzlich geht das Fahren da recht stabil, allerdings bringen größere Steine/Schotterstücke immer wieder Unruhe in das Fahren, umfahren geht nicht immer -zu schnell oder zu dösig oder beides :) - und manchmal hemmt die Angst auf Schotter hinzufallen wg Aua. Habt ihr Tips, was helfen kann? Langsamer, schneller, Luftdruck reduzieren? Das gleiche gilt für Kopfsteinpflaster. Ein Gerapppel und Geschüttel, schlecht beherrschbar, finde ich.
Nein. Sand, Schotter - alles, was keine vernünftige Spurführung macht, bringt mich meist zum Abschmieren.
Mal auf einem Trassenradweg in so eine Matschpfütze gefahren - habe ich mich auch hingeschmissen.
Das einzige, was geht sind bergab ganz langsam im Schrittempo puckelige Wurzel-/Schotterpisten im Wald, aber das mit Python, d. h. ich sitze recht tief und kann mich direkt abstützen.
- Welche Bremse benutzt ihr als Hauptbremse? Vorne oder hinten?
Besser vorne. Sobald hinten blockiert, ist die Gefahr, dass ich abschmiere.
Also hinten nur dosiert und auf langen Abfahrten, um etwas zu modulieren.
Hauptbremse ist eindeutig vorne - da werkelt auch eine HS33, während hinten ne olle Cantilever ist.
- Ganz überraschend passiert es mir immer wieder, dass ich aus dem entspannten Fahren heraus ohne für mich nachvollziehbare Ursache unsicher werde, der Racer anfängt zu eiern (oder umgekehrt, dass kann ich nicht so genau sagen) und ich mit Notbremsung reagiere. Kennt ihr das aus Euren Anfängertagen? Gibt sich das und was kann ich bewusst dagegen tun?
Ja. Wenn der Kopf nicht klar ist, wackelt ist.
Völlig normal.
Übe meditatives Fahren. Ommm. Bist Du mit Dir im Gleichgewicht, dann ist es auch das Rad.
Entspannen, fühlen, fahren! Das habe ich den ersten Sommer seeehr genossen. :cool:
Zusammenfassend finde ich Flevoracerfahren(lernen) eine der spannendsten Dinge, die ich in den letzten Jahren getan habe und freue mich auf viele weitere Flevoracerkilometer!
1000% ACK! Have fun! (y) :love:
 
Hi Frithjof,

zum Thema Sand/Schotter:
Da kann es durchaus etwas bringen, den Reifendruck zu reduzieren. Spiel Dich einfach Mal ein wenig damit.

Umgefallen beim Anfahren?
Ich tippe mal drauf, dass Du einen recht lang übersetzten Gang drin hattest.
Immer im kurzen Gang anfahren löst dieses Problem meist recht schnell.
Oder im langen Gang, wenn man genau einschätzen kann, was das bei der Steigung, auf dem Untergrund und der aktuellen eigenen Verfassung bedeutet.

Gruß, Harald
 
Uff, so viele Antworten in so kurzer Zeit.
Ich lese erst mal, sortiere die Infos gedanklich und antworte dann die nächsten Tage.
Danke allen!
 
Die VR Bremse finde ich auch die wichtigere; für enge langsam gefahrene Kurven hilft auch ein ganz bischen vorne bremsen, dann geht das ding schneller in die Kurve...
 
ist ne gute Zwischenlösung für "unmissverständlichen" Kontakt. Geht aber noch besser :)
Nein, ich werde keine Klickpedale montieren!
wenn Du meinst... rutsch nicht wg Schlagloch mit beiden Füßen gleichzeitig ab, z.B. bei 40to Sattelaufliegerüberholvorgang mit 60cm Seitenabstand, bei einer geilen Schussfahrt mit 50+, undundund...
Ich kann auf
fahren, wenn das Vorderrad nicht einsackt. Sonst ist Ende Gelände...
Weiterhin so viel Erfolg wünscht
Krischan
 
a pro po Sand, gestern auf dem eigentlich guten sandartigen Belag Weg im Elsaß: ich mach schon extra langsam weil da vom Regen ausgewaschene Stellen warn, da denk ich noch: moment, da gibts doch die Stelle, wo das Rad leicht wegrutscht; rumms, da lag ich schon am Boden. Zum Glück fuhr ich eh grad langsam, nix passiert (war aber mit dem M-Racer) : )
 
Eine ganz blöde Situation hatte ich neulich, dass ich aus dem entspannten Fahren mit dem rechten Fuss vom Pedal gerutscht bin. Schreck! Notbremsung. Durchatmen, weiter. Nein, ich werde keine Klickpedale montieren!
Ich fahre auch nur mit Plattformpedalen. Allerdings verwende ich Griffige , da rutscht man nicht mehr ab.

Ganz überraschend passiert es mir immer wieder, dass ich aus dem entspannten Fahren heraus ohne für mich nachvollziehbare Ursache unsicher werde, der Racer anfängt zu eiern (oder umgekehrt, dass kann ich nicht so genau sagen) und ich mit Notbremsung reagiere. Kennt ihr das aus Euren Anfängertagen? Gibt sich das und was kann ich bewusst dagegen tun?
Am Anfang ist mir das auch passiert. Das gibt sich aber mit der Zeit und Übung.
 
Am Anfang ist mir das auch passiert. Das gibt sich aber mit der Zeit und Übung.
Ich meine, dass ist ähnlich, wie wenn man beim Laufen anfängt zu überlegen, wie Laufen funktioniert und dann auf der Nase liegt... da das Laufen ein völlig verinnerlichter Prozess ist, der kein bewusstes Überlegen mehr erfordert. So ist es nach einiger Übung beim Flevonieren auch, es geht in Fleisch und Blut über und funktioniert mehr oder weniger automatisch...
 
Hi all

Sorry for English.

I have a very sick Flevobike Trike that I would like to learn to ride , and so have enjoyed reading this thread.

Can I ask a couple of questions ?

You suggest putting the BB under the main boom instead of on top ?

Also for 20" trike ?

Would you leave it underneath always.

Waiting to join the fun Paul
 
Dear Paul,
you may place the BB above or below the frame.
The main thing is getting used to the behaviour of a Flevo.
The location of the BB is only a minor difference.
Have fun learning,
Harald
 
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